Zitat
Muggle - wie geht es dir? Ich denke oft an dich!
Es ist erstaunlich, aber irgendwie geht es. Es gibt immer wieder zwischendurch Momente, wo ich vor Schmerz platzen könnte. Ansonsten bewege ich mich teilweise ein bisschen wie im Nebel. Dumm ist nur, dass ich diese Woche auch wichtige Untersuchungen habe, was meine eigene Gesundheit betrifft und das ist dann extra belastend, wenn alles zusammen kommt.
Ich halte mich da an einen Rat, den mir vor längerer Zeit in einer anderen Krise eine weise Frau gab, die auch den Krieg mitgemacht und insgesamt sehr viel Schweres in ihrem Leben erlebt hat:
"Pass auf, dass du trotzdem vernünftig isst, auch wenns nicht schmeckt. Pass auf, dass du trotzdem ins Bett gehst und ruhst, auch wenn du nicht schläfst. Sieh zu, dass du dir nicht diese Kraftquellen auch noch raubst. Wenn dein Körper schwach ist, hast du keine Kraft mehr zum kämpfen. Und vergrab dich nicht im Bett, geh jeden Tag raus in die Natur, irgendwann wirst du wieder sehen, dass sie schön ist"
Damals fand ich das irgendwie unangemessen und ein bisschen platt (so a la "Kind du musst doch was essen"), aber ich glaube heute, dass da viel Wahrheit drin steckt und man aufpassen muss, in Trauer und Krisen nicht noch seinen Körper auf ein Niveau herunterzuwirtschaften, auf dem es einem dann noch schlechter geht. Mit einem völlig chaotischen Stoffwechsel ein seelisches Gleichgewicht zu halten ist sicher nicht einfach, der Mensch ist halt ein ganzheitliches Wesen.
Ich versuche also, jetzt genau das zu tun und einen normalen Tagesablauf einzuhalten, auch wenn mir garnicht danach ist, es scheint zumindest nicht zu schaden.
Heute ist mir ein Gedanken gekommen, von dem ich noch nicht weiß, ob ich ihn weiterverfolgen werde. Eigentlich hatte ich nicht vor, nach der Omi einen weiteren Vierbeiner einziehen zu lassen, schlichtweg weil ich die finanzielle Verantwortung für zwei Hunde kaum tragen kann und schon garnicht, wo die Tierärztin noch Unsummen von mir bekommt. Aber ich habe überlegt, ob ich nicht mal Ausschau halten könnte nach einem richtig alten Altertümchen, das vielleicht unvermittelbar im Tierheim sitzt einen Dauerpflegeplatz sucht für seine letzten Wochen und Monate. Ein Tierheim ist ja nun auch nicht der Ort, wo man sich so intensiv kümmern kann, wie Altertümchen das brauchen und vermutlich wird sich das von den Kosten her nicht groß unterscheiden. Zeit und Liebe wäre jedenfalls vorhanden. Ich habe das noch nicht zuende gedacht, es hätte auch eine Menge Nachteile und wäre jetzt auch sowieso überhaupt noch nicht dran, aber es ist ein neuer Gedanke.
Wer hier wirklich total durch den Wind ist, ist die Katze. Die Omi hat die Katze ja quasi erzogen und war das große Vorbild, Katzi hat der Omi immer alles nachgemacht.