Hallo Strelka,
nun hast Du die Diagnose Niereninsuffizienz für Deinen Hund bekommen und tust jetzt das, was wir alle machen, wenn uns für unsere Lieben solch eine Diagnose mitgeteilt wird....
Man versucht erst mal, herauszubekommen, was es für Möglichkeiten gibt.
Aber nicht alles, was man so in den Weiten des Web findet, ist tatsächlich im Sinne eines Tieres...
Zu der angesprochenen Nierentransplantation möchte ich Dir folgendes zu bedenken geben: Das wird schon bei Tieren gemacht, ist aber lange noch nicht so ausgereift wie beim Menschen. Du musst bedenken, dass es erst einmal eine passende Spenderniere geben muss, dann erfolgt eine lange, komplizierte OP bei einem Tier, das sowieso schon geschwächt ist und nicht die besten Voraussetzungen zum Überstehen einer Riesen-OP hat - WENN alles gut geht und die neue Niere angenommen wird, heißt das immunsupprimierende Medikamente für Deinen Hund - mit allen Konsequenzen, nämlich dem Schutz vor Infektionen durch andere Hunde. Das würde bedeuten, dass Dein Hund sein Leben lang von anderen Hunden Abstand nehmen sollte und und und...
Es klingt herzlos, die Kosten zu erwähnen - aber auch das sollte man bedenken.
Auch eine Dialyse halte ich bei einem Hund für sehr grenzwertig - die Dialysen bei Hunden, die in TK durchgeführt werden, sind in den meisten Fällen Dialysen bei akutem Nierenversagen, z. B. bei Vergiftungen, das heißt, da wird einige Male dialysiert und dann ist gut... Aber eine dauerhafte Dialyse, den Rest des Lebens mit all der Last, über die menschliche Dialysepatienten so klagen (Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Juckreiz, Trinkmengenbeschränkung und und und) ZWISCHEN den Dialysen... ich hätte große Bedenken, ob man das einem Tier zumuten kann - ein Mensch versteht, warum das so ist, Deinem Hund kannst Du es nicht erklären...Und Dein Hund merkt nur, dass er zwischendurch immer wieder leidet... Ein Mensch kann diese Entscheidung selbst treffen - ein Hund ist von seinem Halter abhängig.
Auch eine schon fortgeschrittene Niereninsuffizienz kann durchaus noch behandelbar sein, ohne gleich die fast utopischen oben genannten Geschütze aufzufahren.
Laß Dir von Deinen behandelnden TÄ noch mal in Ruhe alle Möglichkeiten erklären und natürlich auch das Ausmaß und so bekannt auch die Ursache für diese Niereninsuffizienz.
Ich drück Euch beiden ganz doll die Daumen.
LG, Chris