Beiträge von KHC Carlo

    Ich kenne einige Leute, die sowohl mit dem Stehenbleiben als auch mit dem Richtungswechsel das Problem haben, dass der Hund nicht so wirklich aufhört zu ziehen.


    Meine Erfahrung ist, dass vor allem die innere Haltung, die man bei der Leinenführigkeit hat, entscheidend sein kann.


    Viele Leute halten sich äußerlich an die "Anleitungen", fragen sich aber innerlich: "Bin ich jetzt wohl schon lange genug stehen geblieben? Ach, jetzt stehe ich ja schon 1 Minute und er zieht immer noch. Wann hört er denn endlich auf? Hoffentlich sieht mich keiner, wenn ich so lange da stehe, was denken denn die Leute? Ich sehe doch komisch aus. Lernt er es denn gar nicht...? Huch, ich kann doch jetzt nicht so ganz ohne Grund plötzlich die Richtung wechseln. Ich kann mit meinem Hund doch nicht Zick-Zack laufen..." etc.
    Oder noch schlimmer: "Ja, an dem Bäumchen darf er noch schnuppern, dann gehen wir aber wirklich weiter... Er ist doch ein Rüde, da muss er doch ab und zu markieren..."


    Mit dieser Einstellung kommt man bei (mit) manchen Hunden nicht weiter (im wahrsten Sinne des Wortes).


    Mehr Erfolg hat man unter Umständen mit der inneren Überzeugung: "Ich bin ruhig, ausgeglichen und selbstsicher. Ich bestimme die Richtung und die Geschwindigkeit. Der Hund hat mir zu folgen, er hat auf mich zu achten und sich anzupassen. Wenn ich stehenbleibe, dann stehe ich solange es mir passt. Wenn der Hund ziehen will, bleibe ich solange stehen bis er nicht mehr zieht oder gehe entgegen der Zugrichtung weiter. Immer."
    Optimalerweise hat man noch die Einstellung: "Dafür dass er mir an der Leine folgt, biete ich meinem Hund Schutz vor sämtlichen Gefahren, solange ich ihn an der Leine habe."


    Damit sollte das Problem zeitnah behoben werden können. Wenn nicht, dann einfach nochmal die innere Haltung überprüfen. Aber gerade das fällt vielen Hundehaltern sehr schwer.

    Mach Dich rar, dann wirst Du zum Star (für Deinen Hund).


    Spaß beiseite. Ich denke, Du solltest mit Deinen Ressourcen (Aufmerksamkeit, Liebe, Futter, Spielen) etwas behutsamer umgehen.


    Das ist wie bei den Menschen. Wenn Du Deinen Freund immer anhimmelst, ihm alles bringst was er braucht, ihm das Frühstück immer hinstellst wenn er aufwacht, ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest etc. etc., dann wird er Dir das nicht etwa mit Liebe und Respekt danken, sondern er wird sich irgendwann eine Andere suchen.


    Beim Hund ist es genauso. Wenn Du ihn den ganzen Tag umsorgst, fühlt er sich bald wirklich wie ein König und macht was er will. "Wenn`s der Goaß z`guat geht, dann springts übern Zaun" heißt ein Sprichwort.
    Natürlich gibt es Hunde, die Dich auch "mögen" trotz stundenlangen Bespielens und Streichelns, aber darüber brauchen wir hier nicht zu reden, denn Dein Hund scheint diesbezüglich eben anders zu sein.


    Überlege Dir gut, wann Du wie viel mit Deinem Hund machst. In der restlichen Zeit wird er ignoriert. Damit beugst Du auch gleichzeitig dem Entstehen einer neurotischen Bindung an Dich (Hund kann nicht alleine bleiben) vor.



    Aus der Ferne kann ich das schlecht beurteilen, aber so wie es sich anhört, braucht Dein Hund eine starke Führungspersönlichkeit, eine konsequente Erziehung und klare Regeln, sonst tanzt er Dir bald auf der Nase herum.

    Als ich in meine jetzige Hundeschule kam, war mein Hund ein absouter Rüpel. Wenn andere Hunde in der Nähe waren, hat er mich vollkommen ignoriert. Er hat alle 10 Meter markiert und auch meiner vorherigen Hundetrainerin (die ausschließlich mit positiver Verstärkung gearbeitet hat) hin und wieder mal ans Bein gepinkelt.


    Mein jetziger Hundetrainer hat es innerhalb von zwei Monaten geschafft, dass:
    - mein Hund (auf Anweisung) bei Fuß läuft, mit und ohne Leine
    - sich aus Hundegruppen abrufen lässt
    - freudig apportiert
    - gerne und freudig zu mir kommt
    - zu fremden Menschen nur "auf Einladung" hingeht
    - ruhig und geduldig auf mich wartet (Bleib)
    - wieder mit anderen Hunden spielt anstatt sie zu besteigen


    Verwendet hat er dazu weder Elektroschocks, Halti, Würgehalsband oder sonstige Zwangmittel.


    Deshalb würde ich sagen, dass er ein guter Hundetrainer ist. Gut, ich gebe zu, dass in erster Linie ich mich in meinem Verhalten ändern musste. Das war vielleicht der schwierigere Part. Aber er hat es eben geschafft, mich zu einem souveränen Hundeführer zu machen.

    Hört sich aus meiner Sicht nicht so dramatisch an. Ich hatte meinem Hund auch mal eine Zeitlang alles Mögliche kredenzt, nur dass er die vom Futterhersteller vorgegebenen Mengen zu sich nimmt.


    Irgendwann war er dann -schätze ich mal- schlichtweg überfressen. Ich habe dann entschieden, ihm ein teures Trockenfutter zu kaufen und ihm nichts anderes mehr zu geben.


    Er hat dann einige Zeit rumgemäkelt, sogar ca. 1 Kilo abgenommen. Aber inzwischen ist er ein gesunder, munterer Hund, der sein Gewicht hält und sein Trockenfutter gerne frisst.

    Ich kommuniziere mit meinem Hund ausschließlich über Handzeichen.


    Indem ich seinen Namen sage oder schnippe oder in die Hände klatsche, schaut er zu mir her. Dann erfolgt ein entsprechendes Handzeichen für Sitz, Platz, Komm, Stopp, Bleib etc. Ich habe auch eigene Handzeichen für "Bring die Leine", "Bring den Ball" etc.


    Für "Komm" schnippe ich z.B. kurz, dann schaut der Hund. Daraufhin breite ich die Arme einladend aus. Daraufhin kommt er.


    Zusammen mit dem Ausbreiten der Arme habe ich dann gepfiffen (langer Pfiff). Das geht ganz gut, weil man mit den ACME-Pfeifen beide Hände für Handzeichen frei hat. Nach kurzer Zeit kam Hundi auch wenn ich nur gepfiffen habe.


    Für Stopp habe ich das Handzeichen: Hand abblockend in Richtung Hund halten.
    Aufbau des Pfiffs: Hund auf mich aufmerksam machen (Namen rufen oder schnippen). Geste abblockende Hand, vebunden mit gleichzeitigem kurzem Pfiff. Auch hier hat der Hund nach kurzer Zeit verstanden, dass ein kurzer Pfiff Stopp bedeutet.

    Ich frage mich täglich, welchen Wesensanteil von mir mein Hund in bestimmten Situationen spiegelt. So bin ich im Laufe der Zeit draufgekommen, dass mein Hund das komplette Abbild meines Innenlebens ist. Die Antwort auf die Frage kann sehr interessant sein, besonders wenn mich an meinem Hund etwas "stört".


    Dann weiß ich, was ich an mir verändern muss. Das Verhalten des Hundes ändert sich dann meist ganz von alleine.

    Das Erste, was ich dort gelernt habe war z.B., dass ich meinen Hund aus jeder Situation -also auch aus einem Hundeknäuel- abrufen kann und er freudig zu mir herkommt.
    Gelernt habe ich ferner, ein souveräner und liebevoller Hundeführer zu sein, dem der Hund in kritischen Situationen vertraut und dessen Anweisungen er auch unter starker Ablenkung befolgt.


    Ich denke, eine gute Hundeschule verändert in erster Linie den Menschen -so er denn dazu bereit ist- und doktert nicht jahrelang am Hund rum.


    Einzelne Übungen finde ich deshalb nicht so wichtig. Wichtig ist für mich, dass der Lehrer das Grundprinzip der Kommunikation zwischen Mensch und Hund vermitteln kann. Er muss dem Menschen sagen können, was er falsch macht, wenn der Hund nicht versteht, was man von ihm will.

    Ein guter (!!!) Hundetrainer wird Dir im Gegensatz zum Tierarzt schnell sagen können, ob es sich um ein Hormon- oder um ein Erziehungsproblem handelt.
    Aber, leider gibt es nur wenige wirklich gute Hundetrainer die das erkennen können. Ich hoffe, Du hast einen in Deiner Nähe.


    Wenn Dein Tierarzt meint, es hänge mit dem Testosteron-Spiegel zusammen, soll er diesen doch erstmal bestimmen bevor er operiert. Kostet so um die 30 Euro. Der Spiegel schwankt zwar im Tagesverlauf, aber wenn Dein Hund in der Tierarztpraxis markiert, sollte er, wenn das der Grund für das Markieren ist, bei Blutabnahme schon überdurchschnittlich hoch sein.
    So wie Du das Problem beschreibst, würde ich allerdings vermuten, dass der Testosteron-Spiegel "normal" ist.

    Vielen Dank für Eure Antworten.
    Ich hatte schon überall im Internet gesucht aber noch nirgendwo finden können, wie das in der Praxis gehandhabt wird.

    Ich würde meinem Hund gerne beibringen, dass er auf zwei verschiedene Pfeiftöne jeweils unterschiedlich reagiert.
    Ich habe mir dazu zwei Hundepfeifen (ACME 210, ACME 211 1/2) gekauft.


    Jetzt meine Frage: Ich selber höre zwischen den Pfeifen keinen großen Unterschied, obwohl sie laut Verkaufsprospekt wohl unterschiedliche Frequenzen haben. Kann ein Hund diese Frequenzunterschiede erkennen bzw. kann er erkennen, mit welcher Pfeife ich gerade pfeife??


    Mein Ziel wäre es, dass er auf die eine Pfeife mit "Komm" reagiert, auf die andere mit "Stopp". Bevor ich jedoch anfange, das mit ihm zu trainieren, wollte ich euch hier im Forum einmal fragen, ob der Hund den Unterschied zwischen beiden Pfeiftönen erkennen kann? Oder ist es sinnvoller, nur eine Pfeife zu benutzen und z.B. 1xpfeifen ist komm, 2xpfeifen ist stopp zu trainieren? Wie handhabt ihr das?