Beiträge von Clemens

    Jede Art von Narkose führt dazu, dass die Tiere auskühlen, da die peripheren Gefäße weitstellen (also v.a. die der Haut) und damit Wärme verloren geht und die Wärmeregulation ausser Kraft gesetzt ist. Kleinere kühlen viel schneller aus als als größere - das hat damit zu tun, dass bei diesen die Körperoberfläche im Verhältnis zu Masse größer und somit der Wärmeverlust größer ist.
    Aus diesem Grund sollten die Tiere während der Narkose und in der Aufwachphase gewärmt werden - also durch Heizmatten, Wärmflaschen und Rotlicht, ggf. warme Infusionen. Es handelt sich also um eine Management-Sache der Praxis.
    Was natürlich noch zu erwähnen ist, ist dass die Narkosetiefe und -dauer mit eine Rolle spielt - je länger und tiefer, desto mehr Auskühlung. Also bei kleinem Eingriff nur Kurznarkose, möglichst nur nach Wirkung über die Vene, nicht in den Muskel, was leider manch TA noch macht - das ist nicht gut steuerbar und was drin ist im Hund ist drin….

    Hallo Thorsten!
    Ich wäre nur anhand der Blutwerte vorsichtig mit der Diagnose. Die erhöhten Leukozytenwerte und die entsprechende Aufteilung (insbesondere Erhöhung der Segmentkernigen) spricht eher für was bakterielles, bei den Autoimmunen Geschichten sind wenn dann die Lymphozyten erhöht, da diese für die Antikörperproduktion zuständig sind. Die Segmentkernigen sind quasi die Fresszellen, die bei einer akuten Infektion die Bakterien wegfressen.
    Da das ganze auch erst so kurz geht, würde ich vor einer entsprechenden Anti-Autoimmuntherapie erst ordentliche Diagnostik betreiben lassen (Biopsie-Entnahme). Eine Autoimmun-Erkrankung ist etwas was, in der Regel, lebenslang therapiert werden muss! Mit allen Konsequenzen und Nebenwirkungen!! Man behandelt durch komplette Suppression (also Unterdrückung) des Immunsystems - entsprechend ist der Körper dann auch angreifbar.
    Dass das Predni anschlägt und die Schwellung weniger wird ist kein Beweis dafür, dass es sich um ein Autoimmunes Geschehen handelt - jede Schwellung und Entzündung wird damit zurück gedrängt - also ne nette Unterstützung um schnell Symptome zu bekämpfen - aber da muss man nicht in so hohen, immunsuppressiven Dose dran, wenn es nichts Autoimmunes ist. Da dein Hund schon Predni erhalten hat ist natürlich der Weg für die Diagnostik jetzt - mhm ich sag mal - stark eingeschränkt fürs erste… Denn die Cortisongabe verändert definitiv Blutwerte und Biopsiewerte.
    Im übrigen ist eine Antibiotikagabe von nur einer Woche bei Hauterkrankungen noch recht wenig - erstens braucht es um anzuschlagen, da es die Hauschichten durchdringt und zweitens könnte eine Resistenz vorliegen…
    Sind Milben ausgeschlossen worden? Nase und Augenpartie würde zu Demodex passen.
    Unabhängig vond em ganzen - bekommt dein Hund zum Predni einen Magenschutz dazu? Wenn nicht bitte darum! Predni schlägt schnell auf den Magen und Darm-Trakt bis hin zum Magengeschwür. Gerade in so hohen Dosen! Nicht dass das nächste Problem bald vor der Tür steht!
    Also insgesamt ist mir das Vorgehen etwas suspekt und ohne genauere Diagnose würde ich nicht diese Therapie fahren wollen… Daher würde ich zu einer zweiten Meinung, ggf bei einem Hautspezialisten raten.


    Sorry für das durcheinander schreiben - ich hoffe du kannst folgen - bin noch nicht ganz fit heute - die Nacht war schlaflos…

    Was genau sind denn für Untersuchungen gemacht worden? Und welche Autoimmun-Erkrankung wurde diagnostiziert?
    Wie alt und wie schwer ist dein Hund? Seit wann hat er die Symptome und gibt es noch andere (z.B. Juckreiz)?

    Finde ich sehr sinnvoll, dass jetzt vernünftige Diagnostik betrieben wird!
    Was ich gerne noch in den Raum werfen möchte: Zum einen kann die Scheinträchtigkeit die Symptomatik noch verstärken! Insbesondere die Symptomatik der Übelkeit. Aber die Hormone können auch zu einer erhöhten Blutungsneigung führen, so dass es unter deren Einfluss tatsächlich schneller zu den Blutungen kommt.
    Der zweiter Punkt ist der Rat im Blut Vitamin B12 (Cobalamin) auf jeden Fall kontrollieren zu lassen - nach so langer Odyssee ist es sehr wahrscheinlich, dass es im Mangel vorliegt und müsste dann über einen längeren Zeitraum per Injektion substituiert werden. Dieses Vitamin hat Einfluss auf sehr viele Stoffwechselvorgänge im Körper und ein Mangel hat gravierende Folgen in vielerlei Hinsicht, u.a. auch auf die Regeneration des Darmes selber.

    Nur kurz weil ich weg muss…
    DSH neigt zu exokriner Pankreasinsuffizienz, hat häufiger mal einen IG-A Mangel, erhöhtes Risiko für IBD und auch für andere Gastro-intestinale Erkrankungen wie intestinales Lymphom…
    Ich würde neben Blutbild inkl. cPL, ggf. TLI und SD auch ein großes Kotprofil erstellen lassen, auf jeden Fall mit caniner Pankreaslipase und mikroskopischer Nahrungsausnutzung.


    Kann auch psychisch, also Stresse sein, stimme ich zu, aber ich würde alles organische abklären lassen um auf Nummer sicher zu gehen…


    Hecheln kann auch wegen schmerzen entstehen. Auch überdrehtes Verhalten…

    Direkt Erfahrung habe ich nicht, aber ich würde dazu raten einen TA aufzusuchen, der sich auf Zähne spezialisiert hat! Ich weiß, dass man durch "Massage" des Zahnfleisches, also bestimmte Techniken des leichten Druck auf bestimmte Bereiche ausüben, (bereits beim Milchzahngebiss) das Wachstum des Kiefers und die Stellung der Zähne mit beeinflusst werden kann und ggf. sogar eine Zahnspange (oder das ziehen von Zähnen) erspart werden kann. Nur das muss natürlich gut durchdacht und in richtiger Art und Weise erfolgen und sollte daher von einem Spezialisten gezeigt werden.

    Nein, zum Röntgen muss der Hund nicht in Narkose.
    Schilddrüse aus zwei Gründen: Zum einen neigen Hunde mit SD-Problematik zu einer erhöhten Stressanfälligkeit, was (wie Audrey II ja ausführlich beschrieben hat) zu Cortisol-Anstieg führt und Magen-Darm-Schleimhaut anfällig macht und bis hin zu Geschwüren führen kann ("Manager-Krankheit" beim Menschen - gibt es ebenso beim Hund - was dabei Stress auslöst ist ganz individuell).
    Der zweite Grund ist, dass Hunde mit einer SD-Unterfunktion zu einem erhöhten Allergie-Risiko neigen.
    Bei Futtermittel-"Reaktionen" muss man ja unterscheiden zwischen den Unverträglichkeiten zum einen und den Allergien zum anderen, letztere sind durch das Immunsystem bedingt und das spielt eng mit der hormonellen Lage im Körper zusammen… Aber auch auf Peristaltik, Regeneration etc. hat die SD Auswirkungen - ebenso wie auf viele Stoffwechselvorgänge im ganzen Körper…


    Vier Wochen ein FM zur Ausschlussdiät reicht meines Erachtens nach so langer Zeit nicht aus um wirklich Ruhe in den Darm reinzubringen - Ich würde Minimum 8-10 Wochen bei einer Ernährung bleiben, die er super verträgt und dann nicht anderes Fertigfutter dazu nehmen, sondern wirklich einzelne Komponenten - z.B. nur Huhn, nur Reis, nur x, y, z… Zwei Wochen geben wenn es vertragen wird und erst dann die nächste Komponente ausprobieren. Wenn es nicht vertragen wird zurück nur zu dem was vertragen wird und ab dem Zeitpunkt wo sich alles normalisiert hat mindestens 2-3 Wochen warten bis du was neues versuchst. Alles andere ist nicht wirklich aussagekräftig….

    Den Meinungen schließe ich mich an - bei einem Futtersensiblen Hund funktioniert es nicht Abwechslung in den Speiseplan zu bringen! Ich hab ja auch so eine Kandidatin hier sitzen. Und nach ewigem ausprobieren bekommt sie halt ihr eines Futter was sie veträgt und maximal alle paar Tage etwas Pferdekopfhaut oder Kaninchenohren zum kauen - anderes verträgt sie nicht und wenn ich ihr die Kausachen öfter gebe übersäuert sie. Und wie schon jemand schrieb - auch bei ihr ist es so, dass es zeitverzögert auftritt. Sie verträgt z.B. kein Weizen - erwischt sie bei irgendeinem Hundehalter nen Leckerchen oder wenn ich bei Kindern zu Besuch bin nen Krümel von nem Brötchen oder Keks hab ich zwei drei Tage später einen kotzenden Hund mit mega-Bauchschmerzen. Also alles was bleibt: Situationen vermeiden und allen im Bekanntenkreis und Wohn- und Arbeitsumfeld eintrichtern, dass der Hund nix anderes haben darf und die Leckerlies bei denen bunkern. die der Hund verträgt (in unserem Fall leider nur ihr normales Futter). Das bin ich meinem Hund schuldig, weil der kann es nicht mit dem gefressenen in Zusammenhang bringen…
    Abgesehen davon würde ich beim TA auch ein großes Blutbild machen lassen, inkl. Spec. cPL (Bauchspeicheldrüsenentündung), Vitamin B12 (Cobalamin; liegt häufig im Mangel vor bei den chronisch Magen-Darm kranken und muss ggf. via regelmäßige Injektion substituiert werden), Folsäure und Schilddrüsenprofil. Außerdem würde ich eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen, um zu schauen ob Magen-Darm-Wände ggf. schon chronisch verdickt sind - auch das tritt in Folge der chronischen Entzündung auf und macht den Magen Darm Trakt für Veränderungen des Futters noch anfälliger mit entsprechenden Symptomen zu reagieren. Außerdem würde ich noch entweder TLI im Blut bestimmen oder die Pankreaslipase im Kot bestimmen lassen um zu sehen ob ggf. ein Mangel an Pankreasenzymen, also eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz vorliegt. Wird man irgendwo fündig muss dass therapiert werden, davor wirst du nicht mit Sicherheit sagen können, was vertragen wird oder nicht, da alles Einfluss auf die Verdauung hat und dazu führt dass eine Futterumstellung Probleme verursacht. Und bis das alles geklärt ist würde ich ausschließlich das füttern was er gut verträgt und dafür Sorge tragen dass erstmal mehrere Wochen bis Monate keine Symptome da waren, bevor ich mit einzelnen (!) zusätzlichen Komponenten (und zwar nach frühestens zwei Wochen immer wieder eine neue dazu) testen würde was noch vertragen wird…
    Ich weiß wie langwierig, teils unbefriedigend und ätzend das ist - aber im Endeffekt tut man es doch um dem Hund damit eine gute Lebensqualität zu ermöglichen, denn diese ständige Magen-Darm-Symptomatik ist sicher nicht angenehm….

    Ich würde den Hund im am weitesten vom Treppenhaus, bzw. Lift entfernten Raum unterbringen und vielleicht im Flur ein Radio laufen lassen, so dass er den Lift gar nicht hören kann...