Beiträge von Tula1

    Ein liebes und dankbares :tropf: Hallo an Alle,


    es freut mich sehr, dass sich so viele die Mühe gemacht haben zu antworten und dass sogar noch zwei Corgi Besitzer dabei sind, freut mich umso mehr.
    Ich versuche Euch nochmal ausführlich zu antworten, allerdings quengelt mein Sohn gerade ziemlich, so dass es eventuell beim DANKE bleiben muss.


    Zum Thema "Macken", damit meine ich Sachen wie bellen wenn es an der Tür schellt oder das leidige Anpöbeln von Familienmitgliedern (nicht bei mir, das will ich mal betonen) wenn sie nach Hause, bzw. zu Besuch kommen. Natürlich sagen mein Mann und meine Schwiegereltern (bei meiner Mutter macht Moritz das zum Beispiel auch nicht, da weiß er wo der "Hammer hängt") stets: Ach der freut sich ja bloß so
    Klar freut der sich, aber er pöbelt eben auch und "schreit" im übertragenden Sinne ja: Beachte mich, beachte mich
    Die können immer gar nicht fassen, dass mein Hund, wenn ich nach Hause komme mit angelegten Ohren, wackelndem Hinterteil und gesenktem Kopf auf mich zu kommt (manchmal muss ich ihn sogar auffordern überhaupt zur Begrüßung zu kommen).
    Will sagen, er hat keine Macken, die in irgendeiner Weise etwas mit Aggressivität, sondern mit purer Unflätigkeit (was ich keinesfalls beschönigen will) zu tun haben!!


    Heute bin ich schon wieder ein bisschen versöhnter mit der ganzen Situation. Es ist ganz klar in erster Linie ein Problem von mir, dass ich mir sofort wie ein angeprangerter Versager vorkomme, wenn irgendetwas unter meiner Aufsicht nicht perfekt läuft. In diesem Falle traf es eben doppelt meinen Hund, erst weil er sich auf einmal gegen andere durchsetzen will und dann weil er beim TA knurrt.
    Und natürlich habt ihr alle recht, und andere Hundehalter in meiner Umgebung haben mir das seit gestern auch schon gesagt: Er ist eben jetzt voll im Saft und zeigt dass er ein Mann ist und da ist nicht mehr mit jedem gut Kirschen essen.


    Das Thema Trainer ist auch wieder auf dem Tisch (machen wollte ich es schon häufiger mal, einfach auch um eine Einschätzung zu haben wieviel eigentlich richtig und wieviel falsch läuft um eben dann gezielt dran zu gehen) zumal ich meine Verantwortung anderen Hundehaltern gegenüber ganz klar sehe und natürlich auch die meinem Kind gegenüber.
    Die Leinenführigkeit meines Hundes hat natürlich gewaltig unter dem "neuen Rüdenproblem" gelitten und einen wie irre in die Leine steigenden Hund brauche ich natürlich mal gar nicht, weder ohne noch mit Kinderwagen und noch weniger, wenn mein Sohn erst zu Fuß mit uns unterwegs ist.


    Versteht mich nicht falsch, ich erwarte nicht, dass mein Hund zu einem Schaf wird, das wird er nicht.
    Aber ich will soweit kommen, dass wir in Ruhe an der Leine an einem anderen Rüden vorbei gehen können. Im Freilauf kann ich hier auf dem Land Begegnungen mit "Feinden" ja relativ leicht reduzieren bzw regeln, wie ich es ja mit meiner Nachbarin bereits seit längerer Zeit tue (ihr Hund ist ein bisschen älter als unserer und kam entsprechend früher ins mannbare Alter)


    Und zum Thema Hund und Kind:


    Zurzeit haben wir kein Problem, was nicht heißt, dass wir keins bekommen können. Wir hatten schon vor der Geburt unseres Sohnes das erste Türgitter vor seinem Kinderzimmer und wir werden jetzt wo er bald krabbeln wird, auch vor den anderen Räumen eines anbringen. Das wollten wir schon bevor meine, wie ich betonen möchte (Ex) Tierärztin, meinen Hund zur wilden Bestie abstempelte.
    Ich will es aber eben im richtigen Licht gesehen haben, denn ich schütze ja nicht nur mein Kind, sondern auch meinen Hund.
    Beide wissen es nicht besser. Mein Sohn begreift noch lange nicht, dass man den Hund nicht einfach so angrabschen darf (und das ist es ja nunmal was kleine Kinder machen, sie grabschen, bislang gehört mein Sohn zu den bedächtigen, vorsichtigen Kindern, aber ob das so bleibt kann ich wohl kaum wissen) und er wird auch nicht verstehen, warum man nicht hinterherkrabbeln soll, wenn der Hund doch so lustig weghoppelt (mal flapsig ausgedrückt).
    Für meinen Hund ist mein Baby spätestens wenn er sich fortbewegt auf einmal wieder ein unberechenbares Wesen. Zurzeit kann er gut einschätzen was abgeht und wenn ihm das zu viel wird, nimmt er bis jetzt eben einfach Abstand. Ich erinnere mich noch gut, wie er wie von der Tarantula gestochen vom Bett flüchtete als mein Sohn das erste Mal sein Fell berührte während wir gemeinsam dort lagen.
    Was Nunzi beispielsweise schreibt stimmt bei meinem Corgi zu 100%, er ist unsicher allem Neuen gegenüber! Das ist eine Eigenschaft auf die ich mich auf jeden Fall verlassen kann :/
    Und dieser gilt es meiner Ansicht nach zu begegnen, also entsprechend meinen Hund zu beschützen, so wie ich auch mein Kind beschützen werde.


    Um vielleicht nochmal ein Bild meines Hundes zu zeichnen:
    Wir bekamen ihn klassisch als Welpen, er lernte zunächst das Stadtleben kennen, weil wir zu dieser Zeit in einer kleinen Wohnung mitten drin lebten. Er hat zum Beispiel überhaupt keine Probleme damit in einem rappelvollen Bus, Straßenbahn oder Fahrstuhl zu fahren. In einem vollen Geschäft legt er sich ruhig neben mich und "checkt" die Lage, er schnuppert ein bisschen, manchmal auch an vorübergehenden Passanten, aber er bleibt cool.


    Er war von Anfang an nicht der "klassische" Welpe/Junghund. Ich muss heute noch lächeln wenn ich mal einen Welpen treffe, dieses süße "Hallo Welt hier bin ich und ich finde alles erstmal super, andere Hunde, Kinder, Erwachsene, alles!"
    Unser Hund war niemals so. Er bellte alles und jeden an, andere Hunde fand er in der Regel gut, aber sonst, Pustekuchen!
    Es dauerte länger als sein gesamtes erstes Lebensjahr, bis er begriff, dass fremde Menschen ihm nichts böses wollen. Er wich vor jedem zurück und bellte der ihm Aufmerksamkeit schenkte, ich konnte mich nichtmal unterhalten ohne dass er die ganze Zeit kläffte. Wenn jemand nach dem Weg fragte, antwortete quasi mein Hund.
    Für mich war das damals die erste Probe: Ich hatte noch nie einen Hund gekannt, der Menschen nicht total super fand.
    Aber ich blieb bei der Sache, suchte bewusst Szenarien in denen er mit Menschen konfrontiert wurde, natürlich durfte niemand meinen Hund anfassen, aber ihn anzusprechen, dass verbot ich nicht.
    Heute ist mir dieses Problem nahezu unbekannt. Es ist ihm schlicht wurscht wenn mich jemand anspricht, er bleibt eben mit mir stehen, setzt sich irgendwann, findet manche Leute sogar irgendwie gut. Besonders die, die sicher im Umgang mit Hunden sind, findet er klasse.
    Es dauerte scheinbar endlos, bis er Vertrauen hatte, aber er hatte es schließlich.


    Vor kurzem hatten wir bei mir zu Hause eine größere Feier, er kannte nicht alle Gäste und um zu vermeiden dass bei jedem Klingeln gebellt wird, bat ich meinen Mann einfach einen Spaziergang mit Moritz zu machen bis alle Gäste da sein würden.
    Was soll ich sagen, mein Hund kam vom Spaziergang zurück, 14 Leute in der Bude, alle unterhalten sich, es sind auch Babys da, er läuft zu denen die er kennt, freut sich, alles gut, kein einziges Wuff, kein einziger Hopser, alles prima in Ordnung. Käme Besuch einfach immer so zur Tür rein, würde mein Hund vermutlich nie bellen :lol:


    Was ich eigentlich sagen will ist, dass mein Hund auf jeden Fall zu denen gehört, denen man nicht alles einfach so zumuten kann und an viele Dinge muss er sich langsam gewöhnen, aber es war noch kein Hindernis dabei, welches wir nicht irgendwann überwunden hätten.
    Es war nur eben einfach zu viel auf einmal für mich.
    Ich muss mich jetzt erstmal wieder beruhigen und ein paar Wochen ins Land gehen lassen bis ich wieder selbstsicherer werde, denn das ist es auch was mein Hund braucht, nicht umsonst bin ich diejenige, an der er sich orientiert und die er eben nicht bepöbelt (um noch mal zu seinem "Begrüßungsritual" zurückzukommen)


    Und ja, ich habe mich damals mit den Eigenheiten seiner Rasse auseinandergesetzt und zum Thema Kinder wurde immer wieder geschrieben, dass Corgis gute Erfahrungen mit ihnen benötigen, damit es problemlos funktioniert und dass sie sehr wohl früher als Babysitter auf den Bauernhöfen gehalten wurden, sie waren eben nicht nur gut darin das Vieh, sondern auch die Kinderschar zusammen zu halten und zu bewachen.
    Was die guten Erfahrungen angeht, habe ich ja schon gesagt, das mein Hund diese zu Hauf benötigt um Sicherheit zu erlangen, so soll es auch mit meinem Sohn laufen. Deswegen darf er schon seit mein Lütter alt genug ist um auf dem Boden rumzukullern unter meiner Aufsicht immer ans Baby heran. Vorher fand die Berührung der beiden hauptsächlich auf dem Sofa während des Stillens statt, ansonsten war das Kind ja immer in seinem Bettchen oder im Kinderwagen und selbst ins Bettchen durfte Moritz seine Nase stecken um mal eine Idee zu bekommen was da überhaupt drin liegt.


    Und was das Beißen angeht. Alle Welt kennt die Pembrokes der Queen und ihre Beißeskapaden. Ich habe in meinem Leben zwei der klassischen Hundelexika angesehen und in beiden stand Corgis seien bissig. Also nicht dass sie zur Bissigkeit neigen oder dass man diesem Thema in der Erziehung besondere Beachtung schenken müsse, sondern schlicht dieser Satz: Corgis sind bissig.
    Hartes Brot für jemanden der gerade so einen an der Leine mit sich durch den Buchladen führt, aber es war das erste Mal dass ich es in dieser Art las. Weder in Corgi Foren, noch im Gespräch mit Züchtern war beißen ein besonders Thema, der robuste, eigenwillige Charakter natürlich schon.
    Und dass es einen hart treffen kann, durfte ich während unseres letzten Familienurlaubes sehen als wir zum ersten Mal jemanden trafen der auch einen Corgi hat. Wir konnten uns weder mit noch ohne Moritz auch nur einen Schritt nähern, der Hund kläffte, fletschte und schnappte sofort in unsere Richtung.
    Besitzer waren zwei Frauen und ein Mädchen von vielleicht zwölf oder dreizehn, die als wir uns später unterhielten berichteten, sie könnten weder Besuch empfangen noch irgendwo hingehen, denn ihr Corgi würde alles und jeden beißen der in die Nähe käme außer eben seiner Familienmitglieder.
    Ich weiß noch wie das Mädchen sich neben Moritz auf die Bordsteinkante setzen wollte und eine der Frauen gleich rief: Geh nicht zu nah an ihn ran sonst wirst du gebissen. Moritz war meilenweit davon entfernt, er freute sich im Gegenteil über das selbstbewusste Mädchen dass ohne Scheu in seine Nähe kam und schnüffelte erfreut.


    Aber das ist alles blabla...
    Ich werde mir einen Hundetrainer für sein Rüdenproblem besorgen und bei allem anderen muss ich die Zeit für mich arbeiten lassen.


    Ich danke Euch von ganzem Herzen dass ihr mir Mut gemacht habt.
    Mein Moritz und ich, wir werden das schon schaffen!


    Eure Tula

    Einen schönen letzten Novembertag euch Allen,


    ich hoffe ich schaffe es, meinen Beitrag so kurz und übersichtlich wie möglich zu halten, damit ihr mich überhaupt versteht, bin ziemlich aufgeregt und habe echt Steine im Magen gerade.
    Zur Einleitung:
    Ich bin hier schon ziemlich lange Mitglied, schon bevor ich meinen Corgi Rüden Moritz überhaupt hatte. Seit längerer Zeit gab es nichts mehr zu schreiben, alles lief gut, wir haben Familienzuwachs bekommen usw. die Zeit für Internet war im allgemeinen nicht mehr so da.


    Mein Moritz ist jetzt zwei (also so richtig im "Hey, jetzt bin ich ein ganzer Kerl" Alter).
    Unsere Probleme fingen vor etwa vier Wochen an. Beim Spaziergang mit uns bereits lange bekannten Hunden (ebenfalls Rüden, die meisten kastriert, einer unkastriert, so wie mein Hund) und ohne dass es je Schwierigkeiten gegeben hätte, "schnappte" sich Moritz seine vorherigen Kumpels auf einmal und es gab zweimal eine kurze aber richtig heftige Beißerei. Gott sei Dank wurde niemand verletzt, Moritz selbst trug nur eine kleine Blessur am Ohr davon, die aber schon wieder verheilt. Beim dritten Vorfall waren beide Hunde angeleint, weswegen wir sie vor der Rangelei bereits recht einfach trennen konnten.
    Bei den beiden anderen Kloppereien wieß ich Moritz direkt zurecht, er ließ dann auch ab und alles war wieder gut.


    Ich muss sagen, dass Moritz schon öfter mal im Freilauf bescheid gesagt wurde, was ich auch normal und richtig finde, es sind ja immerhin Hunde und mit Bescheid sagen meine ich auch lediglich mal anknurren oder ins Leere schnappen (weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll, aber ihr kennt ja die normalen Querelen, die unsere Pelznasen eben mal kurz miteinander haben, ohne dass sich daraus gleich was ernstes ergibt). Bislang hat er das akzeptiert und sich dem angepasst, nie aber irgendwie dagegen aubegehrt. Und er ließ sich auch immer problemlos aus diesen Situationen abrufen.


    Kurz gesagt: andere Rüden werden offenbar auf einmal im Freilauf ein Problem, zumindest wenn man zusammen geht. Mit meiner Nachbarin, die ebenfalls einen unkastrierten Rüden in Moritz Alter hat, habe ich inzwischen die Absprache, dass unsere Hunde im Freilauf bleiben dürfen wenn wir uns treffen, aber wir gehen eben direkt aneinander vorbei, sagen kurz Hallo und gut ist, denn dann bügeln die beiden sich nicht, schnuppern kurz und ein jeder geht seiner Wege, mit Abstand können wir uns auch kurz mal unterhalten, alles kein Ding.


    Naja, dass zu meinem ersten "Problem". Ich habe, weil ich so unglücklich damit war meine Tierärztin konsultiert um zu hören ob sie glaubt Kastration könne in diesem Fall etwas nutzen.


    Bevor Steine fliegen: Ich bin weder ein Kastrationsgegner, noch ein Befürworter und ich halte grundsätzlich nichts von kastrieren um einen Hund vermeintlich gefügiger oder besser erziehbar zu machen.


    Diesbezüglich hatten wir niemals Probleme, bei Moritz hat alles länger gedauert, im ersten halben Lebensjahr hatte er die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege. In der Hundeschule konnten alle Hunde innerhalb von kürzester Zeit jedes Kommando, gewöhnten sich an alles, etc.
    Das einzige was wir mit Moritz im ersten halben Jahr hinbekamen war, dass er stubenrein wurde, ansonsten ging alles nur mit Schleppleine, wenn er im Spiel war, war er nicht dazu zu bewegen dieses zu verlassen, er lief manchmal ewig mit Fremden mit, weil die eben so einen netten Hund dabei hatten, wie oft schwitzte ich am Wegesrand weil mein Hund schon mindestens einen Kilometer weit von mir entfernt war, wie oft wurde ich doch schwach und ging ihn abholen usw usw.
    Aber er zeigte sich lernfähig und wir uns hartnäckig genug und inzwischen lässt er sich abrufen und kommt auch direkt mit sobald ich mich in Bewegung setze.
    Alles in Allem war ich super glücklich und zufrieden mit meinem Hund, der durchaus diverse "Macken" hat, die ich aber in Kauf nehme weil sie mein uns sein Leben nicht beschränken.


    Ich habe nun also mit meiner Ärztin gesprochen und mich nach der vorübergehenden Kastration (die Chipmethode) erkundigt, bin ja froh dass es diese Möglichkeit inzwischen gibt, denn wie man als informierter Hundehalter ja durchaus weiß, ist eine Kastration kein Wundermittel und seine Probleme mit anderen Rüden könnten bleiben und noch dazu hat er Fell und Gewichtsprobleme etc.


    Sie hat mir gesagt dass es einen Versuch in jedem Falle wert sei, ich aber nicht zu viel erwarten solle.
    Gut, macht ja auch nichts, es geht mir ja auch nicht darum, aber wenn ich ihm sein Leben nun tatsächlich einfacher mache und mir selbst noch dazu, warum es nicht wenigstens probieren. Ich hätte schon wieder gern den Hund, der sich im Freilauf mit anderen verträgt, oder zumindest keine ernsthafte Gefahr darstellt oder selbst in Gefahr ist.


    Naja, gesagt getan, der arme Kerl wurde auch gleich noch geimpft, hatte also das volle Programm und verhielt sich so richtig schön unflätig gegenüber der Ärztin und den Arzthelferinnen.
    Maul und Ohren gucken war noch in Ordnung, aber nach der zweiten Spritze war es dann doch so langsam am Ende mit seiner Geduld, er hat also geknurrt und auch Zähne gezeigt.


    Und dann kam es zu dem Gespräch weswegen es mir jetzt letztendlich richtig mies geht:


    Man sagte mir dass mein Hund jetzt gerade alle gebissen hätte, wenn ich ihn nicht festgehalten hätte während der Untersuchung/Behandlung. Das hat mich nicht geschockt, dass er geglaubt hat man will ihm ans Leder war ja deutlich, wozu knurren wenn alles gut ist.
    Aber als man es mir sagte stand mein Hund bereits wieder angeleint neben mir und benahm sich wieder normal.
    Irgendwann zwischendurch muss ich wohl im Gespräch gesagt haben, dass wir inzwischen ein acht Monate altes Baby haben, mit dem er keine Probleme hätte und dass ich so froh wäre dass alles gut funktioniere.
    Jedenfalls ging es dann los, ich müsse mein Kind sobald es anfinge sich fortzubewegen vom Hund trennen, denn er würde es sofort beißen wenn es irgendetwas tun würde, was meinem Hund missfalle (was ja prinzipiell alles sein könne) und er würde nicht schnappen oder drohen sondern sofort richtig böse zubeißen. Im Prinzip sagte man mir also durch die Blume, dass mein Hund mein Kind wohl totbeißen würde.
    Jetzt im Moment hätten die beiden ja keine Berührung miteinander.
    Das stimmt so nicht. Natürlich lasse ich die beiden nicht allein im Zimmer wenn ich etwas anderes zu tun habe, das würde ich aber auch nicht tun wenn ich einen anderen, vermeintlich kinderlieberen Hund hätte. Hund und Kind lässt man eben nicht allein.
    Aber wenn ich dabei bin liegen die beiden schon zusammen auf dem Fußboden, Moritz schnüffelt, leckt die kleine Hand wenn sie ihm hingehalten wird, leckt das Köpfchen und das ist der Kontakt. Inzwischen kann mein Sohn nach dem Hund greifen und sich umdrehen. Beides wird ohne ein Anzeichen von Aggression oder ähnlichem hingenommen. Bei den ersten Malen ist Moritz noch weggegangen, als es neu war, inzwischen ist die Bewegung des Kindes aber normal und er bleibt trotzdem.
    Sicher würde ich niemals zulassen, dass das Baby ins Ohr, in die Nase oder irgendwohin kneift, also da bewundere ich jeden Hund, der das so mit sich machen lässt, meiner müsste es nicht ertragen. Als wir Babys waren hat meine Mutter das bei unseren Hunden auch nicht zugelassen.
    Was ich sagen will ist, dass mein Hund mir nicht den geringsten Grund gibt zu glauben dass ich Todesangst um mein Kind haben müsste, aber nach Meinung des Praxisteams müsste ich diese haben.
    Ich soll überall Türgitter einbauen (vor dem Kinderzimmer habe ich sowieso eines, denn da liegt mein Sohn schonmal allein während des Tages auf dem Boden und wie gesagt allein lasse ich die beiden ja nicht) und wenn jemand anderes als ich selbst mit dem Hund und dem Baby allein ist, soll ich den Hund möglichst wegschließen, wenn ich das Zimmer verlasse soll ich die Tür zumachen und abschließen.
    Ich wäre quasi die einzige Chance dass nichts passiert, jede andere Person ein Risiko.
    Mein Kind werde sich niemals frei in der Wohnung bewegen können, ich dürfe weder Hund noch Kind für eine Sekunde aus den Augen lassen, sonst würde sofort das Schlimmste passieren.


    Als ich mit meinem Hund draußen war, wo Oma und Baby auf mich warteten habe ich erstmal geheult.
    Haben sie recht, ist mein Hund eine Todegefahr für mein Kind und ich bin ein schlechtes Frauchen bzw. Mutter?
    Sehe ich das alles viel zu locker.
    Am Ende wurde mir sogar noch gesagt, ich hätte je schließlich vorher gewusst was ich mir da für eine Rasse anschaffe.
    Richtig, das habe ich gewusst und ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich meinen Hund nicht mehr haben will, ich fühlte mich zum Schluss so richtig fertig gemacht, so als wolle man mir sagen:


    So! Sie haben einen bösen Hund. Es wird unmöglich sein damit zu leben, aber sie müssen, ansonsten sind sie ein schlechter Mensch!


    Es ging doch nur um die Simulation einer Kastration, um nichts anderes.


    Ich bin verunsichert und habe Angst und ich fühle mich mies, so als hätte ich meinem Hund und meinem Kind etwas unverzeihliches angetan. Aber sie sind doch beide meine Kinder.


    Jetzt ist es doch endlos lang geworden.
    Entschuldigt


    Eure Tula mit Moritz, 2Jahre und 3 Monate

    Das Thema finde ich super, da möchte ich mitmachen.


    Alsoo...


    Wir haben uns damals nach mehreren Fehltritten, Verwirrung und traurigen Erlebnissen ganz bewusst für die Rasse Welsh Corgi Cardigan entschieden.
    Aus Rassebeschreibungen konnten wir herauslesen, dass Corgis schwierig sind.


    :lol: Da stand übrigens nicht, dass sie schwierig sein können, nein... da stand Corgis sind schwierig und Corgis sind bissig. :lol:


    Ich war schon mit Hunden großgeworden (Terrier-Mix, wurde 14 Jahre alt, Cocker Spaniel, wurde 12 Jahre alt) und kannte eigentlich alle Hunde als total liebevolle Tiere die alle Menschen toll finden.
    Tatsächlich, ich muss unter einer Käseglocke gelebt haben!


    Jedenfalls lasen wir über diese gemeinen Rassebeschreibungen weg. Soll heißen, wir hatten sie schon im Hinterkopf, aber wir ließen uns davon nicht besonders beeindrucken.


    Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:


    Mein Hund liebt nicht alle Menschen auf Anhieb. Er ist skeptisch. Er will von Fremden weder beachtet noch angesprochen, noch berührt werden. Entstehen solche Situationen (weil es immernoch Leute gibt die uns ansprechen weil sie die Rasse nicht kennen) musste ich lange für meinen Hund dolmetschen.
    Im Laufe der Zeit hat er aber gelernt, dass Frauchen das für ihn regelt und ist entspannt. Auf die Frage: Kann man den Streicheln? Antworte ich aber immer mit "NEIN!"


    Meine Gefühlslage:


    Die ersten zwei Wochen mit Welpe waren hart! Ich habe mich gefragt warum ich mir das angetan habe, habe jeden Abend geheult weil es mir zu viel war und der kleine Kerl besonders Abends immer total durchgedreht ist.
    Der Grund war aber, dass Moritz von Anfang an mit zur Arbeit gegangen ist. Der musste Abends nach Feierabend einfach alles was er erlebt hatte verarbeiten und ist deswegen wie bekloppt durch die Wohnung gefetzt.
    Und: Ich musste akzeptieren, dass mein Hund eben kein totaler Menschenfreund ist. Fremde sind grundsätzlich erstmal doof.


    Was ich mir fürn Erst Hund gewünscht hatte:


    Eine Kopie des Terriers mit dem ich meine ersten Lebensjahre verbracht habe. Sie brauchte keine Leine, fand alle Menschen toll, war immer lieb und artig, war gehorsam, der Märchenhund aus meiner Traumwelt, den es so vielleicht gar nicht gegeben hat. Ich war eben ein Kind und habe diesen Hund bis heute idealisiert. Meine Mutter idealisiert sie übrigens ganz genauso. =)


    Wie sich das zusammenleben weiter Entwickelt hat:


    Ich habe viel mit Moritz gearbeitet, allerdings ohne Hundeschule. Wir haben Anfangs eine besucht, die glaube ich auch echt gut war. Moritz passte aber nicht rein. Er hat sich viel langsamer entwickelt als alle anderen Welpen seiner Gruppe, brauchte viel Ruhe zum Lernen, brauchte vor allem mich als Orientierungspunkt. Also habe ich mich zusammengerissen und bin immer souverän und konsequent aufgetreten.
    Wenn ich heute mit mehreren Hundehaltern unterwegs bin, ist mein Hund in der Regel der einzige der sofort kommt wenn ich ihn rufe.
    Ich liebe das Bild wenn er verständnislos neben uns steht und sich fragt warum denn alle noch Hiiiiiiiier und koooooomm rufen wo er doch schon längst da ist.
    Bei Moritz läuft alles über Bindung, weniger über tatsächliche Kommandos, obwohl er die natürlich auch kennt.
    Er ist sicher nicht annähernd so gut dressiert/erzogen wie viele Hunde die ich mit Blick auf Herrchen oder Frauchen im Park bei Fuß gehen sehe.
    Aber mein Augenmerk liegt auch nicht mehr darauf.


    Aktuell:


    Liebe ich meinen Hund abgöttisch und freue mich auf unser Baby dass bald kommt und dass ihn, wenn es erwachsen ist auch mal so idealisieren wird wie ich meinen ersten Hund idealisiert habe.


    Was Ich daraus gelernt habe:


    Nicht alles was man sich vornimmt schafft man auch so. Nicht für jeden Hundehalter ist Hundeschule das Beste
    Manchmal muss man Dinge einfach aussitzen und darf nicht zu viel erziehen wollen. (Moritz ist lange an der Schleppleine gegangen weil er ohne Rücksicht auf Verluste zu jedem Hund wollte den er gesehen hat oder Menschen die vorbeikamen verbellen wollte)
    Wir verhielten uns in solchen Situationen einfach ruhig und kommentierten nicht. Er hörte von selbst damit auf weil er sich an uns orientierte.
    Ich habe gelernt ruhig und besonnen zu bleiben.


    Ich habe auch gelernt, dass ICH ganz allein die Verantwortung für meinen Hund und sein Verhalten trage und dass ich meinen Hund genau kennen lernen muss um schon vorher zu erkennen wie es ihm in bestimmten Situationen geht.
    Mein Hund beobachtet mich den ganzen Tag, ich mache es bis heute ganz genauso.


    GLG
    Tula mit Moritz, 16 Monate alt

    :D


    Meine Güte, mir ist noch ganz schlecht.
    Bin das erste Mal seit Monaten wieder hier und das erste was ich lese ist so ein Thread.


    Ich kenne Dich nicht, deswegen konnte mir auch kein Licht aufgehen aber nach einigen Sätzen dachte ich dann doch: FAKE!


    Gott sei Dank war es tatsächlich einer.
    In den letzten Monaten war ich viel in anderen Foren unterwegs, die nicht speziell Hunde zum Thema hatten, sondern meist nur Haustierunterforen. Und ich schwöre, man liest dort solche Storys dauernd und sie sind ernst gemeint.
    Bin inzwischen aber zu empfindlich dafür geworden. Muss immer gleich heulen wenn ich so Sachen lese und dabei meine Fellnase anschaue.


    GLG
    Tula mit Moritz (inzwischen schon 16 Monate alt :shocked: )

    Hallo Petra,


    Moritz gehört auch zu den schlanken Exemplaren.
    Ich nenne ihn ab und an liebevoll meinen kleinen Haken, denn er hat bloß 15 kg.
    Unser Tierarzt freut sich immer darüber dass Moritz so schlank ist, denn die wenigen Corgis die er in seiner Laufbahn betreut hat, waren alle zu dick.


    Als Höchstgewicht bei den Cardigan Rüden werden ja immer 20 kg angegeben. :shocked:


    GLG
    Tula

    Oh super es hat geklappt....
    dann werde ich mir aber in den nächsten Tagen mehr Mühe geben mit der Zusammenstellung der Fotos, denn die im Album sind schon wieder fast alt (die Welpenbilder sowiso, aber auch die anderen, die stammen nämlich aus März 09, da war Moritz ja fast noch ein Baby! :D


    Aber die Ohren sind natürlich immernoch riesig.


    Ach so, wir haben natürlich alle den besten Hund der Welt zu Hause, das vergaß ich zu erwähnen ;)


    GLG
    Tula, mit Poofnase Moritz, der schon wieder selig schläft und sich gleich sträuben wird wenn er zur letzten Gassirunde muss!

    Danke schön für Euer Interesse,
    ich habe es leider niemals geschafft hier Bilder einzustellen.
    Probiere Euch jetzt mal ein Fotoalbum zu verlinken und hoffe ihr kommt mit einem der Links zu meinem Moritz.
    Viel Spaß... wenns klappt versuche ich das Album zu erweitern, dauert bei mir endlos, langsame Verbindung hier auf dem Lande :D


    GLG
    Tula


    http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=144835


    oder


    Der beste Hund der Welt


    Vielleicht klappts ja!!

    Hallo ihr Lieben,


    ich war schon gaaaanz lange nicht mehr hier unterwegs. Dafür gibt es unspektakuläre Gründe.
    Wir sind umgezogen (aufs Land, juhu) und hatten deswegen eine Weile kein Internet. Und der zweite und beste Grund überhaupt:
    Es gibt keinen nennenswerten Probleme mit unserem Moritz (Welsh Corgi Cardigan) der am 16.09 übrigens seinen ersten Geburtstag gefeiert hat :shocked:


    Moritz ist ein absolutes Goldstück, läuft problemlos mit und vor allem ohne Leine, lässt sich abrufen, läuft niemals außer Sichtweite, und wenn doch dann kann man sicher sein, dass innerhalb von Sekunden sein wunderbares Segelohrköpchen suchend am Wegesrand erscheint und sobald es uns erblickt so freudestrahlend auf uns zu gerannt kommt als hätte er uns mindestens einen Tag lang nicht gesehen.
    Wenn er mal im Freilauf mit einem Hundekumpel losfetzt, kann der andere Hundehalter entspannt sein, weil Moritz garantiert schnell zurückkommt und den anderen Hund in der Regel auch gleich wieder mitbringt. Und wenn nicht, wird gemeinsam gesucht, woran Moritz offenbar deutlich mehr Spaß hat als am Verstecken :D


    Moritz hat immernoch keine große Lust auf fremde Menschen, die dann auch noch finden dass er süß ist und dringend gestreichelt werden müsste.
    Aber Frauchen sagt eben bescheid und so musste Moritz schon seit Monaten niemanden mehr durch lautes Bellen von sich fernhalten, was sehr zu seiner eigenen Entspannung beiträgt.


    Moritz kann immernoch problemlos überall hin mitgenommen werden, legt sich dann eben ruhig zu Frauchens Füßen ab und verdöst die Zeit bis es wieder nach Hause geht.


    In der Wohnung ist Moritz ein ausgesprochen ruhiger, völlig verschmuster Hund, der allerdings auch gern mal ein Spielzeug bringt und sich über ein paar Minuten Action mit Herrchen freut.


    Für uns ist er einfach perfekt, das einzige an dem ich noch arbeite ist diese jugendliche Pöbelei (alle seine Lieblingsmenschen, außer Frauchen, werden fiepend, mit angelegten Ohren und wedelndem Schwanz voller Energie angesprungen, was zu meinem Leidwesen alle "total süß" finden...grrr, wenn er eine Dogge wäre würde das keiner finden)


    Ich bin auf jeden Fall ganz verliebt in Moritz und hoffe, dass wir ihn ganz lange haben dürfen.


    Nur mal so, einfach weil ich mich so freue


    GLG
    Tula mit Moritz

    Hallo Chilly,


    Wahrscheinlich liest Du gar nicht mehr mit, weil Du viel zu doll mit der Suche nach Deinem neuen Familienmitglied beschäftigt bist, aber ich wollte auch sagen, dass ich mich freue, dass Du einen Welpen vom VDH nehmen willst.
    Hab damals auch viel mit Züchtern aus dem Verband telefoniert und natürlich bekommst Du manchmal auch seeehr schräge Antworten auf Deine Fragen (habe ich eigenartiger Weise immer von weiblichen Züchtern bekommen und die waren auch oft äußerst unfreundlich). Aber lass Dich davon nicht abschrecken, es gibt genügend Züchter und Du wirst auf jeden Fall einen finden, bei dem die Chemie stimmt. Das ist wichtig, gerade wenn man später nochmal eine Frage hat und nochmal Kontakt zum Züchter aufnimmt.
    Ganz viel Spaß bei der Auswahl und ich kann auch noch was Gutes über den Welpenpreis sagen (wir haben früher wie wohl alle Hundeneulinge auch viel darüber nachgedacht): Der ist Dir sowas von schnurzpiepe wenn Du Deinen Hund das erste Mal gesehen und auf dem Arm gehabt hast. =)
    Für meinen Moritz würde ich heute jeden Preis bezahlen :D


    GLG
    Tula

    Ich auch, ich auch :winken:


    Moritz geht schon seit er ein Welpe ist mit mir zur Arbeit. Ich hatte damals solche Angst meinen Chef zu fragen. Als ich nach einer Dienstbesprechung der Teamleiter in unserem Haus das okay bekam, war ich überglücklich.
    Bei mir ging es danach erst so richtig mit der Suche nach einem Hund los. Denn ich hätte mich gegen einen Hund entschieden, wenn ich ihn nicht hätte mitbringen dürfen.
    Moritz ist sowas wie mein CoTherapeut. Ich bin Sozialarbeiterin.
    Wir arbeiten im Ambulanten Dienst mit psychisch erkrankten Menschen und besuchen diese zu Hause. Moritz wechselt also zwischen Büro, Auto und Hausbesuchen, zwischendurch immer wieder kurze Gassirunden (war als Welpe super praktisch)
    Er ist der Lieblingskollege im Haus und weiß alle um den Finger zu wickeln, allerdings hat er auch Ambitionen das Büro zu bewachen. Aber das liegt auch ein bisschen an der Rüpelphase, die er gerade auskostet.


    LG Tula und Moritz