Beiträge von McChris

    Hallo Donar,
    mal völlig unabhängig von der wachsenden Diskussion über "nachts draußen, ja oder nein" ein paar Möglichkeiten für Dich:


    Wenn der - wie ich rauslese ja gut isolierte - Schuppen sehr groß ist, ist es eine machbare Möglichkeit, in den Schuppen noch eine Art Hütte zu bauen.
    Wenn der Schuppen nicht beheizt ist, wird Euch die Couch allmählich vergammeln - Feucht, klamm, je nach Material auch kalt, das halte ich nicht für eine ideale Schlafgelegenheit. Eine bessere Isolierungs-Wirkung hat das gute, alte Stroh - durch die Halme entstehen Wärmepuffer, hund kann sich da richtig schön reinkuscheln und wenn man es regelmäßig wechselt (wenn es "platt" gelegen ist und die isolierende Wirkung verloren geht) gibt es bei guter Qualität des Strohs auch keine hygienischen Bedenken.


    Eine Hütte im Schuppen ist wegen des geringeren Wärmeverlustes in den freien Raum sicher besser, als noch so flauschige Decken.


    Die andere Möglichkeit wäre vielleicht, im Haus einen Bereich für die Hunde abzutrennen - in diesem Bereich könnte dann auf dem Laminat ein PVC-Boden liegen, der das Laminat schützt, außen rum könnte man z. B. eine sich anbietende Nische nutzen und einen Teil per Hundegitter absperren. Dann sind sie einfach drinnen in Eurer Nähe und auch nicht ins gut wischbare Bad weggespert.


    Ich kann Eure Probleme mit der Inkontinenz nachvollziehen - einer unserer Rüden ist nach Verkehrsunfall durch eine Nervenverletzung ebenfalls inkontinent. Und auch das Problem, dass die anderen rüden dann drüber markieren, kannte ich. Das ist nicht schön und man sucht natürlich nach einer Lösung für alle Beteiligten - und eine Wohnung ist schnell "zerpieselt", da kann man hinterher sein, wie sonst was....


    Wenn Eure Hunde sowieso den ganzen Tag mit Euch draußen sind, wäre es vielleicht noch eine Möglichkeit, dem Inkontinenten für Nachts eine Hundewindel anzuziehen. Für die Nachtstunden hätte ich da keine Bedenken, die Hunde können nachts drinnen bleiben, auf "ihrer" Couch und Eure Wohnung bleibt pieselfrei...


    Ich drück Dir die Daumen, dass Ihr eine gute Lösung für alle Beteiligten findet - für mich, die ich meine Hunde um mich haben möchte, wäre die Schuppen-Lösung die allerletzte Wahl. Da würde ich vorher erst noch alle anderen Varianten versuchen...


    LG, Chris

    Hallo Apollo,
    da habt Ihr in der kurzen Zeit so viele Fortschritte gemacht, das ist toll, weiter so!


    Ich glaube, Ihr seid einfach auf dem richtigen Weg mit Hermes, ein wenig spielt einfach die Zeit eine Rolle, an vieles kann hund sich einfach allmählich gewöhnen, aber ich glaube auch, dass Ihr ihm mit Eurem Umgang ganz unspektakulär die Sicherheit vermittelt, die er braucht...


    Dass Eure Hündin im Beisein von Hermes "schlechter" hört, ist anfangs relativ normal - Ihr UND die Hündin konzentriert Euch mit auf Hermes und da seid Ihr dann in Sachen Leinenführigkeit gleich ein paar Level weiter oben beim Üben...für einen Junghund in der Sturm und Drangphase ist die Konzentration eh schon so eine Sache....Außerdem ist es mit zwei Hunden unterwegs auch für Euch schwieriger, in Sachen Leinenführigkeit absolut konsequent zu handeln.. Mit Geduld und Ruhe wird das schon, wär schön, wenn Ihr diese Zwei-Hund-gänge auch in Zwei-Menschen-Besetzung machen könntet.


    In Sachen Stubenreinheit ist mir noch aufgefallen, dass die offenen Türen nach draußen den Lerneffekt vielleicht ein wenig verwässern... Dadurch, dass alles so herrlich offen ist bei Euch, kann Hermes noch keine klaren Grenzen zwischen drinnen und draußen ziehen... Und vielleicht fehlt die "Pinkel-Freuden-Party" Eurerseits für Hermes, wenn er zwischendurch mal unbeobachtet draußen pieseln kann?


    Hermes hat mit Euch einen Riesensatz in Richtung Normalität gemacht, ich kann mir vorstellen, dass er in einigen Wochen nur noch eines ist:
    ein glücklicher junger Hund, der die Welt erobert...


    Liebe und sich mitfreuende Grüße, Chris

    Zitat

    Mit den Pfotenlecken bzw. knabbern hat euer Hund seine Agressionen auf sich selbst produziert. Nun hat es ihm einer oder er hat selbst gelernt, das er seine Agressionen auch an seine Umwelt weiter geben kann. Wenn ich nun lese das es ein Dobermann ist und er seine Familienmitglieder angreift, muß ich allen ernstes fragen wie weit deine Tierliebe noch geht.
    Ein sehr guter Tiertrainer kann vielleicht helfen aber wieviel Opfer soll der bestimmt sehr lange Lernprozess noch bringen???
    Gruß H.D.


    @ Horst-Dirk - zwischen dem beschriebenen Abschnappen und dem "Angreifen eines Familienmitgliedes" liegen noch ein paar Welten... Mit Deinem Beitrag bedienst Du einfach nur das Klischee vom aggressiven Dobermann, trägst aber nicht wirklich zu einer konstruktiven Lösung bei...Ich bin der Meinung, dass ein Hund, der bereits eine gewisse Vorgeschichte hat, zumindest die Chance haben sollte, dass ihm und seinen Menschen geholfen wird....und zwar nicht dadurch, dass man diese Geschichte Bild-mäßig aufbauscht...


    @ Lea - die Gewöhnung an einen Maulkorb halte ich aus Sicherheitsgründen für Euch alle für eine gute Idee und ich drücke Euch die Daumen, dass der Kontakt, den Ferrypaula Dir vorgeschlagen hat, Euch weiterhilft.


    LG, Chris

    Hallo Vici,
    mal ein wenig flapsig-medizinisch formuliert, sind Hoden ja deshalb normalerweise so luftig "aufbewahrt", um sie vor der für die Spermaproduktion zu warmen Körpertemperatur im Inneren des Hundes zu bewahren...


    Deshalb wirtd die Therapie mit dem Gonadotropin-RH im allgeimeinen eher (im Sinne von in einem jüngeren Lebensalter) empfohlen, um die Hoden zum Absteigen zu "überreden"... Durch die lange Garzeit bei zu hohen Temperaturen neigen die Hoden dazu, zu entarten...


    Deshalb würde ich mit der behandelnden TK besprechen, ob ein Versuch, die Hoden zum Absteigen zu bewegen überhaupt noch Sinn macht, oder ob die Gefahr der Entartung nicht mittlerweile im Vordergrund steht. Wenn die TK der Meinung ist, eine hormonelle Behandlung ist einen Versuch wert, ok, dann kann man das erst versuchen und notfalls immer noch kastrieren.


    LG, Chris

    dragonwog
    Ich finde Deine Bedenken gut und wichtig und sicher hast Du Recht damit, dass manchmal der Tod eines Tieres die bessere und humanere Wahl ist. Auch das ist Tierschutz.
    Dennoch möchte ich in EINEM Punkt eine gegensätzliche Meinung äußern - denn ich arbeite als Tierphysiotherapeutin häufig mit genau solchen Hunden, bei denen im Vorfeld genau die Zweifel zur Sprache kommen, die Du auch hast.


    Viele dieser Hunde WOLLEN leben. Mir geht es oft so, dass ich zu verzweifelten Hundebesitzern komme, mir nach Rücksprache mit den behandelnden TÄ einen Ersteindruck und Erstbefund verschaffe und dann fasse ich diese Tiere an und spüre, wie sie eine unglaubliche Vitalität, einen unglaublichen Lebenswillen und eine ebenso unglaubliche Bereitschaft, mitzuarbeiten ausstrahlen.


    Das läßt sich nur sehr schwer in Worte fassen, weil das mit einer wissenschaftlich fast nicht greifbaren Fähigkeit zur Wahrnehmung der Ausstrahlung eines Lebewesens zu tun hat - deshalb tue ich mich auch mit der Formulierung etwas schwer...


    Aber wenn man solch einen Hund mal unter den Händen hatte, mit ihm arbeitet, sich aus tiefsten Herzen zusammen mit ihm über jeden kleinen Erfolg freut, dann merkt man, wie diese Hunde mitmachen, auch Dinge mitmachen, die uns zunächst als "zuviel" für ein Lebewesen vorkommen, dessen mentale Fähigkeiten so ganz anders zu sein scheinen, als die von uns Menschen....


    Hunde stehen sich in ihrer Reha-Zeit nicht selbst im Weg, wie wir Menschen das so gerne tun - sie machen sich keine Gedanken über ihre vielleicht bleibende Behinderung - sie sehen sich selbst nicht als mit einem Makel behaftet...


    Und dazu haben gerade Hunde eine fast unglaubliche Regenerationsfähigkeit - deshalb ist meine Meinung einfach die, dass ein Tier, das einen solchen Lebenswillen ausstrahlt, zumindest eine reelle Chance verdient hat... Eben diese eine Chance, in der aus vollem Herzen so richtig reingeklotzt wird, keine halben Sachen, sondern eine Therapie nach Maß - erst dann, wenn diese Möglichkeiten nicht gegeben sind, oder wenn sich trotz aller Bemühungen nicht der allerkleinste Fortschritt zeigt, erst DANN sollte man die Frage nach der Euthanasie in den Raum stellen.


    Ich drück Baldone nicht nur die Daumen, sondern ich bin mir sicher, dass er die EINE Chance, die er hat, nutzen wird....


    @Schlaubi
    Ich zolle Euch meinen Respekt vor dem, was Ihr da tut.


    LG, Chris

    Hallo Sundri,
    die "Tierbescherung" auch für die Nutztiere ist für uns einfach eine liebgewonnene Tradition - auch und gerade für Kinder, erst kommt die Tierbescherung, eben als Zeichen der Verbundenheit, der Wertschätzung und eben tatsächlich nicht mit einem "materiellen Tamtam", sondern nur als liebevolle besondere Extra-Gabe...


    Aber gerade diese Einfachheit und die Besinnung und der Gedanke "erst die Tiere und dann wir Menschen" hat etwas ganz Besonderes und auch Feierliches an sich....ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, aber es ist genau wie Silvester draußen in der Stille bei den Tieren einfach ein ganz besonderer Moment, den ich nicht missen möchte...


    LG, Chris

    Hallo,
    bei uns gibt es traditionell auch immer eine Tierbescherung - auch beim Nutzvieh....Das ist einfach eine Besonderheit zum Fressen, allerdings ohne Verpackung...


    Ich kenne einige, z.T. recht alte Landwirte, die das ähnlich machen - bei denen stammt das einfach noch aus Notzeiten, in denen es oft vieles nicht gab, heraus - da wurde dann Weihnachten noch die letzte leckere Futterrübe an das Milchvieh verfüttert.. Einfach, um den Tieren, von denen das Wohlergehen der Menschen ganz direkt abhing, ein Zeichen der Wertschätzung zukommen zu lassen....


    In dieser Tradition sehe ich das auch - und außerdem können Tiere in der heiligen Nacht sprechen....Irgendwann erwisch ich sie!


    LG, Chris

    Hallo Betty,
    ich würde es einfach nicht zu dogmatisch sehen... Wenn das Hochnehmen es ihr momentan in einigen Situationen leichter macht - warum nicht? Denn offensichtlich kommst Du jetzt im Moment mit dem Hochnehmen doch wesentlich weiter, als mit dem vorherigen Ignorieren, Ablenken, etc.


    Wenn Deiner Hündin JETZT gerade das Hochnehmen hilft, eine Situation überhaupt erst mal auszuhalten, spricht für mich überhaupt nichts dagegen.
    Denn das bedeutet ja überhaupt nicht, dass Du das IMMER so machen wirst, sondern das bedeutet lediglich, dass Ihr momentan eine Methode gefunden habt, die Eurer Hündin sehr viel Sicherheit vermitteln kann.... Wenn Eure Hündin einige Male eine vergleichbare Situation MIT Hochnehmen gut aushalten konnte, kann man diese Vorgehensweise ja auch wieder "runterfahren" - z.B. mit erst kurz Hochnehmen, bei Entspannung, wieder runtersetzen, aber weiter engen Körperkontakt bieten... Irgendwann wird sie es dann auch ohne Hochnehmen schaffen...


    Das Problem, das ich an den Vorgehensweisen "Ignorieren", "ablenken" und "schön füttern" sehe, ist, dass durch alle drei Methoden der Hund sich nicht zwangsläufig mit dem Angstauslöser auseinandersetzt. Wenn ein Hund die Möglichkeit hatte, das allererste Mal einem Angstauslöser entspannt zu begegnen und die Situation auszuhalten, erst dann kann man ansatzweise von einer Angstbewältigung sprechen....


    Die Dogmen in der Hunde-Ausbildung gehen einfach immer nur vom "Durchschnitt" aus, ich wäre durchaus bereit, meinen Hunden auch ganz eigene Bewältigungsstrategien zuzugestehen....


    Ich finde, Du betrachtest das Ganze so reflektiert, da wirst Du auch den ggf. erfolgenden Umschwung zum "Armpöbler" erkennen und rechtzeitig auf andere Strategien umschwenken....


    LG, Chris