Holzi
Willkommen hier und gleich eine Bitte, vielleicht kannst du ein wenig mehr darüber Schreiben, wie genau Du die Ängste Deines Hundes angegangen bist?
Micha
Ich denk schon, dass Ihr auf dem richtigen Weg seid. Mit einem ungeübten Hund würde ich die Hundebegegnungen ähnlich üben, nämlich mit ausgewählten, bekannt freundlichen "Exemplaren". Idealerweise Hunde, bei denen ich weiß, dass sie bei "Fehlverhalten" meines Hundes nicht überreagieren.
Je nachdem, mit welchen Hunden ein Hund in der Prägungsphase Kontakt hatte, kann es sein, dass er einen eigenen "Dialekt" spricht in Sachen Hundebegegnungen. Ich spreche ansatzweise platt und fränggisch, beides ist deutsch, aber in einem anderen Umfeld hätten meine Zuhörer Probleme, mich zu verstehen... Soll heißen, die Grundlagen für die Hundekommunikation sind bei jedem Hund vorhanden, müssen in der Prägungsphase aber erst durch praktisches Üben ausprobiert werden und je nachdem, welchen "Dialekt" die Sparringspartner sprechen, entwickelt jeder Hund so seine eigenen Besonderheiten dabei...
Ich könnte mir vorstellen - ohne eure Situation gesehen zu haben, ist es aber eine reine Vermutung! -, dass Snoopy jetzt einfach mal ein wenig "rumprobiert" - da kann es auch mal zu "Über"reaktionen kommen - , sieht man sich die leicht verwirrte Reaktion des anderen Hundes an, war Snoopys Blaffen wohl ne Nummer zu groß und der andere Hund hat z. b. gedacht "Meine Güte, ein simples NEIN hätte völlig ausgereicht, musst ja nicht gleich los-prollen..." (nur als "vermenschlichtes" Beispiel...)
Für Snoopy wären nun erstmal nette Hunde ideal, die z. B. ruhig stehen bleiben oder im Platz bleiben (schon eine Meisterleistung), während Snoopy die freundliche, neutrale Annäherung übt. Ohne Leine, auch ohne Schleppi, also dementsprechend im gesicherten Gelände.
Draußen in der wirklichen Welt ist das immer so eine Sache - da kommt einer im Freilauf angeprescht, den man nicht einschätzen kann, aber da hilft nur, solche Begegnungen so gut es geht zu vermeiden und im Fall X Snoopy zu vermitteln, dass Du ihn in solchen Momenten z. B. durch Abblocken des anderen Hundes schützen kannst.
Bei beidseits angeleinten Begegnungen (also aneinander vorbei ohne Kontakt) solltest du Snoopy bewußt erlauben und ermöglichen, einen deutlichen Bogen zu schlagen, um ihm die normal Hundekommunikation zu ermöglichen... Frontales aufeinander zulaufen ist bei Hunden eher unüblich und ein unsicherer Hund wird dankend die Möglichkeit zum Ausweichen annehmen.
In Deiner Beispiel-Situation wäre es (in eingezäuntem Gelände ohne Leine) interessant gewesen, den Fortgang dieser Situation zu erleben - der fremde Hund hätte sich komplett abwenden können und Snoopy links liegen lasssen können ODER er hätte zurückblaffen können und Snoopy seine Meinugn sagen können ODER Snoopy hätte am Weggehen des anderen Hundes gemerkt, dass seine eigene Reaktion ne Nummer zu groß war und es beim nächsten Kontaktversuch anders, etwas milder, probiert...
Such Dir ruhige, nette Hunde, die sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lassen, als Übungspartner. Vielelicht auch mit HIlfe einer guten Hundeschule, wo der Trainer gleich "kommentieren" kann, was da unter den Hunden (in diesem Fall dann "nur" zwei Hunde) abgeht - umso besser lernst Du, solche Situationen einschätzen zu können.
LG, Chris