Beiträge von tinkatrulla

    Ja, der Abschied an sich war zum Glück sehr friedlich und selbst der TA hat ihn am Ende nicht mehr gestresst, obwohl er sonst immer panische Angst dort hatte… Die letzten Stunden waren irgendwie auch schön, so schön sowas eben sein kann. Ich konnte Abschied nehmen und ich denke, auch Panzer hat irgendwie Abschied genommen und noch mal ganz viel Liebe und Wärme dagelassen und selbst auch mitgenommen.


    Man weiß vorher ja nie, wie man reagiert, wenn es dann soweit ist, dass man diese Entscheidung treffen muss und ich bin froh, dass ich da den richtigen Zeitpunkt erwischt habe.


    Und ich bin dankbar für über 18 gemeinsame Jahre mit diesem großartigen, wundervollen, einzigartigen Hund :herzen1: und auch jetzt im Nachhinein ist es irgendwie schön, dass es ganz viele Situationen gibt, in denen wir an ihn denken, weil irgendetwas an ihn erinnert. Zum Beispiel war ja Freitag Vollmond und da fiel mir wieder ein, dass Panzer früher zum Befehl „Bist du mein Wolf?“ auf Kommando bellen konnte :herzen1: oder wir waren mit dem Auto unterwegs und irgendwann sagte ich „Hach ja, hier hat mir der Panzer damals den Fuß gebrochen“, als wir an der Stelle vorbeifuhren :D diese kleinen Geschichten werden ihn ebenso weiterleben lassen wie die Liebe für ihn…

    So, nun habe ich Kraft und Muße, noch ein bisschen was über Panzer zu schreiben. Danke für eure Anteilnahme!


    Wir waren ja letzten Dienstag beim TA, weil er nicht richtig aufstehen konnte und so und haben ja ziemlich starke Medikamente bekommen. Die Nacht auf Mittwoch war furchtbar, er hat viel gefiept, kam nicht alleine hoch, ich habe kaum geschlafen und mitten in der Nacht noch den gefühlt halbtoten Hund vor die Tür geschleift, aber er konnte sich kaum auf den Beinen halten (die Tabletten haben ihn richtig doll ausgeknockt!). Ich hab da schon entschieden: Am Freitag wird eine Entscheidung getroffen und bis dahin müssen wir die Tabletten besser takten. Die Nacht auf Donnerstag war auch nicht viel besser. Von den Medikamenten hat er zwar gut geschlafen, aber das Timing mit den Tabletten, häufiger notwendigen Pipi-Runden und der inzwischen hinzugekommene Durchfall haben das ganze nicht besser gemacht. Waren wir nicht schnell genug, musste er noch geduscht werden, was er schon immer blöd fand. Also stand plötzlich die Möglichkeit im Raum, dass er Donnerstag schon eingeschläfert wird. Aber: Ich konnte es nicht. Ich konnte nicht den TA anrufen, um den Termin zu machen. Ich habe meine eigenen Termine für den Tag abgesagt, war morgens noch beim Sport, um mich abzulenken, aber wollte die ganze Zeit nur nach Hause zu Panzer, sodass ich nach einer halben Stunde (die ich eigentlich nur geheult habe) abgebrochen habe. Und dann ging es ihm den Donnerstag über tatsächlich wieder etwas besser. Wir haben zweimal eine etwas größere Runde geschafft (und das fühlte sich an, als wäre das letzte Mal ewig her, dabei ist er Montag oder Dienstag früh noch die normale Runde mitgelaufen...) und auch zuhause war er mobiler - ein kleiner Hoffnungsschimmer. Vielleicht brauchen ja die Medikamente ein bisschen, bis sie wirken?


    Tatsächlich hatte er die ganze Zeit über auch noch guten Appetit und hat auch draußen noch interessiert geschnüffelt und sich nach Leuten und Hunden umgeschaut. Er war also schon irgendwie noch "bei uns" und hat auch noch gekämpft.


    Die Nacht auf Freitag war dann wieder blöd, er musste wieder zweimal unter die Dusche. Inzwischen war der Durchfall wirklich schlimm und in Kombination mit den Tabletten pennte er so tief, dass er es nicht mal gemerkt hat, wenn er gekackt hat. Sein Allgemeinzustand war dann auch wieder schlechter, er kam nicht hoch, lief draußen auch nicht mehr so richtig und es war klar: Wir tun uns allen keinen Gefallen, wenn wir ihn jetzt noch übers Wochenende ziehen. Und dann konnte ich tatsächlich den TA anrufen und den Termin ausmachen... Es fühlte sich im Gegensatz zum Donnerstag nun "richtig" an (was irgendwie verharmlost, was für eine beschissene Entscheidung das natürlich ist). Wir haben einen Termin für 14:30 bekommen.


    Den Vormittag über habe ich dann schon mal beim Tierbestatter angerufen und angekündigt, dass sie ihn nachher abholen müssen. Und dann habe ich die Zeit genutzt, um einfach noch bei ihm zu sein. Er hat seine Tabletten bekommen, damit er entspannt schläft und ich saß einfach bei ihm. Irgendwann dann breitbeinig mit dem Rücken am Schrank, er zwischen meinen Beinen, den Kopf auf meinen Oberschenkel gebettet. Das war schön. Und friedlich. Und ich glaube, für ihn war es auch schön, obwohl er ja nie so sehr begeistert von Körperkontakt war :herzen1: Ich hab ihn also einfach stundenlang gekrault und Abschied genommen. Irgendwann kamen unsere Tochter und mein Mann dazu (er hat sie früher aus der Schule abgeholt, weil sie dabei sein wollte) und sie hat sich neben mich gesetzt und auch mein Mann war in der Nähe.


    Und als meine Tochter dann ihre Brotbüchse auspackte, um ihr Pausenbrot aufzuessen, kam plötzlich ganz überraschend noch mal richtig Leben in den Panzer :D plötzlich gingen die Augen auf, der Kopf hoch und er robbte ein Stück näher Richtung Pausenbrot. Ich hätte ihn ja so gerne schon die letzten Tage mit Leckereien vollgestopft, aber wegen des Durchfalls habe ich es gelassen. Aber nun, so kurz vor knapp, kam es ja auch nicht mehr drauf an, also gab es noch eine Portion Futter und Würstchen, was er beides begeistert genommen hat. Danach wurde noch weitergekuschelt und dann mussten wir auch schon los...


    Beim TA hatte man sich schon vorbereitet auf unser Kommen, wir kamen in einen Extraraum, wo wir ungestört waren. Ich hatte Panzer schon getragen, weil er nicht gut laufen konnte und er blieb dann in meinem Arm und ist dort dann auch eingeschlafen und lag bis zum Schluss ganz dicht bei mir auf meiner Brust...


    Jetzt ist mein Herz gebrochen, aber ich weiß auch, dass es richtig war, ihn zu erlösen und auch, dass der Zeitpunkt richtig war. Trotzdem fehlt mein Baby einfach so sehr :( und es ging sooo schnell auf einmal. Zwischen der Tumordiagnose und seinem Ende lagen keine 10 Tage... Ich hab in der Zeit sogar noch einen panzertauglichen Sommerurlaub gebucht, weil ich sicher war, dass er da dabei sein wird :no:


    Wir haben ihn dann wieder mit nach Hause genommen, damit Erna das versteht. Hund also nochmal hochgeschleppt, Erna gezeigt, wieder runtergeschleppt. Später wurde er dann abgeholt, aber das musste mein Mann machen, ich wollte ihn so nicht noch mal sehen. Aber Himmel, als der fremde Mann dann mit meinem Hund weggegangen ist, musste ich mich schwer beherrschen, ihm nicht hinterherzurennen, um Panzer noch mal an mich zu drücken :( aber auch da weiß ich, dass es gut und richtig ist, es nicht getan zu haben... Und nun warten wir, dass wir Panzer wieder nach Hause holen können...


    Erna scheint der Verlust überraschend nahe zu gehen, sie ist irgendwie orientierungslos und ruhiger als sonst. Ich hoffe, sie verkraftet das bald. Am Samstag waren wir mit ihr im Wald, das haben wir schon lange nicht mehr gemacht, weil Panzer Auto fahren so blöd fand. Das hat ihr gefallen. Und wenn das Wetter besser ist, fahren wir an den See :nicken:


    Auch das käme dann ja wahrscheinlich vom Tumor… Der spielte bis letzte Woche noch gar keine Rolle und ist jetzt plötzlich so ein riesiges Problem :( laut TA sind seine Symptome da ziemlich klassisch.


    Immerhin muss man positiv vermerken, dass es ihm heute selbst ohne zusätzliche Medikamente bisher besser geht als gestern. Nicht besonders gut, aber definitiv besser als gestern. Ein bisschen Hoffnung hab ich also noch und wer ein Däumchen übrig hat, darf es gerne für uns drücken…


    Immerhin ist er noch am Dog-Business interessiert. Er schnüffelt, guckt sich um… Sein Frühstück wollte er erst nicht, aber die vielen Leckerlie beim TA fand er gut, das Kaninchenohr zuhause auch und dann hat er im Anschluss auch noch sein Frühstück fast aufgefuttert. Vielleicht geb ich ihm jetzt einfach nur noch sein Josera. Aktuell bekommt er morgens Nierenfutter und abends Josera, weil ein Nierenwert nicht so gut war, aber mal ehrlich - scheiß drauf! Das andere Futter mag er lieber, denke ich, also kann er einfach das bekommen jetzt. Und die Unmengen an Tabletten bekommt er einfach in Unmengen an Wurst.

    Dem Panzer geht es nicht gut :( er kommt seit gestern schlecht hoch, hat nachts gepullert und gekackt und lag drin und kam nicht weg... Wir waren tagsüber mehrfach mit ihm draußen, da lief er mehr schlecht als recht. Schwindlig war ihm, wie es aussah. Draußen läuft er besser als drinnen, er schläft ganz viel. Heute war ich beim TA, und der hat meine Hoffnung auf Bandscheiben leider zerstört. Auch die Ohren sind wirklich vollkommen in Ordnung, sodass es neurologischer Natur sein muss... Jetzt bekommt er zusätzlich zu den bereits vorhandenen Dingen noch Phen-Pred und Gabapentin und damit hoffen wir, dass er sich noch mal ein bisschen fängt. Aber alles in allem werden wir uns wohl langsam mit Abschied nehmen beschäftigen müssen :(

    Diese Hunde...


    Also zum einen hat die Erna nun endgültig unser Parkett auf dem Gewissen. Da Madame ja trinkt wie ein Schwein und das Wasser großflächig verteilt, sodass selbst die große Unterlage nicht ausreicht, leidet der Boden an der Stelle ja schon länger. Gepinkelt wurde an der Stelle auch schon desöfteren, sodass das Parkett sich nun gelöst hat und gewellt nach oben kam.


    Daraus resultiert, dass mein Mann nun im Flur hockt und das Parkett repariert. Folge: Die Hunde sind im Wohnzimmer, die Tür ist zu. Panzer findet das blöd und hat seinem Unmut darüber mit konsequentem Fiepen Ausdruck verliehen und er taperte hier auch die ganze Zeit unruhig auf und ab. Mein Mann hat die Tür jetzt wieder aufgemacht und Panzer? Der hat nicht etwa das Wohnzimmer verlassen, um in den Flur zu gehen, dessen Erreichbarkeit ihm ja so am Herzen lag, nein! Der hat sich jetzt im Wohnzimmer eingerollt und schläft nun ganz selig und ohne Protest :roll: ist schon nicht einfach, so ein Hundeleben... :D

    Ja, ich denke für mich fühlt es sich auch richtiger an, es einfach dabei zu belassen, denn ich habe nicht das Gefühl, dass mir das Wissen irgendeinen Vorteil bringen würde. Wenn er Symptome hat, wird er behandelt (er bekommt ja jetzt auch erstmal Cortison), aber die Ursache können wir eh nicht beheben.


    Und wenn ich so drüber nachdenke, war vielleicht das Augenproblem vom Sommer auch schon dadurch verursacht? Er hat ja bei Sonne oft „Anfälle“ bekommen, bei denen er zurückgezuckt und teilweise umgefallen ist. Dass es bei Sonne (vor allem tiefstehender) schlimmer wird, haben wir damals ja schon festgestellt. Und vielleicht lag das auch schon am fehlenden (oder mindestens nachlassenden) Pupillenreflex. Da hatten wir noch gedacht, es wäre irgendeine Entwicklungsstufe seiner Blindheit und der TA hat da natürlich auch nicht genauer geschaut, weil ja sonst nichts auffälliges war mit ihm.