Zitat
Ich glaube langsam zu wissen warum wir auf keinen Nenner kommen (was ja auch nicht unbedingt das Ziel ist): versuche ich Respekt nur in dieser von dir o.g. Situation zu erzwingen, muss das in die Hose gehen. Genauso natürlich wenn ich einen Hund gerade übernehme. Respekt muss man sich verdienen und da muss ich mich esiontour anschliessen: dies kann man nicht beschreiben. Denn Respekt erhalte ich nur wenn der Gegenpart (also der Hund) da mitspielt bzw. ich mich so verhalten das er mich überhaupt respektieren kann. Er muss mir vertrauen. Er muss meinen Fähigkeiten vertrauen (ich gebe Sicherheit, ich schaffe es der Gemeinschaft, in der er lebt, Gerecht zu werden, so das Hund nicht auf sich gestellt ist). Dies muss vom ersten Tag an gelebt werden (das ist für mich die Basis, die ich nicht über das Einüben von Kommandos erreiche). Und damit brauche ich mir um einen Jungrüden überhaupt keinen Kopf mehr machen. Das der Flausen im Kopf hat ist klar. Wäre ja traurig wenn nicht. Aber ich kann ihn "lenken". Denn wir haben bis zu dem Zeitpunkt schon eine Basis erreicht. Ich kenne von meinen Hunden diese gefürchtete "Pubertätszeit" nicht. Nicht weil sie diese nicht hatten. Aber unsere Basis stimmte so das wir zu der Zeit nichts mehr klären mussten.
Hallo!
Demnach fehlt bei allen Haltern, deren Hund ein auffälliges Verhalten zeigen einfach Vertrauen? Respekt?
Ich finde das einfach extrem pauschal.
Ich kenn einen jungen Ridgeback Rüden, er ist jetzt 14 Monate alt.
Der war von Welpenbeinen an bei seinem Frauchen, welches er liebt, er vertraut ihr und die beiden arbeiten toll zusammen.
Sie hat sich für den positiven Weg entschieden und erzielt bereits sehr gute Erfolge.
Als ich den Hund kennenlernte war der so testosteron-gesteuert, dass er kopfmäßig immer nur auf "ichwillanderehunde"-Modus lief.
Er sabberte, schäumte, jammerte, sabberte. schäumte, Konzentration war nur sekundenweise möglich.
Es war ein Bild des Jammers.
Nach Einsetzen des Suprelorin-Chips war der Hund nach 2 Wochen wieder anprechbar und ein Arbeiten war möglich.
Was hättest Du da gemacht?
Ich finde auch, dass unsere Umwelt - und somit auch die für unsere Hunde - sich arg verändert und immer komplexer wird.
Heute halten wir Hunde auch fast rein aus egoistischen Gründen, früher waren sie "Mitarbeiter".
Wir haben bei Hunden "Zivilisationskrankheiten" wie Allergien, SD-Unterfunktionen, Hyperaktivität, chronische Erkrankungen, etc.
Wir haben Gesetze, aufgrund derer ich z. B. meinen Hund erziehen muss.
Ich muss ihm beibringen, dass nicht jeden seiner so sehr geliebten Menschenrasse gern von ihm begrüßt wird oder er sich mit einem Kind die Eistüte teilen darf.
Ich musste ihm beibringen, sich unhündisch zu verhalten für den Wesenstest z. B.
(Wobei er an sich schon sehr unhündisch ist )
Er fährt Auto, Aufzug, geht in Restaurants, durch Innenstädte, etc.
Das gabs früher alles nicht.
Und somit entstand natürlich auch viel mehr Raum für unerwünschtes Verhalten.
Heute halten wir Hunde auf sehr engem Raum zu anderen Individuuen, egal ob Mensch oder Tier.
Und ich kann gut nachvollziehen, dass bei manchen Haltern von nicht alltagskompatiblen Hunden die Meinung: Problemverhalten ist Resultat aus mangelndem Respekt/Vertrauen die Hutschnur platzt.
Zumal jeder Alltagskompatibilität sicher anders definiert.
Für mich hat platzbezogenes Training auch nix mit Alltag zu tun.
Ich war mal kurz in einem Verein.
Bach hat das sich für sich so aufgefasst:
Rauf auf den Platz und abgeschaltet.
Der hatte da null Bock drauf.
Künstliche Umgebung, Menschen und Hunde dabei die er im Alltag teilweise nicht um sich haben wollte.
Dann haben wir Arbeit nach draußen verlegt.
Und ich hatte einen anderen Hund.
Hochmotiviert und voll bei der Sache.
Und gleichzeitig konnte ich die Umwelt für noch ganz andere Trainingsdinge nutzen.
Gruß Regine