Hallo Black_Crow,
Du kannst HIER "reden", mit uns. Wer sonst könnte all diese Gefühle verstehen können, wenn nicht wir...
Oft hilft es, einfach alles niederzuschreiben.
Hier oder in kleinen Briefen, die Du Deiner kleinen Maus schreibst...
Gesteh Dir selbst Deine Trauer zu - es ist ein völlig normaler und sinnvoller Prozeß, um mit den seelischen Schmerzen fertig werden zu können...
Es ist nicht ungewöhnlich, dass man nach dem Tod eines geliebten Lebewesens erst mal ein paar Tage braucht, um zu realisieren, dass der Tod etwas Endgültiges an sich hat. Man befindet sich zunächst in einer Art Schockzustand - man tut Dinge, die einem hinterher ziemlich seltsam vorkommen, man kann und will das ganze Geschehen nicht realisieren, weil man den Schmerz noch nicht aushalten kann...
Irgendwann nach Tagen kommt dann die Erkenntnis: Es ist wahr. Sie ist tot. Und dann trifft einen der Schmerz mit voller Wucht.... Man begreift, dass da immer diese eine, ganz besondere Lücke in seinem Herzen bleiben wird... In diesem Schmerz sucht man nach Gründen, macht sich selbst Vorwürfe, sucht andere Schuldige, um etwas von diesem Schmerz in Form von Wut los werden zu können... Man quält sich selbst mit "Hätte ich doch", man wird wütend auf andere "Warum hat er nicht bemerkt" und das ist enfach nur ein Ventil, um diesen unmenschlichen Druck des Schmerzes loszuwerden...
Irgendwann in einiger Zeit, wirst Du es schaffen, diesem Schmerz anders zu begegnen, Du wirst unter Tränen das erst Mal Fotos ansehen können und vielleicht bist Du dann auch froh darüber, dass Du sie hast beerdigen lassen, weil Du dann für Deine Trauer einen Fixpunkt hast... Ich bin und werde es immer wieder tun, mit meinen anderen Hunden gerne zu den Gräbern der gestorbenen Tiere gegangen - das hilft einem einen Ort zu finden, wo man all die Liebe hinbringen ann, die man noch loswerden wollte...
Und irgendwann wirst Du es schaffen, das erst Mal unter Tränen zu lächeln, wenn Du an Deine kleine Maus denkst... Ein schiefes, trauriges Lächeln, aber dann hast Du endlich nach all dem Schmerz, der einen anfangs beinahe auffressen will, die Gelegenheit, Dir selbst zu Verzeihen und Deiner kleinen Maus einen unverrückbaren Platz in Deinem Herzen einzuräumen - eingehüllt in all Deine Liebe...
Wenn Du niemanden hast, mit dem Du richtig reden kannst, dann schreib HIER, was dich bedrückt, was Du fühlst, was Du denkst...
Erzähl uns von Deiner Kleinen, auch wenn Du dabei Rotz und Wasser heulen musst.... Die Trauer wird immer ein Begleiter für dich sein, aber sie wird nach nach dem großen Schmerz in etwas verändern, das man mit sich tragen kann - mit einem kleinen, leisen Lächeln der Erinnerung.
Fühl Dich mal ganz doll gedrückt - und denk dran, Du bist nicht allein, Hier fühlen viele Menschen mit Dir und können Dich nur allzu gut verstehen.
LG, Chris