Beiträge von McChris

    Hallo Sally,
    wie schon geschrieben wurde und ja auch von Deiner TÄ gesagt wurde - das kann alles mögliche sein - von Herzerkrankungen über Epilepsie und Durchblutungsstörungen.


    Das Problem dabei ist ja in erster Linie, dass diese Anfälle meist nicht gerade vor Augen der TÄ stattfinden. Solange Ihr noch auf der Suche nach dem Auslöser seid, ist es sehr hilfreich, solch einen Anfall mal auf Video aufzunehmen - manchmal kann die "Art" und kleinere Besonderheiten eines Anfalles schon deutliche Hinweise geben.


    Probiert mal, so einen Anfall zu erwischen (im Anfall könnt Ihr sowieso nur wenig tun, es ist also nicht "schlimm", wenn man in diesem Moment nur dafür sorgt, dass der Hund sich nicht verletzen kann und dann die Kamera zückt. Ebenfalls wichtig ist, auf die Uhr zu sehen, um die Dauer solch eines Anfalls festlegen zu können - gefühlt sind das Minuten, oft ist der Anfall aber wesentlich kürzer.


    Die Idee mit dem "Tagebuch" ist sehr gut. Haltet fest, was vorher war (Streß, sexuelle Erregung, aus dem Schlaf heraus), was genau im Anfall war (besondere Augenbewegungen, Lautäußerung, Bewegung der Beine, Starre des Körpers, weite Pupillen, Speicheln, Hochreißen eines Vorderbeines vor dem Umfallen), Verhalten NACH dem Anfall - (Hunger, Schläfrigkeit, ganz normal) und all sowas. Je mehr Informationen Ihr sammeln könnt, umso eher bekommt man HInweise in die richtige Richtung.


    Hier mal ein Link zu einer Epilepsie-Seite beim Hund, in der unterschiedliche Anfallsformen gut beschrieben sind:


    http://www.epilepsie-beim-hund.de/


    Jetzt erstmal abzuwarten, ob die Tabletten anschlagen ist völlig legitim, aber wenn die nicht helfen, solltet Ihr auf einer ausgiebigen Diagnostik, ggf. durchaus in einer TK bestehen.


    Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr schnell herausfindet, was los ist, damit Ihr eine entsprechende Therapiemöglichkeit findet.


    LG, Chris

    Hallo Martin,
    die Chancen stehen dann gut, wenn man die Ursache für die MD feststellen kann und das Haltungsmanagement darauf abstellen kann, dass der Auslöser nicht wieder auftritt.


    Es ist eben nicht nur der in der Literatur so häufig beschriebene Zusammenhang zwischen Fütterung und Toben, da spielen noch einige andere Faktoren eine Rolle.


    Futter - sollte gut verdaulich sein, keine Gärprozesse auslösen, im Magen nicht weiter aufquellen - bei empfindlichen Hunden genügt jede Störung der Magen-Darm-Motorik, um die Gefahr einer MD dramatisch zu erhöhen


    Fütterungsfrequenz - sollte auf mehrere kleinere Portionen am Tag verteilt werden


    Fütterungszeitpunkt - sollte an die Bewegungszeiten angepaßt werden, nach dem Füttern muss erstmal Ruhe herrschen


    Streßfaktoren - sollten weitmöglichst ausgeschaltet werden


    Art der Futteraufnahme - Vermeiden des Luftschluckens bei schlingenden Hunden


    Hier mal ein Link zu der Seite der Tierfreunde Niederbayern, dort gibt es links in der Themenliste eine Rubrik "MD".
    http://www.tierfreunde-niederbayern.de/



    LG und gute Besserung an den Hund,
    Chris

    Hallo Maruscha,
    auch Tiere können sehr intensiv trauern - deshalb würde ich mir in den ersten ein, zwei Tagen, in denen Eure Hündin so starkt trauert, noch keine zu großen Sorgen machen.


    Wie geht es denn Dir? Mal ehrlich, nach fröhlichem Spielen und Toben ist doch auch den Menschen nicht zumute. Manchmal hat man noch nicht mal das Bedürfnis, etwas zu Essen... Man ist erst mal so in dem Schock über den Verlust und in seinem Kummer gefangen...


    Ich habe damals, als meine zweite Hündin beim Tod der ersten auch sehr stark getrauert hat, einfach ganz viel Zeit mit Kuscheln mit ihr verbracht. Im Grunde haben wir gemeinsam getrauert. Die Kleine wollte auch nichts futtern, hatte keine Lust rauszugehen... Nach zwei, drei Tagen wurde es besser und nach ca. 1 Woche lief es in noch deutlich ruhigeren, aber schon normalen Bahnen weiter...richtig fröhlich wurde sie aber erst, als zwei Kumpels aus dem TH zu uns gekommen sind, ca. 6 Wochen später.


    Wenn Dein Bruder homöopathisch bewandert ist, sprich ihn, wenn der Zustand Deiner Hündin länger dauert, als einige Tage. z. B. mal auf Ignatia an.


    Manche Tiere trauern sehr stark, manchen merkt man fast nichts an - das ist so unterschiedlich, wie bei uns Menschen auch...


    Ganz liebe Grüße,
    Chris

    Hallo Judith,
    hab ich das richtig verstanden? Raus kein Problem mit der Tür, aber beim Reingehen?


    Dann würde ich vermuten, dass sie in der letzten Zeit beim Reingehen irgendeine Fehlverknüpfung hergestellt hat. Doba ist da auch Weltmeisterin drin - ein TA-Besuch mit Brustgeschirr zum Autofahren "wiegt" 350 x Brustgeschirr mit Spaßfaktor auf... Aber nicht das Auto, das bleibt ok...


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Taschenlampen-Polterei noch was damit zu tun hat, dann wäre Finas Reaktion vermutlich zeitnaher gewesen...


    Wenn bei Doba mal so ein Brustgeschirr-Rückschlag zu verzeichnen ist, eben aufgrund einer Fehlverknüpfung, gehe ich gar nicht weiter darauf ein. Sie kennt es, es ist normalerweise kein Problem und ich mache dann auch keines daraus. Ich mach ihr das Ding um, allerhöchstens gähne ich mal dabei, um die Harmlosigkeit meines Tuns zu unterstreichen und dann trägt sie das Geschirr und nach ein, zwei Tagen ist alles wieder ok.


    Da sich bei Fina die Tür-Problematik derzeit ja schleichend verschlechtert, kann ich mir vorstellen, dass sie sich in ihrem Meideverhalten bestätigt fühlt. Eben wegen Lekkerlis und Lockversuchen (die ich allerdings verstehen kann - irgendwie muss der Hund ja rein....)


    Ich weiß nicht, wie ich in dem Moment reagieren würde, vermutlich würde ich versuchen, anleinen, "reiß Dich zusammen und ab rein jetzt", ist aber schwierig zu beurteilen, wenn man den Hund nicht dabei sieht.


    Da es ja noch einiges an Schmuddel-Wetter geben soll, würde ich das vielleicht fieserweise schamlos ausnutzen...und Fina einfach selbst machen lassen... sie hat ja die Wahl - entweder draußen stehen und sich nass regnen lassen oder sich überwinden und reingehen.


    Auf jeden Fall würde ich mir irgendeine völlig andere Strategie suchen, sobald ich merke, dass etwas, was schon problemlos geklappt hat, sich wieder verschlechtert.


    Wir hatten mit Doba auch einen vermeintlichen Rückschlag in Sachen Besuch - unser Kumpel, um den es geht, ist ein Bär von Kerl, groß, breit, laute, dröhnende Stimme und leider völlig beratungsresistent.... Doba nur auf Rückzug und am Knurren wie doof....nach zwei Versuchen meinerseits, den Kumpel zu animieren, nicht frontal auf Doba zuzugehen, sie nicht anzustarren und zu bedrängen, blieb mir nichts anderes übrig, als die Situation abzubrechen... Mein Liebster hat sich schlappgelacht - ich habs leider nicht gesehen, aber Doba muss ungefähr so :shocked: gekuckt haben, als ich den Kumpel, der drei Köpfe größer ist und ungefähr das dreifache meines Kampfgewichtes hat, an den Schultern packte, umdrehte und aus dem Zimmer schob... danach war dobas Welt schnell wieder in Ordnung.... Aber mit dem guten, alten M. wird es wohl so schnell nichts werden... Da braucht Doba vorher noch Survival-Training en masse, ehe sie solche Situationen, in denen Menschen sich so dusselig verhalten, aushalten kann... Bei anderen Besuchern braucht sie zwar immer noch einen Moment, bis sie sich rantraut, aber dieser Moment wird immer kürzer, mittlerweile brauchts auch keinen Käse mehr, die Menschen müssen sich nicht mehr absolut hundeverständlich verhalten - es wird also - nur M. ist einfach noch zuviel - aber damit kann ich derzeit leben...


    Noch mal zur Tür - das werden ja Glastüren sein. Vielleicht "scheut" Fina ein wenig vor irgendwelchen Lichtspiegelungen, die durch die Dunkelheit jahreszeitenbedingt eben im Sommer keine Rolle gespielt haben... Schon mal von außen vor die Tür gekniet und gekuckt, was da so in Hunde-Augen-Höhe ist? Oder, was da im Moment des Durchgehens für "Eindrücke" sind? Oder einfach mal versuchsweise in Hundehöhe was an die Tür kleben?


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du eine Lösung findest,


    LG, Chris

    Hallo Friederike,
    in gewisser Weise gebe ich Dir vollkommen Recht - die meisten Hunde leben ein "Kompromiß-Leben" in einer Menschenwelt.


    Und ja, die Hunde hängen sehr extrem von der Interpretations-Fähigkeit ihrer Menschen ab.


    DAS artgerechte Leben für einen Hund ist in dieser Menschenwelt kaum machbar - und deshalb ist es MIR wichtig, dass ich Kompromisse zwischen Mensch und Tier finde, die beiden Seiten in den wichtigsten Punkten gerecht werden.


    Und ich bin froh, dass sich doch relativ viele hier an DIESER Diskussion beteiligen, weil das gemeinsame Überlegen und der gegenseitige Austausch für mich dafür ein Zeichen sind, dass viele eben doch sehr bereit dazu sind, sich mit dem Wesen ihrer Hunde auseinanderzusetzen.


    LG, Chris

    Ja Iris,
    so sehe ich das auch - es wird dann nämlich gern nur EIN Aspekt aus solchen Studien herangezogen... ARTGERECHT wird von den meisten HH nur in dem Sinne "wir picken für die Hundis die Rosinen aus den Studien" benutzt, aber eben nicht in letzter Konsequenz....


    Vielleicht bleiben wir mal lieber dabei, es alle nach bestem Wissen und Gewissen so gut wie möglich zu machen...


    LG, Chris

    Hallo Dissoid,
    ersetz den Begriff "Stress" durch "inneren Konflikt"... Und das kann eben etwas ganz "relatives" sein - ein paar Beispiele mit ganz unterschiedlicher Intensität:


    Hund will Schnuppern, soll aber nicht, Du gibst ein Kommando und Hund gähnt, kommt aber dann doch - das ist der innere Konflikt, bei dem der Hund einfach mal nicht machen kann, was er will - das als "Streß" im Gebrauchssinn zu bezeichnen, wäre übertrieben..


    Ihr macht Euch fürs Spazieren-Gehen fertig und Hund bellt und freut sich, Du sagst der Nachbarn wegen Sitz, Hund setzt sich und schnuppert angelegentlich am Schirmständer - auch ein kleiner "Streß-Moment", der dem Hund aber in keinster Weise schadet...


    Fremdhund kommt auf Deinen Hund zu, Dein Hund beschwichtigt ihn durch niedrige Körperhaltung und vielleicht Lecken - kein Streß, sondern einfach nur ein Kommunikationsmittel, mit dem Dein Hund dem anderen mitteilt, dass er dessen höherstehende Persönlichkeit akzeptiert....


    Ein schlimmes Beispiel: Fremdes Kind umarmt Hund stürmisch und viel zu fest...Hund wendet den Kopf ab... Kind umarmt weiter... Hund leckt sich... Kind macht weiter.... Hund schließt die Augen auf Halbmast... - schlimm und Srteß deshalb, weil der Hund sich in dieser Situation deutlich unwohl und unhündisch bedrängt fühlt und ihm dort rausgeholfen werden muss, ehe er seinem Unwohlsein durch Knurren und Abschnappen Luft macht...


    Es ist also nicht so, dass unsere auf der Couch schnarchenden Vierbeiner vor lauter Streß demnächst ein Magengeschwür kriegen würden...


    Aber - wie schon gesagt, Beschwichtigungssignale sind ein hilfreiches Kommunikationsmittel und wenn man sie kennt, kann man sich und seinem Hund das Leben leichter machen...


    Als Buchtipp kann ich für die Grundlagen "Calming Signals" von Turid Rugass (?) empfehlen.


    LG, Chris

    Hallo Aruna,
    für mich gehört die Frage, ob ich meine Hunde zwecks Mehrhunde-Haltung in meinem Fall kastrieren lasse (Antwort: ja), aus genau diesen Gründen auch gar nicht zur Diskussion gestellt...


    MEINE Situation, sowohl wohnlich, vom täglichen Umgang her, von der Hundegruppe her und alles, was dazu gehört, kann ICH gar nicht so detailliert schildern, wie es nötig wäre, damit alle, aber auch wirklich alle, die es lesen würden, meinen Gedankengänge bezüglich Pro und Kontra und nach gründlicher Abwägung, folgen könnten....


    Also lasse ich es.


    Jetzt hier unter uns, schreibe ich Dir, dass 4 meiner 5 Hunde kastriert sind, weil ich ansonsten weder die räumlichen Möglichkeiten hätte, die Hunde bei Bedarf zu trennen, weil es ihnen 2 x jährlich für einige Wochen eine erhebliche Einschränkung an Lebensqualität bescheren würde, weil ich die gesundheitlichen Risiken einer Kastration abgewogen habe und geringer einschätze als den weiteren Aufenthalt in einem spanischen Auffanglager, weil unsere Hunde fast den ganzen Tag bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten mitlaufen und ich nicht arbeiten könnte, wenn ich ständig Verhüterli spielen müsste und noch ein paar andere weils...


    Für mich ist lediglich wichtig, ob sich jemand intensiv mit der Frage nach Vor- und Nachteilen einer Kastration in seinem besonderen Fall beschäftigt hat.


    LG, Chris

    hallo,
    oh da hast Du eine interessante Frage in den Raum gestellt.


    Das gähnen kann mehrere Bedeutungen haben, die sich aus der bloßen Schilderung nicht unbedingt rausholen lassen - vielleicht machst Du für uns alle mal ein Video von so einem Moment...


    Am spontansten würde mir die Erklärung von megarafrauchen zusagen - entweder ist es einfach ein Streßsymptom (wobei der Begriff Streß oft auch sehr relativ sein kann) oder es ist eine Art Übersprungshandlung - wenn Du schreibst, er macht das eher widerwillig...


    Wichtig wäre, die beschriebene Situation noch viel mehr aufzudröseln, dazu müßte man Deine Stimme beim "Sitz" hören, Deine Körpersprache und Haltung sehen, den Hund VOR und IN der Situation sehen....


    Beschwichtigungssignale sind keine Katastrophe sondern nur wichtige Kommunikationmittel, die Aussagekraft und auch der Grund für die Ausführung kann also sehr variabel sein. Das geht vom simplen "Oh, das wird mir jetzt zu nah", über "Och, nöö, will grad nicht", bis zu "Ich versteh nicht, was Du von mir willst, Deine Stimme sagt KOMM und Dein Körper blockt mich ab" gehen.... Hunde untereinander wenden das dauernd an... Wenn man als Mensch lesen lernt, wann Hunde welche Signale einsetzen und das ist je nach Prägung teilweise sehr verschieden! - die einen Lecken mehr, die anderen arbeiten mehr mit Kopfwendungen - je nachdem, mit was für "hündischen Vorbildern" der Welpe die Anwendung gelernt hat, hat man oft ein wichtiges Hilfsmittel für seinen Hund in der hand....


    Vielleicht beschwichtigt Dein Hund daheim DICH mit dem Gähnen, weil Du in zu direkt ansiehst, vielleicht beschwichtigt er beim Sitz an der Straße die Autos....


    Da gibt es so viele Variabeln - mach Dich auf die Suche, zum einen ist es unglaublich spannend und zum anderen sehr hilfreich, um seinen Hund besser "lesen" zu können...


    LG Chris

    Mal halbernst: Dann schweigen wir lieber still und lassen den Thread hier unauffällig verschwinden, sonst gibt es außer den "einmal sollte eine Hündin einen Wurf haben-Welpen" auch noch ganz viele "mein Hund soll natürlich leben-Welpen"...


    Und wieder ganz ernst:
    Aber wie immer bei solchen Studien an Wölfen, bleibt die Frage offen, inwieweit wir diese Ergebnisse tatsächlich zu 100% auf die Haushunde übertragen können/dürfen/sollen - auch wieder ein Thema, bei dem sich noch nicht mal die Verhaltensforscher einig sind.


    Und auch in der genannten Studie sind so Redewendungen zu finden wie "ich stelle die Behauptung auf", was für mich in erster Linie eines bedeutet, nämlich dass das, was man wahrnimmt, in Listen packt und nach Farbe und Größe sortiert, immer noch eine Menge Platz für kreative Interpretationen bietet....


    Wenn es tatsächlich so wäre, dass es unnatürlich ist für einen Haushund, sich nicht fortzupflanzen, was wäre denn die Konsequenz für uns daraus?


    zigtausende von Welpen
    Kastration von Nicht-Zuchttieren


    Was noch? Mehr fällt mir aus dem Stehgreif nicht ein, Euch?


    LG, Chris