Amichien Bonding bedeutet:
Hunde leben normalerweise in einem Rudel, das von festen Hierarchien geprägt ist. Ganz vereinfacht dargestellt gibt es den Rudelführer, ranghohe Tiere und „das gemeine Rudel“, also Hunde niedrigeren Ranges. Dabei sind auch die Rangniedrigen mit ihrer Rolle im Rudel recht zufrieden: Sie können es sich nämlich gut gehen lassen und brauchen keine lästige Pflichten übernehmen. Schließlich möchte nicht jeder Hund gerne ein Alpha-Tier sein – so wie auch nicht jeder Mensch eine Firma leiten möchte.
Ne, Wölfe leben in einem Rudel, da sind unsere Hunde schon lange von weg.
Problematisch ist es, wenn ein Hund denkt, er wäre der Rudelführer. Das bedeutet nämlich, dass er ständig auf uns (sein Rudel) aufpassen, unser Überleben sichern und die Jagd bzw. den Gassigang organisieren muss. Ganz schön stressig. Kein Wunder, dass uns ein solcher Hund ständig auf den Fersen ist, um zu sehen, ob wir nicht schon wieder irgendeinen Unsinn anstellen. In seiner Vorstellung kann das auch nur ein Feind sein, der an der Haustür klingelt und die Ruhe des Rudels stört. Also wird der Feind ordentlich verbell
Da ist wohl was schief gelaufen!!
Um einem Hund zu zeigen, dass er nicht Rudelführer sein muss, genügen einfache Rituale. Die geben dem Hund die Sicherheit, dass Sie derjenige sind, der sich um die Jagd, das Überleben, die Feinde und das Wohlergehen des ganzen Rudels kümmern. Der Hund kann sich unterdessen in seinem Körbchen breit machen und sein Leben genießen – was auch unseres deutlich vereinfacht.
Wer wann etwas essen darf und wer nicht
Im Hunderudel ist das ganz klar geregelt: Der Rudelführer darf grundsätzlich zuerst fressen. Er ist schließlich der wichtigste im Rudel und sein Überleben muss gesichert sein. Erst wenn der Rudelführer satt ist, dürfen sich die anderen den Rest gütlich tun.
Das bedeutet für den Hundebesitzer, dass er grundsätzlich vor seinem Hund etwas zu essen bekommt und nicht umgekehrt. Wenn Sie aber beispielsweise morgens partout nichts hinunterbekommen, ihr Hund aber sein Fressen haben soll, dann genügt ein Trick: Bereiten Sie das Futter auf einer erhöhten Anrichte vor und tun Sie so, als essen Sie selbst etwas davon. Oder essen Sie einen kleinen Keks. Erst, wenn Sie ausgekaut haben, bekommt der Hund seinen Fressnapf.
Das ist totaler Schmarrn!!!
Wenn Sie einen kleinen Quengler zuhause haben sollten, der massiv sein Recht auf Futter einbellt, dann geben Sie ihm erst einmal nichts. Der Hund muss dabei lernen, dass er sein Fressen nur bekommt, wenn er sich ruhig gebärdet. Möglicherweise müssen Sie ihn dazu einen ganzen Tag lang hungern lassen – aber das ist auch im Ausnahmefall durchaus zu vertreten.
So ein Blödsinn!!
Das Begrüßungsritual
Diese Übung bezeichnet selbst Fennell als die schwerste. Denn nach jeder Trennung, auch wenn sie noch so kurz ist, darf der Hund nicht begrüßt werden. Denn der Rudelführer ist derjenige, der entscheidet, wann er Kontakt zu seinen Rudelmitgliedern aufnimmt und wann nicht. Wenn Sie nun einkaufen waren und bei der Wiederkehr stürmisch begrüßt werden, müssen Sie Ihren Vierbeiner vollkommen ignorieren. Sie dürfen also weder weder mit ihm sprechen, ja, noch nicht einmal ansehen.
Erst wenn Ihr Hund einsieht, dass Sie noch nicht zu sprechen sind und sich zurückzieht, dürfen Sie ihn zu sich rufen, streicheln und ihn für sein Verhalten mit einem Leckerli belohnen. Das kann, je nach Hund, allerdings schon mal eine Stunde dauern. Denn viele Hunde versuchen auf alle möglichen Arten, Ihre Aufmerksamkeit zu erregen: bellen, anspringen, kneifen, Spielzeug bringen usw. Doch wenn Sie dieses Begrüßungsritual immer konsequent durchhalten, versteht Ihr Hund schnell, was Sie von ihm möchten und wird künftig abwarten, bis Sie auf ihn zukommen. Konsequent heißt übrigens in diesem Fall, dass Sie ihn immer ignorieren, wenn Sie wiederkommen, selbst wenn Sie nur auf der Toilette waren.
Meine Hunde werden immer begrüßt, wenn ich nach Hause komme!!
Gassigehen ist wie jagen!
Alles bereit zum Gassigehen? Na klar, der Hund steht schon an der Tür und ist auch schon draußen, sobald sie geöffnet wurde. Aber halt! Zum einen muss der Rudelführer schauen, ob draußen vor dem Bau auch alles sicher ist und er bestimmt auch, wohin geht. Deshalb geht der Rudelführer Mensch ebenfalls zuerst aus der Tür. Das ist ein wenig unpraktisch für uns, gibt dem Hund aber ein sehr deutliches Signal.
So ein Quatsch, selbst wenn meine Hunde mal nach oder vor mir aus der Tür gehen, ist das kein Problem!! Ich bin kein Wolf und hüte mein Revier, so ein Quatsch!!
Zieht der Hund an der Leine, wechseln wir so oft die Richtung, bis der Hund lernt, auf uns zu achten. Mit einer Schleppleine können wir zusätzlich trainieren, dass der Hund im Freigang nicht etwa eigene Wege geht und um die nächste Ecke verschwindet.
Das erste Vernünftige, was ich lese!!
Kleiner Wermutstropfen: Manche Hunde büchsen immer wieder aus, auch wenn Sie ihren Besitzer sonst als Rudelführer bedingungslos akzeptieren. Hier bleibt nur eins: Wachsam sein und weiterüben.
Nein, wenn der Hund an der Schleppe bleibt, bis er entweder hört oder er wird nicht abgeleint, dann wäre es konsequent!!
Wenn der Feind naht
Es klingelt an der Haustür und Ihr Hund schlägt Alarm. Zunächst einmal zu Recht, denn für Ihren Hund bedeutet jeder Besuch (und jeder Postbote!) eine potentielle Gefahr, de er abschrecken und/oder vor der er Sie warnen will. Dafür dürfen Sie sich ruhig mit einem Leckerli bedanken. Geben Sie Ihrem Hund aber gleichzeitig zu verstehen, dass Sie mit dieser „Gefahr“ alleine zurecht kommen und schicken ihn daher an seinen Platz. Wenn er dort nicht bleiben will, leinen Sie ihn an oder sperren Sie ihn – freundlich - in ein anderes Zimmer. Nach ein paar Wochen wird Ihr Hund einsehen, dass Sie alles im Griff haben und es mit Ruhe, Selbstsicherheit und Gelassenheit danken.
Genau, ich werde meinem Hund zeigen, daß Besuch böse ist und ihn mit einem Lecker belohnen, wie blöd ist das denn??
Besuch ist toll, deshalb wird das Bellen unterbrochen und das dann belohnt, so ist es richtig!!