Hallo ihr,
Mylo und ich gehen in eine Hundeschule. Das war ein Kurs von sechs mal, nächstes mal ist die letzte Stunde und es wird ein Folgekurs angeboten. Ich weis jetzt nur nicht, ob ich den wirklich machen soll.
Von Anfang an:
Heute war die Welpenstunde in der Stadt angesagt. Wir haben uns auf einem Parkplatz getroffen. Hier ging es schon los. Während mein Hund brav sitzend neben mir wartet, kommt ein anderer an und springt auf ihn auf zum Spielen - Frauchen an der Leine im Schlapptau. Von der Trainerin kam kein Wort... Ich habe dann selbst erklärt, dass man bitte Abstand halten soll, wenn jemand seinen Hund grade so schön "geparkt" hat, denn das ist keine schöne Erfahrung, wenn er dann platt gemacht wird.
Dann gingen wir los Richtung Stadt. Dabei musste eine befahrene Brücke genommen werden über den Main. Um auf dei Brücke zu kommen, musste man eine relativ steile, unten offene Treppe hinauf. Natürlich waren einige Hunde unsicher. Nur um dem Hund Zeit zu lassen hatte man keine Möglichkeit, denn sofort wurde man vom Hintermann überrannt. Mylo war zur Hälfte die Treppe hoch, hat dann doch Angst bekommen und wollte nochmal nach unten, da kam schon der nächste Hund von hinten. Ich habe eben leider kein Interesse den Hund nach oben zu ziehen, wenn er unsicher ist. Als wir oben ankamen, hüpft erstmal der Hund des Vordermanns begeistert zu uns hin, läuft dabei auch noch runter vom Gehsteig. Das kein Auto zufällig kam war reines Glück. Als wir dann diesen äußerst schmalen Gehsteig entlag gelaufen sind über die Brücke, war dies ein einziges Gehetze. Ein Hund vorne zieht sein herrchen durch die Gegend und die nächsten rennen einfach hinterher. Neun Hunde, eine Trainerin... Es hießt, dass eigentlich immer etwa 3 Trainer da wären. Es war das totale Chaos, an eine gute Leinenführigkeit war nicht mehr zu denken und sogar Mylo lies sich von dem Pulk mit aufschaukeln. Zeit zur Korektur bleib mir nicht, denn man musste ja wieter gehen. Es wurden dann ein paar kleine Übungen an verschienden Stationen in der Stadt gemacht. Alles ging schnell, schnell und man ist von einem Ort zum nächsten gehetzt. Als es dann wieder Richtung Parklpatz über die Brücke gehen sollte, habe ich mich verabschiedet, bin mit meinem nochmal durch die Stadt gelaufen und habe den "Schaden" der Welpenstunde "ausgebessert". Zum Schluß lief er wieder ohne Korektur an lockerer Leine neben mir und hat auch immer wieder den Blickkontakt gehalten. Wir sind auch nochmal zu der Treppe, die habe ich ihm ihn Ruhe gezeigt und schon war es kein Thema mehr. Es war also alles wieder in Ordnung und wir sind auch ohne Gefahr über die viel befahrene Brücke gekommen.
Ich habe in dieser Hundeschule noch keine einzige brauchbare Anregung bekommen, um ehrlich zu sein. Wir sind halt immer hin, damit Mylo spielen konnte. Alles andere habe ich selbst im Garten und beim Gassigehen erarbeitet und bin sehr, sehr konsequent und genau was die Erziehung meines Hundes angeht. Übertreibe ich da? Sind meine Ansprüche an eine gute Hundeschule zu hoch? Aber wenn ich am Anfang der Stunde den Satz höre, dass "es total okay ist, wenn die Hunde heute mal an der Leine ziehen. Das ist halt so, lasst sie machen." dann kann und will ich das mit meinem Hund sicher nicht so machen.
Jetzt überlege ich, ob ich in dieser Hundeschule weiter trainieren will. Das Problem ist: Was anderes gibts bei uns nicht. Auf einem anderen Hundeplatz sind noch mehr Hunde pro Trainer. Mylo hat am Dienstag sein erstes Training in der Rettungshundestaffel, in die ich auch 2 mal die Woche dann gehen werde, aber Unterordnung sollte natürlich privat trainiert werden und ich hätte das eben gerne einmal pro Woche in einer guten Hundeschule getan. Oder sollte ich unter solchen Bediingungen lieber auf eine Hundeschule verzichten? Er hat dann leider sehr wenig Hundekontakt, da bei uns kaum Hunde sind, die wir beim Gassigehen treffen und diese Spielphasen in der Welpenstunde ihm eigentlich wirklich gut tun. Nur das, was an Trainig gemacht wird, kann man halt wirklich voll vergessen...
Was soll ich tun? Weiter machen oder aufhören?