Beiträge von HerrSchobert

    > Deshalb sollte man bei allen Hunde die Pfoten ausscheren.


    Als allgemeingültige Regel halte ich das für falsch. Die Haare zwischen den Zehen übermitteln Informationen über den Untergrund, der Hund ist an diese Haare und damit an die Gefühle gewöhnt. Das einfach auszuscheren halte ich für ... sehr grenzwertig.
    Im Winter zum Schutz der Pfoten bei Arbeit ist es sicher gut. Generell aber: In meinen Augen niemals.

    Moin,



    vorab: Ich halte wenig von Urteilen aufgrund von Rassen. Ich kenne einfach zu viele Hunde bestimmter Rassen, die "atypisch" sind, als dass ich da zuviel Wert drauf legen würde.
    Von daher sind die Antworten, die ich Dir anbieten kann, wirklich nur auf meine beiden bezogen.


    > Also: Was machst Du so mit den beiden um sie auszulasten? (Mattes brauch auch viel Bewegung, aber Der kann sich anpassen, wenn er mal nicht so lang rasukommt...)


    Vielleicht ist das sogar das "typischste": Beide sind sehr(!) bewegungsfreudig. Wir machen "Zugsport" (Du findest Videos von uns unter http://www.youtube.com/HerrSchobert ) - und erst damit konnte ich beide so auslasten, dass sie für "normale Dinge" zugänglich wurden. Vorher war an "Leinenführigkeit" oder ähnliches nicht einmal im Traum zu denken. Zugsport ist auch gleichzeitig für den Kopf eine prima Auslastung (siehe Video zum "Joggen mit Zughunden").
    Dabei sind die Unterschiede zwischen den beiden sogar bei ihrer Lieblingsbeschäftigung (Laufen) sichtbar: Emma ist hochkonzentriert, läuft sehr gleichmäßig, ausdauernd und in einem konstanten Tempo, setzt Kommandos sofort und perfekt um und ackert auch im müden Zustand noch gegen jedes Hindernis an. Herr Schobert hat gerne den Kopf in der Luft, die Augen in der Landschaft (und dann, wenn ich nicht aufpasse, schnell mal die Nase am nächsten Baumstamm geprellt), läuft kurze Strecken deutlich schneller als Emma (in einem wunderschönen, langgestreckten und fließenden "Flug-Galopp"), ist aber ebenso schnell aus der Puste und läuft dann nur nebenbei mit. Zug-Kommandos kennt er (und das reicht ihm völlig - umsetzen kann Emma sie dann ja).


    > Wie machst du das Köpfchenmäßig? Hundesport, Kunststücke, .. was anderes?


    Der Zugsport lastet uns drei völlig aus. Wir haben in diverse Sachen reingeschnuppert (Hindernislauf - sowas wie "Agility", nur mit Spaß statt Wettkampf, Nasenarbeit), hatten aber gemeinsam keinen Spaß daran. Wobei gesagt sein muss, dass beide Hunde sich im letzten Jahr nochmal deutlich entwickelt haben (sie sind jetzt etwas über drei Jahre alt). Herrn Schobert würde ich heute gerne mal Hütearbeit machen lassen - der Hütetrieb ist in beiden sehr stark, ich habe ihn durch die Zugarbeit zum Glück "in den Griff" bekommen (Rehe und Co sind jetzt "Wettkampf-Partner", nicht mehr ausschließlich Hüteobjekte).
    Tricks lernen beide sehr unterschiedlich. Emma braucht bei Aufgaben, die sie für sinnlos hält, sehr lange, führt sie dann aber stets sauber und "zackig" aus. Herr Schobert kapiert im Grunde alles "sofort", hakt es als erledigt ab und wartet auf 'was Neues. Warum sollte man ds Erlente abrufen können? Es reicht ja, es zu kennen :) "Tricks" sind bei uns in der Regel job-bezogen (also zugbezogen), nicht "show".


    > Brauchen die wirklich nur so wenig Futter? (Sorry hört sich doof an, aber find ich interessant)


    Eine heikle Frage. Ich füttere roh, bin aber inzwischen ein "Barf-Gegner" (weil "Barf" in meinen Augen mehr eine Religion als alles andere ist). Von daher bin ich voreingenommen.
    Meine beiden brauchen, wenn man nach den Bibeln der Barfer geht, sehr wenig Futter. Ich füttere nach Bedarf, hier wird grundsätzlich nichts vorher gemessen. Was ich als angenehm empfinde: Beide sind nicht futterneidisch (weder aufeinander noch auf andere Tiere) und fressen nur, solange sie Hunger haben. Das heißt nicht, dass sie nicht gucken, ob sie mal 'was abstauben können :) Aber "Leckerli" sind zum Beispiel völlig uninteressant - wenn gearbeitet wird (egal, was), dann ist die Arbeit für beide wichtiger als alberne Lachskekse und sowas :)
    Ich gebe für das Futter für beide zusammen inklusive Öl, Bierhefe (das sind die "Zutaten" zum Obstbrei, die ich als einziges dazunehme), Blut, Fleisch, Knochen und Co ca. 60,-€ im Monat aus. Mal mehr, mal weniger, kommt auf die Lieferlage an. Ich habe aber das Glück, einen Hausschlachter/Jäger "zur Hand" zu haben, bei dem ich sehr flexibel frisch einkaufen kann.


    > Wachen sie? Haben sie auch Schutztrieb?


    Hütetrieb: Sehr stark, aber "leitbar", mit viel Arbeit in der Erziehung. "Wachen" im Sinne von "Haus bewachen": Nein. Allerdings haben sie einen sehr starken "Rudelinstinkt", alles, was nicht zum Rudel gehört, ist erstmal "fremd" (meine beiden halten Abstand zu fremden Menschen, was bei Besuch im Haus SEHR angenehm ist), Briefträger z.B. werden schnell und problemlos akzeptiert, wenn ich ihnen ein-, zweimal gezeigt habe, dass diese Leute ok sind.
    Der Hütetrieb (eigentlich ja Jagdtrieb ohne Tötungsfinale) ist allerdings so stark, dass ich sie nur abwechselnd frei laufen lasse, weil dann der Rudeltrieb im Zweifelsfall stärker als der Jagdinstinkt ist. Ansonsten halte ich sie an der Leine, was bei unseren gemeinsamen Aktionsarten aber kein Problem ist. Das würde ich in jedem Fall nicht verallgemeinern, es ist eine Erziehungsfrage und bei uns auch dem Geschwister-"Problem" geschuldet (sie "peitschen" sich gegenseitig hoch).


    > Wie siehts aus mit Fremden, sind die wirklich so scheu?


    "Scheu" würde ich bei meinen nicht sagen, sie sind sehr neugierig - aber auch sehr vorsichtig. "Scheu" würde in Angst umschlagen, und ängstlich sind die eigentlich nicht. Sie halten bei Besuch Abstand und beobachten aus sicherer Entfernung. Da sie sich ganz an mir orientieren, kommen sie hinter mir auch auf Fremde zu - und wenn die selbstsicher und in sich ruhend sind, werde sie auch beschnüffelt.
    Es dauert in der Regel 20-30 Minuten, bis einer von beiden sich ein Bild gemacht hat und einen Fremden "akzeptiert", also ganz an ihn herangeht.
    Vorteil: Fremde werden nicht angesprungen, nicht angegriffen, nicht mit Dreckpfoten oder sonstigem betatscht.
    Nachteil: Auf manche "Hundefreunde" wirkt das vorsichtige Verhalten wie "Angst" und "Verhaltensstörung". Diese Verurteilung habe ich schon von selbst ernannten "erfahrenen Hundetrainerinnen" gehört.


    > Wenn sie überall mithinmüssen, können sie dann gar nicht alleine bleiben, oder?


    Sie müssen überhaupt nicht überall mit. Sie haben keinerlei Probleme damit, allein zu Hause zu bleiben (wenn ich ihnen das sage). Allerdings gibt es auch da Unterschiede: Herr Schobert liebt das Autofahren - und bleibt auch gerne längere Zeit im Auto, um die Welt um sich herum zu beobachten. Zwei Stunden im Auto sind kein Problem für ihn.
    Mrs Peel findet Autofahren völlig idiotisch (sie kommt nur - gerne - mit, wenn wir bestimmte Aktionen vorhaben, die ich dann auch vorher ankündige) und bleibt daher lieber im Pferdeheu sitzen, um dieses zu hüten.
    Ich lasse beiden immer die freie Wahl, ob sie mitkommen wollen oder nicht. Sie entscheiden sich völlig frei - in der Regel bleibt Emma zu Hause und Schobi kommt mit.


    > Ist das anders wenn noch ein Hund vorhanden ist?


    Meine beiden grenzen andere Hunde aus unserem Rudel aus. Es braucht viel Geduld, einzelne bestimmte Hunde in das Rudel zu lassen (auch nur als "Gast"). Wer allerdings zum Rudel gehört, ist dann auch akzeptiert.
    Das ist, ganz sicher, auch eine Erziehungs- oder vielmehr Entwicklungsfrage.


    > Sorry für die Frageflut


    Sorry für die Romane zur Antwort :D

    Herr Dr. Schobert und Mrs. Emma Peel sind mutterseitig reinrassige Berger des Pyrenees. Der oder die Väter ist/sind unbekannt. Der dritte im Wurf sieht seiner Mutter am ähnlichsten (kürzeres, drahtiges Stehfell, kantigerer Kopf).
    Gegen "Modehunde" habe ich 'was. Aber falls meine beiden (angeblich sich relativ typisch für die "Rasse" verhaltenden) Hunde in irgendeiner Weise Antworten auf Fragen geben können: Immer her damit.

    Herrje ... ich bezeichne unerzogene Köter als Mistköter, egal, welcher Rasse sie angehören. Und "Fußhupen" ist ein gängiger Begriff. Wenn Du das nicht magst, verwende den Begriff nicht - und gut.


    Ich bezeichne mich nicht als Hundefreund. Vielleicht rettet das die Situation?


    Und kleine, giftige, kläffende, nervtötende, verzogene, alles dürfende, verfressene Viecher gehen mir auf den Keks. Rasse egal, Farbe egal, Felllänge egal.

    hätte, könnte, wollte, wäre.


    Der fremde Hundehalter weiß aber doch nicht, was Sache ist (ich bleibe dabei, dass er sich falsch verhalten hat). Du scheinst von jedem fremden Hundehalter "optimales Verhalten" zu erwarten - und das finde ich verkehrt.


    Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Du eine Meute oder einen einzelnen Hund bei Dir hast. Emma kann sich durchaus als Schutz vor die Meute (oder Rudel, wir wissen ja nicht einmal, ob es "ihre" Hunde oder Pflegehunde oder sonstwas Hunde waren) gestellt haben. Durchaus möglich, dass sie, wäre sie alleine mit Dir gewesen, still geblieben wäre.


    Ich wiederhole: hätte, könnte, wollte, wäre. Für Versicherung und "Recht" bist Du "Schuld", weil Dein Hund gebissen hat - völlig egal, ob angeleint oder nicht. Bellen ist erlaubt, beißen nicht - ganz einfach (egal, ob wir das "richtig" finden oder nicht).
    Während ich anfangs der Ansicht war, dass alleine der Terrier-Nicht-Halter sich falsch verhalten hat, sehe ich das nach der tröpfelnden Nachinformation nun ganz anders. Ich stimme denjenigen hier zu, die bei beiden Hundehaltern grobe Fehler sehen.


    Aber: Auch diese Einschätzung basiert nur auf den momentan bekannten Informationen, kann also wieder völlig falsch sein.

    Sorry, ich finde es nicht fair, dem Forum am Anfang vorzuenthalten, dass da statt EINES unangeleinten Hundes gleich mehrere sitzen. Das ist eine andere Situation! Und selbstverständlich gilt dann die Antwort "anleinen" auf die Frage "was tun" nicht - wie unsinnig, diese Frage ohne alle Informationen zu stellen! Das wäre ja so, als fragtest Du "meinem Hund qualmen die Pfoten so seltsam, was soll ich tun" und informiertest erst viel später, dass der Hund komplett in Flammen steht.
    Außerdem ist das Signal an NORMALE Hundehalter durchaus "der Hund ist lieb und lässt sich auch von herankommenden Hunden nicht aus der Ruhe bringen". Das muss jemand mit etwas Hundeerziehungserfahrung einfach wissen! Du kannst nicht von jedem x-beliebigen Hundehalter "zig Jahre Erfahrung im Grundgehorsamvermitteln" erwarten. Brrr.


    Weiterhin außer Frage finde ich, dass der Terrier-Halter seinen "ausflippigen" Hund nicht hätte heranbringen sollen, das Verhalten war und bleibt "falsch". Ich würde mich in der Situation auch keiner großen "brav sitzenden" Hundegruppe nähern.


    Für den (für mich unwahrscheinlichen) Fall, dass Du diesmal alle Informationen über die Situation geliefert hast, würde ich meinen Ratschlag abändern in "NICHT stehen/sitzenbleiben - sondern kontrolliert und RASCH weitergehen". Das Stehen-/Sitzenbleiben finde ich in der momentanen Version der Situationsbeschreibung falsch.

    > was hätt ich machen sollen?


    in dem Fall, in dem der fremde Hundehalter mit Dir reden will, ganz klar Deinen Hund anleinen. Das finde ich auch nicht weiter fragwürdig - man kann ja nicht fremden Menschen das Stehenbleiben verbieten. Er hätte Dich auch einfach nach dem Weg fragen oder auf ein 400m weiter verendetes Reh hinweisen wollen können.


    Davon abgesehen hätte er auch aus Abstand heraus fragen können, ob er samt Hund herankommen darf.

    > Sie hätte nicht treten sollen, schreien und ab pui mit den händen fuchteln hättens auch getan, denke ich.


    Das wäre für die durchgeknallten Kanalratten das Zeichen zu "he, hier geht die Post ab, jetzt aber richtig drauf" gewesen. Die Threadstarterin hat stattdessen absolut korrekt ruhig und konsequent den Weg zwischen den beteiligten Hunden blockiert. Wenn die Schwachmaten nicht rechtzeitig bremsen können, ist das allein ihr Problem. Es kann immer mal ein Baum im Weg sein (das erkennt mein Grobmotoriker auch meist erst im allerletzten Moment - vielleicht hat er deshalb eine deutlich kürzere Schnauze als seine Schwester?).


    > Dann wäre die olschke warscheinlich nicht so geladen gewesen.


    Es spielt keinerlei Rolle, wie "geladen" eine unfähige Pudelbesitzerin ist, wenn die Threadstarterin alle beteiligten Hunde durch ihr Verhalten geschützt hat. Die Pudelrudelnudel wäre noch viel geladener gewesen, wenn eines ihrer Maultäschchen als Snack im Kiefer von Sammy gelandet wäre.
    Manche Hundehalter brauchen eine gewisse "Grundladung". Wahrscheinlich belästigen sie durch ihre freilaufenden Fellbomben deshalb so gerne ihre Umwelt.

    > Dieser fühlt sich von dem kaum einem Meter vor ihm geifernden Terrier ziemlich provoziert und springt plötzlich auf...es kommt zu einer Beißerei...wer ist Schuld???


    Leider in der Regel - nach Ansicht der Versicherungen - immer der Beißer, nicht der Chaot. Ich habe das leider auch schon erlebt. Ein Hund, der sich "natürlich" verhält, ist "Schuld", nicht die unerzogene Töle.


    Was für Versicherungen "Schuld" ist, entzieht sich oft dem gesunden Menschenverstand. Zum Glück habe ich auch schon verschiedene Ordnungsamtmitarbeiter erlebt, die ihr Gehirn nicht morgens im Spind lassen :)

    Ah, ok, jetzt verstehe ich Dich besser :)


    > Na - ein mir unbekannter Hund könnte mich schon täuschen.


    Ok, die Frage geht also im Grunde an die Ursprungsfragestellerin - und entspricht meiner Frage, ob "satt" oder "appetit" gemeint ist :)


    > Um rauszufinden wann sie mir das Signal "satt" gibt.


    Danke, ich hatte es als Lösungsansatz, nicht als Experimentansatz verstanden.


    > Tun meine Hunde nicht, der Output ist wirklich übersichtlich.


    Ok, es ging aber ja nicht um Deine Hunde, sondern um den Hund der Fragestellerin - oder alternativ um einen x-beliebigen Hund :)


    > Im Prinzip richtig - aber nach 6 Wochen sieht man schon eine Tendenz.


    Aber die Fragestellerin barft ja erst seit 6 Wochen ... und die Fragen nach Gewichtsänderung etc. waren ja bislang eher "halbherzig" beantwortet.


    Dank!