Beiträge von HerrSchobert

    Moin,


    keine Sorge, ich will und werde keine Grundsatzdiskussion auslösen (schon weil die mich nicht interessiert) :) Ich mag lediglich dieses Beharren auf "das muss aber alles genau abgewogen sein, sonst ernährst Du Dein Tier nicht richtig" nicht. Ich lehne diese "Barf-Religion" ebenso tief ab wie jede andere fundamentalistische Religion.


    > Das Füttern von ganzen (Beute)tieren, also inklusive Innereien, Darm, Fell, usw usf..., halte ich auch absolut für die natürlichste Variante.


    Da meine Hunde Fell, Innereien etc. bekommen, hoffe ich, nicht allzu blasphemisch zu sein :)


    > An dem Punkt, wo man Wölfe/ freilebende Caniden aber mit Hunden und das Nahrungsangebot und Fressverhalten beider Tiere gleichsetzt, hörts für mich auf.


    Wer will denn "gleichsetzen"? Man schaut sich doch lediglich an, wie freilebende ähnliche Tiere fressen - und versucht, für sich selbst eine passende Kompromisslösung zu finden, oder? Wenn man alleine das Fressverhalten von Gehegewölfen (die für die meisten "Untersuchungen an freilebenden Wölfen" herhalten müssen) mit dem Fressverhalten von freilebenden Wölfen vergleicht (und die Unterschiede bedenkt), ist doch klar, dass man kaum etwas 1:1 umsetzen kann.


    > Das Fleisch, das wir verfüttern, hat in der Regel nicht annäherungsweise den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, der bei wilden Beutetieren vorhanden wäre.


    Verstehe ich nicht. Meine Hunde bekommen ganze Beine (Pferde, Rinder, Rehe, Schafe, sonstiges), verschiedene Mägen, Innereien, Blut etc. Was ist daran anders als bei "wilden Beutetieren"? Du widersprichst Dir ja sogar selbst, wenn Du weiter unten schreibst, dass "wilde Beutetiere auch mal unter Mangelernährung leiden können" - das passt doch nicht zusammen?


    > Bei meinem Haustier möchte ich aber nicht, dass es irgendwie so das bekommt, was grad so anfällt, sondern dass es das bekommt, was es täglich braucht.


    Abgesehen davon, dass alle mir bekannten Aussagen aus "berufenem Mund" (nämlich von Menschen mit jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung in der Hundeernährung) eben gerade nicht von "täglichem" Bedarf, sondern von mittel- bis langfristigem Bedarf sprechen: Auch hier verstehe ich den Vergleich nicht:


    > Warum also Über- oder Unterversorgungen simulieren, wenn man es vermeiden kann?


    Wer hat denn wann und wo nachgewiesen, dass Caniden täglich (womöglich gar stundengenau) aufs Gramm genau die "theoretisch richtige Mischung" brauchen? Es ist doch im Gegenteil immer vom "Durchschnitt" die Rede, also gerade nicht vom "bei jeder Mahlzeit/an jedem Tag exakt genau so und so viel".
    Tiere sind - genau wie Menschen auch - ganz unterschiedliche Futterverwerter. Der eine kommt mit fetthaltiger Nahrung besser zurecht, der andere hat Schwierigkeiten beim Calcium, der dritte kann die Vitamine nicht ausreichend auslösen usw. Da mit reinen Zahlenwerten zu hantieren, finde ich (nochmal: Sorry!) FALSCH. Es muss auf das einzelne Tier ankommen, nicht auf theoretische Listen und Pläne.


    Für richtig halte ich: Eine breite Palette an Nahrung anzubieten, die sich die Natur (sic!) zum Vorbild nimmt, und dann das einzelne Tier genau zu beobachten. Nimmt es zu? Nimmt es ab? Wie verändern sich Verhalten, Bewegungsabläufe, Aufmerksamkeit, Fittness, Fell, Ausscheidung etc?
    Das sehe ich doch jeden Tag. Es bedarf keinerlei Mühe, das eigene Tier zu beobachten. Bei vielen TroFu gefütterten Hunden sehe ich sehr gelbe, schlechte Zähne, zum Teil abgebrochen, erlebe Maulgeruch und deutlich mehr allgemeinen "Mief" als bei den meisten "irgendwie roh" gefütterten Hunden (aber eben nicht immer, nicht bei allen, nicht "pauschal gottgleich richtig").


    So sehe ich doch beispielsweise, dass meine Hunde einen Tag nach dem Fressen von Wild-Fett/-Speck besonders kräftig und willig arbeiten. Das ist reproduzierbar. Also können sie dieses Fett offenbar gut verwerten. Ich sehe, dass sie bei zu langem Fehlen von Blättermagen oder Obst-/Gemüsebrei insgesamt zunehmend weniger Appetit haben. Also achte ich darauf, dass ich wahlweise "gefüllten" Magen oder eben Brei regelmäßig mitfüttere. Usw. usf.


    > Weils "unnatürlich" ist?! Mein Haushund IST unnatürlich!


    Meine Hunde sind nicht "unnatürlich", sie sind lediglich nicht "wildlebend". Sie sind auf natürliche Weise geboren worden, nicht in einem Reagenzglas, sie leben relativ artgerecht (leider ohne Jagen, gebe ich ja zu) und sie überleben ohne Medikamente und Beatmungsgeräte, daher halte ich sie für ausreichend natürlich, um sie eben nicht mit Pipette, Milligrammwage und Computerprogramm zu füttern.
    Bei einem kranken Tier würde ich vermutlich sehr genau abmessen, was es bekommt. Bei einem Tier, das bekannterweise schlecht die benötigten Stoffe aufnimmt, würde ich entsprechend reagieren.
    Aber wie Du schon schreibst: Bei einem gesunden Tier, das normale Verdauungsfähigkeiten und einen funktionierenden Metabolismus hat, finde ich eine über "die Woche hinweg" breit angelegte Ernährung sinnvoller (auch für das Tier selbst) als ein Abwiegen von jedem Gramm.

    Auf die mg-Fragen kann ich nicht antworten, weil ich einer "anderen Religion" angehöre (ich glaube, dass ein in freier Wildbahn aufwachsender Canide selten Gelegenheit hat, sich erst durch Bücher zu lesen, um dann mit einer fein geeichten Küchenwage seine Beute abzuwiegen - entsprechend wird hier auch grundsätzlich nichts abgewogen). Wenn's bei uns Knochen gibt, gibt's Knochen - auch mal 2-3 Tage (das sind meistens Wild- oder Rinderknochen, manchmal Pferdeknochen, die immer Fleisch, manchmal Sehnen und sonstiges mitbringen). Wir versuchen, die Abwechslung über längere Zeiträume hinweg zu schaffen ...
    Ich habe es von Anfang an so gehalten, d.h. meine Hunde waren ungefähr in dem Alter, in dem Deiner jetzt ist. Sie haben es überlebt :)


    Unser Fleisch bekommen wir zum Glück von einem Hausschlachter zwei Orte weiter (der auch Jäger ist ...), daher bestelle ich online sehr selten (wenn, dann meist Pferd bei der Rossschlachterei.de)

    Ich habe in den letzten Tagen sehr viele Gespräche mit der Überschrift "ich brauche jetzt sofort unbedingt ein Notebook/Laptop" gehabt ... und versuche mal zusammenzutragen, was ich an Tips aus eigener jahrelanger Notebooknutzung beitragen kann:


    - Billighersteller wie Acer würde ich aus leidvoller Erfahrung meiden (zwar vorbildlicher Support, aber immer wieder schlechte Komponenten, was hilft der Support, wenn die Gewährleistung abgelaufen ist?)
    - lieber keine Hochleistungsgrafik im Notebook (führt schnell zu massiven Hitzeproblemen), ich weiß, dass das ein unangenehmer Tip ist, aber zum ARBEITEN braucht man keine High-End-3d-Leistung, in Windows würde ich Aero und ähnliches Klicki-Bunti sowieso grundsätzlich abschalten (spart Strom)
    - unbedingt auf LANGE Laufzeit achten: Die von den Herstellern angegebenen Laufzeiten gelten unter "Textbedingungen", also ohne jede Last, man kann problemlos die angegebenen Zeiten HALBIEREN, um realistische Zeiten zu erhalten
    - alternativ von vornherein einrechnen, dass man immer mit Netzteil arbeitet, ABER: Längere Laufzeit heißt erfahrungsgemäß meistens auch, dass das Gerät weniger heiß wird und das ist ...
    - außerordentlich wichtig: Auf GERINGE Hitzeentwicklung achten, nichts ist so nervig wie schmerzhaft verbrühte Oberschenkel (besonders gravierend: Apple - EXTREM heiß!)
    - damit einhergehend: Möglichst auf geringe Geräuschentwicklung achten! Anfangs stört das Rauschen meistens nicht, aber wenn man nachts mal die Ruhe nutzen und ordentlich vorankommen will, lernt man LEISE Notebooks zu schätzen!
    - subjektiv, aus meiner Sicht aber dennoch sinnvoll: Mattes Display, kein Glanz (es sei denn, man will definitiv NUR in dunkler Umgebung arbeiten!)
    - die Nutzbarkeit der Tastatur ist nicht unwichtig, allerdings finde ich subjektiv, dass man sich hier mit einer USB-Tastatur durchaus behelfen kann


    Angenehmerweise führen diese Punkte zusammengenommen ganz schnell zu einer sehr geringen Menge in Frage kommender Geräte. Hitze, Lautstärke und Laufzeit fallen nämlich zusammen (und erhöhen leider den Preis in der Regel um 100 bis 200 Euro, was sich in meinen Augen aber UNBEDINGT lohnt).


    Persönlich bin ich nach verschiedenen (Marken-)Herstellern (einsclhießlich Apple, Acer, FujitsuSiemens, HP, Dell) bei Lenovo gelandet. Lenovo ist NICHT "ehemals IBM", sondern hat nur lange Zeit für IBM die Geräte hergestellt, ist aber ein unabhängiger Hersteller. Seit der Beendigung der Zusammenarbeit hat es ein paar Baureihen mit schlechter Qualität gegeben, inzwischen hat sich aber insbesondere die Business-Klasse recht gut gefangen. Leise, langlaufend, völlig kühl bleibend und trotzdem hohe Leistung. ABER leider etwas kostspieliger als "pinke bunte Quietscheklötze" :)
    Nein, das kann keine ausschließliche Empfehlung sein - schon deshalb nicht, weil die persönlichen Präferenzen bei jedem etwas anders ausfallen ...

    Darf ich als "Mann" etwas beisteuern?


    Ich kenne Deinen Mann nicht. Aber ich würde in der beschriebenen Situation folgende Befürchtungen haben:
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn sie keine Lust hat?
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn sie keine Zeit hat?
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn sie krank ist?
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn schlechtes Wetter ist?
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn sie im Urlaub ist?
    - bleibt das Tier an mir hängen, wenn sie auf einmal ein Pony will?
    - was ist überhaupt mit Urlaub?
    - darf ich mein Bett behalten?
    - muss ich meinen Platz auf dem Sofa räumen?
    - wieviel von meinem Mittagessen darf ich selber essen?


    Da ich aus Erfahrung die ersten 6 Fragen alle mit "Ja" beantworten kann, wäre ich etwas voreingenommen.


    Zweitens würde ich als Lebenspartner gerne ernstgenommen werden, d.h. ich möchte offen über die anstehenden und nahezu unvermeidlichen Probleme informiert werden: Mit einem halben Jahr ist der Hund erstmal niedlich, lieb und toll. Aber dann kommt die Pubertät. Und die dauert. Und die nervt (bei vielen Hunden, nicht bei allen). Erziehung heißt, dass beide Menschen konsequent sein müssen - und das heißt, man muss sich absprechen und auf bestimmte Verhaltensweisen einigen (ich sage nur: "Sofa" - im derzeitigen Sofa-Frage-Thread habe ich unsere Situation schon beschrieben).


    Nun habe ich das "Glück", dass ich unbedingt Hunde haben wollte. Da ich mich hier zu Hause ohnehin um alle Viecher kümmern muss, weil meine Frauen ständig 'was Besseres zu tun haben, waren die eingangs erwähnten Fragen nicht ausschlaggebend. Ich habe, bevor ich mich aktiv nach Hunden umgesehen habe, meine Frauen gefragt, ob sie mir helfen würden, auch mal mit den Hunden rausgehen würden etc. Klar, natürlich, alles kein Problem ... pffrrt. Von wegen! Frauen haben ja ständig kalte Füße, kalte Hände ... und bei "schlechtem Wetter" wollen Frauen lieber auf dem Sofa kuscheln als einen Waldlauf zu machen.


    Zurück zum Anfang: Ich kenne Deinen Mann nicht. Aber vielleicht kannst Du aus Obigem Ansätze zum Verständnis seiner möglichen Situation entnehmen - und daraus eine Überzeugungsstrategie entwickeln?

    Oh, die Hundeplätze habe ich meinen ganz leicht schmackhaft gemacht: Ich habe mich reingelegt, mich begeistert darin gewälzt und einfach mal eine Folge Doctor Who im Hundeknautschi geguckt.
    Morgens, wenn wir drei zum Frühstücken gehen, hüpfen sie mit Begeisterung auf ihre Plätze (mal der eine hier, mal der andere da ...), nicht, dass ich noch auf die Idee komme, in ihrem Knautschi zu frühstücken ...

    darf ich als ein "Menne" auch mal? :D


    Ich mag es nicht, wenn meine Hunde auf dem Sofa sind. Zwar ist mein Sofa groß genug, aber es ist - wie mein Bett - nunmal mein Sofa. Meine Hunde haben dafür einen Knautschsack (mit Kunstlederbezug, weil sie Leder/Kunstleder lieben) und einen Sitzelefanten (so ein riesiges Stoff-Vieh), auf dem sie auch gerne liegen (passen beide nebeneinander 'drauf).


    Leider findet meine Frau es ganz toll, wenn ihr ein Hund auf dem Sofa die Füße wärmt. Also sitzt insbesondere Mrs Peel mit großen Kulleraugen vor dem Sofa, wenn meine Frau da ist, schaut mich an und wartet auf mein OK, dass sie rauf darf. Das OK kommt leider, weil ich ein Schisser bin und keinen Stress mit meiner Oweia wünsche. Soll heißen: Rangfolge geklärt, Hunde nicht auf'm Sofa wenn Vaddern allein da (ist dann auch überhaupt kein Problem, es wird nichtmal gebettelt), Hunde auf'm Sofa wenn Muddern da.

    Ich denke, dass viele Hunde mit Frischfutter vor allem deshalb erstmal nichts anfangen können, weil es nicht mit Geschmacksverstärkern (egal, ob chemisch oder durch die Zusammensetzung der Bestandteile) durchsetzt ist.
    Wenn wir "frische" Pferdebeine von einem Hufkurs an Hunde verteilen, gibt's immer mal wieder Fellnasen, die daran schnuppern und sich gleich wieder abwenden. Interessant werden die Beine erst, wenn sie ein paar Tage (Wochen ...) draußen gelegen haben. Meine beiden haben heute Früh ein vom matschigen Mistregenwetter freigelegtes Bein mit Hingabe und Begeisterung auseinandergenommen (bestand allerdings ohnehin schon nur noch aus Knochen und Sehnen, den Rest hatten sie im Herbst verarbeitet).
    Insbesondere "gutes Fleisch" (das wir westlich-"zivilisierte" Menschen bevorzugen) ist für viele(!) Hunde eher langweilig. (Beispiel: Leg einem Hund Blättermagen und schieres Filet zur Auswahl hin - ich behaupte, dass die meisten sich erstmal über den Blättermagen hermachen).


    Abgesehen davon, dass ich einem Hund niemals etwas direkt vom Tisch geben würde (Hunde-Essen und Ich-Essen finden getrennt statt, ich gehe nicht an ihr Essen und sie nicht an meins) - was aber natürlich rein subjektiv und Geschmackssache ist - versuch' es mit etwas mit mehr Fett dran (Fett ist Geschmacksträger). Kannst auch etwas Butter draufstreichen :)


    Zum TroFu als "Leckerli" (auch hier bin ich schlechtes Beispiel - ich lehne "Leckerli" schlichtweg ab, meine Hunde sollen mir gehorchen, nicht dem Fressen) sehe ich das pragmatisch: Die Umstellung von der Verdauung von TroFu auf "richtiges" Essen dürfte schwieriger sein, weil die Magensäure und die Darmflora agressiver werden müssen, um die benötigten Wertstoffe auszulösen. Im "schlimmsten" Fall dürfte ein TroFu-Leckerli einfach "angelöst" durchflutschen. Klar, wenn Du täglich 2kg TroFu als Leckerli mit verfütterst, wird jeder Hund mit der Verdauungsumstellung Probleme haben - aber 2, 3 klitzekleine Bröckchen sind sicher kein Problem (dafür könnte man aber z.B. auch Brotkrumen nehmen). Lachs-Leckerli sind eine etwas elegantere Lösung, weil die meisten "frisch" gefütterten Hunde eher wenig Fisch bekommen dürften und Fisch gesund ist. Die Leckerli sollten auf die Tagesration an Fressen angerechnet werden - was schwierig ist, wenn die Nährwerte von TroFu und Frischfutter unterschiedlich sind.


    Kauartikel sind sicher erlaubt, zählen aber auf jeden Fall zum täglichen Fressen dazu. Ich habe Trockenpansen als "Notfallfutter" da. Bei getrocknetem Futter ist aber IMMER der Wasserbedarf extrem höher als bei "frischem" Futter. Meine Hunde sind daran gewöhnt, relativ viel Knochen mit zu fressen, sogenannte "Kauartikel" sind daher für sie eher "Schluckartikel" (zwei-, dreimal draufbeißen, falten, schlucken), was nicht schmeckt (das meiste getrocknete Schweinezeug) wird einfach liegengelassen.


    Urlaub mache ich nicht, daher kann ich zu der Frage wenig sagen. Sicher könnte man "Urlaub" rechtzeitig so planen, dass es eben doch eine Tiefkühlmöglichkeit vor Ort gibt und das Hundefressen in einer großen Plastikbox mitnehmen (das ist im Einzelfall vermutlich aber unpraktisch ...) - oder man dörrt das Fressen und gibt's mit viel Wasser (für ein paar Tage wird Monsignore Hund das vielleicht auch annehmen :) )