Vielleicht verbinden diejenigen Hunde, die sich gegen Geschirre wehren, mit dem Geschirr nicht ausdrücklich etwas Positives.
Meine Hündin (wir treiben Zughundespaß) LIEBT die Zugarbeit, dafür lebt sie. Aber sie hasste lange Zeit das Anziehen (des Geschirrs, weniger das Tragen, s.u.), während ihr Halsband unproblematisch war. Einige Zeit dackelte sie sogar ganz duckmäusig mit dem Geschirr rum, bis es endlich losging (und alle widrigen Umstände sofort vergessen waren).
Seitdem aber klar ist, dass das eine Geschirr zum Ziehen am Trike und das andere zum Laufen vor dem Fahrrad oder zum Joggen da ist, kommt sie von alleine an, wenn ich "Anziehen!" rufe und schlüpft regelrecht in die Geschirre. Ja, sie kommt zum "Ausziehen!" sogar nur nach zweimaligem Ruf, würde ihre "Arbeitsklamotten" am liebsten einfach anbehalten.
(Ihr Bruder hat solche Probleme nicht. Der findet jede Art von Verkleidung gut. Brille auf? Kein Problem. Hut auf? Warum nicht. In Handtuch gewickelt raustapern? Klar. Geschirre sind auch nur Verkleidungen, meint er.)
Vielleicht könnte für diejenigen Hunde, die Geschirre tragen sollen, eine ausschließliche Verknüpfung mit etwas ganz Tollem ja helfen (ich bin kein Freund von Leckerli) - notfalls eben "Rausgehen" (wenn das denn richtig Spaß macht und nicht nur zum Gassigehen dient) NUR mit Geschirr? Und dann ausdrücklich kurz (10 Sekunden am Anfang, für ein paar Tage immer wieder)? Ohne Geschirr gibt's das "ganz Tolle" dann eben nicht?
Natürlich sollten alle Fragen wie "Druckstellen, Scheuern, falsche Passform etc" geklärt sein.