Nun, ich habe mir den Text nun mal durchgelesen. Es stimmt schon, dass der Autor auch Argumente gegen das Kupieren erwähnt, jedoch nur, um sie zu widerlegen, und nicht um abzuwägen.
Habe mir mal einige Zitate rausgefischt, die ich, meiner Meinung nach, ganz gut widerlegen kann.
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Als einen positiven Aspekt kann man der Sache abgewinnen, daß der Hund von Anfang an lernt, sich geduldig von seinem Herrn bearbeiten zu lassen. Sollte der Hund später einmal nach einer Verletzung regelmäßige Verbandswechsel benötigen, kann dies von Vorteil sein.
Das kann man seinem Hund, und sollte man sogar, auch anders beibringen. Das ist für mich absolut kein Argument für das Kupieren.
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Auch bedeutet es für den Besitzer einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Arbeit, Sorgfalt, Geduld und Zeit. Wenn dies nicht berücksichtigt wird und grobe Fehler von Tierarzt und Besitzer gemacht werden, kann das Kupieren der Ohren tatsächlich zu einer Tierquälerei werden.
Ja, und was passiert dann? Dann hat das Tier wieder zu leiden, und die ganze „Prophylaxe“ ist zur Qual geworden. Nicht jeder ist so verantwortungsvoll und kümmert sich anständig, auch wissen es viele einfach nicht besser.
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Die einzig korrekte Antwort darauf ist, bis sie stehen! Wer sich einen kupierten Hund anschafft, muss auch die Geduld aufbringen dem Hund die Ohren zu kneten und sie zu wickeln, es ist vom Menschen so gewollt und nicht von der Natur so vorgesehen!
Genau, vom Menschen gewollt und gegen die Natur. Warum also muss es sein?
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Es gibt allerdings auch erfahrene Züchter, die dies ebenso gut beherrschen.
Oh mein Gott! Das kann doch echt nicht sein, dass die Rute teilweise von „Laien“ statt vom Tierarzt kupiert wird oder?
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Bei einem anderen Verfahren bewirkt ein straffes Gummiband das Absterben der Rute. Diese Methode wird von vielen englischen Züchtern angewendet und empfohlen. Das Gummiband unterbricht die Blutzufuhr zum Rutenende hin. Nach zwei bis drei Tagen fällt der abgestorbene Teil der Rute ab. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist es, daß man sich korrigieren kann, indem man das Band wieder aufschneidet und die Prozedur wiederholt.
Und das soll nicht schmerzhaft für den Hund sein? Mir kann keiner erzählen, dass ein Welpe nicht schon in den ersten Tagen Schmerzen empfindet. Genauso wenig wie ich glaube, dass Babys noch keine Schmerzen empfinden.
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Es kann nicht bestritten werden, dass die Rute bei Hundeartigen der Kommunikation dient. Aber dieses eine Element der innerartlichen Verständigung darf nicht Überbewertet werden. Die entscheidende Rolle bei der Kommunikation des Hundes spielen ohne Zweifel die Gerüche. Körperhaltung, Ohrstellung, Gesichtsausdruck und die Art, wie sich ein Hund bewegt spielen ebenfalls eine größere Rolle bei der Kommunikation als die Rute. In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Dobermann und andere kupierte Hunde keinerlei Probleme bei der innerartlichen Kommunikation haben.
Bei uns spielen auch mehrere Faktoren eine Rolle bei der Kommunikation. Sprechen und hören, lesen und schreiben. Wenn uns auch nur eine dieser Möglichkeiten verwehrt bleibt, beispielsweise durch Analphabetismus oder Taubheit, sind wir in unserer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt und können möglicherweise schneller missverstanden werden als ein vollkommen gesunder Mensch. Ich denke, das kann man auch auf Hunde übertragen.
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Bei wildlebenden Caniden und für Hundekämpfe eingesetzten Tieren mag dies von großer Wichtigkeit sein. Bei einem normal aufgezogenen und gehaltenen Haushund ist dies jedoch kein Argument.
Warum nicht? Auch unsere Haushunde können sich in ernsthafte Reibereien verwickeln...
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Wenn das kupierte Erscheinungsbild des Dobermanns, ungerechtfertigterweise, den Hund bedrohlicher erscheinen ließe, dann würde dies sogar der Vermeidung von Gewalt und Verbrechen dienen.
Ja, aber auch der Erweiterung der Massenhysterie und Panikmache.
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Dieser negative Charakter des Schlappohrs zeigt sich durch große Pflegebedürftigkeit und Neigung zu Erkrankungen.
Das mag sein, allerdings sage ich hier nochmals: Ich bin gegen das prophylaktische Kupieren.
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Kommen wir nun aber wieder auf die Form des Hundeohrs, das Stehohr, zu sprechen. Dieses Ohr hat eine ganz entscheidend wichtige Funktion, die die wildlebenden Caniden zu so erfolgreichen Jägern macht: Das Stehohr ist ein beweglicher Schalltrichter und dient dem Hörvermögen, insbesondere dem Richtungshören, also dem genauen Orten einer Geräuschquelle.
Unsere Hunde hören auch mit Schlappohren sehr gut. Außerdem müssen sie auch nicht mehr auf die Jagd gehen, um sich ihre Beute zu suchen.
Im Übrigen gibt es genug Jagdhunde mit Schlappohren, die dem Jäger bei guter Ausbildung sehr hilfreich sind. Das widerlegt dieses Argument.
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Das Stehohr ist außerdem ein wichtiges Ausdrucksmittel des Hundes. Die Ohrstellung gibt im Zusammenhang mit anderen Gesichtszügen sehr genau Auskunft über die Gemütslage des Tiers. Durch das Kupieren der Ohren beim Dobermann werden diese Eigenschaften funktionell wiederhergestellt.
Bei der Rute hieß es noch, man soll der Bedeutung bei der Kommunikation nicht zuviel Bedeutung beimessen. Hier auf einmal bei einem anderen Körperteil, das eigentlich von der Wichtigkeit her gleich ist, doch? Das ist ein Widerspruch.
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Darüber hinaus hat der Dobermann ein sehr feines dünn behaartes Ohr. Bei unkupierten Hunden kann es bei Raufereien oder im Gestrüpp leicht zu Verletzungen kommen.
Oben hieß es noch, die Rute muss nicht zum Schutz der Genitalien dran bleiben. Das Ohr muss aber ab, zum Schutz und zur Vorsorge?
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Sein Fell ist kurz ohne Unterwolle. Seine Rute ist von Natur aus relativ lang und, insbesondere im Bereich der Rutenspitze, sehr dünn (Aalrute). Dies ist eine Kombination, die den Dobermann für Rutenverletzungen besonders anfällig macht, vor allem bei der Wohnungshaltung.
Auch hier wieder: Prophylaktisches Kupieren.
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Vom Schlappohr in allen Längen, Kippohren und Rosenohren, bis hin zu ungleichmäßig getragenen Ohren verschiedenster Art. Man ist nun gezwungen - bei Rassehunden geht es nunmal nicht anders - sich auf einen dieser vielen Ohrtypen festzulegen.
Nun gut, hier kann ich nur etwas anführen, was etwas themenübergreifend ist: Was ist daran so schlimm, den Hund mit verschiedenen Ohrtypen zu züchten? Es gibt bei anderen Rassen auch beispielsweise verschiedene Fellvarianten. Der Hund wird deswegen nicht zum Mischling degradiert.
Und die Bilder sehen nun wirklich nicht schön aus und es sieht nicht so aus, als ob der Hund das toll findet...
Nein, jemanden Angreifen oder aus dem Weg gehen, weil er einen kupierten Hund hat, finde ich auch mehr als schwachsinnig. Allerdings kann man ja versuchen, sachlich drüber zu diskutieren.
Ich weiß, dass kupierte Hunde nicht mehr oder weniger gefährlich sind als unkupierte. Allerdings- leider sieht das nicht jeder so und manche wissen es vielleicht auch nicht, gerade Menschen, die keine Hundekenntnisse haben.
Liebe Grüße