Ich kenne einige Leute, die sowohl mit dem Stehenbleiben als auch mit dem Richtungswechsel das Problem haben, dass der Hund nicht so wirklich aufhört zu ziehen.
Meine Erfahrung ist, dass vor allem die innere Haltung, die man bei der Leinenführigkeit hat, entscheidend sein kann.
Viele Leute halten sich äußerlich an die "Anleitungen", fragen sich aber innerlich: "Bin ich jetzt wohl schon lange genug stehen geblieben? Ach, jetzt stehe ich ja schon 1 Minute und er zieht immer noch. Wann hört er denn endlich auf? Hoffentlich sieht mich keiner, wenn ich so lange da stehe, was denken denn die Leute? Ich sehe doch komisch aus. Lernt er es denn gar nicht...? Huch, ich kann doch jetzt nicht so ganz ohne Grund plötzlich die Richtung wechseln. Ich kann mit meinem Hund doch nicht Zick-Zack laufen..." etc.
Oder noch schlimmer: "Ja, an dem Bäumchen darf er noch schnuppern, dann gehen wir aber wirklich weiter... Er ist doch ein Rüde, da muss er doch ab und zu markieren..."
Mit dieser Einstellung kommt man bei (mit) manchen Hunden nicht weiter (im wahrsten Sinne des Wortes).
Mehr Erfolg hat man unter Umständen mit der inneren Überzeugung: "Ich bin ruhig, ausgeglichen und selbstsicher. Ich bestimme die Richtung und die Geschwindigkeit. Der Hund hat mir zu folgen, er hat auf mich zu achten und sich anzupassen. Wenn ich stehenbleibe, dann stehe ich solange es mir passt. Wenn der Hund ziehen will, bleibe ich solange stehen bis er nicht mehr zieht oder gehe entgegen der Zugrichtung weiter. Immer."
Optimalerweise hat man noch die Einstellung: "Dafür dass er mir an der Leine folgt, biete ich meinem Hund Schutz vor sämtlichen Gefahren, solange ich ihn an der Leine habe."
Damit sollte das Problem zeitnah behoben werden können. Wenn nicht, dann einfach nochmal die innere Haltung überprüfen. Aber gerade das fällt vielen Hundehaltern sehr schwer.