ZitatNochmal: Warum muß man an der Stummelrute oder der merle-Farbe festhalten, wo es doch genug Alternativen gibt? Es sind und bleiben kranke Gene, die dafür verantwortlich sind. Und nur weil Eure Individuen glücklicherweise nach außen hin gesund sind, ändert das nichts an der Tatsache, daß sie die Defekte in sich tragen, weitergeben und in der Rasse lebendig halten... Warum geht man solche Risiken ganz bewußt ein, nur um bestimmte äußerliche Ausprägungen zu erhalten?
Ein guter Hund hat keine Farbe....
Warum dann aber an der Farbe trotz Risiken so stark festhalten????
Nochmal OT.
Soweit ich weis wurden an der Uni Gießen Mitte der 90er Untersuchungen gemacht bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen von homozygoten merle.
Leider habe ich nirgendwo ein Ergebnis dieser Untersuchungen gefunden, nur den Hinweis, dass diese bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Also gehe ich mal davon aus, dass sie entweder ergebnislos blieben oder nicht zu Ende geführt wurden.
Sollte das der Fall sein, gebe ich dir Recht. Die Auswirkungen bei homozygoten merle müssen wissenschaftlich genau untersucht werden. Würde dabei ein Zusammenhang zwischen Behinderungen der Sinnesorgane etc auch bei homozygoten merle gefunden werden, müssen diese natürlich aus der Zucht genommen werden.
Ich würde der Farbe sicherlich nicht "nachtrauern", denn rein optisch gefällt mir beim Aussie red bi oder black bi am besten Ohne merle wäre der Aussie vielleicht sogar etwas geschützt vor unwissenden Leuten, die sich einen Aussie anschaffen, weil sie einen bunten Hund wollen - was dem Ruf der Rasse wirklich gtu bekommen würde. Denn meiner Meinung nach liegt das Problem des mittlerweile schlechten Rufs des Aussies nicht an den durchgeknallten Hunden, sondern an der Tatsache, dass diese Hunde einfach nicht für jedermann geeignet sind.
Nach wie vor wäre ich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht für einen "Radikalschlag" ind er Zucht. Ich persönlich (!) kenne keinen merle Aussie, der irgendwelche Beeinträchtigungen hat. Und auch mein merle ist pumperl gesund - hört, sieht, hat super Fell und keine Hautprobleme oder sonstige Allergien.
Man sollte bedenken, dass die Rasse über viele Jahre rein nach Arbeitsleistung und Robustheit gezüchtet wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei den Arbeitshunden irgendwelche gesundheitlichen Beeinträchtigungen nur wegen einer bestimmten Fellfarbe in Kauf genommen worden wären. Daher kommt ja gerade die Vielseitigkeit des Aussies in seinem Aussehen: bis zu ihrem Mode-Boom wurden sie rein auf Arbeitsleistung gezüchtet. Und auch da gab es schon merle farbene Hunde. Hätten diese in irgendeiner Weise gesundheitliche Nachteile gehabt, hätte man wohl kaum mit gerade diesen Hunden gezüchtet.
Was heute abgeht mit Verpaarungen merle x merle hat nichts mehr mit guter Zucht zu tun. Ich weis durchaus, dass gerade in den USA gerne mal eine Merle-Verpaarung vorgenommen wird, um aus diesen dann besonders schöne merle-Zeichnungen zu erhalten. Aber damit hat die seriöse Aussie-Zucht nichts am Hut. Heterozygopte Merles werden abgelehnt.
Gefährlich finde ich das merle-Gen, wenn dieses phänotypisch kaum zu erkenne ist und dann versehentlich eine Verpaarung mit einem merle vorgenommen wird. Allerdings werden Aussie-Welpen in ihren Papieren als merle gekennzeichnet, mir ist ein solches Vorkommen auch nicht bekannt.
Bezüglich der Stummelrute: Ich habe bei der Welpensuche eine Züchterin angeschaut, die beispielsweise ausschließlich mit Hunden züchtet, die eine lange Rute haben und nbt aus ihrer Zucht auch strikt ausschließt. Ich persönlich befürworte das.
Bei meinem nächsten Aussie werde ich auch ausdrücklich auf eine lange Rute achten, egal wie mein potentieller Züchter darauf reagieren wird. Ich brauche einen Arbeitshund, und möchte mit diesem dann auch in die Trümmersuche gehen. Da ist ein Hund mit langer Rute zwecks Balance im klaren Vorteil.
Mein Rüde hat eine halbe Rute, was ihn allerdings auch in keiner Weise behindert. Er verfügt über ein sehr gutes Gleichgewichtsgefühl, was er erst beim letzten Rettungshunde-Training wieder unter Beweis gestellt hat. Es war sein erstes mal am Übungsgerüst und er stand mit allen vier Beinen auf den Sprossen einer waagerechten Leiter - was absolut nicht normal ist für einen Hund, der zum ersten mal am Gerüst ist.
Natürlich gilt für das nbt-Gen dasselbe wie für das merle Gen: Es ist Gift in den Händen unseriöser und unerfahrener "Züchter", die man wohl eher als Vermehrer bezeichnen kann.
Rein ästhetisch ist das nbt meiner Meinung nach kein Gewinn
Aber wie ja schon genannt: Zwecks Hütearbeit gerade am Rind wurden eben Stummelruten bevorzugt. Ob man daran unbedingt festhalten muss, stelle auch ich in Frage.
Ich sehe die Dinge also in gewisser Weise ähnlich wie du, Fräuleinwolle. Was mir aber nicht gefällt, ist dass mein völlig gesunder Hund gleich vorweg als krank bezeichnet wurde oder gar als Qualzucht. Das ist alles an bestimmte Bedingungen gebunden und kann nicht verallgemeinert werden.