Hallo, ich finde Euren Thread super........
....unsere Kleine ist aus Rumänien und wir haben sie aus einer Tierpflegestelle. Ich erinnere mich nur zu gut an ihren ersten kleinen Angstbobbel, als wir sie abholten.
Sie kannte keine Leine, hatte Angst vor Hunden, vor Fremden, vor Autos, vor allem Möglichen (Hydrant).
Was ich wichtig finde: wir haben immer daran geglaubt, dass in dem kleinen Angstknäuel irgendwo ein richtig mutiger Hund steckt.
Anfangs war spazierengehen total frustrierend. Wir wollten ihr was gutes tun, aber sie hatte keinen Spaß.
Mittlerweile, und das sind sechs Monate, sind wir so viele kleine Schritte gegangen und haben in so vielen Dingen tatsächlich den mutigen, kleinen Hund gefunden.
Bei Fremden in der Wohnung gibts Probleme. Wenn sie gar nicht mehr mit Knurren aufhört, setze ich mich neben sie auf den Boden, dann ist es gut.
Viel besser geht es bei Fremden, die wir auch besuchen.
Um Menschen zu sehen, hab ich mich am Anfang einfach in die Fußgängerzone gesetzt. Die Bank stand an der Wand, sie lag unter mir und konnte einfach nur zwischen meinen Beinen rausgucken: Dicke, dünne, kleine, große, alte, junge Menschen.
Beim Spaziergehen an der kurzen Leine hat sie manchmal immer noch Probleme mit anderen Hunden, vor allem mit groß und schwarz.
Bei weiter Enfernung versuche ich erst meine übliche Begeisterung rüberzubringen: "Hey guck mal, das ist bestimmt ein ganz ein netter, der ist heute extra hier entlang gegangen, um Dich kennenzulernen"
Wenn sie dann richtig zögert und streikt, zeige ich ihr entweder den Weg, wie wir uns drum rum mogeln können: "War doch gar nicht sol schlimm, der hat uns gar nicht gesehen" oder ich stelle mich vor sie und lasse die anderen vorbeigehen.
Auch beim Freilaufen merke ich, dass sie manchmal einfach ihren Bogen für den Abstand braucht, wobei dessen Radius schon merklich kleiner geworden ist. Ich gehe dann voraus und rufe sie: komm schnell, passt schon, und schwups, sind wir vorbei.
Die Bellerei in der Wohnung gibt es fast gar nicht mehr, sie ist zu einem kurzen Melden geworden: Wenn sie bellt, bestätige ich, dass ich gehört oder gesehen habe und sage ziemlich gelangweilt an, was es ist:
"Ach, das ist der Hausmeister, der putzt die Treppe wie jede Woche, alles in Ordnung" oder "ah, die S. kommt nach Hause, die kennst Du doch, sie wohnt in der Hundehütte über uns, alles in Ordnung.
Ich kann nicht sagen, ob es an meinem gelangweilten Tonfall liegt, oder ob sie mittlerweile überrissen hat, dass wenn "in Ordnung" kommt nichts weiter passieren wird, ich weiss es nicht.
Nebenher gibt es die vielen, kleinen Mutproben, die ganz offensichtlich nicht nur uns stolz machen: z.B. die fiese, gläserne Sparkassentreppe, über Baumstämme balancieren. Wenn sie es geschafft hat, ist Schwanzwedeln angesagt und sie springt an mir hoch um sich ihr Lob abzuholen.
Wie sagte Bob der Baumeister immer?:
"KÖNNEN WIR DAS SCHAFFEN? J(W)AU; WIR SCHAFFEN DAS"