Dass ein älterer Hund leichter allein bleibt als ein junger, viel ruhiger ist und auch in vielen Dingen weniger anstrengend, das kann ich nachvollziehen. Als ich meine Omi bekam, war sie 5. Das war ein Alter, in dem alle diese Sachen schon zutrafen.
Aber jetzt im Alter würde es ganz schön schwierig werden, wenn ich sie nicht mal eben zu meinen Nachbarn geben könnte. Schon allein die Zeiten zwischen den benötigten Pipirunden sind viel kleiner geworden, eine Omi mit Wassertabletten muss halt öfter und die Schließmuskel sind ja auch nicht mehr das, was sie mal waren. Zudem merke ich, dass sie jetzt, wo die Sinne nachlassen, das Alleinsein schlechter verträgt als früher. Früher hat sie schon mal in Ausnahmefällen 8 Stunden geschafft, wenn man eben den Zug verpasst hatte oder so. Das war natürlich kein regelmäßiger Zustand.
Im Moment begrenzt sich die Zeit der möglichen Abwesenheit durch das Alter enorm. Vor allem, weil der Hund sich in dieser Zeit, so sehr man sich auch Gedanken macht, ihn zu beschützen, auch selbst in Gefahr bringen kann. Einmal war die Omi im Liegen mit dem Popo unter die Heizung gerutscht und konnte allein nicht mehr hoch. Einmal hatte sie versucht, aufs Bett zu springen, das auch erstaunlicherweise geschafft, nur war sie auf der anderen Seite heruntergerutscht in die Lücke zwischen Wand und Bett. Und saß da auf einer dort liegenden Steckdose und wartete auf ihre Befreiung. Gott sei Dank kamen wir rechtzeitig nach Hause, ich will mir nicht vorstellen, was alles hätte passieren können, wenn die Windel übergelaufen wäre. Das sind alles Sachen, wo ich denke, richtig alte Senioren sind meiner Erfahrung nach auch nicht so die geeigneten Kandidaten fürs lange Alleinsein. Bisher fand ich es am unkompliziertesten mit einem älteren, aber noch relativ fitten Hund (so zwischen 5 und 12), aber es kommt sicher auch darauf an, wie fit der Hund noch ist.
Ich bin da wirklich sehr froh, die Nachbarn zu haben, wo ich die Omi mal lassen kann, wenn ich weg bin.