Beiträge von HerrSchobert

    Ich finde es immer heikel, "Erfahrungen" nur in Form von "der Versand ist mir zu teuer" zu formulieren ... So wäre bei "Tackenberg" für mich nichts dabei, weil die Portionskosten dort ungefähr beim 4-6fachen dessen liegen, was ich selbst zahle. Das sagt aber nichts über die Qualität der Ware aus (allerdings bezweifele ich nach Anschauen der Tackenbergseite, dass dieser Lieferant und ich dieselbe Vorstellung von "Qualität FÜR HUNDE" haben :) )


    Barfexpress ist auch nicht gerade günstig - vielleicht ist die Versandverpackung aber besonders gut? Man bekommt ja auch etwas Geld für die zurückgesandten Boxen wieder (muss allerdings den Transport bezahlen ...)


    Was mich bei "Fertigmischungen" a la Barfexpress stört, ist, dass dort alles wild durcheinander gewolft wird. Barfer sind doch oft Erbsenzähler, wiegen gerne ganz genau, achten auf die exakte Zusammensetzung für IHREN HUND - und dann soll man sich wie von einem Fertigfutter-Hersteller alles "als garantiert richtig gemischtes Menü" servieren lassen? Das passt doch nicht zusammen.
    Ich möchte meinen Hunden Fleisch und Non-Fleisch getrennt geben können (Blättermagen und Co als Ausnahme), sonst könnte ich ja auch gutes Trockenfutter füttern ("da ist auch alles drin, was Hund so braucht").


    "Geschmackssache", sicher ...

    Die Antwort auf Deine Fragen ist im Grunde klar, glaube ich.


    Ich erlaube mir aber, nochmal zum Anfang zurückzugehen: Schau Dir persönlich OHNE HUND die Hundeschulen/Trainer erstmal in Ruhe an. Selbst das ist keine Garantie für "Wohlgefühl" (ich habe mir unsere erste Hundeschule dreimal angeschaut - und mich dann später trotzdem riesig geärgert, dass ich meinen Hunden und mir das Hingehen und Vereinsmitglied werden angetan habe - es gibt also keine Garantie!). Und: Mach Dir, am Besten im Gespräch mit Deinem Mann bei einem gemütlichen, lustigen Spaziergang mit Fellnase, klar, was ihr von einer Hundeschule eigentlich erwartet, welche Kriterien ihr anlegen wollt und WAS GENAU ihr dort lernen/tun wollt.


    Viele Hundehalter gehen in die Hundeschule, als wäre das eine SCHULE FÜR HUNDE. Dabei kann ein Hund schon von Geburt an "Sitz" und "Platz" und "Lauf ganz schnell" und "komm mal her" und "fiep mal lustig" und "gib Pfote" - Mensch und Hund müssen sich nur auf die entsprechenden Kommandos einigen bzw. darauf, wann was passend ist. Also muss der MENSCH noch mehr als der Hund lernen.
    Für mich - und das ist rein subjektiv! - ist eine Hundeschule ein Ort, an dem ich gezielt, idealerweise unter erfahrener Anleitung (damit fallen 50% der "Hundeschulen" ja schon aus) bestimmte Zusammenarbeiten üben kann. Ich erhalte dort "Reflektion", jemand beobachtet mich (und meinen Vierbeiner) sehr genau und gibt mir Rückmeldungen, wann wo was wie passiert (ist).
    Weil das meine Anforderungen sind, kann ich für mich mit Sicherheit sagen: 95% der Hundeschulen sind für uns absolut ungeeignet.


    Eine andere mögliche Anforderung wäre, dass Hund Sozialkontakte pflegen kann - das heißt dann aber eben auch: Keine Platz-Übungen, keine BeiFuß-Übungen (das hat nämlich mit "Sozialkontakt" nichts zu tun), sondern "Zusammensein, zusammen Aufgaben lösen, vielleicht mal Wettkämpfe machen".


    Warum ohne Hund inspizieren? Weil ich(!) die Erfahrung gemacht habe, dass selbsternannte Profis sich wie Möwen auf den Neuankömmling (Mensch oder Hund) stürzen, Fragen stellen, "beobachten" spielen, furchtbar nett tun, sich verstellen ... kommt man ohne Hund, wird man eher mal ignoriert - und nur DANN kann man selbst sich ein Bild machen.


    Schon wieder zu viele Worte, bitte um Vergebung. Vielleicht ist aber ein Gedankenanstoß dabei?

    Ich schrieb ja schon in einem anderen Thread, dass meinen beiden bei "abgemessenen" 2% vom Körpergewicht für meinen Geschmack zu dick wurden. Seitdem füttere ich nach Gefühl. Wenn einer meiner Hunde auf einer Panflöte die Internationale bläst, gleichzeitig auf einer Pfote balanciert und mit dem Schwanz die Ode an die Freude dirigiert, kriegt er auch mal etwas mehr ...


    Aber im Ernst: Ich glaube, dass manche "Barfer" übersehen, dass sie nebenbei eben auch noch sehr viel füttern. Manche arbeiten mit UNMASSEN von Leckerli zu "Erziehungszwecken", manche geben zwischendurch "zur Beschäftigung" mal einen Kauknochen oder als Begrüßungsgeschenk ein Stück Trockenpansen ... der Hundebauch speichert das aber eben genauso wie die 2% Körpergewicht an "eigentlichem" Futter.
    Zudem füttern wir hier nicht Obst/Gemüse und Fleisch gemischt, sondern tageweise getrennt. 2% Körpergewicht in hochwertigem Fleisch sind etwas anderes als 2% Körpergewicht in Form von Apfelmöhrebananequarksonstwasbrei.


    Und noch ernster: Es gibt bei Hunden genauso wie bei Menschen gute und schlechte Futterverwerter. Darum halte ich von mathematischen Modellen zur "richtigen Futtermengen"-Bestimmung überhaupt nichts. Den eigenen Hund zu beobachten und entsprechend zu reagieren halte ich - ganz persönlich und subjektiv - für die bessere Methode.

    > Deine Hunde heißen nicht zufällig Herr Schobert und Emma Peel?


    "Zufällig" nicht, aber heißen tun sie schon so :)


    > Und du bist nicht zufällig der Typ


    Bis hierher ja ...


    > mit diesen absolut genialen Trike-Videos?


    :ops: :)


    Wir arbeiten aber seit einigen Tagen an einem Nicht-Trike-Video ;-)

    > Was kann man da machen?


    Meiner Meinung nach: Nicht alle Probleme auf einmal lösen wollen.


    Lass ihn doch erstmal begreifen, um was es Dir geht. Dass es um Ruhe und Kooperation geht. Dass er zu seinem Recht kommt und sich keine Sorgen machen muss. Dass Du ihn nicht austrickst oder tyrannisierst, sondern klare, nachvollziehbare und immer 100%ig zuverlässige Regeln aufstellst (das muss dann aber auch so sein ... das mit dem 100%ig :) )

    Von Gelenken (von halbwegs jungen Rindern) bleibt bei meinen beiden in der Regel nichts übrig - nur die harten Röhrenknochen kriegen sie nicht durch. Ein bereits durchgesägtes Gelenkteil hätten meine innerhalb weniger Minuten weggeputzt - das wäre langweilig. Die finden es gerade spannend, stundenlang zu versuchen, an das Mark heranzukommen (und ich kann mich als toller Hecht darstellen, wenn ich ihnen dann zwei Tage später den Röhrenknochen mit der Axt aufschlage :) )


    Gegen Zahnstein hilft das aber nur bedingt, da wäre eine vollständige Rohfütterung vermutlich besser geeignet (mit genügend "Abrieb"-Bestandteilen, also nicht die "im Internet bestellte gewolfte Bequempackung" ...) und Vorsicht würde ich auch walten lassen, wenn der Hund nicht ans Knochen-Verdauen gewöhnt ist (für einen rohgefütterten Hund ist das in der Regel problemlos). Im Grunde dient (wie beim Menschen) zum "Zähneputzen" alles, was ordentlich gekaut werden will: Vom frischen Pansen über alles Knorpelige bis natürlich zu (größeren) Knochen. Zahnstein kann trotzdem entstehen. Den kann man aber relativ einfach mal selbst entfernen (wenn der Hund es zulässt).

    Ich habe anfangs Hunde und Fressen gewogen und mich an die 2%-Regel zu halten versucht. Da meine Hunde davon dick und dicker wurden, habe ich mir klar gemacht, dass ich es beim Rohfüttern nicht mit einer Religion und einer Bibel zu tun habe.


    Seitdem füttere ich nach Gefühl. Wenn die Hunde toll gearbeitet haben, kriegen sie große, dicke, fleischige Knochen. Wenn wir alle etwas döselig drauf sind, kriegen sie mal weniger. Hier wird nicht mehr gerechnet - und die Hunde sind fit, nicht übermäßig schlank (aka "spargeldürr"), aber auch nicht fett wie einige TroFu-Hunde in unserer Umgebung (ja, man kann jedes Futter "falsch" einsetzen :) ). Allerdings habe ich das Glück, zwei Hunde zu haben, die nicht übermäßig verfressen sind. Wenn sie die Wahl zwischen Sport und Fressen haben, wählen sie in der Regel den Sport (ich selbst war mal deutlich dicker, gebe ich zu).
    Außerdem laufen im Garten genügend Mäuse und sonstiges Getier rum - und im "Notfall" (Lange Weile?) kann hund immer noch an einem toten Pferdebein nagen :)

    Moin,


    > Kann mir nun noch jemand sagen ob ich gar nicht mit ihm zusammen toben kann?


    ich habe zwei Hütehundmischlinge (kein Bordercollie enthalten ...) und kenne die Problematik gut.


    Meine Erfahrung (inwieweit die zu verallgemeinern ist, wäre zu diskutieren): Nicht die DAUER der Beschäftigung ("Bespaßung") ist entscheidend, sondern die QUALITÄT. Jeder Hund tickt anders und hat andere Anforderungen. Meine beiden sind "renn-verrückt", jede Form von Aktion, Hetzen, Jagen, Zugsport etc. ist für sie das Größte.
    Also setze ich das Rennen als Belohnung ein (für "Leckerli" interessieren sich beide nicht - sie wissen ja, dass sie das beste Futter überhaupt bekommen, warum dann zwischendurch doofe Kekse knabbern?).


    Als Antwort auf Deine Frage: Ich würde das Toben gezielt als Belohnung einsetzen - so habe ich in meine beiden "Ruhe" reinbekommen (und ja, wir arbeiten noch immer jeden Tag an dem Thema). Das kann schon mit Kleinigkeiten anfangen: Sitz/Platz - an Schleppleine rumlatschen und Hund bleibt liegen - DANN wird GETOBT (auch hier: nicht lange, sondern einige Sekunden intensiv - und DU beendest das Toben DEUTLICH).
    Meine Hündin scheint sehr ähnlich wie Dein Hund zu sein, sie fiept gerne mal (nervtötend), wenn sie was will. Sie hat aber gelernt, dass ein "Nein." bedeutet: JETZT nicht, sondern BALD. Haben wir genau wie obiges zusammen gelernt: Ein paar Minuten hinlegen und WARTEN, ich tue etwas (so, dass sie sieht, dass ich zu tun habe). Dann (am Anfang nach weniger als einer Minute - heute geht auch problemlos 'ne Stunde) geht's los mit einem kurzen klaren Lob.


    Ich kann meine beiden (so wird es Dir gehen) körperlich gar nicht so auslasten, dass sie "glücklich" werden. Ich kann sie SCHAFFEN, klar. Dann pennen sie. Und anschließend wollen sie wieder los. Für meine beiden - und das ist nicht unbedingt übertragbar - ist der Zugsport genau das Richtige: Am Trike, am Bauchgurt, am Fahrrad können sie arbeiten - nur dass wir keinerlei Interesse an irgendwelchen Rennen haben, sondern den Zugsport gezielt als Kopf- und Körper-Auslastung einsetzen. Beim Joggen wird nicht blöd Strecke gerissen, sondern es gibt Richtungswechsel-Kommandos, Sitz, Lauf, Sitz, Lauf, Sitz, Platz, Langsam, Lauf, Zurück und so weiter. 20 Minuten abendliches "Joggen" in der Art - und die beiden sind für den Rest des Tages auf Standby geschaltet. An Trike und Fahrrad genauso: Es kann jederzeit ein Kommando von mir kommen (manchmal kommt auch eins).


    Viele Worte ... sorry. Ich hoffe, Du kannst daraus ein paar Anregungen entnehmen. Ich bin kein Freund von "der Hund muss jeden Tag mindestens 4 Stunden Bewegung haben" (allerdings auch nicht von "der Hund muss auch mal 12 Stunden alleine bleiben können :) ). Ich glaube, dass ein jedes Lebewesen Recht auf "einen Sinn im Leben" hat. Für meine beiden habe ich einen gefunden. Ich hoffe und wünsche Dir, dass ihr zusammen auch einen findet.