Zitat
Ich bin in einer ähnlichen Situation, habe auch seit einem knappen halben Jahr einen Tierheimhund bei mir.
Was die Leinenführigkeit angeht, haben wir auch noch viel zu kämpfen, aber mein Tipp:
lass das mit dem Richtungswechsel erstmal und bleib einfach nur stehen, wenn er zieht. Wir haben auch anfangs immer Richtungswechsel gemacht, weil wir dachten das ist ein deutlicheres Signal und deshalb effektiver. Es hat aber auch nur dazu geführt, dass wir wie blöde hin und her gelaufen sind, weil er einfach grundsätzlich erstmal in die Leine gerannt ist, also wieder umdrehen, und ewig so weiter.
Mein Hund ist sehr empfänglich für Stress (er ist kein ängstlicher Hund, eher hyperaktiv) und wurde dadurch selbst immer gestresster und es wurde auch eher immer schlimmer.
Dann haben wir angefangen, einfach immer stehenzubleiben, und zwar mit ganz viel Ruhe. Wir sind nie sofort weitergegangen, sondern 1. wirklich erst, wenn die Leine locker durchhing und 2. gerne erst, wenn Pelle sich verwirrt umgedreht hat mit dem "Wieso gehen wir nicht weiter?"-Blick. Der heißt nämlich, dass bei ihm ankommt, dass er euretwegen nicht weitergehen kann.
Versucht das doch mal, vielleicht ist eurer auch so ein hyperaktiver Kandidat... von Halti halte ich auch nichts.
Es braucht glaube ich einfach gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Geduld...
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bei uns war es genau umgekehrt... stehenbleiben hat überhaupt nicht gefruchtet, umdrehen hat wunder bewirkt... aber erst nachdem ich bei einer hundetrainerin war... vorher bin ich einfach umgedreht, ohne ton... und war dann auch nach 30x am haus vorbeilaufen dementsprechend genervt was hundi natürlich mitbekommen hat... dann hat sie mir den tip gegeben, immer mit dem wort "weiter" zu arbeiten. Heißt: wenn hundi zu lange schnüffelt, ein weiter, wenn hundi zu sehr nach rechts außen zieht, ein weiter, gern auch mit einer handbewegung in die gewünschte richtung untermauert (bringt bei moglie nicht so viel, weil er generell nicht so viel herschaut (wir üben dran))
außerdem ist er mit geschirr viel besser gelaufen. und du tust ihm nicht weh, wenn du ihn weiterziehst, wenn er dein weiter ignoriert und trotzdem weiterschnüffelt oder versucht dich auf die wiese zu ziehen, weils da super riecht.
Das darf natürlich auch nie passieren: da wirklich konsequent drauf achten: NIE mehr leine geben, wenn er zieht und NIE zu etwas hinziehen lassen... weil dann lernt er "mit ziehen komm ich zum ziel"... auch wenn es nur ein paar mal unbewusst oder zufällig passiert, wird es der hund weiterprobieren, wiel er ja schonmal zum ziel gekommen ist.
ansonsten kann ich dir auch nur mut machen: hab hier ein TH hund sitzen, der seit drei monaten bei uns ist. Ist vermutlich 1 Jahr und 8 Monate alt und hat davor wohl weder Leine noch Halsband noch Geschirr gesehen und weder Sitz, Platz noch Hier gekannt
Wegen dem Frei laufen lassen: Wie hast du das Training mit der Schlepp aufgebaut? Versuch mal die Schlepp Stück für Stück zu verkürzen. Heißt:
Du fängst zb mit 15m an, lässt sie schleifen neben dir, so dass du immer noch einwirken kann, versuchst aber ihn mit Stimme zu kontrollieren.
Wenn er sich gut macht, schneidest du sie ein Stück ab. Wenn er bei der Länge gut läuft, wieder ein Stück... usw... natürlich wirst du irgendwann das Risiko eingehen, dass du nicht mehr auf die Schlepp treten kannst, weil sie ja irgendwann kürzer ist, aber so schleicht man die Schlepp normal aus. Vielleicht hilft euch das weiter.
Ich bin da auch grad dran, und gleichbleibend bei 15m, aber ich bin auch ein Schisser, dass er mir wegrennt Von daher seid ihr doch schon viel weiter, wenn du sagst, mit schlepp läuft er top
Also kopf hoch und ich hoffe du liest dir den ganzen Roman hier durch