Man, man. Das klingt ein bischen nach der Parkanlage bei meinem Freund. Als er dort hingezogen ist, dachte ich noch: "Klasse! So nah. So toll für die "schnelle Gassirunde". So viele neue Hundefreunde. Das wird ein Spaß."
Der "Spaß" sieht mittlerweile so aus, dass ich die "Stoßzeiten" aus lasse (viele gehen immer zur selben Zeit - hat man schnell raus) und mit Arni somit nur auf 1-2 ignorante Hundehalter treffe. Arnold ist friedlich und nicht ängstlich, allerdings in letzter Zeit mit vielen "Wehwehchen" geplagt, weshalb toben nicht drin ist. Außerdem wünsche ich keinen Leinenkontakt und da die Straße nicht weit ist, leine ich auch nicht ab. Ein Teufelskreis.
Sollte ich dann doch auf diese speziellen Hundehalter treffen, die ihren Tutnix nicht im Griff haben, rufe ich schon von weiten: "Bitte zurück rufen, meiner hat Flöhe!" Anfangs dachte ich noch, dass ich das nicht bringen kann - was sollen die Leute denken!? Aber ich hatte die Wahl: einen Tierarztbesuch mehr, wieder Rückschritte im bereits Erlernten, oder einen kurzen Hundekontakt aus dem Arni sowieso nicht wirklich Nutzen ziehen kann wenn er eh an der Leine ist.
Ich habe auch schon gehört: "Na Sie stellen sich aber an. Die anderen hier haben auch nichts dagegen." Jaaaaa, dachte ich mir, die anderen sind auch genau so asozial wie Sie. Natürlich habe ich das nicht gesagt, denn sie hätte es sowieso nur als Beleidigung angesehen. Dabei ist es einfach eine Feststellung, auch wenn die Dame sonst ja ganz okay sein mag. Darum geht es ja nicht. Wikipedia sagt: "Asozialität ist eine zumeist als abwertend empfundene und gemeinte Zuschreibung für Verhaltensweisen von Individuen oder Gruppen, die von den gesellschaftlichen Normen abweichen und die Gesellschaft schädigen." Nicht anders sehe ich das. Sie schädigen, indem sie keinerlei Rücksicht auf andere nehmen und sich egoistisch ihrem Tun hingeben. Vielleicht sind aber auch wir die "Asozialen", weil wir nicht "normal" sind.
Wir gelten hier bei meinem Freund jedenfalls mittlerweile als arrogant und dumm. Der arme Hund, darf ja niiiiiie zu anderen Hunden. Ja, Arnold leidet furchtbar, wenn wir dafür jeden Nachmittag/Abend mit Hunden und deren Halter laufen gehen, die mit sich reden lassen, Verständnis für unsere Situation zeigen und sich den Gegebenheiten anpassen. Man, wie er leidet.
Bei mir in der Gegend hingegen ist das widerum überhaupt kein Problem. Hier kennt man sich und weiß wie es um die anderen steht. Und genau hier sehe ich sowohl bei dir im Park als auch bei meinem Freund in der Anlage das Problem. Das sind die "Eingefleischten", die es nie anders gemacht haben. Und jetzt kommst Du als Neue mit einem Hund der aus deren Norm fällt und sie denken nicht daran irgendwas zu verändern. Wenn man es von der anderen Seite sieht, vielleicht mit viel Wohlwollen sogar irgendwie verständlich.
Das Verständnis hört hingegen da auf, wo man sich nicht auf Gespräche einlässt, die Sorgen des anderen Hundehalters ignoriert und stur seinen Gewohnheiten folgt. Gestaunt habe ich, als ich von dem Tritt gelesen habe. Ich weiß nicht, was ich in diesem Moment mit diesem Menschen angestellt hätte. In jedem Fall wäre eine Anzeige fällig. So schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen wird der HH vllt. zur Rechenschaft (also in unserem System heißt das einmal "Du! Du! Du!" mit dem gehobenen Zeigefinger des OA) gezogen (Foto machen, vom Park aus hinterher laufen um zu sehen wo er wohnt etc.) und zum anderen wird auf die ignorierte Leinenpflicht hingewiesen.
Also meine Tipps wären:
Google nach lustigen und ansteckenden Hundekrankheiten fragen und diese dem Gegenüber zurufen, wenn alle Stricke reißen. Der KNIRPS ist im Übrigen auch ein guter Vorschlag - gerade bei dem Wetter nichtmal so abwegig.
Ab zum OA, was Du eh vor hast. Bin sehr gespannt, was die sagen, falls sie überhaupt reagieren (habe da so meine eigenen Erfahrungen).
Hundehalter mit netten Hunden suchen und mit denen an den bestehenden Problemen arbeiten. Vielleicht findest Du hier im Forum ja sogar welche in deiner Nähe.
Ansonsten bleibt mir nur, mich für den Roman zu entschuldigen, dir viel Erfolg beim Amt und starke Nerven und viel Ausdauer für weitere Besuche in diesem Park zu wünschen. Vielleicht findet sich aber doch noch eine Alternativroute, um deinen Schatz erstmal in Ruhe an all die neuen Eindrücke zu gewöhnen und ein bischen die vorhandenen Ängste abzubauen.