Allgemeines
Alter und Rasse:
Australian Shepherd, erst 6,5 Monate
Habt ihr euch bewusst für einen Hütehund entschieden? Wenn ja, warum?
Ja, ich hatte zuvor einen Sheltie. Ich bevorzuge sensible, menschenbezogene und arbeitsfreudige Hunde. Im Sheltie fand ich diese Eigenschaften schon. Der Aussie ist allerdings auch ein Hund, der seine Umwelt sehr genau wahr nimmt, dadurch eine größere Herausforderung als ein Sheltie. Das hat mich auch gereizt.
Was hat euch im Vorfeld an eurer Rasse fasziniert?
Der ausgeprägte will to please. Und die Vielfältigkeit der Rasse.
Ist euer Hund so, wie ihr ihn euch vorgestellt habt? Was kam anders als gedacht, was für Wesenszüge haben euch überrascht, was war einfacher, was schwerer in der Erziehung/Auslastung/Alltagstauglichkeit, als erwartet?
Ja, im groben und ganzen schon. Ich habe ihn auch sehr sorgfälltig ausgesucht. Lange beobachtet...
Mich hat die Neigung zum Ein-Mann-Hund überrascht. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass er kein Familienhund wird, aber das es doch so extrem ist hätte ich nicht gedacht. Überrascht bin ich, da sich sein (vor 3 Wochen aufkommender) Wachtrieb sehr leicht kontrollieren lässt. ich hoffe, es bleibt so
Würdet ihr euch wieder für einen Hund dieser Rasse entscheiden?
Ich gebe zu, die Gedanken um einen zweiten Aussie in etwa 2 Jahren sind schon im Kopf.
Was würdet ihr beim nächsten Hund dieser Rasse anders machen? Worauf würdet ihr von Welpe an mehr Wert legen?
Der nächste wird etwas kleiner und agiler - vielleicht für die Trümmersuche später.
Das Hochspringen würde ich von Welpe an konsequent unterbinden. Das ist derzeit unsere größte Baustelle.
Was sind eure aktuellen Baustellen (Erziehung, Alltagstauglichkeit, Leinenführigkeit, Abrufbarkeit…), woran arbeitet ihr noch?
Blickkontakt im Fußgehen sitzt noch nicht sicher, Fuß unter Ablenkung, Heranrufen unter großer Ablenkung, und natürlich das Hochspringen...
Hüten und Co:
Hat euer Hund Jagdtrieb? Würde er ansetzen, wenn direkt vor ihm Wild/eine Katze lossprintet?
Ja, auf jeden Fall. Ich arbeite derzeit an der Kontrollierbarkeit des Jagdtriebes. Bei meinem ist das sehr gut machbar - er lies sich neulich von einem Reh abrufen, obwohl er schon angesetzt hatte.
Braucht euer Hund das „Hüten“, ist es die beste (einzig wirklich gute) Auslastung für ihn? Woran macht ihr das fest?
Nein, er ist zum einen noch zu jung, zum anderen ist sein "Jagd und Hüteersatz" die Arbeit in der Rettungshundestaffel
Habt ihr euern Hund aufgenommen, da ihr ihn zum hüten braucht?
Nein
Hütet ihr, ohne eigenes Vieh zu haben? Wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht?
Nein
Hat der Hütetrieb, die ursprüngliche Verwendung eurer Rasse, für eure Entscheidung für diesen Hund irgendeine Rolle gespielt?
Ja, da Hütehunde extrem sensibel auf Körpersprache reagieren. In gewisser Weise war also die ursprüngliche Verwendung auch ein Entscheidungskriterium.
Wachtrieb, Sensibilität, Unsicherheiten:
Hat euer Hund Wachtrieb/Schutztrieb? Wenn ja, wie äußert sich das?
Ja, er zeigt Fremde mit tiefer Stimme an.
Wie reagiert euer Hund auf fremden Besuch?
Wird dann auf sein Kissen geschickt, verhält sich dort ruhig.
Reagiert euer Hund auf bestimmte Menschen beim Spaziergang unsicher (verkleidet, betrunken, Kinder…)?
Er zeigt leichte Unsicherheit im Dunkeln, verbellt allerdings niemanden mehr.
Zeigt euer Hund sonst Unsicherheiten im Alltag?
Nein, er verhält sich für sein Alter sehr souverän und ruhig.
Kann man euren Hund problemlos mit zu Freunden/ins Restaurant/in die Innenstadt nehmen?
Auf jeden Fall. Er kennt das von klein auf. Ich hatte ihn mit 9 Wochen schon mit ins Restaurant genommen. Er ist sowieso so oft wie möglich überall mit dabei, kennt deshalb auch Stadt etc.
Reagiert euer Hund sehr sensibel auf eure Stimmungen?
Ja, bei schlechter Stimmung wird nichts gearbeitet. Da ist er schon sehr anfällig.
Würdet ihr euern Hund als „leichtführig“ beschreiben?
Im Vergleich zum Sheltie nicht unbedingt. Jedoch kommt es auch einfach auf die Chemie zwischen Hund und HF an. Bei uns passt sie - ich tue mir mit ihm nicht schwer.
Wie reagiert euer Hund auf fremde Hunde?
Sehr gut. Verträgt sich bisher mit jedem und geht einfach, wenn ihm etwas zu heftig wird. Wurde auch neulich von einem fremden Hund angegriffen und verhielt sich selbst in dieser Situation nicht panisch, sondern sehr ruhig und war ansprechbar.
Beschäftigung/Spaziergänge/Agilität:
Pusht euer Hund schnell hoch? Hat er eine niedrige Reizschwelle?
Ja, er lässt sich aber auch schnell wieder "runterfahren". Schweirig ist es, wenn er in unbekannten Situationen unsicher ist, beispielsweise an Geräten, in der RH-Arbeit an Gittertreppen etc. Er will dann alles richtig machen trotz Unsicherheit, wird dann oft hastig und verliert dann mitten drin doch den Mut oder erledigt die Aufgabe viel zu schnell. Er hat dann so eine Art "Tunnelblick". Wir trainieren ein Stop-Kommando, was auf dem Steg schon ganz gut klappt.
Wie hoch ist seine Frustrationstoleranz? Wie geduldig ist euer Hund?
Etwas gering
Auch heir arbeite ich mit ihm, breche dann ab und warte, bis er wieder ruhig ist. Dann wird er bestätigt. Es wird langsam auch.
Fällt es ihm schwer, in sehr abweschlungsreicher, interessanter Umgebung zur Ruhe zu kommen?
Er braucht immer so seine 2-3 Minuten, dann hat er sich in der Regel beruhigt. Ansonsten kennt er unbekannte Umgebung, da ich mit ihm ständig woanders hinfahre zum Spazierengehen.
Hat euer Hund „will to please“?
Ja, auf jeden Fall.
Wie reagiert euer Hund, wenn er mehrere Tage am Stück außer kurzen Gassi-Runden nichts zu tun bekommt?
Das habe ich noch nicht ausprobiert...
Außer einmal, als ich krank war. Da hat er sehr ruhig reagiert und war gut händelbar.
Was braucht euer Hund an Auslastung, um glücklich zu sein?
Im Moment natürlich nur altesgemäß. Frühs eine abwechslungsreiche Gassirunde, mittags Gassi oder Training, abends hin und wieder nochmals Gassi oder eben Rettungshundestaffel.
Ist er sehr begeisterungsfähig, findet fast alles toll, hauptsache, ihr macht was zusammen?
Ja, Mylo will einfach immer und überall dabei sein. Er ist ausgeglichen, wenn er seinen Menschen hat.
Ist euer Hund „bestechlich“? Warum arbeitet er mich euch zusammen?
Ja, auch. Vor allem aber die Neugierde an Neuem.
Was ist für euern Hund auf einem Spaziergang mindestens so interessant, wie ihr selbst? Was sind seine Interessen auf einem normalen Spaziergang?
Wildspuren
Würdet ihr sagen, euer Hund lernt vergleichsweise schnell, ist „intelligent“?
Ohjaaa....
Wäre euer Hund als reiner „Familienhund“ mit abwechslungsreichen, längeren Spaziergängen und viel Ansprache glücklich? Oder braucht er mehr/etwas anderes?
Nein, er ist kein Familenhund. Alleine deshalb, weil er sehr auf mich versteift ist. Bei mir hört er ganz anders als bei einem anderen Familienmitglied. Er bracuht eine Person, dei sich ausgiebig mit ihm auseinander setzt.
Läuft euer Hund gern am Fahrrad mit, joggt gerne mit? Holt er gerne Bällchen?
Nein, darf er noch nicht. Zu jung. So wie ich ihn einschätze, später sicherlich. er soll am Pferd mitgehen, wenn er alt genug ist.