Also zum Thema Kastration.
Eine Kastration bringt nur dann etwas, wenn sein Verhalten hormongesteuert ist. Das ist aber von fern ohne ihn gesehen zu haben nicht zu beurteilen. Darüber solltest du mit einem wirklich kompetenten Tierarzt sprechen der auch Ahnung von Verhaltensforschung hat (das haben leider nicht so viele).
Nach einer Kastration dauert es ein paar Monate bis sich der Hormonhaushalt vollständig verändert hat. Das heißt, dass dein Problem generell nicht nach der Kastration sofort weg ist.
Das andere ist, dass es halt auch sein kann, dass sich seine Verhaltensweisen schon so etabliert haben, dass auch eine Kastration nichts bringt oder sein Verhalten einfach auch gar nichts mit seinen Hormonen zu tun hat. Das ist sehr oft der Fall und viele Hundebesitzer sind hinterher enttäuscht, wenn sich nichts ändert nach einer Kastration.
Eine Alternative, mit der ich allerdings gar keine Erfahrung habe, ist eine chemische Kastration. Dabei werden dem Rüden wohl Hormone gespritzt, die eine Kastration quasi simulieren und den Hormonhaushalt verändern. Dadurch kann man erkenne wie der Hund auf eine Kastration reagieren würde. Aber wie gesagt, damit habe ich gar keine Erfahrung und weiß auch nicht 100%ig wie so etwas funktioniert.
Ich weiß, dass ein Hundetrainer Zeit in Anspruch nimmt und auch oft eine Menge Geld kostet, aber wenn der Hund noch einige Jahre bei dir bleiben darf, meinst du nicht, dass es das dann doch wert ist. Es würde dir sicherlich vieles erleichtern. Ich hatte selber einen sehr schwierigen Hund, der auch gebissen hat. Er war aggressiv gegenüber Hunden (zum Glück nicht gegen Menschen). Aber das Training hat bei ihm wirklich viel bewirkt und ich bin immer wieder froh, dass ich die Mühe auf mich genommen habe und die Zeit investiert habe. Es hat auch so viel Spaß gemacht zu sehen wie viele Fortschritte wir zwei gemacht hatten.