Ich habe leider keinen Sheltie mehr, aber mir war mein Sheltie ein treuer Begleiter, leider nur für 8 Jahre...
TanNox hat deine Fragen ja schon weitgehend beantwortet.
Meinen Sheltie habe ich mit 11 Jahren als ersten eigenen Hund bekommen und es ist ein genialer Kinder und Familienhund. Er ist absolut anpassungsfähig und genügsam, freut sich , wenn man sich mit ihm beschäftigt und ist ruhig, wenn man gerade keine Zeit für ihn hat. Ihn auszulasten war gar kein Problem. er konnte stundenlang Gassigehen, aber gab sich dann acuh mal mit einer halben Stunde zufrieden.
Hütetrieb war kaum vorhanden. Wenn die Familie zusammen spazieren war, hat er uns manchmal "umkreist" aber mehr auch nicht. Auch am Pferd gab das keine Probleme. Zudem hatte mein Sheltie absolut null Jagdtrieb und ging problemlos und immer ohne Leine. Man konnte sich so auf ihn verlassen, dass er sogar im Ort frei laufen konnte. Er ist an jeder Straße erst sitzen geblieben und nur bei Fuß rüber gelaufen. Was ein Sheltie mal gelernt hat, vergisst er so schnell nicht.
Fellmäßig gibt es Unterschiede, das stimmt. Plüschige Shelties gefallen mir persönlich auch nicht so gut, meiner war auch sehr glatt und trotzdem weich. Er stammte unter anderem aus amerikanischen Linien (die Mutter kam, glaub ich, aus den USA). Mit seinen 39,5 cm hatte er auch eine sehr angenehme Größe. Besonders pflegeaufwendig empfand ich das Fell nicht. Es war mit den richtigen Kämmen auch leicht zu pflegen.
Einziger "Nachteil" an Chucky war, dass er Fremden gegenüber oft sehr unsicher war, also nicht fremden Gegenständen, sondern fremden Menschen und vor allem großen Hunden. Auf eine gute Sozialisierung sollte man beim Sheltie wirklich sehr großen Wert legen (wie bei jedem anderen Hund auch), um so etwas vielleicht von vornerein zu vermeiden. Wir waren damals einfach auch in der falschen HuSchu, wo Chucky von zu großen Welpen im Spiel untergebuttert wurde, was sich eben negativ auswirkte... Heute würde ich das anders machen, vielleicht hat man dieses Problem dann nicht so.
Man sollte sich das wirklich gut überlegen, denn unser Sheltie hat sich so sehr an seine Menschen gebunden, dass er es garantiert nicht überstanden hätte, wenn wir ihn abgegeben hätten. Er war leukämiekrank und musste nach einem Schwächeanfall einen Tag in der Tierklinik bleiben. Als wir ihn am nächsten Tag besucht haben, war sein Zustand katastrophal, er hat richtig gelitten und ich bin mir sicher, er wäre eingegangen, wenn er länger dort gewesen wäre. Zuhause, in seiner Familie ist er dann nochmal richtig aufgeblüht, obwohl die Tierärztin ihm nur noch 2-3 Tage gegeben hatte. Er hat dann noch 9 Tage gelebt.
Die Familie und seine vertrauten Menschen haben ihm wirklich alles bedeutet und darüber sollte man sich absolut im Klaren sein, wenn man sich einen so anhänglichen und senisblen Hund anschafft.
Alleinebleiben war allerdings kein Problem, Chucky hat dann einfach geschlafen.
Als Familienhund kann ich Shelties wirklich nur empfehlen, es sind leicht erziehbare und anpassungsfähige Hunde, mit denen man viel Spaß haben kann. Unheimlich sensibel und hochintelligent, mir kam das manchmal so vor, als hätte Chucky jedes Wort von mir verstanden. Für mich war er ein echter Freund, auf den ich mich hundertpro verlassen konnte.
Ich kann mir vorstellen, dass deine Freundin mit so einem Hund viel Spaß haben wird. Wir haben uns jetzt nach Chucky einen Australian Shepherd angeschafft. Nicht, weil wir mit unserem Hund unglücklich waren, sondern einfach aus Angst in einem anderen Sheltie immer wieder Chucky zu sehen. Aber ich schließe nicht aus, dass ich in 2-3 Jahren über einen Sheltie als Zweithund nachdenken werde.
Chucky kam von den Shelties of Newcastle, in Unterfranken.
Es gibt eine Zeitschrift (Der Sheltiefreund) von Wolfgang Meier. das ist selbst ein Züchter (http://www.old-oak.de) und die haben soweit ich weis auf der HP ihrer Zeitschrift ein großes Züchterverzeichnis. Ansonsten würde ich einfach mal beim VDH anrufen, die haben uns damals auch die Adresse unserer Züchterin gegeben.