Beiträge von HerrSchobert

    Auch von mir ein tief und aufrichtig empfundenes Beileid: Es tut mir sehr leid, was Du erleben musstest!


    Ich halte nur Hunde aus dem Tierschutz. Ich könnte viel, sehr viel zu den unterschiedlichen Perspektiven solcher Ereignisse sagen (und einiges davon ist in diesem Forum NICHT salonfähig und widerspräche diametral einigen Kommentaren hier), nichts davon - außer meinem Beileid - hilft Dir weiter.

    Vielleicht dies: Ein gut sitzender Maulkorb ist für einen Hund kein Problem. Es sind fast immer die Menschen, die ihre Hunde nicht kastrieren lassen wollen ("Verlust der Männlichkeit oh meine Göttin") oder keinen Maulkorb anziehen wollen ("das sieht doch Scheiße aus"). Solche Leute sollten meiner Meinung nach keine Hunde halten dürfen. Schade, dass ein "Hundeführerschein" nicht überall verpflichtend ist.


    Mit eurem Ordnungsamt würde ich zu sprechen versuchen. Ich habe im Norden sehr gute Erfahrungen und hier im Weserhügelland eher mieserable Erfahrungen mit der Zwischenmenschlichkeit bei Behörden-Muffeln gemacht. Hingegen habe ich bei der Polizei, klopf auf Holz, bislang IMMER gute, menschliche und hilfreiche Auskünfte bekommen. DAS wäre, wenn das Ordnungsamt Dich nicht als Menschen respektieren will, weil man als Beamtin ja über allem steht, ein Ansatz. Sprich mit einem Verbindungsbeamten oder gegebenenfalls einfach mit einem leitenden Kommissar und erzähl von Deinem Problem mit dem Ordnungsamt, dass man dort offenbar den eigenen Aufgaben nicht mehr gerecht werden will.


    Einen neuen Hund solltest/kannst Du Dir zulegen, wenn Dein Kopf UND Dein Bauch sagen: Ich brauche das. Wenn Du Dich auch zu einem Tierschutzhund überreden kannst, hast Du DAS Argument ja in der Tasche - diese Hunde BRAUCHEN DICH, Du tust ihnen etwas Gutes!


    Ob kleiner oder großer Hund: Das ist allein Deine Entscheidung. Ich bin strikt gegen kleine Hunde - für mich, für mein Umfeld - weil die allermeisten davon NULL Erziehung erhalten, NULL Teamgeist zeigen und NULL Beherrschung haben. Nochmal: Meine persönliche Erfahrung, nicht verallgemeinerbar!
    Bei einem großen/größeren Hunden "merkt man", dass es ohne klare Strukturen nicht geht, bei einem kleinen Hund denken offenbar die allermeisten Halterinnen "ist doch egal, die kriegt die Schnauze eh nicht weit genug auf, um die Wade zu umfassen".

    Dieser Absatz geht schon über das hinaus, was ich eigentlich schreiben wollte. Nur Dein Kopf und Dein Bauch können Dir DA helfen.


    (warum Kopf und Bauch: Weil mein derzeitiger "Herzenshund" eine REINE 100%ige Kopfentscheidung GEGEN MEINEN Bauch war und es hat sich für mich 10.000% gelohnt, meinen Bauch zu ignorieren und nur auf meinen Kopf zu hören. Andersrum habe ich es auch schon erlebt. Deshalb.)

    Meine "Herzenshündin" (alle meine Hündinnen sind meine Herzenshündinnen, aber Tante Lisbeth war etwas ganz besonderes) "Luise" war in ihrem letzten Jahr deutlich dement, davor vermutlich auch schon langsam zunehmend. Sie konnte jeden Tag mehrmals ganz neue Ecken auf dem Hof entdecken, die sie "noch nie zuvor" gesehen hat ... alle fünf Minuten dieselben. Das war der "lustige" Teil.

    Der anstrengende Teil war, dass sie das Fressen und Saufen immer mehr "vergessen" hat (unser Opa-Pony, an die 37, vergisst, dass er gerade gefressen hat - das ist einfacher!). Sie ist abgemagert ... das zu sehen, war nicht schön.

    Das Gute war, dass sie UNS nicht vergessen hat - aber alle Handwerkerinnen, Besucherinnen und sogar unsere anderen Hunde waren manchmal "ganz neu", was sie dann ziemlich angestrengt hat, d.h. sie wurde auch immer müder von den ständig neuen Eindrücken.


    Klingt vielleicht albern - wir haben es tatsächlich hauptsächlich mit Humor genommen, weil sie, von den ständigen "immer-dieselben-Strecken-Runden" abgesehen, immer noch "sie selbst" war, nicht ihr Wesen geändert hat.


    Ich habe Schluss gemacht, als sie sehr plötzlich zu taumeln und zu schwanken angefangen hat, mit dem Kopf gegen Wände gelatscht ist und sich in Türen eingeklemmt hat. Es war eine Entscheidung binnen 30 Minuten und obwohl ich anschließend drei Tage fast durchgehend geweint habe, war es richtig und gut. Ich sage: Wenn der Hund nicht mehr er/sie selbst ist, ist Ende. Das gehört für uns als Tierhalter/innen dazu und es ist unsere moralische Pflicht zu entscheiden und zu handeln.


    Klingt hart - aber das ist für mich Tierliebe eben auch.

    Wie reagiert ihr denn auf ihr Verhalten? Zuverlässig, stabil, robust (nicht "grob", sondern 100% berechenbar)? Oder lasst ihr ihr dann Freiheiten?

    Der Hund ist sehr, sehr, SEHR jung. Pubertät macht nicht nur mit Menschenmädchen ganz doofe Sachen, sondern auch mit Hunden ... (Menschenjungs sind nicht nur in der Pubertät etwas doof). Was der Hund - nicht nur jetzt, sondern immer - braucht, ist Verlässlichkeit, auch dann, wenn es unangenehm wird.


    Ich habe schon mit einigen Hunden mit Ängsten zu tun gehabt. Manchmal dauert es (auch mal ein, zwei Jahre), aber in der Regel bekommt man mit Geduld (Geduld ist nicht etwas, was nach wenigen Wochen erledigt ist!) und "Stabilität" vieles in den Griff.


    Die Situationsbeschreibung, die ihr gebt, ist nicht besonders ausführlich. Beugt ihr euch über den Hund oder seid ihr auf Augenhöhe (NICHT gebückt)? Kommt ihr mit dem Werkzeug von oben oder von vorne oder von der Seite? Wie ist eure gesamte Körpersprache? Seid ihr hibbelig, ungeduldig, unsicher (habt ihr Angst vor der Angst des Hundes?) oder seid ihr euch eures Vorhaben so absolut vollständig und unzweifelhaft sicher, dass ihr völlig entspannt, ruhig und mit klaren, zielgerichteten Bewegungen arbeiten könnt?


    Meine Erfahrung ist, dass viele Menschen, wenn sie glauben, ihrem Tier (Hund oder Pferd oder Koikarpfen oder was) etwas Gutes zu tun, ERWARTEN, dass das Tier das "weiß". Wenn das dann nicht sofort klappt ("sofort"=binnen weniger Monate), werden sie verzweifelt und lassen das Tier das spüren ("aber das ist doch GUT für Dich, das musst Du doch endlich mal kapieren, ich hab Dir den Waschzettel jetzt fünfmal vorgelesen, HÖR DOCH ENDLICH MAL ZU, was ich Dir sage").

    Ich entschuldige mich für das "alberne" Schwafeln - ich versuche ein Bild zu zeichnen, das ich wieder und wieder und wieder bei Menschen sehe, die Tiere "behandeln" wollen (oder anleinen, halftern, pflegen ...) und SICHTBAR unsicher sind.

    Was auch immer du entscheidest, mein Vorschlag war und bleibt, dass du dich selbst daran hältst, weil es für dich richtig ist.

    wie, bitte, soll der Hund Vertrauen in dich haben, wenn du dir selbst nicht traust?


    Tue und steh dazu. Ist schwierig, weiß ich, aber ich habe gelernt, dass Hunde kaum etwas mehr schätzen als Verlässlichkeit.

    Ich versuche mal aus Sicht des Hundes ein Bild zu malen:


    Aus meiner bekannten, sicheren Umgebung - in der ich zwar meine Mama vermisst habe, aber mein Papa da war - wurden erst meine Geschwister und dann ich ganz plötzlich verkauft an völlig unbekannte Leute ohne Garten, ohne andere Hunde (klingt so von der Beschreibung hier) ohne freien Zugang jederzeit nach draußen. Ich kenne hier, im neuen Heim, NICHTS. Ich kenne hier niemanden. Ich brauche ganz dringend jemanden, an dem ich mich 100000% orientieren kann - vorzugsweise Papa oder Mama, notfalls einen anderen Hund und wenn es gar nicht anders geht, eben einen Menschen, der ABSOLUT SICHER weiß, was richtig ist und was falsch.

    Leider weiß "mein" Mensch nicht mal, dass ich vor Unsicherheit nicht auf Kommando IRGENDWO anders Pipi machen kann. "Mein" Mensch guckt mich ratlos an, als sollte ICH sagen, wie es weitergeht! Warum soll ich Treppen steigen? Warum soll ich in mir völlig unbekannter Umgebung, wo alles falsch riecht, wo Geräusche sind, die ich nicht kenne - PIPI machen? Das ist HÖCHST PRIVAT!


    Übertrieben? Ich glaube: Nein. Ich habe in der Zeit, in der ich Hunde habe, von eben den Hunden gelernt, dass ICH, der Mensch, als Hund eine totale Niete bin. Hunde tolerieren mich als "disabled" und "bemitleidenswert". Erst dann, wenn ich Hunden zeige, dass ich auch "was drauf habe" (etwas aus Hundesicht Wichtiges/Sinnvolles), kommen wir zusammen. ABSOLUTE SICHERHEIT zu geben, heißt oft auch "über den eigenen Schatten springen und Hundekacke wegmachen". So what? Man hat sich ja keine Wolldecke gekauft. Warum nicht mal 6 Stunden neben dem Hund auf dem Boden liegen / sitzen, am Laptop arbeiten und EINFACH DA SEIN? Oder 24 Stunden? Zwischendurch Kacke wegmachen ... und Futter bereitstellen? Und einfach mal alle eigenen Fragen komplett ausknipsen, einfach ZUVERLÄSSIG da sein, zuverlässig die Klappe halten, zuverlässig immer dieselben Handlungen ausführen, Körperkontakt anbieten und beim kontrollierten Pipimachen auf dem Hundeklo loben - GENAUDASSELBE Lob gibt's dann später draußen auch. Hunde sind nicht doof, die können umlernen. Menschen stellen sich da oft viel bornierter an :-)


    Ist nur ein Angebot des Perspektivenwechsels. Quintessenz soll sein: Ich verstehe die Ratlosigkeit der Threadstarterin, aber ich muss, als Mensch, überhaupt erstmal "beweisen", dass ich einen Hund ersetzen kann. Es hilft, Elternhunde und Kinderhunde über ein paar Wochen lang bei Erziehungsmaßnahmen zu beobachten.


    ZEIT. GEDULD. Versucht's mal mit Bierbrauen als Hobby, das bringt einem beides im Überfluss bei :D

    Soll heißen: A) mit Schreiben kann man IMMER Geld verdienen, wenn man FÜR LESERINNEN schreibt, statt einfach nur für sich selbst.

    Beziehst du dich mit dieser Aussage ausschließlich auf die Nutzung von KI generierten Texten? Falls nicht, was bedeutet in dem Fall verdienen: Bücher verkaufen oder auch Gewinn generieren?


    Die Aussage meinte ich schon generell :-)


    Aber ich meinte sie auch im Kontext der KI-Nutzung - eben in dem Sinne, dass man KI als Hilfsmittel einsetzt und die "menschliche Komponente" zum Steuern statt zum Malochen einsetzt.

    Mit "Geld verdienen" meine ich generell: Mehr einnehmen als ausgeben. Alles andere ist Hobby - schön, toll, gut, aber ohne Anspruch auf "Professionalität". Das meine ich nicht abschätzig, ich unterscheide nur ganz banal zwischen "macht Spaß" und "macht Geld". Wenn man beides verbinden kann, ist das wunderbar, aber es ist nicht VORAUSSETZUNG fürs Geld-Verdienen.



    Marc Albrecht

    Weil's gerade passt:

    Jane Friedman versus Amazon


    ... in Kürze: Jane Friedman hat auf Amazon und anderen Plattformen Bücher entdeckt, die unter ihrem Namen veröffentlicht, aber nicht von ihr geschrieben wurde. Das heißt, dort verdient jemand mit "KI"-verfassten Büchern Geld, weil er/sie/es den Namen einer bekannten Autorin als Verkaufsargument nutzt. DAS ... ist ein Problem.


    Marc Albrecht


    Edit: Natürlich wurde das immer schon gemacht. Beispiel Enid Blyton (vor allem in Deutschland als gekauftes Pseudonym oft genutzt) oder Alfred Hitchcock (Drei ???). Das Problem besteht darin, dass es heute in Minuten/Stunden möglich ist, mal eben schnell ein Buch zu produzieren, mit einem bekannten Namen zu publizieren, Geld abzugreifen und weiterzuziehen. "Früher" war da meist noch ein Verlag beteiligt ... und "früher" dauert die Publikation JAHRE. Da kam es mitunter sogar zu Qualitätssicherungen ... manchmal.

    Tut mir Leid, dass ich dich nochmal behelligen muss, aber —- das gibt es?


    Ja, das gibt es - und Amazon ist regelrecht überlastet mit dem Problem. Ging vor einiger Zeit auch durch die internationale Presse. Schon vor ChatGPT gab es Tools dazu (genaugenommen sogar schon vor Jahrzehnten, nur nannte man die damals nicht künstliche-Idiotie = KI) ... inzwischen ist es aber ein echtes "Problem".

    Ich stehe dem - als hauptberuflicher Softwareentwickler - gespalten gegenüber. Auf der einen Seite: Ja, es werden Jobs wegbrechen. Auf der anderen Seite: Wie das während der industriellen Revolution ja auch so war. Es entstehen halt neue Jobs. Für uns Programmierer ist das - im professionellen Bereich zumindest - derzeit kein echtes Thema, weil das Schreiben von Code (was die "KI"-Systeme bislang machen) in meiner Erfahrung vielleicht mal 5-10% der Gesamtarbeit ausmachen. Den Rest muss immer noch ein Mensch leisten, weil ein Großteil daraus besteht, das zu lösende Problem überhaupt erstmal in "programmierfähige Beschreibungen" zu übersetzen. Und das können gesteuert-Statistiken (was heute als AI/KI gehypet wird) nicht (und werden es IMHO auch nie können, dazu bedarf es des nächsten Schritts in der KI).


    Im Bereich SCHREIBEN mache ich die Beobachtung, dass viele "KI"-Systeme deutlich(!!) besser schreiben als die allermeisten (oft selbst ernannten) Journalistinnen (als Beispiel). Sie machen Fehler ("sie" = beide Seiten). Bei der KI nimmt man das als "Beweis" dafür, dass diese Systeme so bald die Menschen nicht ersetzen werden, bei den Menschen nimmt man exakt dasselbe als Gegenteil ("sind halt Menschen und Menschen machen Fehler"). Das heißt, der Umgang mit dem, was KI heute kann, ist noch viel unausgebildeter als die KI selbst :-)

    Wenn man mit Schreiben GELD verdienen will, sind diese Systeme - IMHO - "Gold wert". Sie bieten funktionierende Gerüste, geben Inspirationen, erledigen einen Gutteil der (doofen) Arbeit (s.o.: Das eigentliche Schreiben). Die menschlichen "Betreuer" (Autorinnen) müssen nur noch aus der Suppe ein Essen machen - oder ein Buch. Und das ÜBERARBEITEN ist sowieso Bestandteil des Schreibprozesses.


    Soll heißen: A) mit Schreiben kann man IMMER Geld verdienen, wenn man FÜR LESERINNEN schreibt, statt einfach nur für sich selbst. B) KI-Systeme können, wie Rechtschreibkorrektursysteme, eine echte HILFE sein.