Beiträge von Muggle

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    warum er beim haus wenn er alleine draussen ist, angebunden bleiben muss, hat den grund, weil bei uns seit drei monaten ein neuer wanderweg am haus vorbeiläuft und da halt öfters wanderer, fahrradfahrer usw entlanglaufen, und ich das nicht riskieren will, das er da gegen angeht, was er auch schon zweimal gemacht hat, da ist aber gott sei dank nichts passiert, aber das risiko ist mir jetzt im moment noch zu groß!!


    Das ist vernünftig und verantwortungsbewusst, dass du ihn da nicht einfach allem hinterherlaufen lässt.


    Ich würd dir aber empfehlen, wenn das mit dem Überdrehen tatsächlich das Problem sein sollte, ihn garnicht alleine da wachhundeln zu lassen. Überdrehte Hunde brauchen vor allem Ruhe, aber jeder Reiz veranlasst sie dazu, direkt wieder aufzuspringen. Wenn ich meine alleine im Garten hatte, hat sie sich nicht gemütlich ins Gras gelegt, sondern ist bei jedem Radler, Spaziergänger etc. erstmal zum Zaun gerast und den Rest der Zeit hat sie beobachtet in Erwartungshaltung, es könnte ja gleich wer kommen. Ruhe hat sie dadurch nicht bekommen.


    Ich habe sie dann einfach mit ins Haus genommen und auch zeitweise wirklich auf ihren Platz geschickt, so dass sie akzeptieren musste: ja, jetzt hier langweilig. Dann irgendwann sank der Kopf auf die Pfoten und sie fing an zu schnarchen. Hunde brauchen viel Schlaf und Entspannung (etwa 17 Stunden wirklicher Schlaf), für überdrehte Hunde gilt das doppelt.


    Insofern würd ich mir überlegen, ob du ihm einen Gefallen tust, wenn du ihn da draußen lässt. M.E. könnte es sinnvoller sein, du nimmst ihn mit rein und schickst ihn auf ein Ruheplätzchen. Wo er dann auch wirklich keinen Input kriegt. Und wenn du dann wieder zur Aktion bläst, dann gehts wieder los. Aber dass er aus der dauernden Erwartung heraus kommt, es könnte ja gleich was Spannendes passieren. Das könnte bezüglich Ruhe auch einiges helfen.


    Wenn er dann gelernt hat, Ruhe zu akzeptieren und solange nichts los ist, sich auch in eine Ecke haut und schläft (ich ging jetzt mal davon aus, dass er das nicht tut, ist meine Erfahrung mit einem überdrehten Hund) kann man das wieder um einiges relaxter handhaben. Aber es ist bei uns z.b. heute noch so, dass meine nicht allein im Garten sein darf, wenn die Schwalben tief fliegen, einfach weil sie dann die gesamte Zeit nix anderes zu tun hat, als da hinterher und bellen und sich in fürchterliche Erregung zu versetzen- die ihr nicht gut tut.

    Uh, konnte nicht mehr editieren, da war jemand zu schnell. Wollte noch schreiben: Der Zustand, in dem mein Hund sich befand, als er so drauf war, glich nicht unwesentlich dem eines total übermüdeten und überdrehten Kindes nach einem aufregenden Tag. Die wollen auch immer mehr ;-)


    Die Ausgeglichenheit kam aber irgendwann- nachdem er Ruhe gelernt hatte.

    Kathi, magst du etwas mehr zu eurer Situation schreiben? Wieso muss er zuhause angebunden sein?


    Mir ging es übrigens anfangs ähnlich wie dir. Mein erster Hund (den ich damals auch noch hatte) war ein Schäfermix. Freilauf, das musste ich mit ihr nie üben. Sie hat sich einfach vom ersten Tag an an mir orientiert und fertig wars. Es war nie notwendig, mit ihr ernsthaft an Erziehung zu arbeiten. Sie war einfach von alleine brav.


    Und dann kriegte ich... meinen Labbi. Und ich sag dir, das muss nicht der Rott in deinem Hund sein, der so viel laufen will. Ein Labbi ist auch ein Hund, der viel Bewegung braucht. Klar, auch da gibts faule Exemplare und manche Hunde aus Showlinien sind eher ruhig, aber ich kenne haufenweise absolute Energiebündel dieser Rasse. Mit einem Mangel an Impulskontrolle und einer hohen Ablenkbarkeit. Das ist aber ein stückweit trainierbar, auch wenn ich denke, dass meine wegen ihres Jagdtriebes nie ein Hund sein wird, mit der ich gedankenverloren durch die Wiesen laufen kann und der sozusagen von alleine brav hinterher trottet. Vielleicht, wenn sie irgendwann blind und taub wird :D


    Dass es anstrengend ist, kann ich also gut nachvollziehen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als sie so überdreht war draußen.
    Wie gesagt, ich denke, indem du deinem Hund Ruhe beibringst, könnte es wesentlich besser werden.


    Vielleicht hat Lenny sogar diesen will-to-please (ich kann mir garnicht vorstellen, dass er bei der Mischung keinen abbekommen haben soll), aber er kanns noch nicht zeigen, weil er selbst auf so hoher Drehzahl läuft, dass er sich überhaupt nicht konzentrieren kann. Möglich wäre es, auch wenn man aus der Ferne natürlich wenig sagen kann.


    Ich würde ihm die Erwartung nehmen, dass Spaziergang=unkontrolliertes Herumrasen ist. Dafür sollte er halt die Möglichkeit, unkontrolliert zu flitzen, eine Weile nicht mehr haben.


    An einer 20m Schleppleine kann ein Hund ziemlich rennen, wenn du dich selbst mit bewegst. Renn hin und her und immer wenn er bei dir angekommen ist, kriegt er was Tolles. Leg ihn ab, lass ihn zu dir hin flitzen. Lass ihn apportieren. Geh mit ihm joggen. All das ist auch Bewegung. Bewegung heißt ja nicht unbedingt, dass er unkontrolliert flitzen muss. Wobei ich es, gerade wenn er drinnen auch in der Bewegung eingeschränkt wird, wichtig finden würde, dass er auch in eingezäuntem Gelände mal wild toben darf, evtl. mit einem Kumpel. Oder laufen so wie er will, wenn du mit ihm spielst. Vielleicht kannst du da irgendeine Möglichkeit finden. Ganz wichtig. Wenn keine Leine am Hund ist und du dein Kommando nicht durchsetzen könntest, rufst du ihn nicht. Das Gelände ist eingezäunt, es passiert ihm also nichts. Wenn er aber freiwillig bei dir vorbei schaut, kann er auch im eingezäunten Gelände natürlich damit rechnen, dass es sich lohnt.


    Die Angst, dass mein Hund zu wenig Bewegung bekommt, hatte ich auch erst. Bis ich gesehen habe, dass mehr Ruhe ihm gut tut. Letztlich muss Bewegungsdrang nämlich nicht immer heißen, dass der Hund wirklich mehr Bewegung braucht. Es kann auch heißen, dass er sich viel bewegen will, weil er gestresst ist, weil er überdreht ist und weil er das alles einfach in Bewegung kanalisiert. Andere Hunde kauen dann z.b. an ihren Pfoten oder bellen wie verrückt- deiner rennt. Falls das zutrifft, was ich denke.


    Insofern wäre es einen Versuch wert, herauszufinden, ob er tatsächlich mehr ausgelastet werden muss (solche Hunde gibt es auch), oder ob er aus einem anderen Grund so herumrennt. Für mich wäre z.b. ein Gradmesser, ob es besser wird, wenn er mehr Bewegung hat. Bei meinem Hund wurde dadurch alles noch schlimmer, er wollte immer mehr und immer mehr und ruhiger wurde er kein Stück, nur noch gestresster.

    Weißt du noch wie eure Box hieß? Oder war es eine von diesen normalen Textilboxen (Stangen aus Metall klingt ein bisschen danach)? Die würden nämlich zu schwer und viele auch zu groß. Ich meine, in den Koffer müssen ja außer der Box auch noch meine Sachen.

    Hat schon jemand Erfahrung mit dieser Hundebox hier:
    http://www.hund-und-freizeit.c…r/textilbox-pet-tent.html
    oder einen anderen Tipp?


    Ich brauche eine Box, die auch für Nicht-Autobesitzer urlaubstauglich ist. Das Ding darf also keine 8 kg wiegen. Dieses Pet Tent liegt mit seinen 2,3kg ganz gut im Rahmen, allerdings frag ich mich, steht das dann auch vernünftig oder schlackert es so herum, dass der Hund nicht rein gehen mag? Und wie ist es mit der Qualität?


    An sich ist mein Hund easy und die Box auch nicht zum einsperren, sondern als Rückzugsort/Ruheplatz gedacht.


    Auch andere Vorschläge sind sehr willkommen, aber wie gesagt nur zu Boxen, die auch im normalen Koffer bei einer Bahnreise mit können, also so klein (Packmaß) und leicht wie möglich.

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    er lässt sich jetzt nicht wirklich von der hündin meiner freundin ablenken!!


    Woher weißt du das? Nur, weil er nicht zu ihr hin rennt und nicht mit ihr spielt? Ablenkung kann sehr subtil sein, das muss nicht direkt ersichtlich sein. Ich hatte ja eine alte Hündin, die ging zeitweise mit und die beiden interessierten sich scheinbar null füreinander unterwegs. Dennoch war es für meine Kleine eine große Ablenkung- ich habe das später gezielt genutzt.


    Schon allein die Tatsache, dass deine Freundin dabei ist, ist Ablenkung. Denn du wirst dich auch auf sie und nicht mehr 100% auf deinen Hund konzentrieren. Vergiss nicht, dass das bereits die nächste Schwierigkeitsstufe ist, wenn bei euch beiden allein alles klappt.


    Futter kann auch eine Rolle spielen (ist da Mais drin?), aber in diesem Fall sicher nicht die tragende Rolle, schon garnicht nach gerade mal 2 Wochen. Da dran zu drehen, kann sinnvoll sein, aber nach meinem Eindruck ist eure Hauptbaustelle ein Schleppleinentraining und Aufbau eines sicheren Rückrufes- so unbequem das auch sein mag.


    Meine Hündin hatte gerade ein Stressproblem nach dem Tod der alten Hündin und das wurde durch Änderung der Ernährung besser. Sie ist in so einer Phase auch hibbelig und nervös, reagiert über. Aber Gelernt ist gelernt und das meiste funktioniert dennoch. Insofern denke ich icht, dass da euer hauptsächliches Problem liegt.


    Gezielter arbeiten- ich weiß nicht. Irgendwie klingt es erstmal danach, als wären da Grundlagen fällig, die man ohne DNA-Test schaffen kann. Ehrlich- ich würd das Geld lieber in Trainingsstunden anlegen. Wobei du das sicher auch allein angehen kannst, aber halt ernsthaft. Pack die Sache an, nimm dir die Schleppleine und dann trainiert ihr. Wenn du das ernsthaft durchziehst, werdet ihr bestimmt Erfolg haben.

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    nur sagt jetzt eben so ne fiese kleine stimme in meinem hinterkopf immer wieder, dass, wenn er nicht mehr aufwacht, ein bisschen lahmheit eben weniger schlimm gewesen wäre.
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    Ich verstehe den Gedankengang. Aber du hast eine vernünftige Entscheidung getroffen und die kleine fiese Stimme kann letztlich überall zuschlagen. Angenommen du gehst mit deinem Hund Gassi und ihr werdet dabei unschuldig von einem Auto erfasst. Kann passieren, das Risiko gibt es. Dennoch weißt du, dass Gassi gehen dennoch sehr vernünftig gewesen ist und nicht das kleine Pfützchen auf dem Teppich das geringere Risiko gewesen wäre. Ich weiß, das ist völlig was anderes, aber auf der anderen Seite auch nicht. Ich will dir nur zeigen, dass diese kleine, fiese Stimme immer da sein wird, wenn etwas schief geht. Dass das aber nicht heißt, dass man sich das Leben davon diktieren lassen sollte. Verstehst du?


    Dein Hund hat (dauerhaft) Schmerzen, es gibt kein erhöhtes Risiko, die Werte sind top. Jetzt kannst du entweder das Risiko eingehen oder ihn mit Schmerzmitteln zuschmeißen und die Gesundheit seiner Organe aufs Spiel setzen. Überall gibt es einen schwarzen Peter. Ich denke, wenn du eine wohlüberlegte, sorgfältige Entscheidung getroffen hast, dann ist es auf jeden Fall in Ordnung, auch wenn es natürlich ein Risiko gibt, das ich dir nicht ausreden möchte. Dazu kenn ich die Angst, den eigenen Hund in Narkose zu legen, zu gut. Dennoch... ich denke, dass eure Entscheidung gut war und hoffe sehr, dass alles gut gehen wird und du dir über die kleine fiese Stimme dann keine Gedanken mehr zu machen brauchst.

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    Wie viel gehst du mit ihm raus und gehst du nur spazieren oder machst du noch was anderes mit ihm? Mir klingt das einfach als wäre er unterfordert.


    Muss nicht unbedingt Unterforderung sein. Meiner hatte von Anfang an ein dickes Trainingspensum (Clickertraining, also wirklich mit selber denken und so) und viel Bewegung- aber auch 10km Radfahren haben an dieser Verrücktheit nix geändert. Der Hund war einfach total hochgedreht und es brauchte mehrere Wochen, bis das auch nur ansatzweise besser wurde. Konzentrieren drinnen, Denkaufgaben, Lernen, alles kein Problem. Aber draußen war er derartig ablenkbar und hibbelig mit einer riesigen Erwartungshaltung in Richtung herumdüsen (womit er sich immer weiter hochputschte), die sicher auch durch den Vorbesitzer ausgelöst war. Zusammen mit einer miserablen Impulskontrolle war der Hund schlichtweg überhaupt nicht in der Lage, einen Rückruf als solchen wahrzunehmen und sich überhaupt so weit runter zu fahren, um auf irgendwas vernünftig zu reagieren.


    Mehr Beschäftigung hat in dem Fall mehr geschadet als genutzt. Es war wichtig, dem Hund Ruhe beizubringen.


    kathi: ich würde dir auch raten, die allermeisten Spaziergänge nicht unbedingt mit der Ablenkung einer Freundin und ihres Hundes zu versehen. Sicher ist es toll, zusammen spazieren zu gehen, aber solange der Rückruf nicht klappt, wenn du mit deinem Hund allein bist, musst du nicht erwarten, dass er ihn unter dieser Ablenkung schafft. Ein zweiter Hund ist immer eine Ablenkung. Ich weiß ja nicht, wie oft ihr zusammen geht, aber üben würde ich möglichst erst einmal mit deinem Hund allein und auf (wenigen) gemeinsamen Spaziergängen das Gelernte, bis es sicher sitzt, auch nicht abfragen, sondern da erstmal lieber die Leine dran lassen, bis der Rückruf ohne Ablenkung sicher klappt.


    Wenn du dich radfahren nicht traust... dann wirds für dich jetzt sportlich... :D Also... ihr zwei bewegt euch zusammen, ne? Joggen?

    Wenn er schon gesittet an der Leine geht, ist das doch schon prima.


    Nur- aus meiner Sicht wirst du mit Schleppleine keinen Erfolg haben, wenn du ihn immer zwischendrin ableinst. Schleppleine heißt wirklich für einen bestimmten Zeitraum Schleppleine, damit er sich eben nicht selbst belohnen und die Erfahrung machen kann, dass er auf rufen doch nicht kommen muss.


    Schleppleinentraining ist echtes Training und mehr als spazierengehen an der Schleppleine. Denn damit trainierst du im Grunde den Radius, den dein Hund nachher auch ohne Leine halten soll bzw. einen vernünftigen Rückruf. Die Leine selbst dient nur der Absicherung. Leinst du zu früh völlig ab, bevor sich das neue Verhalten automatisiert hat, ist er wieder wech und kannste von vorn anfangen. Automatisieren tut der Hund nur durch viele, viele Wiederholungen. Du kannst den Radius dann auch mal im eingezäunten Gebiet halten lassen bzw. irgendwo, wo du weißt, dass du interessanter bist als das herumdüsen. Damit er einfach lernt, dass das alles auch gilt, wenn die Leine nicht dran ist.


    Mit der Schleppleine zu einer Wiese laufen und ihn da rennen lassen und zigmal vergebens rufen ist jedenfalls kontraproduktiv. Daraus lernt dein Hund leider das Falsche. Wenn auf der Wiese getobt werden soll, dann tu es mit ihm zusammen- an der Schleppleine. Und baue Rückrufübungen ein.