Beiträge von AnjaNeleTeam

    Hallo zusammen,


    mir gehts um die Problematik, dass manche Hunde, vor allem im Zusammenhang mit Hundesport, eine sehr hohe Erwartungshaltung entwickeln. Zum Teil entstehen da Probleme, die hinderlich sein können. In "meinem" Sport Dummytraining, kann es z.B. schnell passieren, dass der Hund zu fiepsen anfängt, weil er sehr aufgeregt ist und dadurch eine Null bekommt. Ohne Zweifel ein Aufbaufehler, aber darum soll es jetzt nicht gehen, sondern darum wie man die Erwartungshaltung wieder senken kann.


    Eine Empfehlung die ich häufiger höre ist, den Hund nicht das machen zu lassen was er will. Also statt ihn wie gewohnt arbeiten zu lassen, muss er zuschauen. Bei Trainings oder auch Wettbewerben dabei sein, aber ohne etwas zu tun. Ich glaube allerdings, dass dies nur erfolgreich wäre, wenn man das eine sehr lange Zeit durchzieht (Monate), ohne das der eigene Hund zwischendrin dann doch mal mitmachen darf. Ansonsten denke ich, dass das nur den Frust schürt und die Problematik sich verstärkt.


    Wie seht ihr das?
    Welche Möglichkeiten kennt ihr die die Erwartungshaltung wirksam senken? (außer den Sport nie mehr auszuüben)

    Oder welche Möglichkeiten gibt es trotz hoher Erwartungshaltung die nötige Ruhe/Konzentration zu erzielen?


    Bin gespannt auf eure Antworten.

    Wenn im Stammbaum einige Ahnen mit "FTCh" oder "Int FTCh" Titeln stehen, kannst du von einer Arbeitslinie ausgehen.
    Auf den Homepages der DRC-Züchter steht es aber im Normalfall auch auf den Eingangstexten.
    Da AL oder SL keine offizielle Einteilung ist, steht eben auch nix beim VDH oder DRC darüber.

    Also ich würde mir jetzt auch keine Sorgen wegen dem bleigehalt machen. Ich glaub bis das langzeitschäden beim Hund hervorrufen würde, ist die lebensspanne überschritten.

    Vielleicht hat jemand Studien dazu?


    Bleimunition ist nicht nur schlecht. Als schrot oder büchsenmunition hat es wegen der besseren Wirkung viele Vorteile. Umweltfreundlicher ist es, aber nicht unbedingt "wildfreundlicher".

    Leo hat heut die Dummy F und im Anschluss die Dummy O bestanden!

    Ich freu mich mega, dass wir jetzt auch in Deutschland in O starten können :D

    Ich hab nen curly coated retriever und der nächste Hund wird auch wieder ein retriever. Ich find die einfach wahnsinnig praktisch im Alltag und gut zu führen sowie abzurichten.

    Ich hab die Möglichkeit einiges an niederwild zu jagen und vor allem rehwild. Das kann ein retriever gut abdecken. Für sauen ist er eher nix, aber da greife ich auf externe zurück.

    Danke euch allen!
    Heute beim DRC nachgefragt: Leo ist definitiv der erste Curly. Es ist noch nicht mal ne Tabelle angelegt und die Dame der Geschäftsstelle ist schon fast in Panik verfallen weil es fast so aussehen würde als wäre die Prüfung für Curlies gar nicht vorgesehen und sie weiß nicht wie man die Tabelle anlegen soll :lol:

    War aber sehr nett und hat dann noch geschaut: 2 Toller haben seit 1998 bestanden und 4 Chessies :D

    Leo hat gestern die Dr. Heraeus Gedächtnisprüfung bestanden und das sogar mit dem Suchensieg und dem Prädikat sehr gut :hurra:

    Nach der 4. von 7 Aufgaben waren wir allein im Rennen. Zwei Hunde haben das Standtreiben als dritte Aufgabe nicht bestanden (gefiept und nicht gesucht - zu jung) und zwei ließen sich am Wasser nicht über den Weiher einweisen. Ich zog wieder die Startnummer 1 wie bei meinen ganzen jagdlichen Prüfungen :D Ich berichte mal von den Aufgaben.


    Los gings mit dem Marking:

    Wir standen an einem Wiesenhügel. Helfer 1 stand hinter der Kuppe an einer Hecke und im Altgras, für mich noch zu sehen, für den Hund nicht. Helfer 2 stand bergab hinter einer Hecke, für uns beide nicht zu sehen. Erst gab Helfer 1 einen Schuss ab und warf eine Ente schön hoch. Leider hat Leo in die falsche Richtung geschaut obwohl ich mich deutlich gedreht hatte. Markierung Nr. 2 hat er aber gut gesehen. Die flog senkrecht hinter der Hecke hoch. Erst musste er die erste Ente holen. Ich schickte ihn auf gut Glück mit Apport, er ließ sich etwas den Hügel runter ziehen, also stoppte ich ihn und schickte ihn "rechts", damit er den Geländeübergang Wiese/Altgras gut annahm. Hat er richtig verstanden und ich musste nicht weiter einweisen. Die Richterin meinte auch "jetzt nicht mehr einweisen", sie wollten ja sehen wie er markiert. Kurze Zeit später tauchte er hinter dem Hügel mit der Ente auf - ein sehr befreiendes Gefühl :D

    Die Markierung nach unten war gar kein Thema. Er hatte ne schöne Linie, ging durch die Hecke und kam außen rum wieder zurück.


    Aufgabe 2: Einweisen

    Auch hier ging es etwas bergab. Vor uns ging ein Grasweg an einem Altgras/Diestelfeld entlang. Das erste Blind lag ca. 130m den Grasweg entlang bis unten ein Graben kam. Die Ente lag am Eck der Altgraswiese. Das zweite Blind lag im 45° Winkel schräg hinter der Altgraswiese in einem kleinen Busch.
    Beim ersten Blind lief Leo sehr schön die doch etwas weitere Distanz gerade runter, ich stoppte ihn und schickte ihn rechts zum Suchen. Er ging aber über den Graben, entdeckte den Helfer und suchte dann auf dem Feld hinter dem Graben. Also zurück holen. Nahm er an und fand die Ente.

    Blind zwei war typisch Leo. Er ging brav in die Richtung die ich ihm zeigte, bemerkte dann das stachelige Gelände und suchte sich einen angenehmeren Weg außen herum :roll: aber braverweise nahm er dahinter die Line wieder auf, sah den Helfer hinter dem Busch stehen und bekam dann Wind von der Ente.


    Aufgabe 3: Standtreiben

    Mein Angstfach :fear: Beim letzten Üben wollte Leo einspringen und war fiepsig. Wir (alle 5 Starter) standen vor einem an drei Seiten gut abgegrenzten Stück Auwald (ca. 100x80m) mit Wiese außen rum. In dem Auwald gingen 3 Helfer mit Flinte durch, machten Krach und schossen ein paar Mal und legten dabei insgesamt 15 Stück Haar- und Federwild aus. Währenddessen mussten die Hundeführer nacheinander 2 Schüsse jeweils abgeben. Wurde also gut geballert :D Leo war ziemlich ruhig, machte keine Anstalten einzuspringen und drehte sich bei meinen Schüssen gut mit. Dann durften wir schicken. Leo zuerst und als er suchte wurde der nächste Hund reingeschickt, so dass immer 2 Hunde in der Suche waren. Relativ bald, zumindest vor dem zweiten Hund kam er mit einem Kaninchen wieder raus und ich war happy. Mindestens ein Stück musste er finden um mit einem genügend zu bestehen. Die zwei nächsten Male schicken kam er wieder mit Kaninchen raus, obwohl deutlich mehr Enten drin lagen :roll:

    Hat er richtig gut gemacht und ich hatte kein mal Stress, weil ich befürchten musste, dass er zu unruhig ist oder Privatangelegenheiten nachgeht. Ein riesen Stein fiel mir nach dem Standtreiben vom Herzen :applaus:


    Aufgabe 4 nach einer kurzen Mittagspause: Einweisen über Wasser in deckungsreiches Gewässer mit Aufgabe 5 direkt im Anschluss: Markieren auf dem Wasser

    Es war ein sehr schöner Waldsee an dem wir standen mit viel Schilf. Die Hunde mussten ca. 60-70m schwimmen, an einer Schilfinsel vorbei ins Schilf ans andere Ufer. Dort war eine Ente ausgelegt. Beim Rückweg wurde geschossen und eine Ente ins Wasser geworfen, die der Hund markieren sollte. Ein Bild zur besseren Vorstellung.



    Nach einmaligen Kommando musste der Hund das Wasser annehmen. Für Leo kein Problem :D leider schwamm er dann auf die mittige Schilfinsel zu und ich hatte etwas bedenken, dass er da hängen bleibt. Also stoppte ich ihn vor der Insel, was er nicht annahm, auch auf den zweiten Pfiff reagierte er nicht merklich, aber dann wechselte ich die Strategie und pushte ihn, das hat er super gemacht und schwamm von der Insel weg ganz rüber. Dort wurde er doch recht schnell im dichten Schilf fündig, tauchte dann kurz rechts vom Schilf auf dem Hauptweg auf (ich durfte keine Signale geben) und ich sah direkt wie er überlegte von uns aus gesehen rechts um den Weiher rumzulaufen. Das war ihm aber dann wohl zu unwegsam :lol: also lief er links um den kompletten See, über eine kleine Brücke, an allen Zuschauern vorbei und als er an der linken kurzen Seite mittig war, wurde geschossen und die Ente ins Wasser geworfen gegenüber. Ich hab nicht gesehen ob er markieren konnte, aber mir blieb nix anderes übrig als ihn einfach apport zu schicken. Von den Richtern gab es da klare Ansagen. Ich brauchte mir aber keine Sorgen machen. Selbst wenn er nicht markiert hatte, er schwamm Richtung Helfer, bekam die Ente in die Nase und brachte einwandfrei. Der Umweg links rum war kein Ausschlussgrund, bei jagdlichen Prüfungen ist der Rückweg nicht so relevant und tauschen, was er im Training schon machen wollte, konnte er so auch nicht :D Laut Sonderleitung war er der erste Hund der diesen Weg gewählt hatte :lol: Es gab tatsächlich für beide Aufgaben ein hervorragend :mrgreen-dance:


    Aufgabe 6: Einweisen übers Wasser auf eine Schleppspur

    Wie auf dem Bild zu sehen musste ich Leo über ein Eck ins Schilf schicken, wo er dann den für mich nicht sichtbaren Anschuss finden sollte und der Schleppspur mit einem Haken bis zum Ende folgen. Ich fands ziemlich schwer, weil ich ihn nicht sehen und somit schwer außerhalb des Wasser auf die Spur schicken konnte. Außerdem war Leo von der Richtung überzeugt und wollte viel lieber längs über den See zu der Stelle wo vorher der Schütze war. Er nahm also meine Richtung nicht an und schwamm im 90° Winkel vom Ufer weg. Ich stoppte ihn nach ein paar Metern und schickte ihn rechts. Ein bisschen korrigierte er, aber nicht genug, also wieder stopp -> rechts, mit ähnlichem Ergebnis wie vorher. Also stopp -> rechts, er war im Schilf angekommen aber zu weit links und mit dem Wind von links konnte er nicht auf die Spur kommen. Am Schilf sah ich, dass er weiter links in die Richtung lief in die er von Anfang an wollte. Zudem war dort der Weg den alle genommen hatten um zur ersten Wasseraufgabe zu kommen. Er tauchte dann am Ufer hinter dem Schilfgürtel auf, wo Startpunkt 1 war. Ich pfiff ihn also wieder zurück und tatsächlich kam er auf dem Wasserweg wieder in meine Richtung. Das war knapp! Er war wieder fast bei mir, bis ich ihn rechts zum Anschuss schicken konnte - dieses Mal ging er an der richtigen Stelle aus dem Wasser und es folgten bange Minuten bis vom schleppenziehenden Richter das erlösende "hat die Ente aufgenommen" gekommen ist. Boah was war ich froh! Als Leo die Ente abgab, bekamen wir einen Applaus von den Zuschauern und den anderen Startern - ein mega Gefühl!


    Aufgabe 7: 500m Haarwildschleppe mit 3 Haken und Geländehindernis

    Leo war schon sichtlich müde als wir gegen 16 Uhr am neuen Gelände ankamen. Ich hoffte also, dass er noch seine letzten Reserven (Konzentration) zusammennehmen würde. Aber das Gelände war gut. Eine gemähte Wiese auf der der erste Haken war, dann über einen Graben, nächster Haken vor einer Hecke, an der entlang und zum Schluss durch die Hecke durch.

    Leo lief erst langsam los und wurde dann schneller. Hat die Nase schön tief gehabt und lief genau auf der Spur. Über den Graben war kein Problem, auch an der Hecke entlang lief gut. Nur zum Schluss ist er 2x wieder raus aus der Hecke bis er gefunden hatte.

    Zurück kam er sehr sehr langsam. Er war fertig. So eine anspruchsvolle Prüfung schlaucht halt doch und er ist einfach schon fast 8 Jahre alt.
    Als er abgegeben hatte, gabs viele Glückwünsche und er bekam alle übrigen Fleischbällchen und viele Knuddeleien - mega was der Hund da geleistet hat! Erster Curly, der die Prüfung jemals bestanden hat :hurra:



    Und dann bei der Überreichung der Urkunde sagte die Richterin noch, dass es schön war uns zuzuschauen und dass wir ein gutes Team sind :D
    Es war wirklich harmonisch mit Leo und ich freu mich einfach mega über diesen absoluten Höhepunkt zum Abschluss seiner Prüfungslaufbahn :herzen1:

    Also wenn der Hund wirklich sehr nervös ist und der Halter den Hund aber im Alltag unauffällig findet, sollte man das schon hinterfragen. Manche Stresszeichen werden dann vielleicht einfach nicht erkannt oder für normal gehalten. (Z.B. kann eine Futtermittelallergie von Stress kommen. Ein zu hoher Cortisolspiegel schwächt das Immunsystem und kann dadurch den Hund krank machen. Da wird Stress als Ursache oft überhaupt nicht in Betracht gezogen.)

    Hat man jetzt aber die "perfekte" Basis mit seinem Hund, muss man im Training natürlich trotzdem das erwünschte Verhalten verstärken und so üben, dass der Hund kopfmäßig nicht überfordert wird. Zur Vorbereitung aufs Training wurden dann auch noch ein paar Übungen gezeigt.

    Also ich hätte mir auch mehr konkreten Dummybezug gewünscht. Die Infos in den Dummysport zu übertragen musste man halt zum Großteil selber machen oder es ergab sich durch Fragen der anderen Teilnehmer.


    Nervöse Hunde im Training bekommt man vor allem durch den Alltag entspannt! Da kann die Übung noch so gut sein, wenn der Hund schon einen super hohen Stresslevel hat wenn er kommt, wird man ihn nicht ruhig bekommen.

    Bei den 18-20h ist auch Ruhen gemeint. Also mit abgelegtem Kopf liegen. Joggen und Radfahren treibt einfach auch den Cortisolspiegel hoch, auch wenn es ruhig im Trab ist. Das an sich ist alles kein Problem. Schwierig wird es halt, wenn man denkt man "entspannt" den Hund wenn er sich vor einer Prüfung z.B. durch eine längere Fahrradrunde auspowern kann. Natürlich kann man spazieren, radfahren, trainieren usw. aber in einem gewissen Maß. Wichtig ist dafür, dass der Hund eine gesunde Basis hat. Also zuhause angemessen runter fährt und ausreichend Ruhezeiten hat. Und dafür braucht er dann evtl. Hilfe und klare Regeln, damit er entspannen kann. Wenn die da ist, dann macht eine temporäre Mehrbelastung auch nicht so viel aus.


    An sich ist es einfach Fakt, dass durch gewisse Sachen der Coritsolspiegel steigt und das Cortisol auch nicht so schnell wieder abgebaut werden kann. Es gibt noch Gegenspieler, aber wenn der Hund wirklich starke Stresszeichen zeigt, dann ist da irgendwas nicht im Gleichgewicht und da muss man dann einfach drauf achten.


    Ich hatte letztens z.B. einen Hund im Training, der Autofahren ziemlich blöd findet. Der ging schon sehr gestresst in die Aufgabe und ist dann auf dem Rückweg mit dem Dummy völlig ausgestiegen. Hat Gras gefressen, gebuddelt und war nicht mehr ansprechbar. Das wär so ein Kandidat, den man insgesamt erstmal ausgeglichener bekommen muss, damit er im Dummytraining wieder lernfähig ist und da ist sicher nicht nur das Autofahren Schuld.