Beiträge von McChris

    Hallo Tucker,
    es ist schwierig in dieser Form hier immer alles so wirklich unmißverständlich zu schreiben, wie es gemeint ist...


    Ich beziehe mich jetzt wirklich nur auf den beschriebenen Fall, in dem das Stachelhalsband schon "am Hund" ist.... Und in dieser einen Situation wäre es eine wesentlich hundefreundlichere Methode als die "nur-stachel" Methode, zwei-leinig zu arbeiten und die Stachel-Variante als "Nothalt" zu betrachten - idealerweise zusammen mit jemanden, der der Hundeführerin so viel Sichereheit vermitteln kann, dass das Stachelhalsband zwar DA ist, aber gar nicht genutzt wird...


    Unter DIESEN Voraussetzungen ist es immerhin ein deutlich weniger auf Kosten des Hundes an sich arbeiten, als vorher... (was aber immer noch kein PRO Stachel sein soll und es auch nie werden wird...)


    Und zu Murmelchen,
    ich antworte mit einem entschiedenen Vielleicht.... :lol:
    Unter der Voraussetzung, dass die Hundeführerin einige Male unter Anleitung eines erfahrenen Hundeführers überhaupt erst Mal die Erfahrung machen konnte, ihren Hund auch ganz anders, ausgelöst durch Zunahme der eigenen Souveränität führen zu können, ist das Phänomen, das Du beschreibst, nicht zwangsläufig zu erwarten... Richtig angleitet !!!! kann die Hundeführerin ja ganz andere Führungsqualitäten entwickeln - alleine wird das jemand, der so vorbelastet ist, nicht schaffen, da geb ich Dir recht...


    LG, Chris

    Zitat

    Für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich als Ovo-Lakto-Vegetarier meinen Käse nur ohne Lab-enzym vom Kalb kaufe und darauf achte, dass die Eier, die ich esse "glückliche Eier" :lol: sind...


    Für andere nicht.
    Das muss jeder für sich entscheiden.


    LG, Chris


    huhu Rimmsey,
    da hab ich mich jetzt mal selbst zitiert....


    Weil es unendlich schwierig ist PERFEKT zu sein.
    Diesen Anspruch an mich habe ich auch gar nicht.


    Fast schon im Gegenteil - oder doch als Anzeichen der Pefektion? - habe ich lange Zeit Hausschlachteschweine für meine Familie gehalten...
    Schweine, die in Weidehaltung im Sommer und Auslaufhaltung im Winter gehalten worden sind...
    Schweine, die vom benachbarten Metzger geschlachtet worden sind.
    Die 500 Meter Transportweg hatten und einen schnellen Tod gestorben sind, weil sie an den Schlachttagen die einzigen beiden Schweine waren, die dort geschlachtet wurden...


    Diese Schweine sind komplett von einer Familie verzehrt worden - also nicht bloß immer Filets, sondern nach und nach alles, inclusive selbstgemachtem Schmalz und all sowas...


    So etwas hat für mich auch sehr viel mit dem Respekt für die Kreatur zu tun - nicht immer nur Filet essen, sondern wenn denn dann, auch den ganzen Rest zu verarbeiten...


    Für mich waren die Hintergründe der Massentierhaltung in erster Linie der Ausgangspunkt für meinen Vegetarismus.
    Seinen Respekt vor einer Kreatur kann man auch dahingehend zeigen, dass man ihr ein angemessenes Leben bereitet, keinen Massenartikel aus ihr macht und dann dankbar und vielleicht auch ein wenig demütig das annimmt und nutzt, was mir (mir jetzt nicht, aber denen, die es essen) durch den Tod des Tieres zugute kommt - sein Fleisch, sein Fell, sein Leder....


    Ich bin kein Vegetarier, weil ich kein Tier töten kann oder will, sondern ich bin Vegetarier, weil ich nicht mitansehen kann, dass unsere Fleischlieferanten noch nicht mal LEBEN dürfen... Weil ich nicht mit ansehen kann, wie ACHTLOS und RÜCKSICHTSLOS mit lebenden Wesen umgegangen wird...


    Ich glaube manchmal sogar, dass ich mich als Vegetarier besser mit der Tötung eines Tieres, der Schlachtung eines Tieres und der Verarbeitung seines Fleisches auskenne, als die meisten Fleischesser, für die Fleisch vermutlich in Gefriertruhen wächst....


    LG, Chris

    Zitat


    nun, Pflanzen SIND Lebewesen. Sie sind uns zwar völlig fremd, vielleicht haben wir deshalb keine Hemmungen Pflanzen zu essen, während bei Tieren, v.a. je ähnlicher sie uns sind, die Hemmschwelle immer höher wird.
    ...
    Aber wenn es Dir lieber ist - warum gibt es Leute, die sich selbst als Vegetarier bezeichnen, aber trotzdem Fisch essen? Sind Fische keine Tiere? Oder sind sie nur nicht so hoch entwickelt, dass man sich darüber Gedanken macht?


    yane:
    Natürlich sind Pflanzen auch Lebewesen... Das Gute bei vielen, nicht allen, Pflanzen ist aber, dass ich sie ernten kann, ohne das Lebewesen an sich zu zerstören. Ernte ich Obst, bleibt der Baum oder Strauch ja stehen und lebt weiter... Ernte ich Erbsen, könnte die Pflanze selbst auch stehen bleiben(was aber unüblich ist), nehme ich noch mehr Rücksicht, lass ich immer genug an Saatmaterial an der Pflanze, damit sie sich reproduzieren kann....
    Für mich ist das schon eine andere Nutzung als die Schlachtung eines Tieres zum Verzehr. ein Kotelett rausschneiden und weiterwachsen lassen, geht beim Tier nicht....


    Ich "ernte" beim Huhn auch das Ei... und hab keine Probleme damit... Achte aber darauf, wie das Huhn lebt... Und genau so achte ich drauf, wo meine pflanzliche Kost her kommt - in direkter Abhängigkeit zu meinem Geldbeutel...


    Biologisch betrachtet, macht es keinen Sinn, eine standortgebundene (also nicht zur Flucht fähige) Pflanze mit den Möglichkeiten "auszustatten", die höher differenzierte Lebewesen haben - die Fähigkeit, Streßhormone auszuschütten, um Angriff oder Flucht zu ermöglichen, oder mit der fähigkeit auszustatten, Laute von sich zu geben, im sinne von Schmerzäußerung.


    Für mich sind Pflanzen keine minderwertige Lebensform, sondern eine viel weniger differenzierte als Tiere oder Menschen... Und das macht für mich den Unterschied, weshalb ich eine selbstangebaute Möhre aus dem Boden ziehen, sie abbürssten und reinbeissen kann...


    Aber in einem solchen Thema kann man immer nur für sich selbst sprechen - es gibt soviele Unterschiede im Vegetarismus - wer was ißt, wo dies herkommt, welche Gründe jemanden zum Vegetarismus bewogen haben, dass die Meinung eines Einzelnen nicht allgemeingütlig sein kann...


    Für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich als Ovo-Lakto-Vegetarier meinen Käse nur ohne Lab-enzym vom Kalb kaufe und darauf achte, dass die Eier, die ich esse "glückliche Eier" :lol: sind...


    Für andere nicht.
    Das muss jeder für sich entscheiden.


    LG, Chris

    Hallo,
    staffy - Du kannst gern mal ein wenig länger hierbleiben *kaffee rüberschieb*, denn es macht Spaß, sich mit Dir auszutauschen.


    Die Sache mit den CS ist m. M. nach, wie so vieles in der Hunde- und Pferdewelt, einfach ausgeartet. Ich finds gut und richtig, sich damit zu beschäftigen, um sie erkennen zu können und ich fand es nach dem Lesen solcher Bücher unglaublich spannend, das Verhalten meiner Hunde daraufhin zu beobachten. Allerdings finde ich es nur begrenzt hilfreich, die CS nur komplett von der weiteren Körpersprache abgegrenzt zu betrachten.


    Die Frage bei solchen "Erkenntnissen" ist immer, was man daraus macht...


    Bei den Hunden selbst, habe ich festgestellt, dass besonders in ausgeuferten Spielsituationen unter Hunden tatsächlich auch der souveränere Hund mal beschwichtigt - wenn er zu grob war, der andere Hund seine Überforderung zum Ausdruck gebracht hat, nimmt der souveränere Hund ebenfalls mal den "Druck" weg, wendet sich halb ab, macht sich etwas kleiner - und dann kann das Spielen weitergehen...


    Ähnlich, wenn es um besondere Ressourcen geht. Beim Versuch, sich einen Knochen vom anderen Hund "abzustauben" reagiert auch ein ranghoher Hund mit Abwenden des Kopfes und weggehen auf ein warnendes Knurren des eigentlich "unterlegenen" Hundes... Also durchaus auch eine Deeskalation von oben nach unten...


    Deshalb sehe ich keine so grundsätzliche Einbahnstraße von unten nach oben in den Beschwichtigungssignalen. Aber eine höchstkomplexe, feine Kommunikationsweise, die von Situation zu Situation eine unglaubliche Facette an Ausdrucksmöglichkeiten hat.


    Wie ich das "Kind" nun nenne, ob rein CS oder einfach Körpersprache, es gibt Situationen, in denen ich solche Signale auch bewußt einsetze - zum einen bin ich durch die Arbeit mit Pferden (und Umgang mit halbwilden Gehegetieren) sehr darauf "geimpft" auf meine eigene Körperhaltung zu achten, um dem jeweiligen Tier überhaupt genug Raum für sich zu geben und zum anderen erlebt man immer wieder, was zum Beispiel die eigene ruhige, tiefe Atmung (ob nun mit Mühe bewußt angewandt, oder weil ich sowieso entspannt bin) für Auswirkungen auf ein Lebewesen in meiner unmittelbaren Nähe haben kann...


    Unbedarft die Erkenntnisse aus den CS zu übernehmen, hieße, diese bei allen Gelegenheiten, die sich ergeben, anzuwenden... Das ist nicht besonders produktiv.
    Aber mit Bedacht und Hintergrund eingesetzte Körpersprache eignet sich sehr gut, um besondere Situationen zu entschärfen...um Sicherheit zu vermitteln oder auch um zu vermitteln, dass die Situation des anderen wahr genommen wurde..


    Das Gähnen als Mittelding zwischen CS und dem Ausdruck der eigenen Entspannung, das Du genannt hast, ist ein sehr gutes Beispiel...


    Ich habe es mittlerweile einige Male sehr bewußt eingesetzt - bei dem Besuch unseres Mannsbild-Kumpels Max z. B. und ein zwei Mal, wenn ich merkte, dass Dobas Unsicherheit in richtige Angst umkippen wollte... Jedesmal mit einer deutlichen Entspannung beim Hund. Das andere Mal, wo ich das Gähnen unbewußt, einfach weil ich müde war und Gähnen musste, war in den ersten Nächten nach unserem Umzug, als die Hunde des nachts mehrfach wegen sich verabschiedenden Kneipenbesuchern angeschlagen haben... Aus dem Bett raus, runter nachsehen, "Ach, das ist nix für uns", legt euch wieder hin, *gähn* und selbst wieder ins Bett plumpsen... und nach einigen Malen war den Hunden klar, dass diese Geräusche da draußen uns nix angehen... Da war das Gähnen nur eine Komponente von vielen, aber eine sehr hilfreiche...


    Auch das "Druck wegnehmen" durch Wegdrehen meines Oberkörpers oder Wegdrehen meines Kopfes setze ich gerne bewußt ein - um dem Hund einfach genug Raum für seine Bewegung zu geben - ob nun im sinne eines CS oder ganz allgemein körpersprachlich betrachtet, ist für mich nicht so wichtig. Oder aber, ich setze meinen Körper ganz bewußt ein, um dem Hund den Raum zu nehmen... Geht ja auch andersrum...


    Ich würde nie auf die Idee kommen, nur so zu agieren. Aber wenn ich es einem Tier damit leichter machen kann, zu verstehen, was ich ihm vermitteln möchte, nutze ich diese Hilfe gern mal mit.


    Dennoch bin ich immer der Meinug, meine Hundis in allererster Linie auf ein Leben in einer Menschenwelt, die sich nun mal nicht an den ausgefeilten Kommunikationsmehtoden der Hunde orientiert, vorbereiten zu müssen... in dem Sinne, dass sie lernen, nicht alle (oft widersprüchlichen) Signale, die Menschen so aussenden, auf die Goldwaage zu legen... Und z. B. aushalten können, dass die allermeisten Menschen einem Hund nun mal von oben auf den Kopf streicheln müssen...


    Was Herrn Hempfling angeht....nun ja, auch was, was ausgeartet ist, m. M. nach. Ein KANN (mit etwas Distanz gelesen), aber kein MUSS. Vieles sehr interessant, aber mit stutzig machenden Rückschlüssen, fand ich. Durch den Hype um sowas entwickel ich dann oft recht schnell Vorurteile, deshalb fällt es mir schwer, ihn objektiv zu sehen.


    LG, Chris

    Hallo,
    das Einzige, was für mich in der beschriebenen Situation mit dem "nicht-halten-können" eines Hundes noch relativen Sinn macht, ist der psychologische Effekt auf den Hundeführer - wenn das Stachelhalsband dran ist, weiß der Hundeführer, er (hier: sie) kann den Hund auch in blöden Momenten "halten" und DAS reicht meiner Meinung nach schon aus, um etwas mehr Sicherheit/Souveränität in die persönliche Ausstrahlung der Hundeführerin zu bringen...


    Das soll kein PRO Stachel sein.


    Aber es wäre eine interessante Möglichkeit, den Hund "zwei-halsbändig" zu führen - mit Stachelhalsband an extra-Leine UND normalem Halsband an eigener Leine, so dass die "Sicherheit" durch die Anwesenheit des Stachelhalsbandes da ist, es aber eigentlich gar nicht benutzt wird...


    Ich schätze, wir sind uns recht einig darüber, dass in diesem beschriebenen Fall die Hundeführerin diejenige ist, die Hilfestellung benötigt...


    Und manchmal kann ein wenig Sicherheits-Psychologie recht hilfreich sein...


    LG, Chris

    Zitat

    "Ich habe diese Überzeugung, und danach hat sich jeder zu richten. Egal ob es dessen Natur entspricht oder nicht".


    ...


    Die Natur war es, die Carnivoren hervorgebracht hat. Sie war es, die zugelassen hat, dass ein Lebewesen ein anderes als Nahrung betrachtet.


    Danke Yane, für diese Aussagen.


    Ich komme mir als Vegetarier seit 22 Jahren manchmal (ziemlich oft sogar) unter ja eigentlich Gleichgesinnten vor, wie eine Außerirdische...


    Warum?


    Weil ich die Entscheidung zum Vegetarismus nur für mich getroffen habe.
    Weil es nicht meine Lebenseinstellung ist, das, was ich für MICH entschieden habe, anderen aufzuzwingen.
    Das ginge mir einfach zu weit.
    Für mich hat das etwas mit der Akzeptanz anderer zu tun, die entweder - wie hier im Beispiel die Hunde - einfach von Natur aus anders sind oder, die ihre ganz eigenen Gründe dafür haben, warum sie was wie machen...


    Ich würde niemals diese, meine Entscheidung zum Vegetarismus auf meine Hunde übertragen und ihnen MEINE Einstellung aufzwingen.
    Ich würde auch niemals meinem Liebsten oder anderen Menschen meine eigene Einstellung aufzwingen.
    Ich habe keine Kinder - aber wenn ich sie hätte, bin ich überzeugt davon, dass ich sie, bis sie selbst die Entscheidung treffen könnten, ob Vegetarismus oder nicht, mit einer normalen Mischkost ernähren würde...


    Das heißt nicht, dass ich gar keinen Einfluss auf andere nehme - manchmal völlig ungewollt, manchmal gewollt, durch Gespräche oder einfaches Vorleben, natürlich ist auch mein Liebster direkt beeinflusst worden und hat sich von selbst dazu entschieden, konsequent auf die Herkunft seiner Fleischprodukte zu achten...


    Genau so, wie ich auf die Herkunft des Fleisches für meine Hunde achte...


    Ich habe MEINE Entscheidung getroffen und möchte, dass sie einfach akzeptiert wird.
    Genauso wie ich die Entscheidungen anderer akzeptiere, auch wenn sie konträr zu meinen sind...


    MEIN ganz eigener Vegetarismus hat wesentlich mehr mit dem Respekt vor anderen Lebewesen zu tun, als mit der Frage, ob es nun DIE Ernährung für alle sein soll...


    LG, Chris

    Hallo,


    @ Holzi,
    danke für Deine sehr präzisen Erklärungen. Da hast Du ja einiges erreicht in einen doch noch recht übersichtlichen Zeitraum!


    @ alle:


    Jetzt will ich auch mal wieder von Dobas Fortschritten berichten!
    Trotz der Verstärkung aller Unsicherheiten zu Beginn ihrer Läufigkeit (@ Judith - wir spielen grad Eure nächtlichen Szenen nach *gähn*) hat Doba ein paar große Fortschritte gemacht. Sie, die z. B. ungern Kontaktliegen mit anderen Hunden macht und ganz allgeimein gesagt, sehr schnell durch Berührung irgendwelcher Gegenstände an ihrem Körper verunsichert wurde, hat es geschafft, ganz von allein durch den schweren Plastikstreifen-Vorhang am Pferdestall zu gehen... Das sind recht schwere PVC-Streifen, die vollüberlappend vorm Eingang des Pferdeoffenstalles hängen, damit alle durchgehen können, aber das Wetter draußen bleibt... Im Sommer ist der "hochgehängt", im Winter kommt er dann wieder davor... Um dort durchzugehen, muss hund mit der Schnauze die Streifen auseinanderschieben und dann durchgehen - die Streifen gleiten am Hundekörper lang und das war für doba eine echte Herausforderung...die sie aber mit ganz wenig Unterstützung fast allein gemeistert hat.... Ich habe sie dafür gelobt - aber gar nicht mal so überschwänglich, um ihr nicht im Nachhinein noch zu vermitteln, dass das jetzt was Besonderes war....


    In vielem lasse ich sie immer mehr alleine herausfinden - weil ich im Verlauf einfach den Eindruck bekommen habe, dass man durch das gezielte Arbeiten an manchen Situationen diesen dann erst Recht große Bedeutung beimisst... (kann mir noch wer folgen?)


    Und einen Tag nach den Plastikstreifen hat Doba auch das erst Mal eine angelehnte Tür aufgeschoben - da stand sie bisher immer nur vor und hat gewartet, dass sie jemand reinläßt...


    Bisher hat sie, wenn z. B. die Leine sie irgendwo an der Hinterhand berührt hat, immer Meideverhalten gezeigt (und sich dadurch eher noch mehr verheddert...) - auch das ist fast auf einen Schlag weg... Jetzt bleibt sie einfach stehen und läßt sich wieder auspacken...


    Das sind alles Dinge, die zusammenhängen - mit dem aushalten können von ungewohnten Berührungen und ich kann mir vorstellen, dass unsere Körperarbeit nach Tellington da ihr Scherflein zu beigetraen hat....


    Mittlerweile kann ich auch in ihrem direkten Dunstkreis mit Geräten hantieren - gestern beim laubrechen hab ich - zwar mit langsamen Bewegungen - ein Blatt direkt vor ihrer Pfote weggerecht - der Rechen kam also frontal auf sie zu und ich stand auch ein wenig auf sie zugebeugt - es war kein Problem mehr für sie...


    Auch mit den anderen Hunden - da war der Umgang von anfang an recht souverän - wird sie allmählich lockerer und fordert auch mal zum Spielen auf...


    Ich glaube einfach, dass Doba allmählich richtig bei uns ankommt und das freut uns natürlich gewaltig...


    LG, Chris

    Hallo BorderLover,
    ich kopier hier mal einen Teil aus dem Angsthund-Thread rein, wo am Beispiel des Staubsaugers der positive Aufbau in kleinen Schritten beschrieben ist... Vielleicht sind da ja noch ein paar Tipps für dich bei..


    "Staubsaugen, z. B. Dieses Ungetüm ist auch für einen normalen Welpen schon eine große Herausforderung, für Hermes nun erst recht.... Saug Staub, wenn die Hunde draußen, oder mindestens mal kurz im Nebenzimmer sind... Und nähere Dich mit Hermes dem "stillen" Staubsauger, der dann halt mal eine Zeit lang erst mal a weng im Weg rumsteht, anfangs erst wie zufällig beim Spielen...dann stellst Du ihn auch wie zufällig beim Spielen mal ein wenig zur Seite, irgendwann nimmst Du mal das Saugrohr und fuhrwerkst ein wenig damit rum - also in ganz kleinen Minischritten.... Hermes sollte sich zwar ein wenig aus der "Gefahrenzone" bringen dürfen, aber sich nicht komplett dem Geschehen entziehen dürfen....Im Grunde simulierst Du die mißtrauisch-vorsichtige Annäherung und steigerst in kleinen Mini-Schritten die Anforderungen... Dabei einen fröhlichen Ton als Stimmlage und auf gar keinen Fall !!! beruhigend auf Hermes einreden.... Beruhigen wollen ist menschliches Verhalten, das der Hund nicht verstehen kann - ein HUnd versteht Trösten und Beruhigen nur als "Du hast völlig Recht damit, vor diesem Ding Angst zu haben, weiter so!" und das wollen wir ja auf gar keinen Fall....


    Indem DU fröhlich und sorglos mit dem Staubsauger umgehst (der immer noch still ist!), machst Du Hermes vor, dass das alles völlig in Ordnung ist.....


    Wenn es dann daran geht - sobald Hermes den Staubsauger als "der ist halt da und steht da rum, manchmal bewegt er sich auch, ja und?" kennen gelernt hat - den Staubsauger auch einmal einzuschalten, kommt eine neue Komponente im Umgang mit Ängsten ins Spiel - nämlich die Wohlfühldistanz... Das könnte man z. B. folgendermaßen angehen - Du sitzt mit Hermes auf der Couch und kuschelst.... Dein Freund holt sich den Staubsauger, das darf Hermes ruhig mitkriegen, geht ins Nebenzimmer, macht den Staubsauger an (wenn er schon mal dabei ist, darf er auch ruhig ein wenig saugen big grin ) und Du hast - je nach Reaktion von Hermes - die Wahl zwischen einfach weiterkuscheln und staubsaugen "schön" kuscheln, oder, wenn Hermes doch zusammenzuckt und erstarrt, ganz betont zur Tür zum Nebenzimmer zu kucken und in wegwerfenden Tonfall irgendwas zu sagen - Du könntest "Reibeplätzchen" sagen, Hermes versteht es ja eh nicht, aber für uns Menschen ist es hilfreich, dann auch einen "passenden" Satz zu sagen, weil dann der Tonfall automatisch stimmt, hier sinngemäß (wegwerfender tonfall): "Ach, das ist bloß der Staubsauger, los weiterknuddeln" und dann knuddeln, was das Zeug hält....


    Der weitere Aufbau wäre dann so möglich, dass Dein Freund staubsaugenderweise mal in der Tür zu sehen ist, mal leicht die Türschwelle übersaugt und sich allmählich nähert.... Bis er mit einem kleinen Abstand um Euch rum staub saugen kann (Dein Freund wird die liebe Chris sehr mögen, die ihn gerade zum Haushaltsbeauftragten ernannt hat big grin )"

    Das ist natürlich auf einen anderen Welpen und sehr auf die dortigen Gegebenheiten bezogen - aber für die kreativ an die eigenen Belange anzupassenden Grundlagen, denk ich, recht hilfreich. Bei dem Welpen im Text handelte es sich um einen Angst-Welpen mit Straßenvergangenheit, der in der wichtigen Phase auch nicht viel kennenlernen durfte - also ähnlich wie Deiner.


    LG und viel Erfolg,
    Chris

    Hallo,
    da hat sich ja was entwickelt hier....


    Alina
    Ich kann einige Teile Deiner Argumentation durchaus nachvollziehen. Was mir nicht so gefällt, ist die knappe und in I-Net-Form nun mal häufig recht unfreundlich wirkende Art, wie sie rüberkommt.... Gute Hundetrainer sollten in erster Linie eines sein - auch gute Menschentrainer und die Art, wie Du Deine Sichtweise vermittelst, stößt mehr vor den Kopf, als dass sie wirklich hilfreich ist und läßt durch die Knappheit eben auch vieles offen... Über das WIE schweigst Du Dich ziemlich aus und gerade DAS wäre doch das, was uns alle am meisten interessiert.....


    Das Problem, das ich an Deiner Vorgehensweise im Umgang mit Hund sehe, ist, dass man dafür gewisse natürliche Führungsqualitäten haben muss. DANN funktioniert Deine Vorgehensweise nämlich tatsächlich recht unspektakulär und wenn man über solche Führungsqualitäten verfügt, dann kann man tatsächlich manchmal über die Probleme anderer HH nur ratlos den Kopf schütteln... Jemand, der von Haus aus souverän und gelassen ist, hat viel weniger Schwierigkeiten, seinem Hund auch ohne Hilfsmittel klare Grenzen und Regeln zu setzen - UND kann anderen, die andere Wesenszüge haben, dementsprechend auch schwer vermitteln, WIE genau das eigentlich funtioniert... Weil es für denjenigen die normalste Sache von der Welt ist, über die er gar nicht weiter nachdenken braucht...


    Aber es gibt nun mal sehr viele Menschen, die nicht über solche Qualitäten verfügen und erst zusammen mit ihrem Hund in diese "Führungsrolle" reinwachsen müssen. Warum kann man solchen Menschen (die den größten Teil der Menschheit ausmachen, schau Dich einfach mal um...) nicht zugestehen, dass sie eben auch andere Wege gehen müssen, um dort hin zu kommen, wo menschliche Persönlichkeiten eben schon beim morgendlichen Augen-auf-machen stehen?


    Es wäre toll, wenn du den Menschen genausoviel Verständnis entgegenbringen könntest, wie den Hunden, denn dann könnten etwas ausführlichere Tipps von Dir sicherlich sehr hilfreich sein.... Indem Du Dich z. B. mal dazu äußerst, wie Du einem Hund vermittelst, dass Du die Entscheidungen triffst und nicht er... und zwar auf eine Art, die zeigt, dass Du in der Lage bist, Dich auch in die Probleme anderer Menschen mit ihren Hunden hineinzuversetzen...dass du in der Lage bist, Dich auch in andere menschliche Wesenszüge als die Deinen hineinzuversetzen...


    Eine wirklich gute Führungskraft kann für alle in ihrer Umgebung sehr inspirierend sein.


    LG, Chris