Beiträge von McChris

    Da sich das grad überschnitten hat:


    Ich kann stunden lang mit ihm an der Leine durch den Garten gehen ihn loben und belohnen...sobald wir einen Schritt vors Haus machen ist das wieder vergessen...

    Dann hol doch erst einmal dosierte Ablenkung zu Euch in den Garten.

    So hast Du Einfluss auf Art und Dauer der Reize.

    Das können wir leider vergessen.....haben wir schon versucht.
    Das Problem ist....im Garten zieht er nicht....da ist nichts spannendes was er noch nicht kennt wo er jetzt gerne hin will....

    Das sind aber dennoch ideale Bedingungen, die Grundlagen der Leinenführigkeit zu vertiefen. Du könntest Richtungswechsel üben, Slalom um Gegenstände laufen und den Hund für jede selbständige Lockerung der Leine massiv loben. Der muss doch erstmal grundsätzlich verstehen, worum es geht.


    Ich glaube, Euer größtes Problem ist im Grunde der saubere Aufbau von sowas.

    Heute mal wieder ein Beispiel dafür, wie sehr sich solches Training "bezahlt" macht, am Beispiel meiner Rinder.


    Heut war Booster-Impfung gegen Blauzunge.

    Die Tiere sind freiwillig - also ohne getrieben werden zu müssen - in den Behandlungsstand gegangen.

    Sie haben sich freiwillig in den leicht geöffneten Halsfang eingefädelt.

    Der TA hat die ungefähre Injektionsstelle am Hals vorm Pieks mit den Fingerknöcheln abgeklopft, damit das Rind die Stelle weiss, wo jetzt was passiert.

    Im Halsfang stehend können sie nach hinten nichts sehen.

    Pieks angekündigt und geimpft.

    Pro Rind keine Minute. Kein Stressdurchfall im Wartebereich, alles ganz entspannt.

    Morgen gehen sie da wieder genauso freiwillig rein.


    Früher sah das so aus:

    Der Halsfang war auf Automatik-Betrieb, wo sich das Rind beim Durchlaufen selbst fängt, mit einem ordentlichen Rummser dagegen. Man musste mächtig Druck machen, damit sie da reinlaufen.

    Beim Pieksen gabs eine explosive Gegenreaktion, so dass der ganze Stand gescheppert hat und manchmal auch der TA vom Panel geschmissen wurde.

    Der Wartebereich war mit Stress-Fladen zugeschittert.

    Ich habe Tage gebraucht, bis sie da wieder durchgelaufen sind.

    Unterbrechen, ja. Aber doch nur für einen Moment.

    Dann gehts wieder weiter.

    Und genau das ist im tiermedizinischen Kontext wo es eh schon an personellen Ressourcen mangelt, regulär nicht möglich.

    Doch, sicher ist das möglich.


    Ich glaube, dass Du einfach eine falsche Vorstellung vom dafür nötigen Zeitaufwand hast.

    Ob ich jetzt bei einem zappelnden Hund, dem der TA ins Ohr leuchten will, nachgreifen muss, um den Kopf zu fixieren oder ob ich nochmal bei TA klappt das Ohr um, Keks, anfange, macht zeitlich in dem Moment keinen Unterschied.



    Und mal als Mod - vllt. machen wir an dieser Stelle einen Cut, wer noch Diskussionsbedarf hat, kann ja hier Medical- und Kooperations-Training: Allgemeiner Austausch

    weiterschreiben.