Beiträge von bino8907

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    @Bino: Du hast es falsch verstanden, aber es ist auch müßig, das zu erklären.
    Es waren nur grad zwei so passende Beispiele dafür, dass in der Zucht eben nicht alles richtig läuft.


    Ok, das kann gut sein - will gar nicht das Gegenteil behaupten. Es ist hier auch immer schwerer aus dem geschriebenen Wort etwas herauszulesen, als wenn man sich gegenüber sitzt...


    Aber nochmal die Frage (und ganz ernst und nicht böse gemeint): Wer sagt dir denn, dass hier bei der Zucht nicht alles "richtig" gelaufen ist? Es gibt keine Garantie (und dafür können beide Zuchtpartner schon x Würfe gehabt haben) was bei der jeweiligen Verpaarung raus kommt. Auch können immer noch die Aufzucht und Ausbildung ihren Teil dazu beitragen. Klar liegt es bei meinem Hund schon in den Genen verankert, das will ich gar nicht abstreiten, aber unführbar oder nur mit Starkzwang zu händeln ist er deswegen noch lange nicht. Aber sind nun an unseren kleinen Problemen im Sport die Züchter schuld oder die Zucht ansich oder vielleicht doch ich, weil ich vorher keine Erfahrungen mit so veranlagten Hunden hatte!? Wer weiß, vll wäre der Hund bei einem anderen Hundeführer auch schon Bundessieger geworden (dazu reichts dann wohl doch nicht, aber nur mal so in den Raum gestellt)?

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    Wie gesagt, ich werf hier keinem was vor, mir ist auch vollkommen egal, wie manche Leute trainieren, ich bemängele ehrlich gesagt nur die Tatsache, dass das irgendwie selbst verbockt worden ist, weil man sich Hunde aussucht oder sogar züchtet, die einfach nicht mehr steuerbar sind ohne Einwirkungen zu haben. Denn ich glaube nicht dass jeder, der einen Hund mit Starkzwang über die Hürde reißt seinen Hund scheiße findet und nur als Sportgerät sieht. Fast jeder Sportler oder auch Hundehalter allgemein, der so etwas anwendet liebt seinen Hund meistens sehr.


    Dazu muss ich jetzt doch nochmal was schreiben, weil du das ja einige Seiten weiter vorne explizit auf meinem Hund bezogen hast.
    Und ich muss sagen, dass ich es schon langsam verstehen kann, wenn hier Leute wie Buddy einfach keine Lust mehr haben den Erklärbär zu spielen und dann doch wieder nur Sachen rausgeguckt werden, Sätze so zurechtgelegt werden, wie man sie für neue Sticheleien braucht oder einfach gar nicht mehr drauf eingegangen wird. Vll auch deswegen, weil einem die Argumente fehlen!?
    Ich schrieb mein Hund ist nervlich etwas schlecht aufgestellt. Statt einfach zu fragen, "wie äußert sich das", "zeigt sich dies auch privat" kommt einfach nur die Pauschalaussage "da hat man es ja, Zuchtziel verfehlt, Hund nicht händelbar"... Ich hab dir aufgeführt, wie der Hund privat drauf ist. Hab sogar seine Linien genannt. Hast schonmal verglichen mit Mr. Ekkos Abstammung und rausgefunden welcher Hund oder welche Linie nun das große Übel in der Zucht ist und dringend ausgemerzt werden muss? Ich nämlich nicht, interessiert mich nicht, dieser Hund ist da und ist für mich so wie er ist völlig in Ordnung und gut händelbar. Der kann sogar bei nem Umzug mit zig anderen Vereinen, Musikkapellen, fremden Menschen und anderen Tieren mitlaufen, genauso wie an Wandertagen mit dem ganzen Verein und vielen Hunden und das nur am Geschirr geführt. Man soll es nicht Glauben, aber alle Anwesenden haben überlebt und es gibt sogar Beweisbilder... ;)


    Oder is es bei dir einfach nur der Frust, weil du es nach deiner eigenen Ansicht auch selbst verbockt hast und dir einen Hund ausgesucht hast, der für dich nicht oder nur schwer zu händeln ist?


    Wie schon andere geschrieben haben gibt es passende Mensch-Hund-Teams und eben weniger passende... Das heißt aber noch lange nicht, dass die Zucht ihr Ziel verfehlt oder alles falsch gelaufen ist, wenn sich HH a einen LZ-DSH oder Mali für daheim aufs Sofa kauft und der Hund das nicht so flauschig findet. Oder das bei einen Hund alles falsch gelaufen ist, wenn HH b nicht mit ihm klar kommt und überfordert ist, vll ist genau dieser Hund bei HH c ein Lämmchen und es funzt, weil die Chemie da eben stimmt!?


    Und auch zum millionsten mal, von Hund am Stachel über die Hürde ziehen spricht hier niemand. Wer das nötig hat oder als den richtigen Weg sieht ist ein Idiot und sollte vll gar keinen Hund führen. Punkt - aus!
    In der Diskussion hier geht es um kleinste Einwirkung, bei der Verbesserung von bereits erlernten und verstandenen Übungen...



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    Ich wollte nur wissen, ob hier auch einer so arbeitet. Es wurde ja schon geschrieben, dass die Hunde korrigiert werden, wenn sie unaufmerksam sind. Da kann ich, wenn der Hund durch irgendetwas abgelenkt ist, 20 mal zuppeln und "Hallo, hier bin ich" flüstern, oder eben einmal eine klare Ansage machen, und da dürfte nicht ein Fußaufstampfen gemeint sein.


    Der Hund soll in der Prüfung freudig und aufmerksam laufen, tut er das nicht gibt es Punktabzug und den mittlerweile nicht zu knapp... Ein Hund der durch Starkzwang oder so extrem harte Einwirkungen korrigiert wird, wird nicht oder jedenfalls nicht auf Dauer freudig und mit schöner Ausstrahlung laufen, also bringt das im Endergebnis mal gar nichts.
    Der Hund lernt ja schon im Aufbau (in kurzen Sequenzen und durch positive Verstärkung) mit der Aufmerksamkeit beim HF zu bleiben, dazu werden auch die Außenreize und Ablenkungen langsam eingebaut und gesteigert. Es ist nicht so, dass er nur den menschenleeren Platz kennt und plötzlich die gleiche Aufmerksamkeit zwischen 20 anderen Leuten und Hunden zeigen soll.
    Bei meiner "kleinen" Hündin läuft das so ab, dass sie genau gelernt hat, was sie machen soll und wofür es Lob und Belohnung gibt. Findet sie nun aber doch mal das im Wind tanzende Blatt besser, spreche ich sie einmal an, reagiert sie und konzentriert sich wieder auf mich, gibt's Lob. Findet sie das Blatt immer noch toller, gibt es zur Erinnerung eine kleine Einwirkung (bei ihr zumeist am Stoffhalsband in Form von einer halben Handdrehung, kein rucken oder reißen), ist sie dann aufmerksam gibt's wieder Lob oder Bestätigung. Hat das immer noch keine Wirkung hört sie ein "nein" und ich lass sie einfach stehen und gehe weg. Das ist für die die schlimmste "Strafe" den sie weiß genau, dann gibt es keine Aussicht mehr auf ein Lob oder ihre Bestätigung. Würde ich bei ihr anfangen am Hals rumzureißen oder sie in Grund und Boden zu brüllen hätte sie spätestens nach dem zweiten mal keinen Bock mehr mitzuarbeiten und schon gar nicht ihre Übungen auch noch freudig auszuführen...
    Und was hätte ich damit dann gewonnen? Gar nichts, außer einem Hund der keinen Bock mehr hat und Punktabzug in der Prüfung...




    Und zur Fährte schreib ich dir nachher gerne noch unseren Aufbau, Kathrin... ;)

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    Ich bin eigentlich kein Wattebäuschchenwerfer, aber ich denke die wenigsten Menschen sind "überlegt" genug (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) ein Erziehungsmittel wie den Stachler fair dosiert einzusetzen. Gib dem Menschen eine Möglichkeit seinem Hund/Pferd weh zu tun und er wirds machen wenn er frustriert genug ist. Und das sind natürlich auch die Leute, die nicht über die Fährigkeit zur Selbstkritik verfügen.


    Hier geb ich dir zu einem großen Teil sogar recht. Aber genau das sind ja die Situationen, die niemand von uns hier gut heißt und wie ein Hilfsmittel eben nicht eingesetzt werden sollte.


    Ich achte sowohl bei meinen Hunden, als auch bei den Hunden die zu mir ins Training kommen schon darauf, dass da nicht willkürlich eingewirkt und sonst wie ohne Sinn und verstand rumgezuppelt wird...
    Bestes Beispiel, über 40 jähriger Mann mit kräftigem Rüden kommt ins Training. Hund hat beim vorherigen Verein dauerhaft Stachel getragen und eigentlich noch nicht recht verstanden, was er in den Übungen überhaupt machen soll. Herrchen ist sehr leicht aufbrausend und hat bei Frust schonmal unverhältnismäßig stark eingewirkt.
    Als er sich entschieden hat mit mit weiterhin zu arbeiten, kam erstmal die Kralle ab. Mittlerweile arbeitet er am Hunter-Lederhalsband, Bestätigung über Klicker in sehr kleinen Einheiten und der Hund rafft endlich, was von ihm erwartet wird. Zusätzlich ist immer ein Auge beim Hundeführer und wir brechen lieber ab, bevor er gefrustet ist. Hund und Herrchen machen auf mich mittlerweile keinen dauergestresstem Eindruck mehr und haben endlich beide Spaß am Training...
    Wenn der Hund die Übungen komplett verstanden hat und der Hundeführer sich im Griff hat, habe ich aber kein Problem damit, wenn später für die Feinabstimmung wieder die Kralle wohldosiert (zusätzlich) drauf kommt...

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    Wenn du solche Leute kennst, wüsste ich gerne mal wie hoch die führen..


    Das wüsste ich allerdings auch gerne...


    Andere Frage: Hast du bei deinem reinschnuppern in die vielen Hundesportplätze nur still geguckt und die dein Urteil gebildet oder auch einfach mal die Leute freundlich angesprochen und gefragt warum und wieso sie so und mit diesen Mitteln arbeiten?


    Aber ich bin wohl eh auf den "falschen" Plätzen unterwegs... Bin in der Woche bei drei verschiedenen Vereinen und nirgends gibt es einen bierbäuchigen Hundeführer, der seinen Mali mit Kralle durch die UO schleift... :???: ;)

    Mönsch, ihr seit zu schnell...


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    Woher kenn ich das nur :D
    Über wen ist der Kerle gezogen?


    Is Ekko auch so ein Hibbel-Geist? :roll:


    Der kommt väterlicherseits über Kimon von Castra Regina und der über Iriac Ruhbachtal (Xato böse Nachbarschaft/Haska Ruhbachtal) und Cita von der Abfuhr (Ahab Körbeltal/Cassy Schloß Richthof)
    Mütterlicherseits über Demeter vom Zuchtgut (Halbschwester zu Bandit) und sie kommt über Jalk Ritterland (Quax und Shari Ritterland) und Gitta Lisdorferland (Bingo Saarperle/Jade Lisdorferland)


    Da Ekko aber meines Wissens nach über Ostlinien gezogen ist, dürfte da eher wenig Verwandtschaft vorliegen, oder? Eher wahrscheinlich mit meiner Hündin, deren Papa ist ebenfalls ein Osi... *g*



    Night: ich kann mich Kathrins Aussage nur anschließen: du machst es die sehr einfach mit deinen Pauschalaussagen!
    Ich hab weiter oben ja auch schon etwas dazu geschrieben, das nicht alles vorher zu sehen ist, was bei einem Wurf rauskommt...


    Und ich habe auch nirgends geschrieben, dass Bino nicht führbar oder nur mit Starkzwang führbar ist. Und was zu unseren Problemchen führt, waren sicherlich auch Ausbildungsfehler durch mich, für die der Hund genetisch nichts kann.
    Ich kenne viele Hunde sowohl aus der Vater- wie auch der Mutterlinie, keiner dieser Hunde hat ein derartiges Problem mit den Nerven. Mir war bewusst, dass die Nachkommen seines Vaters sehr hoch im Beutebereich stehen, aber das ist auch nicht unser Problem, damit kommen wir wunderbar zurecht.
    Bino ist Zuhause ein absolut unauffälliger Hund, draußen ein Hund auf den man zwar ein Auge haben muss, der aber wunderbar zu führen ist und sich weitestgehend unauffällig verhält. Dass er nun wenn er Stress hat (und hier meine ich keinen Stress im Sport), etwas nervig sein kann, ist eben so. Ich liebe diesen Hund und komme wunderbar mit ihm zurecht!
    Ich kann dir auch nicht sagen, ob er sich eventuell anderes entwickelt hätte wenn er bei einem anderen Hundeführer gewesen wäre, der mit dieser Art Hund schon vorher Erfahrung hatte. Von seiner Veranlagung ist er sicher kein verkehrter Sporthund. Und ob man es glaubt oder nicht, dieser Hund ist im Schutzdienst dermaßen einfach zu führen... Wohl genau deshalb weil es seinem Naturell liegt und er sich wunderbar unter Kontrolle auspowern kann...
    Wo ist jetzt da das Problem für dich?


    Das manchmal etwas bei einem Wurf bei dem Vater- und Mutterlinie erstmals verbunden werden auftreten kann, was so nicht erhofft war, kommt vor. Allerdings bei jeder Rasse!
    Binos Wurf war 2/2. Er und eine Hündin sind nervlich angeschlagen, der andere Rüde und die Hündin sind völlig anders, nervenstark und relaxt in allen Situationen. Trotzdem würde ich ihn nie im Leben gegen seinen coolen Bruder eintauschen... ;)
    Eine Wurfwiederholung gab es übrigens aus genau diesem Grund nicht. Allerdings hatten beide Elternteile mit anderen Partnern noch Würfe. Hier kamen durch die Bank tolle Sporthunde mit guten Nerven bei raus...



    Ein Bekannter hat auch einen DSH-Rüden. Von den Nerven, dem Spielverhalten, Bewegungsabläufen, sonstigem Verhalten eins zu eins wie meiner, aber soweit zurückverfolgbar kein Stück mit meinem verwandt... Und nu?



    Und: danke Manu! =)



    bordy: schwere Verletzung? Klingt gar nicht gut... :/

    Nana0410 und Skádi: danke euch! ;)


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    Gratuliere, tolles Ergebnis


    Wieso habt ihr nicht die volle IPO gemacht?


    Dankeschön!
    Weil wir ein ziemliches Problem in der Fährte haben... Bino hat eher schlechte Nerven, die bei allem was mit Ruhe zu tun hat zum Vorschein kommen, also stellenweise auch in der UO. So langsam wird's zwar besser (er wird älter und ich hab ein LMAA-Gefühl entwickelt, was ihm wohl hilft :roll: ), aber bei ihm läufts nur noch just-for-fun... SD gefällt ihm und er ist hier weitestgehend streßfrei unterwegs, also machen wir den noch prüfungsmäßig. Die kompletten IPO-Prüfungen soll dann Djinie ab diesem Herbst übernehmen... *g*


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    Glückwunsch zu den 96 Punkten was ist denn euer nächstes Ziel?


    Danke auch dir! Mit Bino im Oktober die SPR 3 und die selbe nochmal bei einer offenen Meisterschaft Ende Oktober. Und wettkampfmäßig werden wir uns Anfang November in der UPR 1 versuchen...
    Mit Djinie die IPO 1 im Oktober und eine oder zwei Einzelabteilung(en) Ende Oktober bei der gleichen Meisterschaft...




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    Interessant wäre zu wissen wieviel Punkte ihr ohne den regelmäßigen Einsatz des Stachelhalsbands bekommen hättet :hust:


    Weißte eigentlich hab ich gar keine Lust auf so einen ... Kommentar überhaupt einzugehen! Machen werde ich es trotzdem...
    Statt sich zu freuen, dass hier so viele versuchen sachlich etwas zu erklären und Fragen beantworten, oder einfach mal im Notfall die Klappe zu halten, muss man immer schön weitersticheln... Da macht es doch echt noch Spaß hier zu schreiben...


    Ich habe in meinem letzten Post eine Übung aus unserem Trainigsalltag beschrieben. Da war meines Wissens nach nicht die Rede von Stachel oder Starkzwang...
    Ich habe es auch schonmal irgendwann in meinem Thread geschrieben, von mir aus kann jeder gerne bei mir vorbei kommen und mir und meinem Hunden beim Training zusehen. Ich habe nichts zu verbergen...


    Und ich wage mal zu behaupten, dass wir die Punkte verdient bekommen haben und sie nicht dem "regelmäßigen" (du scheinst uns ja gut zu kennen!?) Einsatz des Stachels zu verdanken haben... :roll: Das ist in der Prüfung nämlich meines Wissens nach nicht erlaubt, korrigier mich aber bitte, wenn du da mehr weißt als ich...

    Ich find es ja schon interessant, dass alles was als "böse" verrufen ist und als Starkzwang gilt grundsätzlich und immer gleich mit VPG in Verbindung gebracht wird... Den falschen bzw. übertriebenen Einsatz von Hilfsmitteln jeder Art kann man in allen möglichen Sportarten und bei genügend Privatleuten beobachten. Das geht von Fußtritten weil der Hund sich weigert durch den Tunnel zu gehen, über Hunde die am Halti mit der Schleppleine "spazieren" laufen, bis zu anderen "hübschen" Methoden die z.B. bei Hütehunden zum Einsatz kommen. Zusätzlich gäbe es dann auch noch die berühmten Hausfrauengrupoen in den Hundeschulen, bei denen den Hunden fast der Kopf mit dem ach so freundlichen Stoffhalsband runter geruckt wird, weil er keine Lust hat auf Kniehöhe nebenher zu latschen... Mal abgesehen von den Jägern, die beinahe alle ein Tele besitzen (was natürlich niemals nie nicht zum Einsatz kommt :roll: )... Ich will hier gar nicht sagen, dass alle VPGler liebevoll und verantwortungsbewusst mit ihren Hunden umgehen, aber schwarze Schafe liegen ganz bestimmt nicht an der Sportart an sich sondern zum großen Teil an den jeweiligen Einzelpersonen...
    Man soll es nicht glauben, aber gerade im IPO-Sport findet derzeit ein ziemlicher Wandel statt, die der "alten Schule" sterben langsam aus und jüngere mit anderen Methoden kommen nach, da gibt es immer mehr Leute die mit Clicker arbeiten usw.
    Und das was ich oben geschrieben habe, sind keine Vorurteile, Berichte dritter oder Infos aus grottenschlecht recherchierten TV-Reportagen, sondern hab ich alles selbst gesehen (sehen müssen)...


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    Was ich mich nur Frage, und ja vermutlich bin ich echt zu blöde das zu verstehen: Warum will man einerseits Hunde haben, die so hoch im Trieb stehen, dass sie auch unter enormen Stresssituationen noch Höchstleistung zeigen, aber dann in eben genau diesen Situationen nur noch per Zwangseinwirkung kontrollierbar sind?


    Hunde die extrem hoch im Trieb stehen und Hunde die nur noch über (Stark-)Zwang kontrollierbar sind, sind doch wohl zwei paar Schuhe!?
    Hier gab es doch nun schon genug Leute, die geschrieben haben, wie ein Stachel für kleine Impulse eingesetzt werden kann und in den meisten Fällen auch eingesetzt wird. Da war keine Rede von Starkzwang und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wo du das hier herausliest?
    Klar gibt es Hunde aus Leistungslinien, die hoch im trieb stehen im Umgang nicht ganz einfach sind und nicht als Familienhund aufs Sofa gehören. Aber auch diese Hund brauchen in passenden Händen und bei passender Auslastung nicht zwangsläufig Starkzwang um erfolgreich geführt zu werden...


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    Warum wird auf vielen Hundeplätzen versucht das Fiepen abzustellen, teilweise mit echt unnetten Mitteln (dünne Schnur hinter den Ohren etc.) wenn man doch einfach darauf achten könnte, dass man Hunde hat, die auch in solchen Situationen ruhig (nicht gelassen) bleiben können.
    Andere Arbeitshunde schaffen das seltsamerweise auch.


    Zu den "anderen Arbeitshunden" kann ich wenig sagen, aber wenn ich nervös hechelnde, bellende und um sich schnappende Agi-Hunde auf einem Turnier sehe, die weder vor, während noch nach ihrem Lauf in der Box zur Ruhe kommen, dann sehe ich da auch eher ein Problem, dessen Lösung beim Hundeführer liegt und keines, dass mit Gebrauchshunden an sich zu tun hat...


    Warum auf manchen Plätzen versucht wird mit solchen Mitteln fieben zu unterbinden, kann ich dir auch nicht sagen und wahrscheinlich hier sonst auch niemand, den eine Ferndiagnose ist immer schwer. So etwas sollte vll gleich auf dem jeweiligen Platz bzw. der entsprechende Hundeführer gefragt werden.
    Im übrigen hilft nachfragen und sich den Einsatz bestimmter Hilfsmittel in bestimmten Situationen erklären lassen, viele Missverständnisse und falsche Beschuldigungen zu vermeiden. Bei uns am Platz wird jedenfalls jeder der FREUNDLICH und ehrlich interessiert nachfragt auch eine vernünftige Antwort bekommen. Wer natürlich schon mit der Meinung "alles schei*e, alles tierquälerei" aufschlägt, der geht auch eher leer aus an informativen Antworten...


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    Murmel, ICH zumindest rede nicht von dem, was man auf Fotos sieht oder nicht sieht, sondern von dem, was ich auf mehreren HuPlas gesehen habe. Und mir ist egal, dass Jemand meint, er muss sich ne nagelgespickte Holzplatte ans Knie binden, damit der Hund nicht mehr so bedrängt in der Fußarbeit oder per Stachel dem Hund Hilfen in der UO gibt, weil er auf sonst nix mehr reagiert.


    Genau solche Fälle meine ich! Einfach mal freundlich nachfragen warum, weshalb und wozu und man wird in den meisten Fällen auch Antwort bekommen - ob die dann zufriedenstellend oder nachvollziehbar ist, steht auf einem anderen Blatt...
    Wobei für mich ein nagelgespicktes Holzbrett auch ein absolutes No-Go wäre! In dem Fall steht es ja aber jedem frei diese Sache beim entsprechenden Verein, Verband oder sonst wem zur Anzeige zu bringen. Wäre wahrscheinlich wirkungsvoller als in irgendwelchen Foren solche Methoden auf den ganzen VPG-Sport umzumünzen...


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    Ich stelle nur in Frage, ob man manches nicht auch durch Achten darauf was die Verpaarung angeht verhindern könnte.


    Klar könnte man! Aber wer garantiert denn, welche Anlagen oder Verhaltensweisen bei einer Verbindung zum Vorschein kommen? Da könnte die Oma, der Uropa oder die Großtante durchkommen. Oder durch die Gen-Kombi von Mutter und Vater kommt etwas raus, das so vll auch niemand erwartet hätte. Außerdem tut die jeweilige Aufzucht auch noch ihren Teil dazu.
    Davon abgesehen darf man auch nicht vergessen, dass jeder Typ Hundeführer einen anderen Typ Hund bevorzugt und damit umgehen kann...
    Ich habe bisher jedenfalls noch keinem Züchter kennengelernt, der trotz genauer Auswahl der Partner zu 100% vorhersagen konnte, was bei den Welpen an Veranlagungen und Charaktereigenschaften zu erwarten sind...



    Und um nochmal auf den fiependen oder sonst wie flippenden Hund zurück zukommen, der daran mit Starkzwang oder anderen "unfreundlichen" Hilfsmitteln gehindert werden soll. Ich kann hier mal ein Beispiel nennen, wie man im VPG ebenfalls arbeiten kann - dauert vll etwas länger, ist aber für mich der Weg meiner Wahl... ;)


    Mein Rüde steht auch extremst hoch im (Beute)Trieb, allerdings ist er das Model, das nicht zum fiepen neigt, sondern eher zum in sich hoch drehen, hippeln, springen und kaum noch in der Lage sein auf den vier Buchstaben sitzen zu bleiben. Bei ihm war es der Fall, dass er in allen Situationen in denen er ruhig bleiben sollte, während sich der Helfer bewegt, extrem nervös geworden ist und für mich über Kommandos kaum noch unter (Gehorsams)Kontrolle zu halten war... Besonders extrem war es nach dem verbellen, wenn wir den Helfer aus dem Zelt treten lassen haben. Als ich vor knapp zwei Jahren zu meinem derzeitigen Figuranten gewechselt habe, haben wir dieses Problem angegangen.
    Zuerst mal hat er gelernt mich in dieser Situation auf das Kommando mit dem wir den Helfer raustreten lassen anzusehen. Hat er es getan wurde er dafür bestätigt. Dann hat er gelernt mich auch noch anzusehen, wenn sich der Helfer bewegt. Hat er es getan ging die Übung entweder weiter oder er wurde direkt dafür belohnt und durch ein Freigabekommando zum Helfer geschickt. Hat er sich nicht auf mich konzentriert oder ist in sein altes Muster verfallen erfolgte Abbruch der Übung, in dem der Figurant an Ort und Stelle stehen blieb oder wieder zurück ins Zelt ging und es von vorne los ging...
    So hat der Hund (zwar über einen längeren Zeitraum) gelernt was von ihm erwartet wird und wie er sich zu verhalten hat, damit es weiter geht und er zu seinem Ziel kommt und das auf eine Art und Weise, die komplett ohne Starkzwang oder ähnliches auskommt.


    Mit meiner Hündin clicke ich übrigens sogar im Schutzdienst. Zwar sicher kein freies shapen, aber Auflösung erfolgt mittels Klicker, es funktioniert sehr gut und macht uns beiden viel Spaß so...




    Und um hier mal zum "Laberthread" zurück zu kommen: am Sonntag haben Bino und ich unsere erste SPR 2 abgelegt, der erste 2er Schutzdienst für ihn, der erste 2er Schutzdienst für mich...
    Oberstes Ziel war bestehen, zweites Ziel über 80 Punkte kommen... Den Platz verlassen haben wir mit 96 Punkten und Bewertung Vorzüglich... Ich freu mich immer noch und bin sooo stolz auf meinen Buben! :D

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    Und das Halsband ist ja für den Hund immer spürbar. Sporen kann man weg halten.


    Ich würde es eher mit einer Kandare im Dressursport vergleichen. Die spürt das Pferd auch dauerhaft im Maul. Bei richtiger Gewöhnung und Anwendung stört sie das Pferd nicht im geringsten und dient zur ganz feinen Hilfengebung. Falsch angewendet kann sie aber auch enorme Schmerzen verursachen und das gleiche gilt für mich auch beim Hund. Im übrigen kann ich mit einer Kette oder einer stinknormalen Halsung (mal abgesehen von psychischen Einwirkungen) dem Hund auch Schmerzen zufügen, dazu braucht es keinen Stachel... So etwas liegt in meinen Augen immer am Benutzer und der Art der Benutzung und nicht am Hilfsmittel ansich...



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    Helfstyna
    Die Stachler schlabber aber doch nicht rum wenn kein Zug drauf ist, oder? Ich schätze Hunde schon als so empfindsam ein, dass sie merken, dass da Stacheln sind, auch wenn gerade kein Impuls gegeben wird. So meinte ich das.


    Ich bin der Ansicht, dass ein am Hals anliegender Stachel (und hier ist nicht die Rede von so eng wie möglich gezurrt) nicht so unangenehm ist, wie ein am Hals auf und ab schlabbernder, denn das führt zu dauernden Irritationen am Hundehals. Mal davon abgesehen, dass dann auch wieder keine kleine, feine Einwirkung (durch eine halbe Handdrehung oder Fingerwackeln an der Leine) mehr möglich ist, denn bis dann der Impuls ankommt muss ja erstmal das Halsband an den Hals kommen...


    Nur mal so meine Meinung zu dem Thema... ;)