Hallo,
ich habe nicht das ganze Thema gelesen, möchte aber auch gerne von meinen Erfahrungen zum deutschen und ausländischen Teirschutz berichten...
Bevor wir Pepino zu uns geholt haben waren wir zwei Jahre Pflegestelle für Hunde aus Spanien und Portugal.
Im Alter von 12 Jahren ging ich täglich Gassi mit Hunden aus dem benachbarten Tierheim. Natürlich musste man dazu Mitglied sein. Und um Mitglied zu sein musste man eine jährliche Fixspende machen. Damals dachte ich mir schon "Man muss fürs helfen (Gassi gehen) zahlen?"
Jahre später zog ich um und hatte auch aus beruflicher Perspektive nicht mehr so viel Zeit um dauernd ins Tierheim zu fahren (damlas noch mit dem Bus). Es verging noch einige Zeit...
Ich sehnte mich sehr nach Hunden. Deshalb holte ich unseren Kater Beni vor drei Jahren aus dem neuen benachbarten Tierheim. Er wurde mir am ersten Besuchstag gegen eine Schutzgebühr mit gegeben. Keine Vorkontrolle, keine Nachkontrolle. Als ich eine Frage zu Beni hatte, verweis man mich in die Tierheimpraxis. Dort könnte man ihn sich anschauen...
Ich fand es zwar etwas traurig, aber naja. Wieder verging Zeit.
Eines Tages wollte ich Futterspenden machen. Ich kaufte sehr viel Katzen und Hundefutter ein (Nass und Trocken). Da ich zu der Zeit leider kein Auto hatte, schrieb ich dem Tierheim (aus dem ich Beni adoptiert hatte) eine Mail.
Was man vorher noch wissen sollte --> Das Tierheim ist keine 15km von meinem Wohnort entfernt und die Mehrheit der dort beschäftigten "Tierfreunde" wohnen genau in meinem Ort!
Ich schrieb also eine Mail, dass ich jede Menge Futterspenden hätte. Sie sollten sich doch bei der Abholung der Spenden gleich von Benis Wohlergehen überzeugen. Zurück kam keine Antwort (trotz Lesebestätigung). Als ich dort anrief meine man mich nicht zu kennen.
Eine Frundin organisierte ein Auto und fuhr mich in dieses Tierheim. Dort begrüßte man mich "herzlich". Als ich von der Mail, dem Anruf und der Spenden berichtete kannte man mich angeblich immer noch nicht. Zumal ich nach Benis Adoption einen Gassigeh-Kurs im Tierheim absolviert habe und mit den Hunde regelmäßig Gassi gegangen bin.
Naja, auf jeden Fall wimmelte man mich ab mit meinen Spenden, da sie Hundetrockenfutter erst ab 10 großen Säcken als Spende annehmen würde. Wie vor den Kopf gestoßen stad ich da. Als ein begossener Pudel im richtigen "Laden". Ich war stinksauer und verließ das Tierhim. Bisher war ich nicht mehr dort und habe auch nicht vor, dort meine Hilfe noch ein Mal anzubieten.
Von diversen Vermittlungsabläufen könnte ich auch berichten...
Von da an wollte ich meinen eigenen Hund haben! Also schaute ich im Internet nach Anzeigen. Durch zufall stieß ich auf einen Auslandstierschutz und sah Jerry. Jerry war mein erster eigener Hund!
Ich sah in und musste ihn haben, koste es was es wolle. Er war zu dieser Zeit 8 J alt und krank. Ich telefonierte mit der sehr netten Frau und man brachte Jerry eine Woche später (nach einer Vorkontrolle) zu mir. Die Frau war sehr sehr nett!
Wir machten einen Schutzvertrag. Eine Schutzgebühr verlangte sie nicht. Sie wolle nur, dass es Jerry gut ginge. Des weiteren bekam ich eine ganze Erstausstauung, Futter und sämtlich TA Kosten gezahlt. Diese Frau war ein Engel.
Lange hielt das Glück nicht an. Denn Jerry hatte Leishmaniose und eine mittlere HD. Wir fuhren nach Bad Kreuznach in eine Fachklinik um sogar über eine OP nachzudenken, bis das unfassbare geschah.
Man diagnostizeirte bei Jerry eine MS ähnliche Krankheit. Für mich brach eine Welt zusammen und Jerry musste schlafen gelegt werden. Seine Asche in einer Urne für 250€ bekam ich "selobstverständlich" auch gezahlt. Ich hielt meinen Jerry im Arm als er einschlief. Seine letzten Blicke widmete er mir. Meine Hand war fest an seiner Brust. Plötzlich spürte ich sein Herz nicht mehr schlagen und es fühlte sich so an, als würde auch meins aufhören zu schlagen. Alles war leer und still.
Ich stand auf und war wie in Trace. Ich rief Jerry zum Heim gehen, zog an seinem Halsband. Aber er bewegte sich nicht mehr. Ich brach zusammen, denn in meinem Alter hatte ich noch keine Erfahrungen mit dem "Sterben"
Auf dem Heimweg wollte ich nie weider einen Hund! Meinen Jerry oder keinen. Dieser Gedanke legte sich aber schnell, da die Umstellung der Gewohnheit noch mehr zur Qual wurde.
Als ich mit Frau Mass.... telefonierte fragte ich nach einem anderen Schützling. Wir vereinbarten eigendlich fest, einen jungen Schäfer für mich zu adoptieren. Nach ein paar Tagen Gedanken machen, konnte ich mit mir nicht vereinbaren, einfach einen jungen gesunden Hund zu adoptieren. Denn das ist das, was jeder "normale" Mensch wollte.
Ich wollte mich weiter um Hunde kümmern, die keiner haben wollte, nämlich die alten und kranken.
Fünf Wochen später brachte sie dann Genesis zu mir. Genesis war ein ca 11 J Collie-Rüde, der schon fast blind und taub war. Ihn pflegte ich auch nicht lange, denn er hatte anscheinend einen Magentumor und Nierensteine. Er nahm so rapide ab und verweigerte jegliche Narungs- und Wasseraufnahme. So musste ich auch Genesis gehen lassen.
Wieder war der Schmerz groß. Aber durch diese tolle Unterstütung von Frau Mass.... viel mir einges leichter. Ich wurde mit Hund sogar abgeholt und zum TA gebacht, und wieder Heim. Unser TA war ca 100km von mir Daheim entfernt. Der Gesundheit von Jerry und Genesis entsprechend musste ich recht oft hin, fast jede Woche.
Weider verging Zeit und der Tierschutzverein der ausnahmslos gütigen Frau löste sich wegen Problemen auf.
Ich bekam danach von einem anderen TSV Junghunde zur Vermillung. Sie sollten sich in normalem, familiärem Unfeld entwickeln und artgerecht und örnungsgemäß ihr Hundeleben erfahren.
Mit der Zeit wurde der Wusnch nach einem eigenen Hund größer. Gerne hätte ich weider einen alten kranken Hund genommen. Aber mir fehlen die finanziellen Mittel dazu. Als kam nur ein gesunder Hund in Frage.
Wir adoptierten Pepino und sind da, wo wir jetzt stehen. Pepino ist natürlich nicht mit den Hunden aus Spanien zu vergleichen, er ist ein "deutscher"
Ich habe immer gemerkt, dass Auslandshunde etwas besonderes sind. Sie sind einfach nur die dankbarsten Hunde, die es gibt. Sie leben sich sehr schnell ein und sind (nach meinen Erfahrungen) gelehriger und anhänglicher. --> bitte nicht falsch verstehen.
Meine Meinung zum deutschen Tierschutz (Ich muss sagen LEIDER, denn mit Sicherheit ist nicht jedes Tierheim so, wie die in meiner Nähe - nämlich undankbar und profitschlägerisch):
Würden die deutschen Tierheime (mehr) mit Pfelgestellen arbeiten, gäbe es gar keine Tierheime mehr. Denn jeder Hund im Tierheim zieht sich entweder zurück oder wird ein Kläffer. Jeder dieser Hunde (die den Besuchern manchmal sogar Angst einjagen) wäre ganz anders, wenn er die Chance hätte sich im Familiären Umfeld zu entwickeln.
Ich bereue keine Minute, die ich für den Auslandstierschutz mit dieser besonderen Frau betrieben habe und würde es trotz sehr schmerzhafter Erfahrungen immer weider machen.