ZitatUnd Lernen, egal ob es um Ge- oder Verbote geht, ob wir ein Tun oder Unterlassen verlangen, ob mit Kommando verbunden oder nicht, folgt immer denselben Prinzipien.
Genau das ist das, was ich behaupte. Es unterliegt immer den gleichen prinzipien, bzw. den gleichen Gesetzen hinsichtlich der Lernbiologie.
ZitatIch - persönlich - halte eine Trennung von Training und Erziehung daher für gekünstelt. Wieso sollte ich mich bei einem der beiden lediglich auf gewisse Bereiche des Lernverhaltens beschränken? Wieso nicht auch die anderen berücksichtigen, wenn es der Situation angemessen ist?
Wenn Dich diese begriffliche Trennung stört, was für mich absolut nicht mehr nachvolziehbar ist, dann erkläre das jetzt anders. Es geht schlichtweg um Verhaltensmodifikation ... im allgemeinen. Und im besonderen darum, auf der einen Seite die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung hundlichen Verhaltens heraufzusetzen und andererseits, die Wahrscheinlichkeit auf Wiederholung eines Verhaltens herabzusetzen.
Das sind die beiden Seiten der Medaillie. Dort wo ich die Wiederholrate erhöhen will, ist die effektivste Vorgehensweise P+ und R-. Und dort wo ich die Wahrscheinlichkeit auf Wiederholung herabsetzen will, ist der direkteste Weg P+ und R+. Das ist nicht meine Meinung und Du kannst das überall nachlesen.
Es gibt da einige "hochbegabte" Naturen, die verwenden diese 4 Parameter genau seitenverkehrt. Beispielsweise wenn bei der Fussübung nicht die Fussposition gelehrt wird, sondern das Verlassen der korrekten Fussposition mit Leinenruck bestraft wird. Das ist mehr als bescheuert.
Oder auf der anderen Seite, wenn strafbarem Handeln mit diversen Umlenkungen und Etablierung inkompatiblen Verhaltensweisen begegnet wird. Ich weiss, dass das funktioniert. Es mag dem Hund auch besser gefallen. Tatsache bleibt aber, dass nur wenige wirklich gute Hundeleute damit erfolgreich sein werden. Und Tatsache bleibt, dass es aus Sicht der Lernbiologie seitenverkehrt ist, deswegen komplizierter ist und länger benötigt. Wie gesagt, ich streite nicht ab, dass das funktioniert. Aber 99 von 100 Privat-Halter-Ausbilder sind damit nicht erfolgreich.
ZitatMan kann weder beim Trickdogging noch beim Üben der Leinenführigkeit entweder nur loben oder nur strafen. Beides erfolgt immer gekoppelt. Egal ob übermotivierte Blumentänzerin oder Drillinstructor auf dem SV-Platz.
Drillinstructor? Bestrafen? Beim Trickdogging? Auf dem SV-Platz? Siehste, das ist genau das, was ich oben mit seitenverkehrt und hochbegabt umschrieben habe.
ZitatEDIT: Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worauf Du mit Deinen Beispielen hinauswillst.
Worauf ich hinauswill ist die Erkenntnis, dass es nicht wichtig ist, ob man über Namen wie "Erziehung" und "Ausbildung" trennt, sondern das richtige Mittel für ein Ziel auswählt.
Und worauf ich hinauswill ist, dass nicht ständig mit Sportbetrieb auf dem Hundplatz argumentiert wird, mit Trickdoggin, Obedience, oder sonst was. Die Mehrzahl der caniden Bevölkerung sind Hunde, die nur erzogen sein müssen, aber keinerlei Form der Ausbildung benötigen... und das ist die Realität! Und nicht das Trickdogging oder das Kasperletheater mit dem Clicker in der Hand, wenn der Hund 795 Kunsttückchen beherrscht.