Triskele
Ich finde, dass gegenseitiges Verständnis in der heutigen Zeit, in der alles reglementiert werden muss, einfach am besten weiterhilft. Wie gesagt, wir sind Landwirte UND Hundehalter und suchen bei "Fehlverhalten" von Hundehaltern eigentlich immer erst das freundliche Gespräch.
Die Bedürfnisse von Hunden, Landwirten und Wild unter einen Hut zu kriegen, ist eine recht komplizierte Geschichte, wobei nach meiner Pfadfinderethik aber einfach die Hunde an unterster Stelle stehen, aus dem einfachen Grund, dass diejenigen, die das Land bearbeiten davon leben müssen und dass das Wild immer mehr eingeschränkt wird und nicht nur in der Brut- und Setzzeit einer ausgeprägten Rücksicht bedarf.
Was ICH als Hundehalter tun würde, wenn ich keine geeigneten Freilaufflächen für meine Hunde mehr finden könnte, wäre, mich mit anderen Hundehaltern zusammentun, bei der Gemeinde nach einer pachtbaren, einzäunbaren Fläche fragen, die groß genug zum Toben für die Hunde ist. Die Pacht ist gar nicht so "schlimm" und mit mehreren Leuten leicht aufzubringen. Fast überall gibt es Flächen, die von der Bodenqalität für die Landwirtschaft zu schlecht sind oder schwer zu bearbeiten sind.
@einige andere
Ich empfinde die Erwartungshaltung mancher Hundehalter als sehr unrealistisch, davon auszugehen, dass andere Menschen es tolerieren müssen, dass sie mit ihren Hunden alles einfach mitbenutzen. Alles Land, egal ob Wald oder Wiesen GEHÖRT irgendwem, Landwirten, Privatleuten oder dem Staat. Die Landschaftsschutzgesetze und Naturschutzgesetze ermöglichen zwar das Betreten von Wald und Flur (DAS wissen übrigens alle.... *ironie wieder aus*), aber die Passagen, die genau erörtern, WAS erlaubt ist und was nicht und die so selbstverständliche, gegenseitige Rücksichtnahme werden leicht übersehen...
Hundesteuer ist eine Luxussteuer ohne irgendwelche Gegenleistungspflicht von den Gemeinden. Irgendwelche regionalen Besonderheiten bei durchgehendem Leinenzwang mal außer acht gelassen.
Wenn ich ein Tier halten will, muss ich auch für die entsprechende Auslaufmöglichkeiten sorgen. Wenn ICH Lamas, Pferde, Yaks, Rinder, Schweine halten will, muss ich auch die entsprechenden Flächen haben und nicht von der übrigen Menschheit erwarten, dass sie meine Vierbeiner mit durchzieht.... Warum ist das bei den Hundehaltern so anders?
Was den Naturschutz angeht, hilft manchmal nur FRAGEN. Ohne Weiteres ist nicht immer ersichtlich, was genau auf der Fläche geschützt werden soll. Wir bemühen uns sehr um die heimische Flora und Fauna, indem wir erst sehr spät mähen, damit Wildpflanzen in Ruhe aussamen können. Und indem wir beim Mähen immer einige Bewuchsstreifen stehen lassen, die entweder später nachgemäht werden und bis dahin Kleinwild und Vögeln als Deckung dienen oder für den Winter dem Rotwild Futterreserven im Schnee bieten.
Wenn ich eine Wiese mit seltenen Pflanzen erhalten will, muss ich diese z. B. vorm Verbuschen bewahren, sonst wäre da in einigen Jahren Wald - erst kommen die Brombeeren, dann Holunder, Hundsrose, Ebereschen und dann siedeln sich die anderen Bäume allmählich an - ohne Baum- und Strauchschnitt, wären die seltenen Pflanzen, die nur unter bestimmten Bedingungen wachsen können, futsch.
Leider ist es efahrungsgemäß so, dass man - wenn man die Sicht auf die zu schützenden Tiere oder Pflanzen lenkt - bei einigen "Deppen" das Gegenteil bewirkt, da werden Ameisen-Bauten mutwillig zerstört, seltene Wild-Orchideen gepflückt oder plattgetrampelt und dann ist mühsamer Naturschutz durch Dummheit auf Jahre hin zerstört.
Je informierter man ist, desto besser kann man mit "Natur" umgehen.
Deshalb ist meine Bitte an die "Nur-Hundehalter" ganz einfach: Nehmt die Köpfe mal aus dem Hundenapf und lest Euch mal schlau, was da draußen noch alles so wächst und lebt. Und wie man dazu beitragen kann, das alles zu erhalten.
Wir bringen auch alles unter einen Hut, die Hundis, die Landwirtschaft und die "Natur", dann schaffen andere das auch.
Ganz schön lang, sorry, ist mir aber wichtig gewesen.
Liebe Grüße, Chris