Beiträge von rather_ripped

    Oh ja, davor habe ich auch Angst. :( : Vor allem weil anscheinend die meisten Leichen im Wald von Menschen mit Hunden entdeckt werden, so ist zumindest meine Eindruck anhand von Medien- und Polizeiberichten.


    Dass sich jemand auf einem Spielplatz erhängt ist ja entsetzlich! Ich finde Suizide an öffentlichen Orten sowieso nicht gerade die fairste Wahl, aber an einem Ort, wo die Chance, ausgerechnet von Kindern entdeckt zu werden so hoch ist - geht gar nicht.

    Jedes mal, wenn eine meiner Hündinnen läufig ist, mache ich mir Gedanken um die Sexualität von Hunden, die bei Menschen leben. Viele von ihnen werden sterben, ohne jemals Sex gehabt zu haben, manche onanieren, sofern ihre Menschen sie nicht davon abhalten :D , einige wenige werden zur Zucht eingesetzt und dürfen sich fleißig vermehren, und ein paar Spezialist_innen büchsen aus und vergnügen sich heimlich mit anderen Ausreißer_innen.


    Es gibt durchaus Möglichkeiten für Hunde, Sex zu haben ohne dass Welpen dabei rumkommen. Eine Hündin kann sich mit einem kastrierten Rüden einlassen, Hunde können wie gesagt onanieren und es gibt durchaus auch Hunde, die gleichgeschlechtlich lieben. Meine beiden Hündinnen versuchen es auch immer wieder miteinander, sobald eine von ihnen läufig wird - allerdings unterbinde ich das, sobald ich es mitbekomme. Ich möchte irgendwie einfach nicht, dass sie das tun. Dabei weiß ich oft gar nicht so genau warum. :ka: Ist es ein vermenschlichtes "Meine Hunde sind meine Babys und Babys haben keinen Sex!!", sagt mein mir ansozialisiertes Schamgefühl mir, dass Sex in der Öffentlichkeit bzw. vor Zuschauer_innen sich einfach nicht gehört, oder mache ich mir tatsächlich einfach Sorgen um ihre Gesundheit, so wie ich es mir immer einzureden versuche? (Vor allem, wenn meine 26 KG-Hündin die 10 KG-Hündin besteigen möchte. :roll: )


    Mich würden eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema interessieren. Hatten eure Hunde schon mal Sex? Wenn ja, mit oder ohne eurem Einverständnis? :D Oder werden sie, wenn es nach euch geht, als Jungfrauen sterben? Findet ihr manche Sexarten okay, andere nicht? Wenn ja, welche und wieso?


    Freue mich auf rege Diskussionen. :hust:

    Ich musste bei deinem Beitrag sofort an einen Text von Patricia McConnell denken, ich glaube er stammt aus: "Das andere Ende der Leine". Dort schreibt sie, dass sie früher auch immer ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, wenn sie ihre Hunde alleine lassen musste. Irgendwann hatte sie dann eine große Hunderunde mit dem Rudel hinter sich, die Hundis haben sich auf den Teppichen und ihren Decken rumgefläzt - und Patricia McConnell musste raus in den Regen, andere Hunde trainieren (sie ist hauptberuflich Hundetrainerin). Plötzlich ist ihr dann in den Sinn gekommen: "Wieso habe ich eigentlich ein schlechtes Gewissen? Die Hunde machen es sich die nächsten Stunden gemütlich, halten ein Nickerchen, und ich muss raus in den Regen, Geld verdienen, um ihnen das gute Futter und dieses schöne Haus zu finanzieren. Ich würde gerne mit ihnen tauschen!". Seit dem hatte sie nie wieder ein schlechtes Gewissen, wenn sie die Hunde alleine gelassen hat, weil sie arbeiten gehen musste. :smile:


    Mir hat dieser Text damals ein Stück weit die Augen geöffnet, denn mir ging es am Anfang genauso wie dir. Heute habe ich dieses schlechte Gewissen eigentlich nur noch, wenn ich freiwillig Zeit ohne meine beiden Hündinnen verbringe, auch wenn sie dann meistens sogar gesittet werden. Einige Dinge (Theater, ab und zu mal feiern gehen und ähnliches) versuche ich mir zu bewahren. Aber ich habe es mir zB abgeschrieben, länger als ein Wochenende (zB für einen Städtetrip, von dem sie absolut nichts hätten) ohne sie zu verreisen. Wobei ich glaube, dass ich unter dieser kurzfristigen Trennung mehr leide als sie. :lol:


    Vier Stunden täglich sind absolut im Rahmen und deine Hündin scheint gut damit klar zu kommen. Mach dich nicht verrückt und gönn ihr die ruhige Zeit für ein Nickerchen. =)

    Die Parks bei uns um die Ecke werden auch häufig von einem Kindergartenteam genutzt, das seinen Sitz ebenfalls in der Nähe hat. Die Erzieherinnen gehen mehrmals pro Woche mit den Kindern in die beiden großen Parks, wohlwissend, dass sich dort sehr viele freilaufende Hunde aufhalten. Meine beiden Hunde machen sich nicht viel aus Kindern, weichen ihnen eigentlich immer nur aus. Cleo hat Angst vor lauten, wilden Kindern. Hier weicht sie aus und verbellt, falls sie in die Ecke gedrängt wird (was ich natürlich zu verhindern versuche).


    Nun gut. Wenn ich die Kinderhorde sehe, nehme ich insbesondere Cleo bewusst nicht an die Leine, damit sie genug Freiraum zum ausweichen hat. Sie geht im Zweifelsfall auch im Gebüsch an den Kindern vorbei. Nach Vorne geht sie nie, da besteht keine Gefahr. Letztens haben wir die Gruppe wieder getroffen, Cleo drängt sich an den äußersten Wegrand und ein kleiner Junge kommt auf sie zu, um mit einem riesiegen Stock direkt über ihrem Kopf herumzufuchteln. Cleo hat Angst bekommen, gebellt und ist weggerannt. Was sagt die Kindergärtnerin daraufhin zu dem kleinen Jungen? "Der Hunde wollte mit dir mit dem Stock spielen". Äh - nein?! :???: Es war wirklich nicht schwer zu erkennen, dass sie Angst bekommen hat, was in meinen Augen auch eine logische Reaktion ist, wenn ein fremder Mensch mit einem riesigen Stock über deinem Kopf herumfuchtelt.


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso ein Kindergarten, der regelmäßig von freilaufenden Hunden hochfrequentierte Parks besucht, den Erzieherinnen und Kindern nicht grundlegende Basics für den Umgang mit fremden Hunden an die Hand gibt. Bei einem anderen Hund, der nicht wie Cleo nur bellt, sondern auch nach Vorne geht, hätte das schon mal in die Hose gehen können. Zumal wenn der Hund angeleint gewesen wäre. Ich finde das ziemlich fahrlässig. :ka:

    Ein sehr schöner Thread! :gut:


    Ich habe eine Frage an diejenigen unter euch, die mit mehreren unkastrierten Hündinnen zusammen leben: Wie ist die Stimmung bei euch zuhause, während eine der Hündinnen läufig ist? Kommt es da vermehrt zu Spannungen oder gar Rangeleien?


    Ich lebe mit zwei unkastrierten, 5 Jahre alten Hündinnen zusammen. Cleo ist ein paar Monate älter und war auch ein paar Monate früher bei mir, sie ist die souveränere von den beiden. Während ihrer Läufigkeit ist sie ausgeglichen wie eh und je, in der Wohnung ist überhaupt keine Veränderung zu merken. Nur auf den Runden hält sie ziemlich penetrant Ausschau nach allem, was vier Beine hat. :D Ich glaube ihre Hormone halten sich im Rahmen, sie ist noch nie scheinschwanger gewesen und scheint auch während der Läufigkeit nicht zu leiden, mal abgesehen von der ungestillten Libido. Bei Maja sieht das leider etwas anders aus. Sie ist grundsätzlich ein eher unsicherer Hund, der Cleo gerne das meiste entscheiden lässt und in erster Linie Befehle von ihr entgegennimmt (zB: "Wir stürmen jetzt auf diesen Hund zu!"). Sie hat in den ersten Jahren enorm unter hormonellen Schwankungen gelitten. Nach jeder Läufigkeit folgte eine Scheinschwangerschaft, inklusive Milcheinschuss, und auch ihre Launen waren sehr davon abhängig, ob sie gerade läufig, scheinschwanger oder kurzzeitig mal nichts von beidem war. Ich habe das Ganze längere Zeit mit unserem Tierarzt beobachtet und besprochen und irgendwann haben wir uns darauf geeinigt, sie kastrieren zu lassen. Genau ab diesem Zeitpunkt (vor etwa 1,5 Jahren) ist sie nie wieder scheinschwanger geworden. :roll: Grundsätzlich bin ich dagegen, einem Hund ohne medizinische Indikation Organe zu entnehmen. Aber jetzt kommt das große ABER:


    Maja ist während ihrer Läufigkeit weitaus zickiger als sonst und Cleo gegenüber öfter mal aufmüpfig. In der Vergangenheit ist es ein paar mal zu Rangeleien gekommen, eine davon ist leider auch blutig geendet (Cleo hatte ein paar kleine, aber blutunde Macken im Kopfbereich). Bei den letzten Läufigkeiten ist alles gut gegangen und ich achte natürlich auch darauf, den beiden keinen Anlass zu Streitereien zu geben. Aber ich habe jedes mal Angst, die beiden während Majas Läufigkeit alleine zu lassen. Soweit liegen zwar keine Ressourcen rum, aber es kann ja schon reichen, dass eine das Bett oder die Couch für sich beanspruchen möchte. Theoretisch jedenfalls. Die beiden getrennt alleine zu lassen ist leider keine Option, Maja ist als Welpe zu früh von der Mutter getrennt worden und es hat ewig gedauert, sie ans Alleinebleiben zu gewöhnen. Ich schätze ohne Cleo würde sie das nicht packen.


    Ich würde gerne von euch wissen, wie das bei euch aussieht, um abzuschätzen, wie begründet meine Sorge ist. Ich weiß nicht, ob ich Maja quasi "vorsichtshalber" kastrieren lassen sollte, damit es nicht zu Raufereien kommt. Man hört ja immer wieder, dass die unter Hündinnen auch schon mal tödlich ausgehen können. :( : An sich lieben die beiden sich sehr und sind ein super Team, abseits von Majas Läufigkeit hat es zwischen den beiden niemals Probleme gegeben.


    (Achso, der Tierarzt ist übrigens der Meinung, dass es was die Sozialordnung angeht okay wäre, Maja zu kastrieren, weil sie ohnehin die Rangniedrigere ist. Seiner Meinung nach würde das soziale Gefüge der beiden dadurch eher gefestigt als gestört.)

    :headbash: Wieso machen Hunde sowas? Vor allem: Wieso machen (nur) MANCHE Hunde sowas? Ich habe ja auch zwei Hündinnen und während Maja sich gestern mal schön 1200 Gramm einverleibt hat, hat Cleo brav auf ihr Abendbrot gewartet. Das heißt, hier liegt ein offener, unbeaufsichtigter Futtersack, den Maja bereits halb geleert hat, und Cleo geht nicht dran. :ka: Aber Maja ist ohnehin die Futterdiebin von den beiden. Sie hat auch schon mal einen Meisenknödel aus dem Regal stibitzt und in ihren Korb geschleppt. Hab sie dann in flagranti erwischt. :D Cleo ist eher diejenige, die auf meinem Bett eine Party feiert, wenn ich nicht da bin. ;) Aber roher Reis, Kokosflocken, Löwenzahn oder Sesam? Ich glaube das wären meinen der Aufwand nicht wert. :roll:

    Ja, haben wir, danke der Nachfrage! :smile: Wahrscheinlich hätten wir uns den Klinikbesuch auch sparen können, aber ich bin trotzdem froh, dass wir dort gewesen sind. Denn wie ihr schon geschrieben habt: Besser einmal zu viel in die Klinik als einmal zu wenig.


    Also, nun zu gestern: Nachdem ich gestern eure Beiträge gelesen hatte, bin ich schon etwas in Panik geraten. (Das passiert mir aber öfter mal, besonders wenn es um die Hunde geht. :hust: ) Habe dann in der Klinik angerufen und der diensthabenden Tierärztin die Lage geschildert. Sie hat mich gefragt, ob der Hund apathisch ist, ihr Bauch einseitig geschwollen aussieht oder sich beim draufklopfen wie eine Trommel anhört. Das alles hätte nämlich auf den Worst Case hingedeutet: Magendrehung. Traf aber zum Glück alles nicht zu. Trotzdem hat sie mir geraten vorbeizukommen. Sicher ist sicher.


    In der Klinik hatte ich dann totales Glück, weil die Ärztin echt toll und sehr empathisch war. Sie ist total liebevoll mit Maja umgegangen und war auch sehr gründlich bei der Untersuchung. Majas Bauch war hart, aber laut Aussage der Ärztin nicht übermäßig, Schleimhäute und Herzschlag waren okay, also auch keine Kreislaufprobleme. Und vom Verhalten her war ihr schon da nichts mehr anzumerken, sie war eigentlich wie immer, hatte nur nach wie vor großen Durst. Wir haben sie dann röntgen lassen und als die Ärztin das Ergebnis gesehen hat, hat sie schon große Augen gemacht: Der Magen war riesig. Sie meinte dieses Bild hätte alles überboten, was sie den Tag über gesehen hatte. Und dabei hatte sie wohl schon einen Boxer behandelt, der 6 Meisenknödel geräubert hatte. :D Die Ärztin hat uns gesagt, es gäbe zwei Optionen. Die erste wäre, Maja 24 Stunden fasten zu lassen und dann mit gering portionierter Schonkost wieder einzusteigen. Die zweite Option wäre ein Mittel gewesen, was Maja dazu gebracht hätte, alles auszukotzen, was sie gefressen hatte. Davon hat die Ärztin uns aber eher abgeraten, denn dieses Mittel kann wohl sehr auf den Kreislauf schlagen und Maja hatte ja nichts ungesundes gefressen, sondern eben nur viel zu viel. (Das Mittel wird wohl in erster Linie dann angewendet, wenn Hunde Gift oder Schokolade gefressen haben.) Wir haben uns dann für ersteres entschieden. Die Ärztin hat auch bewusst darauf verzichtet, Maja noch was gegen Schmerzen oder Übelkeit zu geben, weil sie meinte, dass Maja sich auch so schon wieder "zu normal" verhalten würde und mit Medikamenten wohl komplett auf Schonung verzichten würde.


    Zuhause sollte ich ihr dann das Wasser einteilen. Vor dem Schlafengehen durfte sie noch zweimal 200 ml Wasser trinken, dann erstmal mehrere Stunden gar nichts. Sie hat zwar noch versucht, mich irgendwie vom Gegenteil zu überzeugen, dann aber irgendwann aufgegeben und sich schlafen gelegt. Sie ist auch die ganze Nacht über ruhig gewesen. Heute früh habe ich ihr dann sofort nach dem aufstehen nochmal 200 ml in den Napf gefüllt, da ist sie aber gar nicht dran gegangen. Laut der Ärztin konnte ich ab diesem Zeitpunkt wieder einen vollen Wassernapf hinstellen. Auf der Morgenrunde habe ich sie dann an der Leine geführt, denn laut der TÄ soll sie die nächsten 48 Stunden nicht rennen, toben, springen oder ähnliches. War auch alles gut, sie hat einen schönen großen Haufen gemacht. ;) Das Verrückte ist: Sobald wir wieder zuhause waren, wollte sie Futter! :shocked: Ich konnte das echt kaum fassen, dieser Hund muss einen Magen haben... Sie wird jetzt bis heute Abend weiterfasten, dann eine kleine Hand voll Kartoffeln mit Magerquark bekommen und ab morgen dann mehrfach täglich kleine Portionen davon. Ich bin gerade aber echt zuversichtlich, sie ist wieder ganz die Alte und hat offenbar auch schon wieder zu ihrem guten Appetit zurückgefunden. :roll: