Beiträge von HerrSchobert

    ... wie gesagt: Die Nij-boer-Anwender, die ich kenne, sind "nicht zertifiziert" und gehen mit ihren Hunden für meine Begriffe sehr gut, sehr vorbildlich um. Und diese Hunde HABEN freien Auslauf. Deshalb schrieb ich weiter oben scherzhaft davon, dass oftmals das Getöse von weit entfernten Fanboys für "the real thing" gehalten wird. Und anhand dieses Getöses würde ich vorsichtshalber nicht gleich die ganze Idee verteufeln.

    > und Du meinst, sowohl die Pfoten, als auch der Gelenkapparat können sich an Asphalt "gewöhnen"?


    Mit sehr viel Vorsicht: Jaein. Soll heißen: Die Pfoten sicher in gewissem (engen) Rahmen in der Lage sich anzupassen. Die Gelenke und Co ... hmm ... in gaaaaaaanz minimalem Rahmen vielleicht auch.
    Darauf (Gelenke) würde ich nicht setzen.


    > lmir sagt schon der gesunde Menschenverstand, dass ich meinen schweren Rottweiler nciht auf Asphalt dauerlaufen lass


    Richtig! Die Punkte sind "Dauerlauf" (schlecht) und "gesunder Menschenverstand"!

    > finde ich ungewöhnlich, die meisten Hunde suchen sich die Grasnarbe...


    die "meisten" stimmt wahrscheinlich. Ich kenne persönlich aber inzwischen sechs Hunde, die lieber auf dem jeweils härtesten verfügbaren Boden laufen (leider eben dann auch auf Asphalt) als auf der Grasnarbe. Einer davon ist meine besagte "Madame". Darum übern wir unsere "Rechts ran" und "Links ran" Kommandos - womit ich sie eben auf die Grasnarbe schicke.

    Ja, ich kenne Nij-boer-Fashion-Freaks, allerdings keine "zertifizierten". Ich kenne den Mann nicht persönlich und kann mir daher - auch in diesem Fall - kein auf Persönlichkeit basierendes Urteil erlauben.


    Aber ich kenne andere "Gurus" und "Leittiere", denen Heerscharen von "Tierfreunden" nachlaufen und alles nachplappern, was sie zu hören geglaubt haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass, wenn so ein "Vordenker" ganz weit vorne vor dem Heer beim Aufstehen sagt "Ich werde jetzt wach!", wird der Spruch durch die Herde weitergegeben und hinten heißt es dann "Die Erde ist flach!". Und das wird dann als die "reine Lehre" nach außen getragen.


    Wenn man z.B. sagt "ND-Leute gehen nicht mit ihren Hunden einfach nur spazieren", dann ist das eine Pauschalaussage, die schon durch EINEN EINZIGEN ND-Leut widerlegt werden könnte. Was würde passieren, wenn Herr Nij-boer ganz plötzlich mit einem Hund spazieren ginge? Stürzte dann die Welt ein?


    Oh je, viel zu viele Worte - schon wieder. Nur gut, dass ich meine Hunde nicht mehr so zusülze :) Was ich sagen will, ist doch nur dies: Genügt es nicht, sich mit den IDEEN und mit den vorgeschlagenen Verhaltensweisen zu befassen, das offenkundig Richtige zu übernehmen, das Zweifelhafte auszuprobieren und das offenkundig Falsche zu vermeiden? Muss man unbedingt auch noch unbekannte Dritte einbeziehen und ihnen Verhaltensweisen unterstellen, die sie vielleicht gar nicht zeigen würden?
    Nicht, dass es zwingend anders wäre! Aber die Theorien von Herrn Nij-boer allein geben doch schon genug Anlass zur Kritik und Auseinandersetzung, ohne dass man "dedicated Followers of Fashion" lächerlich macht.


    EDIT: Ich glaube, dass es manchmal sehr gut ist, wenn "Vordenker" (ich meine dies nicht negativ) ihre Ideen kompromisslos umsetzen. Ich gehe zum Zweck der Idealisierung davon aus, dass Herr Nij-boer keinem Hund schadet mit dem, was er tut. Dass er Menschen überfordert, glaube ich unbesehen. Der menschliche Umgang mit Tieren ist durch Traditionen verseucht, von denen viele aus unserer schein-aufgeklärten Sicht "schlecht" sind (und emotional stimme ich dem zu). Solche Traditionen aufzubrechen, braucht manchmal ein starkes Werkzeug - ich habe selbst in einem anderen Tierbereich miterlebt, wie NUR eine kompromisslose, rigorose "neue Lehre" mit verkrusteten, nachgewiesenermaßen schädlichen Traditionen abrechnen konnte und heute - nach rund 20 Jahren - bei einem Teil der Tierhalter zu einem neuen Bewusstsein geführt hat. Unterwegs ist vieles falsch gelaufen, die Protagonisten waren alle keine Engel und haben viel Stuss erzählt - und heute sieht man vieles ganz anders, auch aus wissenschaftlicher Sicht, als die Vorreiter anfangs (und zum Teil heute noch) behaupteten.
    Wenn ein Herr Nij-boer durch seine Theorien dazu beitragen kann, dass die "extrem schlechten" Hundehalter besser werden, die mittelprächtigen Wege aufgezeigt bekommen, was sie optimieren können und die Engel unter den Hundehaltern die Nase rümpfen über "ND-Leute", dann gebe ich dem Mann gerne ein oder zwei Bier dafür aus.
    HEIRATEN muss ich ihn ja nicht.

    Ich arbeite das mal punkteweise ab:


    > Denn entgegen deiner Ankündigung hab ich bislang keinerlei Post von dir erhalten


    Schau mal, Bungee: Das ist genau die Art von Tonfall, mit der ich in Foren Probleme habe. Ganz sicher meinst Du es nicht so - aber was bei mir ankommt, ist dies: Ich glaube Dir, "HerrSchobert" nicht, dass Du mir WIRKLICH eine Mail geschickt hast, ich glaube, dass Du lügst.


    Inhaltlich habe ich nicht verstanden, was Du mir (oder dem Forenrudel) sagen willst. Ich habe sogar das Gefühl, dass Du Dir innerhalb Deines Kommentars widersprichst.


    Ja, ich lege Wert auf genaue Formulierungen, immerhin verdiene ich damit mein Geld. Wenn ich irgendwo ungenau oder missverständlich schreibe, bin ich entsprechend für Hinweise oder Fragen dankbar und werde versuchen, mich zu erklären. Ein Grund für meine Anmeldung hier war, dass ich mit einigen Pauschalismen, die Du formuliert hast, nicht einverstanden war und gerne gegengesteuert hätte - nicht, weil ich glaube, dass Du inhaltlich "falsch liegst", sondern weil ich meine, dass Du (es gut meinend) Leuten auf die Nase haust, die gar nicht wissen, warum (oder Ratschläge erteilst, die manchmal wirklich kontraproduktiv sind).
    Und darum habe ich versucht, Dich VORHER zu erreichen, BEVOR ich mich einmische.


    Zur Mail: Sorry, mein Mailserver bekommt täglich über 6000 Email, die an eine meiner Adressen gerichtet sind, daher möchte ich die Mailadresse nicht "freischalten".
    In der Hoffnung, dass die billiglohnländlichen Abtipphilfen mit einer verklausulierten Mailadresse Probleme haben: malbrecht bei marc(minus)albrecht(punkt) und dann noch "de" hintendran.


    Und nun würde ich gerne dieses unleidliche persönliche Aneinandervorbeischreiben in die Email verlagern.

    Staffy beschrieb, was Nij-boers Philosophie ist. Und an der Stelle hat er, glaube ich, Recht: "Spazierengehen" (einfach nur zum "Frischeluftschnappen") wird vermutlich kein Hund tun. Die haben IMMER was zu tun: Schnüffeln, nach Wild Ausschau halten, toben, Rangordnung hinterfragen, arbeiten, Pippimachen etc. pp. Das ist ja auch alles "Beschäftigung" - sprich: "Spazieren als Selbstzweck" leuchtet einem Hund bestimmt nicht ein.
    Nur dass eben schon das reine "Zeitunglesen" (Schnüffeln) eben mehr ist als Nur-Spazieren!

    Ich kann sicher keine "Diagnose" stellen (das sollte eher ein erfahrener Tierarzt tun), schon gar nicht aus der Ferne. Ich würde aber mal raten (im Sinne von "vermuten", nicht im Sinne von "anraten"), dass ein "Straßenhund" härtere Pfotensohlen hat als ein Sofahund.
    Und "fester Boden" ist eben noch kein Asphalt! Wir haben hier im Wald Wege, die ich trotz meiner annähernd 100kg Lebendgewicht nicht durch Draufspringen eingedellt bekomme - dennoch ist solch ein Boden sicher etwas komplett anderes als eben Asphalt (im Sinne von "besser").


    Ich würde schon versuchen, Deinen Hund nach und nach in Richtung weicherer Boden zu dirigieren - aber vor allem würde ich darauf achten, was der Hund GERNE tut (siehe Beispiel meiner Emma: Die läuft absolut ungerne auf sehr weichem Boden - dann muss sie das auch nicht!) und auf ASPHALT lieber kürzere Strecken machen. Auch "harter Boden" ist, für mein Gefühl, für LANGE Strecken (oder für harte Arbeit) schlechter geeignet - unsere Hunde haben einfach nicht die körperlichen Voraussetzungen dafür. Man könnte aber etwas durch "zwei Gänge runterschalten" gegensteuern: Mehr Schritt als Trab, mehr Trab als Galopp.


    Leider gibt es meines Wissens - anders als im Pferdebereich - keine wissenschaftlichen Untersuchungen über die Hundegesundheit in Abhängigkeit von Arbeit auf verschiedenen Untergründen. Ich habe zwar eine Doktorarbeit zur Zughundebelastung gelesen, die halte ich aber nicht für "wissenschaftlich", sondern nur für "rein formal als Dissertation ausreichend". Brauchbare Aussagen liefert sie jedenfalls nicht.
    Vielleicht hat hier jemand Informationen über entsprechend ernstzunehmende Untersuchungen? Das würde mich SEHR interessieren!

    Ich glaube, dass im großen Mammut-Njiboer-Thread alles Sagbare gesagt ist (übrigens mag ich keine automatische Zensur, was soll das automatische Ändern von Beiträgen hier, die den - richtig geschriebenen - Namen Njiboer enthalten?).


    Als HUND würde ich folgendes denken: Da hat der Mensch also lecker Futter im Beutel. Ok. Blöd, wie der ist, schmeißt der den Beutel weg - naja, er hat ja mich, bringe ich dem Trottel das Futter also wieder. Nun soll er es aber auch öffnen, ich komme an den blöden Verschluss nicht ran (ich weiß aber, dass er das Ding zugemacht hat, doof, wie der ist), endlich was fressen (sonst fällt er mir hier noch vor Erschöpfung vom Fleisch) und mir etwas abgeben.
    Und was macht der Sausack? ER SCHMEISST ES WIEDER WEG! Ja, wie blöd kann ein Mensch eigentlich sein?


    Und kopfschüttelnd holt der Hund das Futter nochmal.


    Vieles von dem, was Njiboer schreibt, hat Hand und Fuß und ich konnte mir für meinen Hundeumgang einiges anpassen und übernehmen. Bei manchen Punkten behaupte ich aus meiner Beobachtung und Gesprächen mit sehr erfahrenen Hunde-Haltern, dass er irrt oder vielleicht sogar aus Wunschdenken falsche Theorien aufrecht erhält.


    Aber das gilt doch für jede halbwegs durchdachte Tier-Umgangs-Theorie: Man muss sich für den eigenen Bedarf das heraussuchen, das funktioniert und nachprüfbar richtig ist - und die Irrtümer erkennen und vermeiden.