Hallo Summerbreaze...
Ich finde es toll, das Du diese Entscheidung für Deinen Hund getroffen hast, es war ganz sicher die Richtige !
Für einen selbst ist es natürlich unheimlich schwer, man hängt an dem Tier und ist in der Richtung sicherlich auch etwas *egoistisch*...
Uns ging es im letzten Jahr nicht anders, wir hatten knapp 12 Jahre lang eine supertolle Rotti-Hündin, die zwar von Welpe an HD hatte, aber bis zum Schluß damit null Probleme.
Etwa 9 Monate vor dem *Ende* wurde Krebs festgestellt, es wuchsen Tumore, aber der Hund an sich war noch fit. Einmal wurden die größten Tumore operativ entfernt, mit der Vorwarnung, das sie jederzeit nachwachsen können... was bereits 3 Monate später der Fall war
Auch wir wollten unseren Hund nicht *einfach so* gehen lassen, und überlegten ob nochmal eine OP in Frage kommt.... unser Hund hat uns die Entscheidung letztendlich abgenommen, denn eines nachts bekam sie einen epileptischen Anfall ( zum ersten mal überhaupt ), und den sowas von heftig... es dauerte über 15 Min., war sooooo unerträglich grausam... man steht nur hilflos daneben, kann sie nichtmal beruhigen denn sie hat nix mehr wahrgenommen... sie konnte nicht mehr aufstehen, hat die Augen verdreht, die Zunge hing nur raus und der ganze Hund war am zittern...
Ich kam mir so hilflos und auch gleichzeitig schuldig vor... so ein Leiden hatte unsere Maus nicht verdient !! Noch während ich bei ihr saß bis dieser Anfall vorbei war, stand fest, morgen gehts zum TA
Tja, und am nächsten morgen.... hopste sie wieder quitschfidel durch den Garten, als wäre nie irgendwas gewesen.....
Da war es dann um so schwerer, den gefassten Entschluß auch in die Tat umzusetzen... aber noch so einen Anfall oder weitere Qualen wollten wir hier niemandem antun, vor allem natürlich dem Tier nicht !!
Dieses *Gehenlassen* war so grausam ( nur für uns wohlgemerkt ), ich hab gesagt, so schnell keinen Hund mehr !
Wichtig für uns und vor allem unsere Kids war, das wir sie auf dem Tierfriedhof begraben haben, wir alle und vor allem die Kinder noch einmal Abschied nehmen durften... dies war leider am Tag des Einschläferns noch nicht sicher, erst am nächsten Tag, und bis dahin hab ich die ganze Zeit nur noch geheult und war völlig am Ende... nach dem Begräbnis ging es mir wesentlich besser, denn ich wußte vor allem auch wo sie nun ist und das sie eben nicht in irgendeiner Seife oder sonstwo wieder auftaucht :/
Die ersten Tage waren trotz allem grausam, uns fehlt sie bis heute und wird es auch immer, und das ist auch gut so !
Wirklich tot ist jemand erst, wenn man ihn vergessen hat, und das werden wir ganz sicher niemals... in Gedanken ist und bleibt sie bei uns, keine Frage...
Mich trösten bis heute noch eigentlich nur zwei Dinge :
zum einen sollte sie nie so alt werden, nach der HD-Diagnose und mehrfachem Röntgen in gewissen Abständen wurde uns eine Lebenserwartung von max 3-4 Jahren gesagt... sie wurde knapp 12, und das ohne HD-Probleme...
zum anderen sind wir eine Weile nach ihrem Tod auf diese Pflegestellen-Sache gestoßen... für uns kam vorerst kein neuer eigener Hund in Frage, denn man vergleicht ja immer den eigenen mit *eventuell neuen*,und da hat kaum einer eine Chance
aber warum nicht wenigstens übergangsweise anderen helfen, denen es nicht so gut geht wie unserer Maus vorher..??
Wir machen dies nun seit Dezember, es macht allen hier unheimlich viel Spaß, ist super interessant und man lernt doch SEHR viel neues dadurch...
und, nuja, vor 6 Wochen war es dann soweit.. ein neuer Pflegi zog bei uns ein, und es war Liebe auf den ersten Blick... von allen hier... jeder hat diesen Hund gesehen, alle haben sich angeschaut, und ohne ein Wort war alles klar, dieser bleibt hier !!
Unser neuer Hund wird keineswegs unsere Maus ersetzen, soll sie auch keineswegs, aber sie ist wieder eine Bereicherung für uns alle, wieder eine neue Aufgabe...
und vor allem eines haben wir dadurch wirklich erst gemerkt...
auch wenn unser neuer noch ein Welpe ist und von daher sicher etwas aktiver / verspielter, aber erst jetzt sieht man einen dramatischen Unterschied zwischen unserer kranken Maus und einem gesunden Hund !!
Es ist teilweise wirklich erschreckend und uns erst durch diese gesunden Hunde tagtäglich bewußt geworden, was unsere Maus alles nicht mehr gemacht hat....
und da denk ich manchmal dann doch, man was bist Du doch egoistisch gewesen und hast diesen Hund so lange still leiden lassen :wall: