Letzten Dienstag war die Welt für uns noch in Ordnung - wir waren im Fluss schwimmen - es war mörderheiß, aber dort konnt man es aushalten.
Abends hab ich mich gewundert, dass unsere kleine Maus abends nicht wie sonst ins Bett sprang - sonst war alles ganz normal.
Am Mittwoch morgen hatte sie ihren Schlafplatz ins Wohnzimmer verlegt. Ebenfalls nicht ungewöhnlich, weil dort ihr Futter/Wasser steht.
Aber ihr gings schlecht, sehr schlecht. Sie hechelte wie verrückt und konnte die Hinterläufe nicht mehr bewegen. Ich rief die TÄin an weil ich mich nicht wirklich traute mit ihr die 20km in die Tierklinik zu fahren. Es war Klasse von ihr. Sie war innerhalb einer Viertelstunde in der Praxis, morgens um sieben.
Die Diagnose: Bandscheibenvorfall. Damit gabs erstmal ein Happymeal zum Frühstück per Infusion und Spritze. Zwei Röntgenbilder wurden gemacht - null aussagekräftig. Stark verzögerte Reaktionen. Also gings wieder heim.
In der Zwischenzeit versuchte ich eine Schmerztherapeutin zu erreichen, mein Gedanke war die Heilung evtl. mit Akupunktur oder TCM zu unterstützen - ich hoffte auf eine Empfehlung von ihr zu einem Veterinär-Kollegen mit ähnlicher Ausbildung wie sie.
Abends dann nochmals zur TÄin wegen medikamentöser Behandlung. Ihr "Drogenspiegel" wurde nochmal aufgefüllt um schmerzfrei über die Nacht zu kommen.
Da sie am darauffolgenden Morgen keinerlei Verbesserungen zeigte, war klar, dass wir ein CT brauchen werden.
Also morgens rein und nur noch angesagt: Überweisung schreiben, Klinik, dahin will ich nicht, bleibt in nächster Nähe München Haar - unsere TÄim empfahl jedoch die Klinik in Ismaning, Flüssigkeit nochmal auffüllen - sie hatte die Nacht so gut wie nichts getrunken.
Direkt mit Hund im Auto zu meinem Mann in die Arbeit gefahren. Diesen Weg wollte ich nicht alleine gehen - meine Gedanken und Gefühle fuhren Achterbahn, da wär auf der 120km Strecke sicher nix gscheites bei rausgekommen.
Ein Glück - die Auftragslage ließ zu, dass er gehen konnte. Wir fuhren los.
In Ismaning angekommen - es dauerte keine zehn Minuten - wir waren dran. Da gabs nen Fragebogen auszufüllen über die Bezahlung und ich dachte nur: Nix ankreuzen kannst nicht bringen - also kreuz ich alle drei Möglichkeiten an. Was die Frage von der Rezeptionsdame begründete.
Nun ja, Geld fürs CT haben wir dabei, aber das kann in Richtung viel Geld gehen, soviel haben wir nicht da, drum alle drei;o) Es war okay so.
Ich dachte die Narkose würde so laufen wie bei der Kastra, dass ich dabei sein kann wenn sie wegnickt, war aber nicht so. Es gab eine Injektion, die sehr seeeeehr müde machen sollte.
Einen Elefanten vielleicht - aber unser kleines Tigermädchen nicht. Und so saß sie da auf dem rollenden Tisch und wir warteten auf die Wirkung. Welche Wirkung? So wurde sie abgeholt mit dem Rolltisch und mit drei Leuten weggefahren - ein Scheiß-Gefühl.
So saßen wir da auf den zwei Blechstühlen vor der Klinik und warteten. Der Cappuccino-Automat war ein Segen - sonst hätte der extreme Nikotinkonsum von uns beiden wohl mächtig im Hals gekratzt.
Eeeendlich - wie lange so eine knappe Stunde sein kann, das Ergebnis: Bandscheibenvorfall bestätigt, von der üblen Sorte, OP nicht zu umgehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie kein Schmerzempfinden mehr in den Hinterläufen - was gnadenlos eine 50/50-Chance bedeutet.
Aber hey, man spielt Lotto weil man glaubt, dass man gewinnt. Wenn man mit dieser Wahrscheinlichkeit leben kann - dann mit den Erfolgsaussichten der OP erst Recht. Wir fuhren nach Hause....