Nun habe ich doch mal wieder eine Frage an euch
Einige von euch erinnern sich sicher noch an meine Maja, eine rumänische Tierschutzhündin mit einer gehörigen Portion Schäfi in sich. Maja wurde gefunden, als sie 6 Wochen alt war, ist demnach zu früh von ihrer Mutter getrennt worden und hatte das erste Jahr über große Verlustängste. Alleinbleiben war eine ganze Zeit lang nicht möglich. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Sie bleibt (mit meiner anderen Hündin gemeinsam) im Notfall sogar viele Stunden am Stück (ausprobiert haben wir bis zu 8, in der Regel lasse ich sie aber nicht länger als 6 Stunden alleine) alleine. Alles kein Problem; die Nachbarn sagen sie hören keinen Ton und kaputt gemacht wird auch nichts. Da ich einen relativ regelmäßigen Unirhythmus habe, verbringen sie die Zeit ohne mich in der Regel mit schlafen (hat mir auch meine Mutter berichtet, die sich manchmal in der Wohnung aufhält, wenn ich unterwegs bin. Maja bleibt dann zwar meist in meinem Zimmer, ist aber ruhig und schläft.) Ich gehe deshalb davon aus, dass ihr das Alleinsein keine Probleme mehr bereitet.
Maja ist seit jeher ein Hund, der schnell aufdreht. Aufpushende Spiele - die sie liebt - kann ich deshalb nur sehr, sehr begrenzt mit ihr spielen und rufe sie auch oft aus Hundebegenungen ab, wenn ich merke, dass sie hochfährt. Das klappt auch ganz gut, manchmal kommen dann zwar noch ein paar frustrierte Wuffer, aber das wars dann auch. Apropos Wuffer - Maja benutzt auch gerne ihre Stimme. Schäferhund halt... ist auch okay, ich habe gelernt das in aktzeptable Bahnen umzulenken (draußen darf sie bellen, so lange sie nicht zu sehr hochfährt). Wenn es keinen Anlass gibt, aufzudrehen, ist sie ruhig. In der Wohnung bemerke ich sie kaum, auf den Spaziergängen orientiert sie sich an mir, bleibt in meiner Nähe und hört auch ganz gut.
Soweit also alles kein Problem. Aber es gibt eine Ausnahme und hier finde ich einfach keinen Weg: die Begrüßung. Es ist relativ egal, ob sie in der Wohnung mit Cleo allein ist oder ein anderer Mensch anwesend ist, sobald ich nachhause komme fährt sie total hoch. Das anspringen habe ich ihr erfolgreich abgewöhnen können, aber sie kläfft und wedelt und bewegt ihren gesamten Körper in einer Intensität, der anderen Menschen auch schonmal einen Schrecken einjagen kann. Ich wette ihr Puls ist in diesen Momenten auf 180 - und das ist ja nunmal alles andere als gesund.
Ich habe alle mir bekannten Wege probiert. Ignorieren. Bringt nichts. Sie auf ihren Platz schicken. Bringt nichts (sie geht dann zwar in ihren Korb, macht aber von da aus weiter). Ruhiges Verhalten belohnen klappt auch nicht, leider. Sie kapiert zwar sehr schnell, was ich von ihr will, und geht dann auch brav in ihren Korb, legt sich auf den Rücken und ist still, aber sobald ich zu ihr komme und sie streichel, fährt sie wieder hoch (das ist leider auch in anderen Situationen so, dass Lob sie aufpusht, auch wenn ich bewusst ruhig bleibe :/ ). Inzwischen fällt mir nichts mehr ein...
Ich frage mich auch, was der Grund für ihr Verhalten ist. Sie war schon immer sehr auf mich fixiert, sie ist ein Hund, der sich sehr extrem an einen Menschen bindet (Cleo ist da anders, sie mag alle, die ihr lange genug den Bauch kraulen ). Ist es wirklich überbordende Freude? Rechnet sie vielleicht immer ein wenig damit, dass ich doch nicht wiederkomme? Wenn ja, (wie) kann ich ihr diese Sorge nehmen? (Unsere Beziehung ist nach den Startproblemen damals inzwischen super, ich liebe sie absolut vorbehaltlos und denke, dass ich sie das auch spüren lasse.)
Meint ihr es gibt überhaupt noch einen Weg, zu verhindern, dass sie bei jeder Begrüßung so extrem aufdreht? Oder muss ich mich da einfach mit abfinden und hoffen, dass sich das mit dem fortgeschrittenen Alter (sie ist jetzt 4) etwas legt?
Ich bin gespannt auf eure Ideen.