Beiträge von McChris

    Hallo,
    wenn die Rinder weit entfernt vom nächsten Hof noch draußen sind, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch um jüngere Fleischrinder, also nicht um Milchvieh, bei dem das Gejagd-Werden tatsächlich zum Aufhalten der Milch mit entsprechenden Folgen (Mastitis und wirtschaftlicher Schaden durch Therapie-Kosten und Ertragsverlust für den Landwirt) folgen könnten.


    Es ist einfach ein Gebot der Fairneß, sich zu erkundigen, wem die Rinder gehören - irgendwer hat schon geschrieben, dass die Landwirte wissen, wer wo sein Vieh auf der Weide hat. Fragen, hingehen, den Sachverhalt erklären und sich entschuldigen - dann reißt einem bei angemessener Zerknirschtheit auch niemand den Kopf ab....Und der Landwirt, dem die Tiere gehören, kann sicherheitshalber noch einen Blick drauf werfen, ob wirklich nichts passiert ist. Wenn man eine bestimmte Tierart kaum kennt, ist es auch schwierig, sich als Laie ein Bild zu machen, ob den Tieren wirklich was passiert ist, oder nicht.


    LG, Chris

    Hallo Judith und alle anderen natürlich auch....,


    was mir so beim Lesen auffällt: Vielleicht könnten die einzelnen Beiträge irgendwo ein Schlüsselwort oder -satz in Fettdruck abkriegen, damit es übersichtlicher bleibt? Nur mal so als Idee - ich hab mir grad nach was nen Wolf gesucht....


    Warum Läufigkeit Ängste wieder verstärken kann, ist mir im Moment noch nicht so klar, aber wir scheinen ja alle festzustellen, dass das oft der Fall ist.
    Hat einer eine Erklärung dafür?


    In Sachen Berührungen habe ich anfangs festgestellt, dass Doba eine extrem große Individualdistanz hat - sowohl, was Menschen als auch, was Hunde anging - Kontaktliegen mit den anderen Hunden ging anfangs auch gar nicht, mittlerweile liegt sie auch mal mit dem Podenco Janosch aneinandergekuschelt da. Ans Menschen-Kuscheln hat sie sich auch allmählich gewöhnt, da gibt es aber immer noch Momente, in denen sie kurz zurückzuckt, wenn man außerhalb des Hundeknigges was anstellt - aber, da muss sie durch....da wird dann von mir einfach unbeeindruckt weitergemacht.


    Und jetzt zu Deiner Frage, Judith.
    Körperarbeit mit Angsthunden
    Ich fange jetzt nicht bei Adam und Eva in Sachen Feldenkreis an, sondern starte mit der Feststellung, dass viele Lebewesen (Menschen oder Tiere) sich oft gar nicht ihres eigenen Körpers richtig bewußt sind. Das ist dann das "Selbstbewußtsein" im wahrsten Sinne des Wortes, im körperlichen Sinne halt. Das sind z. B. die Pferde, die immer wieder an der Boxentür hängen bleiben, weil sie die Ausmaße ihres eigenen Körpers nicht wahr nehmen. Oder eben Panik-Hunde, die schnell schnell an irgendwas vorbeischießen...


    Indem man den Tieren dabei hilft, ihren Köwper bewußt wahrzunehmen, verschafft man ihnen tatsächlich auch die Möglichkeit "geistig" zu wachsen und selbstbewußter im Sinne von selbstsicher zu werden.


    Dies ist mit ein Grund, warum Geschirre für Angsthunde oft die bessere Wahl sind - sie umrahmen den Körper des Hundes und vermitteln ihm ein Gefühl für sich selbst. Ähnliches wird mit den Körperbandagen simuliert.


    Indem ich nun mit einem unsicheren Tier Übungen mache, die vom ganzen Ablauf her anders sind, als das, was allgemein bekannt ist, kann ich extrem positiv auf die Selbstwahrnehmung eines Tieres einwirken.


    Dazu gehören die Übungen, die von Linda Tellington Jones im Buch "Tellington-Training für Hunde" sehr gut beschrieben sind. Eine davon ist das Überwältigen von "Besenstielhindernissen". Eine Übung, die ich für Hunde- und Pferdepatienten mit neurologischen Ausfällen gerne benutze.


    4 - 5 Besenstiele werden zunächst flach in einem Abstand voneinander hingelegt, den der HUnd bequem bewältigen kann.


    Der Hund wird in orthopädisch schlechter Haltung des Hundeführers mit dem Zeigefinger vor der Nase (weil ich das häufig mache, bringe ich den Hunden bei, einer Reitgerte statt Finger zu folgen, dann kann ich im Verlauf aufrecht gehen) angeregt, diesem Finger zu folgen und langsam (der Finger lockt und bremst gleichzeitig) die Besenstiele zu übersteigen.


    Hilfreich ist es, dem Hund aktiv zu vermitteln, dass er sich die Besenstiele ruhig ansehen soll, je tiefer dr HH sich selbst in Richtung Stiel bückt, desto tiefer nimmt hund ebenfalls seine Nase. Das macht man ein paar Mal, bis der Hund das Grundprinzip verstanden hat. Dann übt man immer noch bei flach liegenden Stangen das Anhalten "mitten im Hindernis". (flache Hand + Kommando)Wenn also die Hinterfüße noch vor einer Stange stehen, über die die Vorderfüße schon drüber sind.
    Auch das ein paar Mal, bis das Prinzip beim Hund sitzt.


    Dann geht man dazu über, die Stangen an einer Seite höher zu legen, die Abstände zu variieren, mal eine Stange rechts hoch, die nächste links, mal zwei hintereinander hoch, dann eine etwas "schräg" zur Richtung und und und - der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.


    Und jetzt lernt der Hund mit Hilfe der Führhand - Zeigefinger heißt voraus, flache Hand heißt Stopp - dieses skurille Hindernis Schritt für Schritt zu bewältigen. Je öfter man den Hund anhalten läßt, desto mehr hat er von der Übung. Es ist auch eine tolle Hilfe, die gegenseitige Kommunikation zu verfeinern, wenn man z. B. jedes Bein einzeln über die Stange treten läßt und dazwischen immer eine kurze Pause einfordert....


    Was bewirkt das beim Hund?


    Ein ungeahnt neues Körpergefühl und ein Lernen in völlig neuen Bahnen.
    Während ein Hund z. B. gerade mit der Vorderpfote über eine niedrige Stange getreten ist, dann Pause macht, dann weitergehen soll, folgt für das Hinterbein erst noch eine hohe Stange - um da nicht alles umzureißen, muss hund sehr langsam und sehr bewußt agieren. Und das ist gerade für Angsthunde, die oft sehr impulsmäßig reagieren eine gute Übung zur Selbstbeherrschung - auch da wieder auf der rein körperlichen UND der geistigen Ebene.


    Mit einer Schißbüxe wie Doba würde ich erst mit weniger Stangen anfangen, vielleicht sogar mit einer bloß, um Chaos bei unverhofften Impulsreaktionen zu vermeiden, sprich Stangensalat. Wenn das Halten und Weitergehen Fuß für Fuß in unterschiedlichen Höhen klappt, würd ich dann erst die Anzahl der Stangen erhöhen.


    Die Besenstiel-Hindernisse sind nur eine Übung, da gibt es noch einige mehr. Bei Interesse...


    Ich hoffe, das war verständlich.


    LG, Chris

    Hallo Friederike,
    Ich bin Intensiv-Pflegekraft und als vor einigen Jahren im Rahmen einer MRSA-Kampagne Nasenabstriche bei uns Mitarbeitern durchgeführt wurden, stellte sich heraus, dass ca. 30% (nagel mich jetzt nicht auf genaue Zahlen fest, aber so grob um den Dreh) MRSA-positiv an der Nasenschleimhaut waren - sprich, Träger, aber nicht erkrankt.


    Von uns hatten fast alle Kinder, Haustiere, eben auch Hunde und es gab trotz diverser OP`s bei den Hunden und Kindern/anderen Familienangehörigen keine Infektionen mit MRSA.


    Angehörigen von MRSA-Trägern wird nur zu einer ganz normalen Hygiene geraten. Angehörige von MRSA-Erkrankten z. B. mit offenen Beinen, in denen der MRSA "sitzt", sollen ihre Hygiene-Maßnahmen erweitern, indem sie bei der Versorgung der Wunde Handschuhe tragen, den Müll zeitnah entsorgen und im Anschluß die Hände desinfizieren.


    Ist jemand Träger von MRSA (da wäre dann wichtig zu wissen, wo der Keim sitzt, am häufigsten in der Nasenschleimhaut) und hat einen frisch operierten Mensch/Hund zuhause, würde ich mich an die klinischen Gegebenheiten anpassen und als Träger so lange im direkten Umgang mit dem Operierten einen Mundschutz tragen und VOR jedem Kontakt mit dem Patienten die Hände desinfizieren. Solange, bis die OP-Wunde definitv zu ist. Danach sind normale Hygienemaßnahmen ausreichend - dass man niemanden ins Gesicht niest, versteht sich, denk ich, von selbst.


    Was ich nicht machen würde: mit einem operierten Hund, bei dem die OP-Wunde noch nicht absolut zu ist, in einem Altenheim Besuchsdienst machen - dort ist die Träger-Rate an MRSA besonders hoch.


    In einer Studie über Freigänger-Katzen wurde übrigens ebenfalls eine sehr hohe MRSA-Trägerrate festgestellt. Die Gründe dafür blieben im Unklaren, z. T. handelte es sich um halbwilde Katzenpopulationen.


    HTH, Chris

    Hallo Leela,
    nee, so falsch hab ich das gar nicht verstanden.... Bei uns beiden sind wohl nur die Grundvoraussetzungen sehr unterschiedlich, z. B. was das an der Leine laufen angeht. Meine Hunde laufen lediglich an der Leine, wenn sich das aus der Situation heraus ergibt (z. B. Spaziergänger, etc.) - ich muss nicht fast grundsätzlich mit meinen Hunden an der Leine spazieren gehen. WENN dann die Leine dran ist, sind außer dem an mir orientierten Mitlaufen an locker durchhängender Leine keinerlei sonstige Aktivitäten hündischerseits angesagt....


    Sprich, meine Hunde sind nahezu überwiegend im Freilauf mit mir unterwegs - oft und gerade bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf unserem Land. Aber auch da muss der Freilauf nicht bedeuten, dass sich 4 Hunde an unterschiedlichen Schnupperstellen festschnuppern.... Wenn wir zu Fuß nach ganz hinten zur Zaunkontrolle unterwegs sind, laufen alle frei mit und halten sich in einem an-ritualisierten Aktionsradius von ca. 20 m um mich herum auf.... den sie nach einiger Zeit des Übens mit dem Wort "weiter" selbständig einhalten... für einen Hund, der in einer Gruppe unterwegs ist, um "irgendwas zu erledigen" ist es ein normales Verhalten, selbst darauf zu achten, den Anschluss zu halten... ganz ohne mühsam ausgedachte Lehr-Methoden....Wenn ich als Hundeführer zielstrebig losmarschiere, folgen meine HUnde mir ebenso zielstrebig - durchaus mal mit einem kurz-drüberschnuppern irgendwo, dann aber husch husch, um den Anschluss nicht zu verpassen...


    Ganz anders, wenn wir nur so über die Wiesen schlendern. Dann haben die Hunde "frei" und können ihren Spaßfaktoren nachgehen... Aber auch da achten sie auf mich und lassen den Abstand nicht zu groß werden...


    Meine Hunde haben gelernt, dass es einen Unterschied zwischen "Arbeit" und "frei" gibt. Das macht es ihnen leicht. Mir auch.


    Und DAS ist es, was mich bei Deinen Schilderungen vom Sitz bei Schnupperversuchen so verwirrt - wenn der Hund zielstrebig mit Dir irgendwo hinlaufen soll, soll er das tun, ohne rumschnuppern zu wollen, (und ohne fürs nicht-schnuppern belohnt zu werden, das ist in diesem Moment eine Selbstverständlichkeit) wenn ihr zum Spaß durch die Gegend marschiert, warum sollte der Hund dann nicht einfach seinen Spaß haben... Alle 2 Meter (dramaturgische Überteibung! :D ) zwischen Arbeit und Spaß wechseln, klingt für MICH verwirrend...


    Das Sitz in diesem Moment halte ich für ungünstig, weil für den Hund nicht verständlich... ein "weiter" hieße: "Jetzt nicht, wir haben zu tun" und wäre für den Hund schlüssiger - finde ich. Das Sitz liest sich für mich als relativ willkürlich gewählt und für den Hund schwieriger zu ritualisieren, weil es nicht wirklich zur Situation paßt... Kein Hund in der Gruppe unterwegs setzt sich plötzlich hin.... Sondern, wenn die anderen zielstrebig weitermarschieren "Alter, wir haben zu tun!" - saust er hinterher...


    Deshalb empfinde ICH das Sitz in dieser Beispiel-Situation mitsamt der Umweltbelohnung schnupppern hinterher als unglücklich gewählt...


    Und denke, dass Du mit einer anderen Herangehensweise schneller und schlüssiger und somit leichter zu ritualisierend ans Ziel kommen könntest.


    LG, Chris

    Hallo Nathalie,
    ein paar Deiner genannten Beispiele (der "provokative" Brötchen-Klau quasi vor Deiner Nase, z. B., auch die Sache mit der Couch....) lesen sich für mich einfach so, als ob Du gerade von Deiner Fanta "getestet" wirst...


    Bei "second-hand"-Hunden dauert es immer einige Zeit, bis sie wirklich bei einem angekommen sind....da ist es oft so, dass sie nach einigen Monaten mal dezent nachfragen, ob all diese Regeln, die da von Euch aufgestellt wurden, WIRKLICH gelten.... Die ersten Monate ist alles noch neu, aufregend, da hat hund alle Pfoten voll zu tun, sich zurechtzufinden, paßt sich deshalb erstmal bereitwillig an und irgendwann sind sie angekommen in ihrer neuen Familie und fangen an, zu testen....


    Alle meine "second-hand"-Hunde haben das getan. Der eine früher, der andere später...


    Was da hilft: Einfach ruhig und konsequent seinen Stiefel weiter durchziehen. Nicht ärgern, nicht aufregen, nicht sich selbst in Frage stellen (wenn bisher alles prima geklappt hat, seid Ihr doch offensichtlich auf einem guten Weg für Euch). Sondern Fanta ruhig und konsequent klar machen "Ja, all diese Regeln gelten. Jetzt. Immer."


    Hund hört im Freilauf plötzlich nicht mehr? Schade, Fanta, Freiheiten muss hund sich erst mal verdienen, also Leine und/oder Schleppi.


    Hund geht plötzlich auf die Couch? Nein, Fanta, das ist immer noch verboten. Statt am Halsband runterbugsieren, gibt es viel konfliktfreiere Lösungen, wie z. B. ein freundlich-strenges "Runter da" in Verbindung mit einem Lekkerli-Weitwurf....


    Geklaute Brötchen? Entweder, Fanta, Du benimmst Dich, oder es kommt ein Kindergitter vor die Tür, bis Deine Kleptomanie-Phase vorbei ist....


    Fanta darf und soll merken, dass ihre Austestung Konsequenzen in Form von Einschränkungen ihrer bisherigen Freiheiten hat. Je dusseliger sie sich benimmt, desto weniger Freiheiten hat sie halt. Die Regeln stehen und standen ja schon fest - SIE stellt sie grad halt ein wenig in Frage...


    Das ist ganz normales Verhalten, also kein Grund für Dich, zu verzweifeln oder Dich provozieren zu lassen.... Verinnerliche Dir selbst noch mal Eure Regeln mit dem Hundetier, überleg Dir wie Du in welcher Situation reagieren willst, richte Dich darauf ein und betrachte das Ganze sportlich-humorvoll als Austestung Deiner Führungsqualitäten....Hunde sind Meister darin, ganz kleine Subtilitäten im Umgang mitzubekommen, deshalb genügt es völlig, den Hund durch konfliktfreie Überlistung zu anderen Verhaltensweisen zu bewegen.... (siehe Couch-Geschichte)


    Je eher Du anfängst, desto besser und dann wird sie in einigen Tagen oder auch Wochen "sagen": Ach, ok, die Regeln gelten also immer, auch gut....Versuch war es wert...." und dann fluppt es wieder....


    Dein Job ist einfach nur liebevolle Konsequenz in Kombination mit Berechenbarkeit für Deinen Hund....


    Ein Gesundheits-Check vorweg ist immer eine gute Idee - dann ist man auf der sicheren Seite, dass es sich wirklich nur um eine normale Phase der Austestung handelt...


    LG, Chris

    Hallo,
    schon ein wenig "her", dieser Thread, aber wieder mal ein Zeichen, dafür, dass es sich lohnt, die Suchfunktion zu bemühen....


    Meine Hunde haben sich derartig begeistert auf mit dem Spaten zur Schweinefütterung zerteilte Kürbisse gestürzt, dass ich mich informieren wollte, ob roher Kürbis ok ist...


    Mein Podenco-Rüde frißt ganz gezielt erst die Kerne und dann das Fruchtfleisch....die anderen "zutzeln" die Kerne eher raus und fressen nur das Fleisch....


    LG und danke für die Infos,
    Chris

    Ich habe jetzt einige Antworten komplett, andere nur quer gelesen...
    Vieles ist schon gesagt worden...


    Ich betrachte es als Geschenk, wenn ich die ganz ursprüngliche Seite meiner Hunde miterleben darf. Ich betrachte es als ganz besondere Momente, wenn sie diese Seiten auch ausleben dürfen...


    Ich mache mir Gedanken, ob sie zufrieden und glücklich sind...


    Ich mache mir Gedanken, ob es richtig war sie hierher zu holen...


    Ich mache mir Gedanken um das Wesen des Hundes an sich...


    Nicht nur das Wesen der IMport-Hunde, sondern auch das Wesen all der anderen...


    Je mehr Gedanken man sich macht, umso gerechter kann man ihnen werden.


    Das Leben in der vermeintlichen Freiheit wird in manchen Beiträgen zu einer romantischen Geschichte hochstilisiert... Aber diese romantische, sehr ursprüngliche Freiheit gibt es fast nicht mehr.... Dazu haben wir Menschen uns schon zu "breit" gemacht... Die Freiheit, die dann übrig bleibt, ist die Freiheit des täglichen Überlebenskampfes, der Flucht vor den Abartigkeiten des Menschen...


    Die Frage ist m. E. nicht so sehr die, ob man solche Hunde - wie die beschriebenen - retten soll, die Frage ist m. E. mehr die, WER sich ihrer annimmt... Das sollten sehr einfühlsame Menschen sein, Menschen mit dem Verständnis für die Bedürfnisse eines fremden Lebewesens an sich... Menschen, die die Ursprünglichkeit und die noch viel mehr vorhandenen ganz normalen Instinkte solcher HUnde als etwas Besonderes und Bereicherndes wahrnehmen und ihnen die Möglichkeit einräumen, diese, besondere Seite ihres Wesens auch zu behalten...


    Dann kann das Zusammenleben mit solch einem HUnd für alle Beteiligten zu einer Bereicherung werden....


    Und das kann man dann auch auf alle Hunde mit einem besonderen Wesen übertragen - Jagdhunde, Arbeitshunde.... in den richtigen Händen sind solche HUnde ein Traum, in den falschen wird es zu einer Katastrophe für alle...


    Mich macht es traurig, dass so viele Menschen sich Tiere halten, ohne sich über deren wahres Wesen im Klaren zu sein - das fängt mit dem Meerschweinchen in einer Plastikumgebung an, geht über Hunde, deren ganz normale Bedürfnisse einfach wegignoriert werden und endet noch lange nicht bei Pferde, die jahrelang in einer Einzelhaft-Knast-Haltung dahinvegetieren....


    Die Menschen, die sich Gedanken darüber machen, ob sie einem Tier überhaupt gerecht werden können, sind nicht das Problem, das Problem sind die, die es nicht tun....


    Liebe Grüße, Chris

    Hallo Ihrs,
    @ Sandra - das liest sich ja einfach nur klasse, es ist toll, wenn man auch mal auf "nette" HH trifft, die einem wirklich weiterhelfen und ich glaube, mit dieser Huschu hast Du einfach in den Glückstopf gegriffen....


    Doba macht auch weiter Fortschritte. Mittlerweile benutzen wir kaum noch Käse zum Schönfüttern, wenn sich mal eine Situation ergibt, in der wir "Schönfüttern" möchten, genügt das ganz normale TroFu - da wäre vor einigen Wochen noch gar nicht dran zu denken gewesen, dass sie das in einer für sie stressigen Situation nimmt.... Das bedeutet, ihre Anspannung wird immer weniger.


    Vor einigen Tagen hatten wir plötzlich das totale Chaos bei den Hunden, ständige Unruhe, oft auch Gebrummel, plötzlich fing Doba an, Ressourcen zu verteidigen, Decken und Spielzeug in der Gegend rumzuschleppen und jeden Vierbeiner anzubrummeln, der näher als 4 m kam.....


    Ich hab mir sonstwas für`n Kopp gemacht, weil unsere Oma das warnende Brummeln ja gar nicht mehr hören kann und beim Wandern öfter mal ZU nah an Doba rankam.... bis ich dann dachte "Ach nee, Madame wird läufig...." . Zu meiner "Schande" muss ich ja gestehen, dass meine bisherigen Hündinnen kastriert waren und ich die letzte Läufigkeit vor 14 Jahren gesehen habe... Nun ja, als erstes fiel mir die stark geschwollene "weich-schlabbernde" Vulva auf und zwei Tage später sah ich dann auch den ersten roten Klecks....


    Doba ist nun besonders anhänglich, besonders liebebedürftig und besonders streng mit den "Jungs", leider auch ein wenig ängstlicher als in der letzten Zeit. Wir haben für unsere Oma ein Doba-Platz-Ableit-System aus niedrigen Holzbalken gebaut, so dass Oma Jenni nicht Gefahr läuft, in Dobas "Brummel-Bereich" zu geraten, zusätzlich haben wir noch unser Hundegruppen-Management verschärft, indem Doba immer wieder klar gemacht wird, dass Jenni "tabu" ist und Doba eben notfalls, wenn sie vom Wandern Jenni-Omas zu genervt ist, ihren Platz wechseln soll.... Das tut Doba dann auch, allerdings nimmt sie dann ihre Kuscheldecke im Maul mit.... die unterwegs dann gerne mal in den ein oder anderen Wassernapf getunkt wird....


    Also: ein herrliches Chaos..... dem sich in nächster Zeit noch das "freilaufende Rüden im Dorf-Chaos" zugesellen wird....


    Liebe Grüße, Chris

    Hallo,
    ich bin ja auch Pferde- und Hundehalter und kann verstehen, dass Du Ausritte mit Pferd und Hund ins Programm einbauen möchtest. Mit einem aufeinander eingespielten Pferd-Hund-Gespann ist es einfach nur toll....


    Ich kann mir vorstellen, dass Du in Deinem Eifer einige Ausbildungsschritte übersprungen hast...Mit 10 Monaten ist Dein Hund für einen langen Ausritt mit Pferd eh noch zu jung - das wurde in anderen Beiträgen bereits angesprochen - also hast Du doch jetzt noch alle Zeit der Welt, Deinem HUnd die Grundlagen für einen Reit-Begleithund beizubringen.


    Euch fehlen einfach noch ein paar Grundlagen fürs Miteinander zwischen Pferd und Hund, damit irgendwann, wenn der Hund körperlich ausgereift ist, gemeinsame Ausritte zu einem schönen Erlebnis werden können.


    Theoretisch ist es gar nicht so ein großes Problem, den Hund vom Pferd aus an einer Leine zu führen (eine merothische Hundeleine, die auch vom Pferd aus angelegt werden kann, ist z. B. sehr hilfreich), WENN der Hund vorher vom Boden aus gelernt hat, dass er den Weg des Pferdes nach vorne nicht kreuzen darf. Das kann man auch bereits mit einem jungen Hund in aller Seelenruhe in altersgerechten Zeitabschnitten üben, möglichst mit einem Helfer, der entweder auf Deinem Pferd sitzt oder es führt, während Du mit dem Hund das in der Nähe des Pferdes mitlaufen übst.... Viele Hunde trauen sich anfangs entweder gar nicht so nah an ein Pferd ran, so dass sie die Mitlauf-Distanz zu sehr vergrößern, oder sie haben so überhaupt gar keinen Respekt vor den Pferdebeinen, dass einem Angst und Bange wird.... Auch die Pferde müssen erst einmal lernen, den Hund als Partner zu aktzeptieren und in Ausnahmefällen daruaf zu achten, dass sie nicht versehentlich drauflatschen....


    Der denkbar ungünstigste Weg ist es, einfach draufloszureiten... Sich auf zwei völlig verschiedene Lebewesen gleichzeitig einzustellen, ist Schwerst-Arbeit, mit einem jungen HUnd, der dann auch noch entdeckt hat, dass Du vom Pferd aus kaum noch Einwirkungsmöglichkeiten auf ihn hast, artet es schlimmstenfalls in eine absolute Katastrophe aus....Und versaut Euch die bisherigen Ausbildungserfolge vom Boden aus....


    Um Deinen Hund auf normal lange Ausritte mitzunehmen, hast Du noch ca. 8 Monate Zeit, die Du nutzen kannst, um an den Grundlagen zu arbeiten - zu diesem Thema gibt es mittlerweile schon so viel Literatur, da wirst Du sicher fündig werden und vielleicht überrascht sein, mit WIE kleinen Schritten man anfängt....


    Fang nochmal ganz in Ruhe, in kleinen Schritten von vorne an, dann könnt Ihr mit eine wenig Disziplin im nächsten Sommer schon die ersten kurzen entspannten Ausritte miteinander unternehmen....


    Liebe Grüße, Chris