Beiträge von RdgbackHalterin

    Ich habe einen 52kg Rhodesian Ridgeback, der sich auch mit intakten Rüden fetzt. Wir haben ihm mit 2 1/2 Jahren (im Juli) das Suprelorin-Implantat (chemische Kastration) versucht, was nichts gebracht hat. Er hat nach wie vor markiert, wollte läufige Hündinnen besteigen und war/ist agressiv.


    Wir haben ihn nun auf Anraten eines Experten, der uns von der Hundeschule empfohlen wurde, richtig kastrieren lassen. Unser Hund ist aber nach wie vor agressiv zu Rüden. Da ich aber seit Anbeginn in die Hundeschule gehe, kann ich ihn abrufen, an die Leine nehmen und so hinsetzten, dass keine Augenkontakt entsteht.
    Leider gehorchen andere Hunde nicht immer und er hat sich auch schon auf frei laufende "meiner-tut-nix" Rüden gestürzt, die in Leinen-Reichweite kamen.


    Der Sinn der Kastration ist aber nicht nur, dass mein Hund nicht mehr agressiv ist. Wird er wohl auch bleiben, da bereits angelernt weil wir zu lange gewartet haben. Aber er riecht für andere Rüden nicht mehr nach Rüde. Das bedeutet, er könnte ein nicht-läufiges Weibchen sein. Die andern Rüden kommen also nicht mehr so provozierend auf ihn zu.
    Ich hoffe sehr, dass diese neue Art der Begegnungen auch meinen Hund dazu bewegen, die andern nicht gleich auf den Rücken zu legen zu wollen...


    Ich würde Dir also zu gutem Trainig raten und die Vor- und Nachteile einer richtigen Kastration zu überdenken.

    Kleiner Nachtrag:
    Wir haben unseren RR letzten Montag auf Anraten eines Fachmanns (Tierarzt, Verhaltenswissenschafter) nun doch chirurgisch kastrieren lassen.


    Ich werde berichten, ob ein Unterschied zum (erfolglosen) Suprelorin-Implantat sichtbar wird. Damit meine ich, kein Heulen bei läufigen Hündinnen, kein Raufen mit unkastrierten Rüden etc.
    Wir sind gespannt...

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    Ich habe auch schon von Hunden gelesen, wo das Implantat keine sechs Monate gehalten hat. Evtl. lässt die Wirkung wieder nach? Ich würde in dem Fall noch einen zweiten setzen lassen und schauen, was passiert. Sprich doch mal mit deinem TA drüber.


    Wir werden kein 2. Implantat setzten lassen, da es unserer Ansicht nach nie "richtig" gewirkt hat. Er hatte einfach ca. 2 Wochen lang fast nicht mehr markiert, das war alles... Das würde wohl auch das 2. Implantat nicht ändern. Wenn überhaupt kastrieren, dann chirurgisch.

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    Könnte es eventuell sien, dass er, als er den Chip noch nicht hatte bereits Kontakt zu läufigen Hündinnen hatte und sich daher sozusagen "erinnert"? Ist denn sonst eine Wirkung vom Chip zu merken?

    Das letzte Mal (Frühling), als wir eine läufige Hündin so nah gekreuzt haben, hat er nichts dergleichen versucht. Damals ware er nochohne Implantat.


    Das einzige, was auf die Wirkung von Suprelorin hindeutet, sind die stark geschrumpften Hoden. Ca. 2 Wochen lang hatte er auch mit dem Markieren fast aufgehört. Das macht er aber inzwischen wieder fast gleich intensiv wie früher. Urin der Hündinnen, deren Schnauze und zwischen den Beinen lecken, rundherum Markieren etc. macht er nach wie vor. Auch auf Rüden ist er nach wie vor schlecht zu sprechen. Allerdings gab es wegen meiner Aufmerksamkeit (Trainig, Leine) keine Zwischenfälle mehr.


    Habe übrigens vor etwa 10 Tagen einen Neufundländer getroffen, bei dem Suprelorin auch nicht gewirkt hatte. Dieser ist nun chirurgisch kastriert und lässt die läufigen Hündinnen seitdem in Ruhe.


    Mag sein, dass er im Moment nur heisse Luft produzieren würde, aber wie gesagt ist bei uns ist ja das Verhalten das Problem und nicht die Zeugungsfähigkeit...


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    Es gibt chirurgisch kastrierte Rüden, die den ganzen Geschlechtsakt vollziehen...

    Das schockiert mich aber ein Bisschen und macht mir keine Hoffnung auf die Wirkung einer chirurgischen Kastration. Wir trainieren für's Erste mal fleisseig und schauen weiter...

    Kleiner Zwischenbericht (Implantat vor 15 Wochen gesetzt):
    Gestern sind wir einrer läufigen Hündin begegnet. Beim Kruezen auf dem engen Weg hat mich mein Hundchen fast von den Füssen gehauen, weil er unbedingt zu der Hündin wollte. Ich musste ihn am Halsband wegzerren, damit er sie nicht besteigt. Als ich ihn dann einige Meter weggezogen hatte, fing er an zu winseln und zu jaulen, weil er unbedingt zu der Hundedame wollte! Er war so laut, dass meine Worte der Entschuldigung bei der Halterin wohl nicht zu verstehen waren!


    Also mir kann keiner sagen, dass sich ein chirurgisch kastrierter Hund auch so verhält. Ich bin daher überzeugt, das bei meinem 52 kg Rüden das Implantat nicht "richtig", also nicht gleich wie eine chirurgische Kastration wirkt.


    Für uns war das Suprelorin-Implantat daher leider kein Erfolg, ich werde darum Ende Dezember nicht nachchippen lassen. Falls sein Verhalten noch schlimmer wird, lasse ich ihn chirurgisch kastrieren, sonst werden wir halt so damit leben.


    Im Punkto Aggression habe ich ihn ja inzwischen dank gezieltem Trainig soweit, dass er nur noch das Fell stellt bei Begegnungen mit Rüden, Knurren und drauflos schiessen gibt's nicht mehr. Natürlich habe ich ihn aber immer an der Leine bei unbekannten Hunden und unübersichtlichen Stellen...

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    Die Pöbelei bei anderen Rüden ist ein Mischverhalten, einerseits beeinflusst von der Hirnentwicklung und den Hormonen, andererseits erlernt.

    Das mit dem erlernt trifft viellicht auch zu. Er wurde bereits einige Male ganz übel gebissen, wir mussten ihn auch schon unter Vollnarkose "zusammennähen" lassen. Er ist ja auch nicht bei allen Rüden böse. Kleine und ganz alte Hunde ignoriert er z.B. An der Leine ist er übrigens viel entspannter, daher finde ich die Leine inzwischen keine "Strafe" mehr. Und unser Trainig scheint auch langsam zu helfen.


    In der Schweiz werden Hundebisse übrigens bei den Behörden gemeldet. Je nach Vorfällen kann der Hund dann von Amts wergen eingeschläfert werden! Daher versuche ich alles, um einen verträglichen Hund zu haben.


    Der Teil mit den Hormonen (auch von der Mutter) interessiert mich sehr. Geht das mit der Zeit zurück oder ist das sozusagen gegeben?

    Unser RR hat sein Implantat vor 12 Wochen bekommen. Er ist nun zweieinhalb Jahre alt, mit 70cm und 52kg auch ausgewachsen.


    Inzwischen hat er ganz kleine Hoden. Seine Verfressenheit ist enorm geworden. Er klaut inzwischen, sogar Tomaten und Käse. Früher haben ihn nicht einmal Wurst-Leckerli interessiert...


    Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Er pinkelt beim ersten Busch viel länger als früher, allerdings markiert und schnüffekt er noch immer oder besser gesasgt schon wieder. Einfach alle 5m statt alle 3m. Auch klebt er einigen Hundedamen immer noch zwischen den Beinen. Machen das eure "erfolgreich" kastrierten das auch noch?


    In Punkto Rüden ist er nach wie vor bei vielen unverträglich. Möglich, dass dieses Verhalten auf den Schutztrieb und nicht auf das Testosteron zurückzuführen ist.
    Ich habe aber das leise Gefühl, dass es (noch?) nicht so ganz wirkt.

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    Schade, dass sich keiner mehr von den grossen Rassen meldet... habe nachher den Termin beim Doc... mal sehen...
    Wenns noch nicht geht, kommen noch ein paar harte Wochen/Monate auf uns zu... :gott:

    Hier, meld! (finrottis ist übrigens auch gross)


    Ich finde, mit 1 Jahr ist schon sehr früh. Dass Rüden Pöbeln oder Grösseln, ist ein Stück weit normal. Wenn deiner grob im Spiel wird, musst du aber schon eingreifen und das "Spiel" abbrechen.
    Diese Phase hatte meiner auch, das hat sich nach 2,3 Monaten gelegt, allerdings spielt meiner heute nicht mehr wie ein Junghund. Spielen hat eher etwas von Hundedamen bezirzen (Mundwinkel lecken) und Pöbeln bei Rüden(Kopf auf die Schultern, Markieren etc.).


    Lass deinem Hund doch etwas Zeit, ein richtiger Rüde (Mann) zu werden. Natürlich nur, solange Du dich dabei wohl fühlst und du keine Angst hast, (das merkt er) und es den andern Rüden/Haltern auch zuzumuten ist.
    Leider bist Du halt immer der/die Dumme mit dem grossen =bösen Hund!


    Ich muss leider sagen, dass das Implantat bei uns (noch?) nicht wie gewünscht wirkt. Mein Hund halt einen starken Schutztrieb und wahrscheinlich kommt sein Verhalten daher und nicht vom Testosteron. Ansonsten hat er einen sehr guten Appell, auf dem Platz (Hundeschule) ist mein Hundchen wirklich sehr gut. Daher haben wir wohl die ersten Phasen der Pöbeleien auch gut überstanden..


    Die Agression (Knurren, Versteifen) ging übrigens anfangs immer von den andern Rüden aus. Dass er diese Rüden auf den Rücken legt hat erst mit 2 1/2 angefangen. Leider ca. 2 Monate später auch "fremde" Rüden.


    Ich beginne übrigens demnächst mit Spezialtraining mit Kind und Hund...

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    Hat dein Rüde denn dieses Verhalten auch vorher gezeigt? oder war es jetzt das erste mal so?

    War das erste mal bei einem Weibchen, die knurrte er bisher auch nie an. Auch das Problem mit den Rüden habe ich erst seit etwa 3 Monaten (seit mein Sohn selber läuft), vorher ist er immer ausgewichen.


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    Also ist Deiner auf die Goldiehündin los, als sie sich Deinem Sohn genähert hat?

    Ja, oder zumindes wollte er drauf los, ich hatte ihn aber an der Leine, aber mir ist der Kinderwagen fast gekippt. Ich weiss ja nicht, ob er sie wirklich auf den Rücken gelegt hätte... Die Hündin ist dann sofort zu Frauchen.


    Sein Schutztrieb ist wirklich enorm. Ich muss aber dazu noch sagen, dass er noch keinen Hund schlimm verletzt hat bisher. Die Rüden legt er einfach auf den Rücken und fixiert sie dann am Boden (Hals des Hundes zwischen den Zähnen). Ich sorge mich aber, dass es nicht dabei bleibt. Leider wurde er früher schon 2 Mal schlimm gebissen. Ich denke er hat nun auch gemerkt, dass er wahnsinnig stark ist.


    In der Hundeschule sagen die Trainer, er sei nicht dominant und ich solle ihn nicht kastrieren, darum das Implantat. Wenn das nix hilft, hol ich aber den Profi (Verhaltensterapeut und Tierarzt), den meine Trainer empfehlen.