Ich möchte hier auch in die Kerbe hauen, die andere bereits geschlagen haben: Bitte tue "Deinem" Hund einen riesig großen Gefallen - und warte, bis Du älter bist.
Keinesfalls bezweifele ich, dass Du jetzt und in den nächsten Jahren eine liebevolle, begeisterte, aufopferungsbereite Hundehalterin sein kannst. Ich bin auch ganz sicher, dass Dein Hund und Du viel voneinander lernen könntet. Ja, ihr hättet bestimmt eine tolle Zeit zusammen - und natürlich auch sehr schwere Tage, schier unerträglichen Ärger (z.B. in der Pubertät - Deiner und der des Hundes ...). Aber es könnte ganz toll sein.
Nur: Du bist 15 Jahre alt (laut Deinem Profil). Du weißt noch nicht, was Du nach der Schule machen wirst. Vielleicht wirst Du viel Zeit in Ausbildung, Studium, Jobsuche stecken müssen - und Nerven, die Dir zum Umgang mit Deinem Hund dann fehlen.
Es kann sein, dass Du Dich mit Deinen Eltern überwirfst. Es kann sein, dass Du ganz plötzlich auf eigenen Beinen stehen willst. Ein Hund ist dann eine "Belastung" (die ein Hundehalter zwar gerne trägt, aber ein junger Mensch, der sich plötzlich von zu Hause abnabelt, hat es da besonders schwer).
Bedenke auch, dass ein Hund durchaus mal 15 Jahre alt werden kann - dass Du also noch einmal solange mit Deinem Hund zusammen leben würdest, wie Du selbst bereits auf der Welt bist. Wenn Dein Hund dann eines Tages seine letzte Runde antritt, bist Du 30, also ein alter Mensch (hüstel). Du hast vielleicht längst geheiratet, eigene Kinder etc. Du wirst in einer Situation sein, die Du heute überhaupt nicht erkennen kannst. Du wirst soviel erlebt haben, das Dich selbst noch völlig verändern wird, dass Du die Verantwortung für ein völlig von Dir abhängiges Lebewesen kaum tragen kannst.
Ein Pferd kann man (sollte man!) in einer Pferdegemeinschaft einstellen, natürlich im Offenstall, mit guten Kumpels etc. Dem Pferd macht es weniger aus, wenn der Mensch umzieht, solange es gut versorgt wird und seine Herde stabil bleibt.
Der Hund will sich aber an seinen Menschen anschließen. Den kannst Du in drei, vier Jahren nicht plötzlich zur Seite schieben (was Du selbstverständlich gar nicht willst - aber Du weißt eben noch nicht, was kommen könnte).
Ich habe als Kind/Jugendlicher immer mal wieder einen Hund im Haus gehabt (den meine Mutter "angeschleppt" hat, weil sie meinte, den Kindern täte es ganz gut, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen). Nach der anfänglichen Begeisterung blieb die Arbeit an meinen Eltern hängen. Klar, ich bin ab und zu "Gassi" mit dem jeweiligen Hund gegangen. Aber für den Hund war das keine Beziehung, die ihn glücklich machen konnte (die hatte er zu meiner Mutter).
Darum habe ich, als vor einigen Jahren in mir die Sehnsucht nach einem Hund aufkam, gewartet und gewartet - bis meine persönliche Situation stabil genug war, ich meine (ja schon länger existierende) Familie entsprechend einschätzen konnte und ich sicher war, meinen Hunden für ihre Lebenszeit Stabilität (finanziell, örtlich, auslastungsmäßig) geben zu können. Das muss nicht jeder so tun, aber ich kann es emotional nur empfehlen: Warte.
Eine Alternative ist es, in Tierheimen oder Betreuungs-Organisationen nachzufragen, ob Du einen Hund in Deiner Umgebung dauerhaft (mit-)betreuen könntest, täglich mit ihm spazieren gehen könntest, ihn ihm Urlaub übernehmen dürftest etc.