Beiträge von MaddinR

    Zitat

    Klopp die Flexi in die Tonne!


    Wieso das denn? Manch läufts einem ob des Unsinns hier
    wirklich kräuselig den Rücken runter......


    Wenn mein Hund grösstenteils frei laufen kann, habe ich eine kurze leichte Leine (Gurtband, knapp nen Meter) dabei, um mal eben kurze Distanzen angeleint überbrücken zu können. Und wenn notwendig, dann läuft mein Hund an lockerer Leine entspannt neben mir.


    Wenn ich abens bei Dunkelheit gehen muss, dann ziehe ich allerdings so ein mischgelände vor... ist beleuchtet, angrenzendes Wohngebiet aber auch einige Wiesen und Felder. Dort läuft mein Hund viel an der Flexi... und das ebenso entspannt wie an der kurzen Leine. Sie geht genau die 8m bis an den Anschlag und bewegt sich relativ frei um mich herum. Grösseren Spielraum kann ich ihr unter diesen Bedingungen doch gar nicht geben. An der Flexi allerdings rumzerren tut sie nie. Ich habe das
    genauso konsequent unterbunden wie an der kurzen Leine... wo ist denn
    da der Unterschied.... 7m sind jedenfalls kein relevanter Unteschied.


    Allerdings verwende ich die Flexi niemals zu Trainingszwecken, sondern
    lediglich um die Vorschriften zum Leinenzwang ein wenig aufzuweichen.
    Aber sowas fürchterliches wie ne Schleppleine beim normalen Spaziergang würde ich meinem Hund nicht zumuten...


    Und wenn sich ein Hund an der Flexi nicht benimmt, so hat das garantiert
    nix mit dem milden permanenten Zug der Flexi zu tun.,,, es sei denn,
    sie wäre für die Grösse des betroffenen Hundes total überdimensioniert.


    vg, Maddin

    Zitat


    Ne, im Ernst. Meiner Meinung nach können die Hundis das wirklich gut unterscheiden.


    Der Meinung bin ich auch..... :)


    Der Clicker funktioniert im Kontext der Übungssitzung, im Dialog und der Interaktion mit dem Hundeführer. Die Hunde können das prima unterscheiden... vielleicht ist es am Anfang mal etwas verwirrend, aber die Hunde erkennen ruckizucki, wann sie gemeint sind, oder obs jemand anderem gilt....


    2 Hunde mit einem Clicker in einer Sitzung klappt nicht... nacheinander ist das problemlos. Ich würde selbst mit 2 unterschiedlichen Clickern nicht gleichzeitig innerhalb der gleichen Sitzung mti 2 Hunden arbeiten. Einfach deshalb, weil es nicht möglich ist, gleichzeitig in 2 Richtungen voll aufmerksam zu sein... da wäre mir das Risiko zu gross, wichtige Momente zu übersehen oder zu verpassen....


    vg, Maddin

    Zitat

    Das kann passieren.
    Ich persönlich halte nicht viel vom Clickern.


    Man stelle sich einen Menschen vor, der die vier Grundrechenarten
    so gerade beherrscht und dann im Brustton der Überzeugung sagt:
    "Ich halte nix von Integralrechnung und höherer Mathematik, alles Quatsch" :lol:


    Und zur Ausgangsfrage... wenn mehrere Hunde das Kommando "Sitz"
    zuverlässig ausführen... setzen sich dann alle hin, wenn in einer Gruppe
    einer der Hf "Sitz" zu seinem Hund sagt?


    vg, Maddin

    Zitat


    Da wir seit 2 Monaten stolze Eltern einer kleinen Tochter sind,
    und Amy, unsere 3jährige Mischlingshündin auch zur Familie
    gehört, habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie ich
    dem Hund am besten klar machen kann, dass das Baby in der
    Rangfolge über ihm steht.


    Mit diesem Ansatz könntest Du Dein Baby sehr wohl in Gefahr bringen,
    wenn Du vielleicht einen entsprechend veranlagten Hund hast...


    Und das folgende Zitat aus einem anderen Posting halte ich -gelinde
    gesagt- für ziemlich fahrlässig.


    Zitat


    Dass es bei Hunden ständig um Rangfolgen innerhalb des Rudels geht,
    ist völlig veraltet.


    Ganz sicher ist, dass das Bossgehabe mancher Menschen gegenüber
    ihrem Hund nicht nur reichlich antiquiert ist, sondern ausserdem
    auch wenig verhaltensgerecht. Und es ist deshalb genauso
    falsch, wie dieser Einheitsirrtum, dass Hunde generell am unteren
    Ende der Rangfolge in der Mensch-Hund-Familie stehen oder wie
    die Aussage, dass das ganze Rangfolgethema überhaupt zu
    vernachlässigen sei.


    Natürlich sind Hunde in ihrem Verhalten nicht mit adulten Wölfen
    zu vergleichen... das ist lange bekannt. Hunde gehen aus diesem
    Vergleich ja eher als verjugendlicht hervor... ja und...?


    Aber worauf es ankommt ist die Tatsache, dass ein Sozialverbund in
    einer höherentwickelten Art (wie eben bei den meisten Säugetieren)
    nur über die Etablierung und auch Anerkennung einer Sozialhierarchie
    funktionieren kann. Ohne Kommunikation und anerkannte Entscheidungs-
    kompetenz, und ohne Respekt vor körperlicher Überlegenheit würde im
    Sozialverbund ein den Verbund als Ganzes gefährendes Chaos herrschen.
    Wenn sie sich nicht sogar gegenseitig verletzen oder gar auffressen
    würden....*hmmmm*


    Weiterhin... Hunde sind nicht nur im Stande sozialhierarchisch zu
    agieren und sich darüber im Verbund intelligent und aktiv zu integrieren,
    sie sind vor allen Dingen auch immer sozialexpansiv veranlagt. Und das
    betrifft juvenile Egoisten sogar noch viel mehr, als etablierte
    Erwachsene: "Zuerst ich, ich, ich... mehr, mehr, noch mehr, alles meins...."
    Und da schliesst sich der Kreis...


    Vor diesem Hintergrund muss man einfach erkennen, dass Du als Hunde-
    halter in beträchtlichem Maße selbst auch nur Ressource bist. Es ist
    beim Hund mindestens genauso wie mit dem Zweit-Kind, wo sich der
    Erstgeborene auf einmal gravierend zurückgesetzt fühlt. Man muss
    sich nur mal die Gefühle des Erstgeboren ausmalen, wenn man ihm nun
    deutlich zeigen würde, dass er in der "Rangfolge" jetzt auf einmal
    nur noch zweitranging ist. Da ist unglaublicher Raum für entstehende
    Aggressionen. Im Hund-Baby-Verhältnis wäre das gefährlich.


    Ich würde den Gedanken der Rangfolge nicht einfach vergessen, sondern
    das Problem aus anderer Perspektive lösen. Und zwar darüber, wer
    von den beiden Rangrespekt zeigt. Im Moment ist das noch irrelevant,
    das Baby ist für den Hund einfach tabu.
    Aber mit dem Beginn des Krabbelalters muss dem Kind deutlich klar
    gemacht werden, dass von nun an der Hund tabu ist. Und zwar hat das
    Kind den erforderlichen Rangrespekt zu signalisieren: wenn der Hund
    frisst, schläft, mit Frauchen schmust. Das Kind achtet immer auf die
    Individualdistanz, das Kind unterschreitet diese niemals. Und wenn es
    doch passiert, wird das Kind gemaßregelt. Wie andere auch schon
    schrieben, die Maßregelgung obliegt aber niemals dem Hund... aber das
    funktioniert nur, wenn die entsprechende Maßnahme durch die Eltern
    auch wirklich erfolgt. Erst wenn das Kind in einem Alter ist, wo es
    sich selber gegen den erwachsenen Hund behaupten kann, erst dann
    verschiebt sich, wer von nun an Rangrespekt zeigt und von sich aus
    darauf achtet, die Regeln zu beachten.


    Und für mich gilt noch folgendes... Hund und Kleinkind sind niemals
    Schmuse- oder Spielkameraden... niemals...


    vg, Maddin

    Zitat


    Oder kann ich ihm damit quasi ein bisschen Angst nehmen? Er hat Angst vor Bussen und LKW's .. Kriegt man das mit Clickertraining wieder hin ?


    Nein... der Clicker ist kein Wunderwerkzeug.... und der Clicker ist
    auch kein Ersatz für eine notwendige Bindung.


    Der Clicker ist ein Werkzeug zur Kommunikation ... er bewirkt
    in hohem Maße ein entspanntes und stressfreies Gefühl ... und
    weil er durchweg absolut positiv assoziiert ist, weckt er auch
    immer das Gefühl einer freudigen Erwartungshaltung...


    Auf Grund dessen wirkt er natürlich immer auch ein wenig als
    Sicherheitssignal, also als Hinweis (oder Versprechen) auf angenehme
    zukünftige Ereignisse... der Hinweis "Alles ist gut, es passiert jetzt
    nix schlimmes, sondern eher das Gegenteil"
    beruhigt ungemein.


    Und alle diese Faktoren können der Angst ihren Raum nehmen,
    schränken die Angst ein, lenken von der Angst ab, verhindern ggf.
    das Aufkommen von Angst, helfen dabei Strecken der Angst zu
    überbrücken.


    Das macht aber nicht der Clicker alleine... sondern das macht der
    Hundeführer, der lediglich das Werkzeug "Clicker" zielgerichtet
    bedient. Und darauf liegt die Betonung ... "zielgerichtet" ... dazu
    ist eine Menge an Sachverstand, an Fachwissen notwendig... soviel,
    dass derjenige, der es mit dem Clicker könnte, es wahrscheinlich
    auch ohne könnte.


    Wobei... so abschliessend bemerkt.... mit der Verwendung des
    Clicker machst Du aber trotzdem absolut keinen Fehler. Es kann
    allenfalls das gleiche wie mit anderen (traditionellen) Methoden
    passieren: Man hat vielleicht keinen Erfolg... aber beim Clickern
    schadet man dann wenigstens nicht dem Hund.


    vg, Maddin

    Zitat

    Ich wollte noch kurz richtig stellen, dass man, wenn der Hund das clickern kennt, nichtmehr jedes Mal nach dem Click was geben muss, sondern "randomly", also z.B. bei jedem vierten Click o.ä.


    Ich denke, dass du da was verwechselst.... beim Lernen nach dem
    Prinzip der operanten Konditionierung gibts 3 Phasen:


    1. die permanente Bestärkung (für den Lernprozess an sich)
    2. die Bestärkung nach Quotenprinzip (zur Absicherung des erlernten)
    3. die intermittierende Bestärkung (zur Aufrechterhaltung des Verhaltens)


    Das hat nix mit Philosophie zu tun, oder mit subjektiver Meinung,
    auch nicht mit werbewirksamer Technik ... das ist schlicht und einfach
    die auf diesem Planeten geltende Lernbiologie.


    Dabei gilt jedoch: Kein "C" ohne "T" ... niemals...wobei man in der
    Phase 3 sehr wohl auf den Click verzichten kann, also nur das "T"
    gibt... aber niemals "C" ohne "T" ... intermittierend ist aber richtig...
    oder mit Deinen Worten randomly ....das dient eben der
    Aufrechterhaltung des erlernten Verhaltens.


    Zitat

    Aber ich denke, da gibts verschiedene Ansätze, bin sowieso nicht so der Clickerfan.


    Die Evolution hat hier das Rad nicht zweimal erfunden.... wozu
    sollte das auch gut sein?


    Man kann CT und die Regeln der operante Konditionierung
    anwenden... korrekt und dann erfolgreich, oder auch falsch und dann
    mit geringem Erfolg... oder sich von vornherein mit weniger zufrieden
    geben und sich freiwillig auf eine Teilmenge beschränken... jeder wie er
    mag...


    Maddin

    Zitat

    Ich wollte noch kurz richtig stellen, dass man, wenn der Hund das clickern kennt, nichtmehr jedes Mal nach dem Click was geben muss, sondern "randomly", also z.B. bei jedem vierten Click o.ä.


    Ich denke, dass du da was verwechselst.... beim Lernen nach dem
    Prinzip der operanten Konditionierung gibts 3 Phasen:


    1. die permanente Bestärkung (für den Lernprozess an sich)
    2. die Bestärkung nach Quotenprinzip (zur Absicherung des erlernten)
    3. die intermittierende Bestärkung (zur Aufrechterhaltung des Verhaltens)


    Das hat nix mit Philosophie zu tun, oder mit subjektiver Meinung,
    auch nicht mit werbewirksamer Technik ... das ist schlicht und einfach
    die auf diesem Planeten geltende Lernbiologie.


    Dabei gilt jedoch: Kein "C" ohne "T" ... niemals...wobei man in der
    Phase 3 sehr wohl auf den Click verzichten kann, also nur das "T"
    gibt... aber niemals "C" ohne "T" ... intermittierend ist aber richtig...
    oder mit Deinen Worten randomly ....das dient eben der
    Aufrechterhaltung des erlernten Verhaltens.


    Zitat

    Aber ich denke, da gibts verschiedene Ansätze, bin sowieso nicht so der Clickerfan.


    Die Evolution hat hier das Rad nicht zweimal erfunden.... wozu
    sollte das auch gut sein?
    Man kann CT und die Regeln der operante Konditionierung
    anwenden... richtung und erfolgreich, oder auch falsch und mit
    geringem Erfolg... oder sich von vornherein mit weniger zufrieden
    geben, sich freiwillig auf eine Teilmenge beschränken... jeder wie er
    mag...


    Maddin

    Zitat

    Ich glaube nicht, dass Clickern die Methode der Wahl sein sollte, um einem Hund etwas abzugewöhnen. In der Regel baut man mit so etwas Verhaltensketten auf und man erreicht auf Dauer nur das Gegenteil, nämlich der Hund weiß: wenn ich jetzt winsel und dann kurz ruhig bin, gibt's Lecker, also winsel ich mal!
    Ich habe damals Aruna mit dem Clicker das Welpenbeißen abgewöhnen wollen und habe das Gegenteil damit erreicht. Und die Verhaltenskette wurde immer länger - Hundi ist ja schließlich nicht doof. ;)


    Ich hab das auch nie so recht verstanden, wie man auf die Idee
    kommt, sowas zu versuchen. Das steht für mich im krassen Wider-
    spruch zum "positive reinforcement"... was ja genau dem T nach
    dem C entspricht. Das R+ (eben das C&T) steht ja für die Erhöhung
    der Wahrscheinlichkeit auf Wiederholung eines Verhaltens.


    Die Wahrscheinlichkeit auf Wiederholung eines (unerwünschten)
    Verhalten könnte vielleicht mit P- gesenkt werden... aber wie will
    man das umsetzen?
    Meiner Meinung nach geht "Abgewöhnung" nur mit P+... entweder
    sehr nachhaltig oder auch maßvoll ... aber immer auch in gleicher
    Manier wie R+ konditioniert


    Was ich mir jedoch zur Abgewöhnung eines unerwünschten
    Verhaltens vorstellen könnte, ist vielleicht das Etablieren eines
    inkompatiblen Verhaltens...
    ... das heisst, der Hund tut etwas erwünschtes (und will das auch tun),
    womit er sich dann selber die Möglichkeit nimmt, das unerwünschte
    zu tun.... dabei kann der ursprünglich auslösende Reiz für das
    unerwünschte sich selber als Signal für die Alternativaktion
    etablieren... na ja... das ist aber schon die hohe Schule....


    vg, Maddin


    ps
    R+ (positive reinforcement): additiver Bestärker
    R- (negative reinforcement): subtraktiver Bestärker
    P+ (positive punishment): additiver unangenehmer Reiz
    P- (negative punishment): subtraktiver unangenehmer Reiz


    oder


    R+ angenehm kommt
    R- unangenehm geht
    P+ unangenehm kommt
    P- angenehm geht