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erstmal die ernüchternde Wahrheit. Je mehr ich hier lese, desto weniger kapier ich. Ich fühl mich teilweise wie ein hundeerziehungstechnisches Monster, weiß aber nicht mal genau warum. Es bleiben nur eine Million Fragezeichen stehen.
Das ist der Grund, warum ich mich an dieser rein akademischen
Diskussion, die auf dem besten Wege ist, den Bezug zur Realität
restlos zu verlieren, nicht mehr beteiligen mag.
Natürlich hat Shoppy mit Ihren Fragen, Behauptungen, Thesen so
recht, wie man nur recht haben kann. Ich wette drauf, dass sie
mit jedem Hund jedes Ziel erreichen könnte - und ganz besonders
mit den Hunden, von denen der Halter behauptet, CT wäre für diesen
Hund nicht das richtige. ... sie kanns...
...aber wer noch? Die Untauglichkeit der Methode zum Einsatz auf
breiter Ebene wird deutlich, wenn man sich die hier diskutierten
theoretischen Grundlagen, die Variationsvielfalt in den Möglichkeiten,
den Interpretationsspielraum hundlichen Verhaltens und hundlichen
Verstehens vor Augen führt.
Welcher Trainer will diesen Anspruch auf Wissenshintergrund erfüllen?
Welche Haushundehalter (ohne sportliche, gewerbliche oder ideelle
Ambitionen) kann das nachvollziehen?
Selbst die Aufforderung "nur mal drüber Nachdenken, ob man das nicht
auch anders lösen kann" scheitert an der Breite der Strasse, die den
Leuten für ihre Gedanken zur Verfügung steht und die die Grundlage für
das eigene Tun ist. Liegen die Leitplanken sehr eng zusammen, bewegen
sich die Gedanken und Ideen quasi wie auf einer Einbahnstrasse. CT wird
da nie gelingen. Und die Realität ist: Die wirklich breiten Strassen gibts nur
selten. Die Wahrheit ist: Die Botschaft einer solchen akademischen
Diskussion wird ihr Ziel nicht erreichen - weil die Strasse für diesen
überbreiten Transport im Regelfall zu schmal ist.
Ich denke, es ist Zeit, sich auf das wesentliche zu besinnen: Keine
Gewalt in der Ausbildung! Das heisst, bei all den Aufgaben, die der Hund
vorher nicht konnte, die für ihn auch gar keinen Sinn ergeben, die er
erlernen kann/soll.
Aversive Reize sind legitim, bei den Dingen, die für den Hund normal sind
und die er künftig konsequent nicht mehr darf. Wenn das erreicht werden
könnte, ist für die Hunde ein hohes Ziel erreicht - selbst wenn noch mehr
möglich wäre. Aber das wäre der nächste Schritt in der Evolution des
menschlichen Respekts und der Achtung unserer tierischen Mitbewohner.