Beiträge von MarcoP

    Moin zusammen,


    so schlecht sind die Bilder nicht. Man kann sie alle in größerer Form öffnen und dann kann man schon genauer sehen, was die Hunde da um den Hals haben:


    http://www.repage4.de/memberdata/ogpeinevon1956/Bild256.jpg
    http://www.repage4.de/memberdata/ogpeinevon1956/Bild261.jpg


    auf denen ist es am deutlichsten, aber auch auf anderen Bildern kann man gut sehen, dass die Hunde nicht nur Kettenhalsbänder um haben.


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin!


    Soweit ich es aus dem Video entnehmen kann, gibt es eine ganze Reihe von Problemen, die Deinen Hund verwirren. Der Reihe nach:


    • Du machst wiederholt Einschritt-Übungen, bis Dein Hund so unter Spannung ist, dass er prellt. Dann korrigierst Du mit "Nein!" und lobst, wenn er wieder in Grundstellung ist.
      Auf die Art kann er es nicht lernen. Im Gegenteil könnte das sich dazu auswachsen, dass das alles zur Übung gehört: Vorprellen, Korrigiert werden, Lob und Spielzeug. Er wird dann immer früher vorprellen, da das ja vorhersehbar zur Bestätigung führt.
      Besser: Lob und Spielzeug, bevor er anfängt vor zu prellen!
    • Fünfmal "Aus!" und keine Reaktion bedeutet, dass er kein Aus kann. Jedes nicht ausgeführte Kommando verringert die Bedeutung des Signals (klassische Konditionierung: Signale sind nur so gut, wie sie ein Verhalten zur Folge haben).
      Statt ein "Aus!" Brüllwettbewerb zu machen, den Dein Hund sowieso nicht versteht, was man an seiner Körpersprache (Ohren zurück, Kopf abwenden) erkennen kann, solltest Du besser erst mal am Ausgeben arbeiten. Das haben ja auch schon andere erwähnt. Hier könntest Du über Tauschen arbeiten, also entweder einen Futterbrocken anbieten oder ein anderes Spielzeug. Das Hörzeichen erst dann benutzen, wenn er auch tatsächlich das MO zuverlässig ausgibt.
    • Das Geklicke zum Ende des Videos ist hoffentlich kein Geräusch eines Klickers, oder? Wäre es letzteres, ist das ziemlich sinnlos, weil für den Hund ohne Bedeutung. Erstens gibt es nach dem Klick keine Bestätigung und zweitens zeigt der Hund nicht die leiseste Reaktion, dass er den Klick als Marker für richtiges Verhalten verstanden hat. Wenn überhaupt ist es ein bloßes Keep-Going-Signal. Das hat jedenfalls nix mit Klickern zu tun.


    Wie von anderer Seite vorgeschlagen, solltest Du erst mal am "Aus!" arbeiten. Das Dein Hund so aufdreht, bellt und Konflikte zeigt, könnte genau daher rühren, dass Du durch schlechtes Timing, zu viele Hörzeichen, deren Bedeutung der Hund nicht versteht, ihn verwirrst. Susan Garrett hat dazu ein Video in's Netz gestellt, in dem sie auf spaßige Art erklärt, warum "Schlechte Hundetrainer, so triebvolle Hunde haben". Vielleicht erkennst Du ja was wieder:
    [youtube]

    [/youtube]


    Dann ganz wichtig: Lass das Korrigieren! Wenn Du korrigieren musst, hast Du zu viel verlangt und den Zeitpunkt der Bestätigung verpasst! Fang dann lieber von vorn an und bestätige früher.


    Mit den zwei Punkten wirst Du schon viel Stress aus der Übung nehmen und es wird Euch beiden mehr Spaß machen.


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin zusammen,


    na klar kann man die BH schaffen. Man kann so leise sein, dass der Richter "Sitz!" von "Sit" nicht unterscheiden kann, man kann auf das Vorsitzen verzichten und die 2 Punkte in Kauf nehmen. Auch die 2x50 Schritte wird der Hund irgendwie hinkriegen. Aber ich meine, es geht um etwas anderes. Die BH soll eine Prüfung sein, die zeigt, dass ein Hund die Basisvoraussetzungen dafür hat, im Sport geführt zu werden. Das leistet die aktuelle BH aber nur bedingt und höchstens für einige Sportarten. Den anderen bleibt dann nur noch die durchaus pragmatische "Augen zu und durch" Taktik. Warum sollte man auch für Sachen, die man nur einmal mit seinem Hund macht, so'n Aufwand treiben, dass er es perfekt kann? Dabei kommt dann das heraus, was hier schon mehrfach anklang: Schlussige Arbeit und schlussige Bewertung!


    Damit wird die BH dann aber zur Karikatur für Hundesport! Da sieht man grottige Fußarbeit, stramme Leine, teilweise sogar Leinenrucke, extreme Körperhilfen usw. usf. Im Ergebnis besteht dann so ein Team aber doch, schließlich will es ja auch später keine UO laufen und mit Punkten bewertet bekommen. Der Richter weiß das, der Hundeführer weiß das und alle drücken die Augen zu.


    Für mich ist klar, dass die BH reformiert gehört. Ob die geplanten Änderungen das Richtige sind, da bin ich mir noch nicht sicher, aber der Ansatz ist schon okay. Es sollte wieder so sein, dass die Leistung bei der BH vergleichbar und schaffbar für alle ist, die Interesse an der Ausbildung ihres Hundes habe. So sieht man dann auch wieder, dass die BH was mit Hundesport zu tun hat.


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin Levke,


    Zitat

    Wenn du deinem Hund nach der BH den Spaß an der Fußarbeit wieder beibringen musst, dann hast du mit Verlaub gesagt, was falsch gemacht.

    Nöh, habe ich nicht. Mein Hund hatte damit kein (größeres) Problem. Ja, ich habe nicht 'mal speziell für die BH geübt, weil ich das ja nie wieder in der Form brauche und es hat dennoch für über 50 Punkte gereicht. Wenige Wochen später hat Klara (mein Fuchs) eine Beginner mit "V" bestanden und am Tag drauf die Klasse 1 ebenfalls mit "V" abgeschlossen. Trotzdem ist es für die meisten Hund absolut öde, wenn sie mehrfach 50 Schritte gerade aus laufen müssen. Das ist doch stinkend langweilig.


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin "Bordy",


    Zitat

    Na is doch suuuper das man am Ende wieder nen Schuldigen gefunden hat. Die VPGler sind Schuld

    Darum geht es nicht. VGP'ler mögen ihr Ding machen und für die macht das Ganze ja auch Sinn. Das Problem ist, dass mit der BH eine aus dem VPG stammende Prüfung anderen aufgezwungen wird, die womöglich ganz andere Trainingsziele haben. Für den Agility-Sportler ist die BH lästig, für Obedience (zumidest so, wie ich es verstehe) ist sie kontraproduktiv.


    Zitat

    haben se eh keine Lobby |)

    Das sehe ich anders. Obwohl andere Sportarten (vor allem Agility) deutlich höhere Zuwachsraten haben und VPG allen Ortens Nachwuchsprobleme hat (zumindest soweit ich das hier im Norden beurteilen kann), bestimmen in den Funktionärskreisen immer noch die VPG'ler den Weg.


    Zitat

    Und zur BH mal Klartext gesprochen.
    KEIN Hund muss für eine BH absolut korrekt am Bein kleben.
    KEIN Hund muss auf Sitz und Platz hin sofort zusammenklappen.
    KEIN Hund muss für eine BH seinen Hund permanent fixieren.
    KEIN Hund muss für eine BH 10 Minuten in Sphinx Stellung liegen.


    Da hast Du völlig recht! So erlebe ich es auch. Ich sehe auch, dass unterschiedlich bewertet wird, je nach dem, ob ein Verein VPG macht (strenger) oder nicht (weniger streng). Aber das kann es doch nicht sein, oder? Was soll dann so eine Prüfung, wenn sie gar nicht mehr ernst genommen wird und nicht mehr nachvollziehbar bewertet wird? Wenn sie zu einer bloßen, "Hund muss irgendwo in der Nähe des Menschen sein" Prüfung verkommt. Damit ist keiner Hundesportart gedient. Davon hat weder der VPG- noch der THS-Sportler was, die Agility-Leute sowieso nicht und die Obedience-Sporter kriegen dabei Krämpfe.


    Zitat

    Für eine BH reicht es zusammengefasst aus,
    -wenn der Hund auf Kommando hin mit und ohne Leine links neben mir bleibt ,
    - sich aufs erste Sitz und Platz setzt, bzw. legt ,
    - kommt wenn ich ihn rufe ,
    - irgendwo ruhig liegen bleibt, während ich weggehe.

    Absolut richtig. Aber gerade diese Tatsache lässt mich an der Sinnhaftigkeit des Ganzen zweifeln.


    Zitat

    Selbiges auch bei der Obifraktion. Ich muss meine "wertvollen" ObiKommandos ja nichtmal nutzen, wenn ich so nette Sachen wie leg dich hab.

    Wie weit sollte ich den den Hund im Obedience ausbilden, damit er die BH locker macht. Wenn ich meinen Hund für die Klasse 1 ausgebildet habe, dann steckt der wahrscheinlich auch die BH weg, aber bis dahin bin ich dann noch keine Prüfung gelaufen! Und den jungen Hund erst - larifari - durch die BH zu hetzen, weil er ja nicht exakt Fußlaufen MUSS, finde ich im Trainingsaufbau ziemlich daneben. Wie ich's auch drehe und wende, ich sehe keinen Vorteil darin, dass die BH so ist, wie sie es jetzt ist.


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin Arthur,


    Zitat

    Nun, wer Obedience machen will, sollte mindestens das Können einer BH beherrschen. Je nach Klasse ist eine BH Pipifax dagegen. Wer Obe macht, lacht über die BH. Man nennt Obedience nicht grundlos "Die hohe Kunst der Unterordnung".

    Dem stimme ich so nicht zu. Eigentlich ist die BH für einen vernünftigen Aufbau des Obedience Gift. Sie ist zu schwer und verlangt das Falsche.


    • In der Obedience-Beginner muss weder Lauf-, noch Langsamschritt gezeigt werden. Zudem gibt es ca. alle 5-10 Meter einen Winkel oder eine Umkehr in der Fußarbeit.
    • In der BH muss das Vorsitzen gezeigt werden. Im Obedience ruft man die Hunde i.A. direkt in die Grundstellung.
    • In der Beginner gibt es lediglich das "Sitz aus der Bewegung".
    • Die BH schreibt die Hörzeichen vor. Im Obedience sind sie frei wählbar.


    Richtig ist, dass ein guter BH Hund wohl auch recht locker bis zur Klasse 1 Obedience kommt. Trotzdem sind die Anforderungen in der BH viel zu sehr von der VPG-UO geprägt und sind für einen kontinuierlichen Obedience-Aufbau hinderlich. Da muss man dem Hund erst das eine beibringen (Vorsitzen) und ihn auch noch über ewig lange Strecken gerade aus laufen lassen und muss dann den Hund womöglich wieder umstellen und ihm den Spaß an der Fußarbeit wieder beibringen. Finde ich für den Aufbau eines jungen Hund ziemlich unpassend...


    Besten Gruß,
    Marco

    Moin zusammen,


    bei diesem Thema geht oft einiges durcheinander. Vielleicht helfen ein paar Fakten?


    Rassehunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie genetisch verarmen. Das muss ja so sein, da man ja ein einheitliches Erscheinungsbild und auch "Wesen" haben will. Einheitlichkeit äußert sich in der Zucht aber dadurch, dass die Variabilität abnimmt und Eigenschaften homozygot vererbt werden. Zum Leidwesen der Züchter werden aber nicht nur die gewünschten Eigenschaften, sondern immer auch unerwünschte Eigenschaften vererbt, die oft unerkannt (da rezessiv) weitergegeben werden. So geht die Rassehundzucht fast zwangsläufig einher mit einer Zunahme an Erberkrankungen.


    Das Gegenteil von Homozygotie ist die Heterozygotie, wenn also ein Gen in zwei Allelen vorliegt. Je mehr Merkmale heterozygot vorliegen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein rezessiver Erbgang zu einem Problem wird. Heterozygotie macht also nicht per se das Individuum gesünder, aber den Durchschnitt der Population.


    Folgt daraus, dass Mischlinge gesünder sind? Nicht zwangsläufig. Im Prinzip können Mischlinge vom sogenannten Heterosis-Effekt profitieren, der in der Nuztier- und Pflanzenzucht oft eingesetzt wird. Dort wird das allerdings sehr geplant eingesetzt. Beim Mischlingshund fehlt da aber normalerweise jede Planung und was dabei herauskommt, kann vielleicht sogar noch kränker sein, als es die Elternrassen im Schnitt sind. Kurz gesagt: Beim Rassehund weiß man, welche Krankheiten man kriegt, beim Mischling kann es besser, aber auch schlechter sein, auch wenn es im statistischen Mittel wohl etwas besser sein dürfte.


    Was ist die Lösung des Problems? Da sollte man, denke ich, noch weiter und stärker die Gedanken von Hellmuth Wachtel in die Tat umsetzen und in Richtung des Biohundes züchten. Wenn man so will, weg vom homozygoten, auf bloßes Aussehen gezüchten Showhund, hin zum gesunden, möglichst heterozygoten Rassehund. Dabei muss man sich aber klar machen, dass das nicht mehr die Rassehundzucht ist, wie sie auch heute noch von der FCI und und vom VDH propagiert wird. Hundezucht wäre kein Hobby mehr!


    Zitat

    Aus Hellmuth Wachtel, "Der Biohund"
    Natürlich kämen solche "Biohunde" dann ganz wesentlich teurer als nach den bisherigen Regeln gezüchtete, und sie wären vermutlich, am Standard gemessen, weniger "typvoll" und einheitlich als ingezüchtete Schauhunde. Ohne Linienzucht ist die "modische" Umzüchtung kurzfristig kaum denkbar, aber das ist, kynologisch gesehen, kein Nachteil. Diese Tiere wären ja gesünder, vitaler, leistungsfähiger und langlebiger, wären also auch bezüglich Tierarzt- und "Wiederbeschaffungskosten" "rentabler" und somit wertvoller. Auch sie würden natürlich Defektgene beherbergen, aber in geringer Zahl, und je nach der Ausgangslage doch soweit dominant "überdeckt", dass sie sich nicht manifestieren könnten.


    Besten Gruß,
    Marco