Ich finde es eigentlich nicht so schlimm, wenn sich Menschen ihren Traumhund anschaffen. Gerade als Ersthundbesitzer weiss man vielleicht noch gar nicht dass Hunde auf unterschiedliche Aufgaben ausgelegt sind und unterschiedliche Aulastung brauchen. Oft kennen sie auch einen Hund der Rasse von dem sie begeistert sind und denken deswegen dass das bei dessen Besitzer auch so simpel aussieht.
Was ich schlimm finde ist es, wenn die Besitzer merken dass es nicht so läuft wie sie es sich gedacht haben und den Hund dann vernachlässigen oder abgeben, anstatt nach einer entsprechenden Auslastung zu suchen.
Man muss nicht immer perfekt informiert und vorbereitet sein. Ein vernünftiger Mensch wächst in seinen Hund schon rein, wenn er sich bemüht. Schlimm sind eher die die bei Problemen sofort drakonische Massnahmen ergreifen (den Hund in Zwinger, an die Kette, nur noch an die Leine) oder ihn abgeben.
Ich kenne Leute, die haben sich nen Malinois angeschafft und nach nem halben Jahr abgegeben, weil sie nicht wussten, dass der so gross wird. Stattdessen haben sie sich nen Boxer geholt. Oder einen Deutsch Drahthaar, der nie ohne Leine laufen darf und von jedem Hund panisch weggezehrt wird obwohl er freundlich wirkt. Oder Leute die einen Schäferhund schon nach ein paar Monaten abgegeben haben und sich jetzt einen deutschen Jagdterrier zulegen wollen. Und ganz viele solche Fälle. DAS finde ich schlimm.
Aber ich sehe auch immer wieder Leute die ein Problem mit ihrem Hund haben und daran arbeiten, sich dann informieren und versuchen den Hund artgerecht zu halten. Dann seh ich da auch nichts Schlimmes daran. Fast jeder Mensch geht relativ naiv an neue Themen heran.
Ich finde es eigentlich viel schlimmer Hunde (aber auch Kinder) in Grossstädte zu sperren und ihnen keinen Freilauf in der Natur zu gewähren, wo sie hingehören. Und dann am Besten noch einen Wolfhund oder einen Herdenschutzhund. Na bravo...
Ich war ein Jahr lang Kinder- und Hundemädchen und bis ich dort anfing zu arbeiten hat der einjährige Retriever mitten in einer riesen Stadt sein Leben auf dem Balkon gefristet. Mit Ausnahme vom Wochenende, da durfte er zweimal an der Leine spazierengehen...