ich glaube, ich verstehe worauf du hinaus willst. ich habe mir die selben fragen auch schon oft gestellt und ich glaube es gibt nicht die eine "wahre" antwort darauf, es sind ja genau genommen auch mehrere fragen.
natürlich müssen wir uns auf das hündische verhalten einstellen und versuchen, es so gut es geht zu verstehen. das ist die eine sache, wir müssen uns aber der menschlichen schwächen bewusst sein, als beispiel der schnauzgriff: wenn man sich in zeitlupe eine situation ansieht, wo ein hund einen anderen mit dieser methode maßregelt, wird auf beeindruckende weise klar, wie unheimlich schnell und präzise sowas von einem hund umgesetzt wird. kein mensch, mag er noch so schnell und geübt im umgang mit hunden sein kann so etwas mit der selben präzision und reflexartigen schnelligkeit durchführen wie ein hund und gewährleisten, genau die richtige stelle mit dem richtigen "druck" zu erwischen. deshalb bin ich grundsätzlich eher dagegen, hündisches verhalten immitieren zu wollen, weil ich der ansicht bin, dass wir schlicht nicht in der lage dazu sind.
außerdem ist der hund ein domestiziertes tier, er kann unser menschliches verhalten durchaus verstehen, so lange wir deutlich in körpersprache und tonfall sind. wenn sich ein mensch plötzlich versucht wie ein hund zu verhalten irritiert ihn das sicher nur - oder was würdet ihr denken wenn euer hund plötzlich ne zigarette anzünden würde? ok, ich gebe zu, das beispiel ist ein sehr hypothetisches, dennoch denke ich dass man mehr schaden anrichten kann als das es nützt, hundeverhalten eins zu eins auf den menschen übertragen zu wollen.
geht es aber um die manipulation des menschen durch den hund, sind die parallelen natürlich gegeben, er ist eben ein kluges und an den menschen angepasstes tier: schmachtende blicke, herzzerreißendes winseln usw. usf. haben natürlich einen einfluss auf unser verhalten dem hund gegenüber, außer wir schaffen es, durch kenntnis solcher "tricks" uns nicht allzu sehr manipulieren zu lassen. geht es also um die passive seite, das verstehen, ist es durchaus sinnvoll, den hund nicht als wolf zu sehen, sondern als tier was den menschen sehr gut kennt und zu beeinflussen weiß.
oh, ich seh grad, mittlerweile wurde das schnauzgriffbeispiel auch schon aufgegriffen, ich tippe wohl einfach zu langsam
naja, im endeffekt muss jeder selber wissen, welchen theorien er glauben schenkt und keiner kann sich ganz frei von seinen eigenen erfahrungen machen. hätte ich einen komplett anderen hund würde ich über viele dinge bestimmt auch anders denken, bei meinem ist es glücklicherweise vollkommen ausreichend, wenn ich ihm auf menschliche art und weise zeige, was ok ist und was nicht.
lg chrissi