Ich bin so mutig und hänge mich mal weit aus dem Fenster ... eigentlich sollte man mehr als vorsichtig sein, wenn man das Verhalten eines unbekannten Hundes durch eine reine Forenbeschreibung beurteilen will.
Aber: Mir geht durch den Kopf, dass hier ein (für mich IMMER fragwürdiges) "Männer-Frauen-Bild" bemüht wird. Ich erlebe das bei Pferdeleuten sehr oft ("mein Pferd mag keine Männer" - ich gehe hin, tüdel mit dem Pferd, komme zurück und frage: "bin ich kein Mann?" - Antwort "naja, DU ... das zählt nicht ...").
Darum meine Frage (die Du nicht beantworten musst, aber vielleich stellst Du sie Dir selbst einfach mal): Wie reagierst DU denn auf diejenigen Männer, bei denen Dein Hund ausflippt? Wenn Du einen solchen Mann auf Dich zukommen siehst: Hast Du Angst? Und sei es auch nur, weil Du fürchtest, Dein Hund tickt gleich aus? Wie verhält Dein Hund sich, wenn jemand anderes mit ihm spazieren geht (Hundepension etc)? Identisch oder anders? Wenn das Verhalten wirklich vom Geschlecht des Fremden abhängen sollte, müsste es immer gleich sein - ist es aber nicht. Also: Wie verhältst Du Dich konkret (nicht nur "sichtbar", sondern was FÜHLST Du?)
Und: Schimpfen/Loben ... ich lerne jeden Tag wieder neu, dass das für einen Hund etwas komplett anderes als für ein Kind ist. Ich habe selbst größte Schwierigkeiten, mir klarzumachen, dass ich mit diesen rein menschlichen "Kommunikationsmitteln" mehr Schaden anrichte als Erfolg habe. Der klassische Tip in Situationen wie "da kommt jemand auf uns zu, mein Hund tickt aus, ich schimpfe und gehe weiter" ist ja "einmal 'Aus', sofortige Kehrtwende, Richtungswechsel, Abbruch - was auch immer". Das VERHALTEN ist wichtiger als das Wort-Geschwurbel.
Du beschreibst ja selbst, dass der ABSTAND der "Gefahr" zum Hund eine Rolle spielt. Ich halte das für einen wichtigen Punkt, mit dem ihr arbeiten könnt: Bring den Hund aktiv aus der "gefährlichen" Zone. Brich Aktionen ab, sobald der Hund auch nur anfängt, Abwehrreaktionen zu zeigen. Taste Dich langsam an die Grenze heran und verschiebe diese immer weiter.
Aber: Das sind alles Schüsse ins Blaue. Ich halte es für sinnvoll, wenn Du Dich(!) von jemandem beobachten lässt, der Dein Verhalten und das Deines Hundes in typischen Situationen bewerten kann (also keinen "Hundeflüsterer" oder sowas, sondern jemanden, der sich auch mit Menschen auskennt).