Habe zu dem Thema vor kurzem einen hochinteressanten Artikel im Internet gelesen, den ich leider nicht mehr finde .
Darin kommen ein Verhaltensforscher mit Schwerpunkt Canidenverhalten und ein Verhaltensforschung "allgemein" zu Wort.
Vor allem letzterer vertrat die Ansicht, dass das, was Menschen allgemeinhin als "Liebe" definieren, nur innerartlich (also von Mensch zu Mensch, Papagei zu Papagei etc.) möglich ist, da der genetische Code eines Lebewesens so programmiert ist, dass es bestmöglich zur Arterhaltung beiträgt, wonach auch sämtliche hormonellen Abläufe (so auch das Gefühl der "Liebe") auf Individuen der gleichen Spezies abgestimmt sind, da alles andere dem Primärziel (Fortpflanzung) im Weg stehen würde. Etwas überspitzt gesagt: Löwen hätten wohl keine sehr großen Überlebenschancen, wenn sie sich in Gazellen "verlieben" würden.
Der andere Verhaltensforscher ging auch ein wenig näher auf die sehr oft sehr enge Beziehung zwischen Hund und Mensch ein und vertrat den für mich sehr interessanten Standpunkt, dass Hunde zwar sehrwohl zu einer Art "Sympathie" ihren Menschen gegenüber fähig sind, diese jedoch erst durch die Prägung auf den Menschen und die Umgebung des Hundes hervorgerufen wird. Um das ein wenig besser zu erklären: Es ist allgemeinhin bekannt, dass die meisten Lebewesen Opportunisten sind, also nur zu ihrem eigenen Vorteil Dinge tun. Ich finde, so ähnlich wird es auch bei einer Beziehung zwischen HH und Hund sein. Man bedenke: die heutigen Hunde leben in allen Grundbereichen ihres Lebens vom Menschen abhängig (Sozialkontakt, Auslauf, Futter). Durch diese ständige Abhängigkeit entwickelt der Hund nun eine Strategie, um möglichst ohne negative Ereignisse an die von ihm gebrauchten Ressourcen zu kommen. Hätte ein Hund in menschlicher Obhut freien, unbeschränkten Zugang zu diesen drei Grundressourcen (Artgenossen, Futter, Auslauf), würden die meisten Hunde kein derart enges Verhältnis zu den Menschen, bei denen sie leben, aufbauen. Es wäre in diesem Fall einfach aus der genetischen Sicht des Hundes nicht mehr notwendig, den Menschen (als artfremde Wesen) Zugehörigkeit zu bekunden (da dies in diesem Fall zu keinem dem Hund wichtigen Ziel führen würde).
Klingt etwas unromatisch, ist es aber eben - auch wenn ich jetzt vielleicht verhauen werde .
Soweit einmal meine Meinung (ist ein wenig ausgeufert - tschuldigung!). Bin schon gespannt, was ihr dazu sagt